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Dresdner Nachrichten : 19.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193803191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-19
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1938
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MM. ».2(> elnlchl. 48,41 Npt- Posl^kb. (ohne Voft(uftel>un(,«(ied.i bei ilebenmal wSchenIIiä,. Bcrlond. ai»»el-Mr. 10 R»I., bei «lelchzeUig. Beeland d. Abend- u. Mornen-Au«<iabe lü NvI. HamMenanjeiacn u. Stedengeluche MiUimetee- »eile 6 Nps. jjillergcb. »0 Rpl. — Nachdruck nur mit Quellenonnade Dresdner Nachrichten. Underlannte -ckpiMiücke werbe» nicht auibewohrt straß« ZS/-2. Fernruf 2521t. Postscheckkonto I0S8 Drrsdrn Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes beim «Vberverstcherunysamt Dresden Vmiz DtulWM Mit om M.AprIl Volksabstimmung und Reichstagstvahl - Dor Führer: „Gebt mir abermals 4 Fahre Zett" - Abrechnung mit Schuschnigg - Unlösbare Freundschaft mit Aalien vraklmolckuna uusvror vorlluor Lokrlktlvllung Berlin, IS. März. Die dritte Sitzung des dritten Deutschen Reichstages im Dritten Reich am Freitagabend gestal tete sich zu einem gewaltigen geschichtlichen Ereignis. Zum ersten Male nahm die österreichische Lan desregierung an einer Reichstagssihung teil und bekundete damit, das; Oesterreich nunmehr ein Teil des Reiches geworden ist. In einer dreivierlelstündigen, immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede gab der Führer, nachdem er den Mortbruch Schuschniggs gekennzeichnet, die deutsche Bruderhilfe für Oesterreich begründet und den Duce Mussolini noch einmal der unauflös lichen Freundschaft des Deutschen Reiches versichert hatte, bekannt, dast am 10. April nicht nur Oester reich, sondern das ganze deutsche Volk über die Wiedervereinigung abstimmen und dast weiter der bisherige Reichstag aufgelöst und ebenfalls am 10. April neugewählt werden wird. Adolf Hitler fordert vom deutschen Volk eine Zeit von abermals vier Jahren, innerhalb deren das deutsche Volks reich endgültig zusammengefügt sein wird. In markigen Worten dankte Reichstagspräsidenl General- feldmarschall Göring dem Führer im Rainen des ganzen deutschen Volkes für seine geschichtliche Tat. Die Fahrt des Führers von der NeichSkanzlci durch die Wilhclmstraßc, durch die Linden, das Brandenburger Tor und die Fricdcusallcc zur krolloper im obeudlichcn Berlin war begleitet von einem Begeisterungssturm der Massen, wie man Um in diesem Ausmaß hier nur am Mittwoch bei der Rückkehr Adolf Hitlers aus Oesterreich erlebte. Hu zehn- bis zwanztgsachem Spalier standen neuen ID lll>r jnnn und alt an den Ansahrtsstraßen, viele fasten bei dem stcrrlichcn Frühlingswclier schon seit Mittag aus » lappstiistlc n. Auf Leitern, Kandelabern, Laternen, Bäu me» und Dächern hatte die Jugend ihren besten Plast erobert. Ein phantastisches Bild: Das im Strahlen der Scheinwerfer anslcuchtcnde Not des ,>ahnenmccrcs, die Menschentrauben in den Fenstern und ans den Ballonen, das in grünen Farbtönen sich neuen den Himmel abhebcnde Brandenburucr Tor, die uvldschimmcrnde Figur auf der Siegessäule und die von »leistendem Licht überflutete Zlrvllvper mit dem Farbenreichtum des Notes von Mahnen, hcs Goldes der Querwand nnd Ttireinsassunuen und des Grün» der Lorbeerbäume und Girlanden. Triumphfahrt zur Krolloper Kaum vermochte die AbspcrrungSkctte die Hundert tausende znrückzuhalten, als eine Viertelstunde vor 20 Uhr die Wagen mit dem Düstrer und seiner Begleitung von der Reichskanzlei die Fahrt begannen. Ein einziges brau sendes Sieg Heil der Dantbarkeit, Treue und Bewunderung für den Schöpfer Großdentschlands tönte ans. Ein Winken und Jubeln begann nnd sesttc sich fort, und niemand aus dem ganzen Wege, auch nicht die zahlreichen Ausländer vor dem Hotel Adlon konnten sich dem Eindruck dieses historischen «Geschehens entziehen. Wie ein brandendes Meer wogte die Menge auf dem tlönigsplast vor der ttrvllvpcr. Dr. Seyh-Jnquart auf der Regierungsbank Gencralfcldmarschail Göring begriistte hier den Füh- rer, der nun die Front der Leibstandartc unter dem Sieg Heil der Menge abschreitct. Drinnen im Saal, wo Benno von Arcnt zu dem schon vor -er lesttcn Sistung her bekannten Schmuck noch eine Fülle von Blumen und Lorbeerbäumen hinzusiigc» liest, siel vor allem die Anwesenheit der gesamten ö ste r r e i ch i s ch c n Landesregierung mit Dr. Seyß-Jnguart an der Spiste auf, die be reits bei ihrem Eintritt I» den Saal jubelnd bcgriistt wurde, und die nun zur Rechten der Loge der Neichstagsstenographen, gerade gegenüber dem Führer nnd der Neichsrcgierung, Plast nahm. Dr. Seyß-Jnguart, in der Uniform eines 11-Grup ¬ penführers, begriistte viele der Abgeordneten, die in diesen Tagen In Oesterreich waren, n. a. Dalnege nnd von Popen, mit Handschlag. Der bisherige österreichische Gesandte Ta » schist war nicht mehr in der auch diesmal mit fast allen Ehess der ausländischen Missionen beichten Diploniatcnloge, sonder» ebenfalls aus der N c g i c r u n g s t r i b ii n c zu sehen. Ein besonderer Abschnitt im Oberring des Sivungs- saalcs war den in Berlin lebenden Lcstcrrcichcrn cingeräumt. Pünktlich um 2U Uhr, nachdem schon die Abgcvrdnelen nnd die Reichsregierung ihre Plaste eingenommen statten, be trat der Führer nnd Reichskanzler in Begleitung von Generalseldmarschall G öring und Ncichsinncnminister Dr. Frick, bcgriistt von anhaltenden Lieg Heil-Rusen, den Saal. Neichstagspräsident Göring eröffnete nun die Sitzung mit folgender Ansprache: Die Ansprache Görings Meine Herren Abgeordneten! Bevor wir in die Tages ordnung eintretcn, wollen wir des Abgeordnete» Rosen baum gedenken, der am 5. März verstorben ist. Sie haben sich zum ehrenden Angedenken des Verstorbenen von den Listen erhoben. Ich danke Ihnen. Meine Abgeordneten! Die heutige Sistnng des Deutsche« Reichstages ist wohl eine der denkwürdigsten, die wir bisher im neuen Reich begangen haben. Ich begrüße als der Prä- sident dieses Reichstages hente zum erstenmal als Gäste ans der Negiernngstribiine den ersten Rcichsstatthalter in Dentfch» österreich und die dentschösterrcichischc Landesregierung. sDie Oesterreicher erhebe« sich von den Plätzen nnd danken mit dem deutschen Grast.) Ich glaube, dast schon allein in dieser Tatsache die ganze gewaltige Umwälzung der letzten Tage zum Ausdruck kommt, und dast darin, dast wir Sic, den ersten Neichsstatthalter in Oesterreich und seine Regierung, heute hier im Deutschen Reichstag sehen, es dem Letzten klargcworden ist, dast nun nnrnichr ein Reich und ein Führer das Schicksal der Deut schen gestaltet. Die Teilnahme am Reichstag der Deutschen bezeichnet am deutlichsten auch die Wiedervereinigung mit dem Reich. Wir bcgriistc» Dcutschöstcrretch als ein wertvolles Glied unseres Reiches. Die alte Ostmark ist wieder ins Reich zurückgekehrt. Wir treten jetzt in die Tagesordnung ein. Das Wort hat -er Führer und Reichskanzler. In diesem Augenblick springen die Abgeordneten von ihren Sitzen ans und jubeln minutenlang dem Führer zu, der nunmehr seine groste Rede hält. (Wortlaut der Jührerrede siehe Seite 3) Göring verlieft -le Bmr-nung -es Mms Berlin, 18. März. Gen«rals«ldmarschall Göring gab in der Reichstags« sitzung solgende Verordnung des Führers und Reichskanzlers über eine Volksabstimmung sowie über die Auslösung und Neuwahl des Reichs» tageS vom 18. März l»S8 bekannt: 1. In der Absicht, dem beutschcn Volk Gclegeuheit zu geben, sich in seiner Gesamtheit zu dem durch die Wieder» Vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich geschasse» «e« grostdeutschen Volksreich zu bekennen, ordne ich an, dast »eben der Volksabstimmung im Lande Oesterreich auch im übrige« Reichsgebiet ei«e Volksabstimmung über die am t». März 1»»8 vollzogene Wiedervereinig««g Oesterreichs mit dem Deutschen Reich stattsinde«. Gleichzeitig lös« ich den Reichstag mit Ablauf des ». April 1VS8 auf, um de« deutsche« Volksgenosse« in Oesterreich ei«e vertret««- im grostdeutsche» Reichstag -« eröss«e«. Volksabstimmung und Reichstagswahl des grostdeutsche« Bolksreiches finde« am Sonntag, dem 10. April 1V88, statt. Der Führer u«d Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister des Innern Frick Vulvarien löst feine Gesandtschaft in Wien aus Sosia, 18. März. Die bulgarische Negierung hat beschlossen, ihre Gesandt schaft in Wien noch vor Durchführung der Volksabstimmung anfzulvscn und durch ein Verusslonsnlat zu ersetzen. Die Größe -es Führers Noch keine Stunde hat die ReichötagSsitzung gedauert. Diese Stunde aber war eine solche der Weihe und der Er heb» n g. Wieder war das ganze deutsche Volk an den Laut sprechern versammelt, n»d das war keine Parlamentstagung, wie sie wohl üblich ist in demokratischen Ländern. Welche dieser sogenannten Demokratien hätte so das Ohr ihrer Untertanen, wie die deutsche Volksregicrung das aller Volks genossen! Der Deutsche Reichstag besteht äußerlich aus seinen 710 Abgeordneten: in Wirklichkeit, aber stellt er eine Nationalversammlung dar, an der die ganzen 7.'» Millionen Einwohner des Deutschen Reiches teilnehmen. Wann hätte je in der Welt in diesem Ausmaß derselbe Puls schlag Führer nnd Geführte vereinigt! Alle konstruierte» Theorien über eine bestmögliche Volksvertretung der Ver gangenheit sind überholt durch die Verfassung, die der NLtignalsozialiSmu» praktisch verwirklicht ha«. Die deutsche Volksvertretung ist ein edles und würdiges Werkzeug und wird nicht herabgezogcn ans den ost so erbärmlichen Boden der Streitereien und des Gezänks eines für uns einer unbetraucrtcn Vergangenheit angchörcndcn Parlamentaris mus. Wenn der Deutsche Reichstag Zusammentritt, so geschieht „Konto Oesterreich" Berlin, 18. März. Der ReichSbeanstragte sür das WinterhilsSwerk des deutschen Volkes teilt mit, daß Geldspende» für Dentfch» österreich aus das „Santo Oesterreich" bei alle« Dienft- stellen der NSV sowie bei allen Zahlstelle« der i« der Rcichsgrnvpe „Banken" znlammengeschlosiene» Sredit» austalten sBanken, Girozentralen, Sparkasse«, Girokasseu, ge werbliche und wirtschaftliche Sreditgenoffenschaste«) ein gezahlt werde« könne«. das nur zu den grasten geschichtlichen Fragen, nnd noch immer hat im Dritten Reiche eine Sitzung der Volks vertretung eine» Höhepunkt des Erlebens gebildet. Das gilt auch von den drei Sitzungen, auf die der nun auf gelöste dritte Reichstag des Dritten Reiches zurückbltckt. In seiner ersten Tagung, der vom 8N. Januar 1937, zog der Führer feierlich die erpreßte Unterschrift unter die ItricgS- schuldlüge zurück und unterstellte Reichsbahn und Reichöbank wieder restlos der Hoheit der Negierung des Reiches. Die zweite, die vor kaum vier Wochen stattfand, diente der Ent gegennahme jenes grandiosen Rechenschaftsberichts, den zum ersten Male auch die Volksgenossen Oesterreichs unbeeinträch tigt mit anhörcn konnten. Wer hätte am 20. Februar geahnt, daß nnr einen Monat später die Vertreter Oesterreichs nicht mehr in einer der Diplomatcnlogen der »rundgcbnng bei wohnen würden, sondern aus den Rcgicrungsbänkcn der deutschen Länder ihren Plast cinnehmen konnten. Dieses geschichtliche Ereignis mußte gleichzeitig das Ende des k l e t n b c u t s ch c n Reichstags bedeuten. In Zukunft ge bühren auch den österreichischen Abgeordneten ihre Sitze, nnd znm ersten Male tritt an demselben Tage, an dem in Oester reich die Volksabstimmung stattstndct, am IN. April, Groß- dentschland an die Urne. Auch das wird keine Wahl nüchterner Stimmzettel. Sie umfaßt nnd bewahrt die Hoch stimmung der großen geschichtlichen Wende, die zu erleben uns diese Märztagc vergönnten, und trägt das Ja der heiligsten Flamme des Herzens znm Führer. Vor vier Wochen zogen in Wien im Anschluß an die RcichStagSststung Studenten vor die Wiener Universität nnd sangen ans deren Freitreppe das Deutschland- und Horst- Wesscl-Licd. Die Presseberichte darüber meldeten, die öster reichische Sichcrhcitswache habe sich „außerordentlich loyal" verhalten. Jetzt braucht keiner mehr den Gummiknüppel der Büttel eines UntcrdrückungSsystemS zu fürchten, wenn sich die Begeisterung seiner Seele in den Nationalliedern auS- strömt. Noch einmal umrist der Führer in seiner gestrigen ReichStagSrede das, was war in Oesterreich nnd nun zum Glück der Vergangenheit angehört. In großer geschichtlicher Schau der Entwicklung des nationalen Gedankens in Europa kennzeichnete er, wie Oesterreich, das nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie mit einer Mehrheit von 95 v. H. die Heimkehr in» Reich forderte, vergewaltigt wurde, nnd daß das deutsche Volk das etnzige in Europa war, dem man
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