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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.04.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380426028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938042602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938042602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-26
- Monat1938-04
- Jahr1938
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t«> Hau» monatlich Ml». ».»0, durch Voftt«tua ««. ».»0 «»nicht. t»,1« «»I. Voftg-b. ltchn« Poft»ust«»uns«geb.> dki iUtnimal wdchrntltch. »«riand. «ntel-R«. 10 Up>., del gleich,elttg. «eri-ind d Moraen- u. Vlbend.Äutnabe Id »»' <»» mm b«tt> 11,» Up». «achiLIi« nach Stall» 0» g-millenanteigen u. Eteliengeluch« «Ulimete» zeile « dipl. Zilltrgeb. »0 dlpl. — Nachdruck nur mit Quellenangrd« Dreidaei Nachrichten. Unverlangte LchrUtltücke werden nicht auchewodr^ Druck ».Verlag» Llepsch L Relchardt, Dre»d«n-A. l, Marken straße ZS/S2. Fernruf 252SI. Postscheckkonto los» Dressen Vie« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte« beim Vberverstcherunosamt Dresden Neue Offensive Frames -ei Teruel Durchbruch durch -le rote Befeftlguugsllnle geglsickt Salamanka. 26. April. Wie aus dem nationalen Heeresbericht zu entnehmen ist, eröffneten die Truppen des General» Francs im Horden von Teruet eine neue Offensive. Im Alfambra - Abschnitt durchbrachen die kastilischen Truppenverbände unter dem Befehl Varelas südlich von Montalban dle rote Front an drei Steven. Südlich der Hauptstraße INonkalban—Alcaniz wurden zahlreiche Orte, darunter Lanada und Aliaga, genommen. Heftige Gegenangriffe der Roten wurden abgeschlagen. Wie der Frontberichterstatter des nationalen Haupt» »nartierS hervorhebt, ersolate der Durchbruch tu einem Ab- sckmttt, wo die Bolschewisten ein System von Graben- linten anaeleyt hatten, das mit Beton und Eisen» panzern besesttstt war uiid durch zahlreiche Maschinen- gewehrnester und Drahthindernisse vertetdiat wurde. Die Nationalen überwanden dieses starke Bcrteidiaunassystem. indem sie eS durch ein geschicktes Manöver vom Rücken her onstinsten. Der Durchbruch ersolate auf einer Breit« von 80 Kilometer und wurde 28 Kilometer weit voraetriebcn. TaS an den drei AnarissStaaen eroberte Gebiet ist «iü Quadratkilometer grob. An den beiden ersten Taaen der Offensiv« verloren bi« pkoten viele hundert Tote und 700 Gefangene, darunter mehrere höhere Offiziere. Eine geschlossene Schanzkompanle der Roten geriet in Gefangenschast. ferner erbeuteten die Nationalen «in Munitionslager und viele Waffen. Am Montag wurde der Vormarsch erfolgreich fortgesetzt. In der Provinz Castellon wiesen die galicische» Verbände feindliche Gegenangriffe ab. Die nationale Luftabwehr schob an der Teruel-Front «inen roten Martin-Bomber ab. Kennzeichnend sttr das unmenschliche Verhalten der Bolschewisten ist ein Vorfall, der sich an der Pyrenäenfront ereignete. Hier erschienen im Quartier des Generals Sol» chaga in völlig erschöpftem Zustande 18 schwerkranke Men» schen, die von den Bolschewisten auö einer Lungen heilanstalt vertrieben worden waren: einige batten hohes Fieber. Besprechungen Rom-Varls auf dem „toten Punkt" DK Rüür-lk Vlon-ek - «eimmosverfchk-rnheilen in -er tunesischen -rase Paris, 26. April. Die Pariser Zeitungen beschäftigen sich am DienStag- morgen wieder eingehend mit dem Stand der französisch- italie Nischen Verhandlungen. Sämtliche Kommentare lassen eine gewisse Besorgnis burchblicken, denn die Zei tungen glauben im allgemeinen, dab die überraschende Reis« des französischen Geschäftsträgers Blonde! nach Paris aus ein Stocken in den Verhandlungen zurück- zusühren sei. Obwohl die Blätter offensichtlich Schwierigkeiten ,u bagatellisieren suchen und vom Fortbestehen guter Aus- sichten der Verhandlungen schreiben, geben sie doch der Ver mutung Raum, dab di« derzeitigen Schwierigkeiten auf Met» uungSverschieden heilen hinsichtlich Tunis »urückzufllhren seien. Gewissermaßen als Entschuldigung er- klärt die Mehrzahl der Zeitungen, Außenminister Bonnet sei gezwungen gewesen, dem römischen Geschäftsträger über eilt die notwendigen Richtlinien zukommen zu lasten: jedoch werd« ein noch vor der Londoner Reise der Minister statt findender Gedankenaustausch zwischen Bonnet, Daladter und Blond«! eine auSsiihrltchere Untersuchung der schwebenden Fragen erlauben, als dies auf dem üblichen Drahtweg« möglich sei. Der „Figaro" erklärt, politische Beobachter entnehmen aus der Pariser Reise BlondelS, baß sich im Verlauf« der Unterredung mit Graf Ciano in gewissen Punkten Mei nungsverschiedenheiten ergeben hätten, jedoch sehe man in zuständigen französischen Kreisen dem wetteren Ber» lauf der Besprechungen nach wie vor mit Optimismus ent gegen. Man spreche davon, daß man von französischer Seite her die erste VerhandlungSphase auf eine einsache, allgemein« Versicherung des gegenseitigen guten Willens beschränken wollen Der „Jour" spricht in der Ueberschrist seines Artikel» von einem „toten Punkt" der Verhandlungen. Der römische Berichterstatter des „Petit Parlsten" schreibt, in politischen und journalistischen Kreisen der italienischen Hauptstadt vertret« man die Austastung, die Vorschläge des Quai d'Orsay hätten zweifellos Schwierigkeiten her vorgerufen, da sie nicht in allen Punkten mit den italienischen Forderungen überetnftimmten. Eine der Streitfragen beziehe sich auf Tunis, denn die italienische Regierung wünsch« sich an den Wortlaut des zwischen Mussolini und Laval im Januar 1033 unterzeichneten Abkommens zu hatten, währen- die französische Regierung neue Garantien verlangt. Vluttorr Fwtschenfall tn Sn-len 32 Inder von englischer Polizei getölel London, rs. April. I« ber Ortschaft Biduraswata« i« Kolar-Diftrikt fJndieni kam es -« «ine« schwere« Zusammenstoß zwischen Polizei und Anhänger« ber tnblsche« Kongrebpartei. I« dem Ort umrd« «tn« Versammlung b«r Kongreßpartei ab« gehalten «mb, wie Reuter meldet, trotz des bestehend«« «er- botS di« Flagg« der Kongreßpartei gehißt. Di« Polizei ging daraus gegen di« rund Ivooa köpsige Meng« »ar «nd «rvfsnet« das Feuer. Nach de« bisherige« Meldnnge« find SL Personen getötet «nd <8 verwundet worden. Sie Vragtt Regierung verm -le Semem-Rede DK a-khnrn-e Saltrms üderwkst - Kein Verslän-nk für -k Su-ekn-eukfchen vrailtmolänng unoaror SorUoor SoLrUUaltu»» Berlin, 26. April. Wie aus Prag gemeldet wirb, hat die tschechoslowakisch« Regierung sich gestern tn einer Sitzung mit der Red« Konrad Henlein- besabt. Tin« amtliche Meldung über da- Ergebnis der Beratungen wurde nicht auSgegeben. ES heißt aber tn Prager politischen Kreisen, baß an maßgebender Stelle die Rebe ruhig, wenn auch kritisch beurteilt werbe. Di« Regierung erblicke in ihr sowohl positive als auch negativ« Momente. Einige Grundsätze Henlein» seien nach ihrer Ansicht indiskutabel, ander« müßten noch ge- nauer präzisiert werben, ehe sie bi« Grundlage für Ver handlungen abgeben könnten. Wenn biese Darstellung richtig ist, so scheint in den maßgebenden Prager Kreisen bi« ablehnend« Einstellung jedenfalls zu überwiegen. Auch bi« tschechoslowakische Presse verhält sich welterhtn sehr ablehnend, ta st« verschärst noch ihren Ton gegen Henlein. Man spricht jetzt von einer „Zer» fchlagung der Republik", von einer „unerhörten Kund gebung" usw. und bekundet durch diesen äußerst geretzten Ton lediglich da» schlecht« Gewissen. Wie wetter berichtet wird, setzt die Prager Regierung die Arbeit an dem schon mehrsach angekünbtgt«« Nationali täten Natu t »ort. Karvatdvrufsen verkäsen Avknvmk Warschau, SS. April. Die Polnisch« Telegravheuagentur bsrichtrt über bi« Ent- ftehu,»g eines karpaihvrussstchen auloiwmtsttschen Blogs tn der Tschechoslowakei. Di« karpachorusflsch« Tageszeitung „Nos, Put" habe di« Bedingungen genannt, unter denen ber Block zur Zusammenarbeit mit Ler RegterungSkoalUion bereit wäre: Erstens müsse di« gesamt« auSfü-rend« Gewalt den Karpathorusten Übergaben werden, denen di« Bosten eines Gouverneur» und BizegouverneurS, de» Gchulreferenten, de» Vorsitzenden der Finanzkammer, di« Posten tn der Forst» Verwaltung, die der Polizeikounnistare usw. anvertraut werden müßten. Zweitens müßte da» tschechisch« Schulwesen überall dort beseitigt werden, wo ein« ausreichend« Zahl von Schülern tschechischer Nationalität nicht vorhanden sind. Dritten» müßt« ein« besondere Kommission für da» karpathorussische Gebiet geschaffen und diese» zur unverzüg lichen Berivtrklichung der genannten Forderungen ermächtigt werden. Stserchabnktnk Kownv-Wilna r-rft-rk Warschau, SS. April. Wie polnisch« Blätter berichten, ist di« soeben im Zug« ber polnifch-litautschen Aussöhnung ferttgaestellte Eisenbahn- ltnt« Kowno—Wilna tn dem Abschnitt zwischen ber lttaut - schen Station Jewj« und der polnischen Grenz« zerstört worden. Aus einem über 10 Meter langen Stück de» Bahn- dämm» seien die Schienen nnd di« Eisenbahnschwellen heraus- geristen worden. Anch dir Telephon- nnd Telegra» pheulettungen hätten bi« Täter durchsch'Atleu. «kn«, Frau Mta - richtig gesehen AuS Wien erhielt dieser Tage einer unserer Mit* arbettcr ein Schreiben eines ihm vom Krieg her befreunde ten ehemaligen hohen österreichischen Offiziers, der sich auch als Mtlitärschriftstcllcr einen Namen erworben hat. Von hohem Interesse sind darin die etngeflochtenen Mit* tetlungen über die einstige Kaiserin Zita, die „arme, beklagenswerte Frau", wie sie von gewißer Seite genannt wird. In dem Bries heißt es: „Wir sind hier alle noch immer in einer Art Taumel: ist es denn Wirklichkeit oder nur ein schöner Traum? So viel herrlich Ungewohntes stürmt Stunde um Stunde auf bi« vom früheren Joch noch Geduckten ein, daß man «S buchstäblich nicht begreifen kann. Wir alten Oesterreicher haben unseren greisen Franz Joseph ehrlich geliebt und geehrt: er war: trotz aller noch so schwarzen und lothringisch-parmasanischeu Einflüsse, ein deutscher Fürst gewesen und ist auch tn deutscher Treue gestorben. Mit ihm ist die deutsche Ehrlichkeit der Dynastie ins Grab gesunken, und die niederträchtigst« antideutsche Intrige setzte mit der Zita ein. Noch nie ist eine Kaiserin von allen anständigen dentschen Oesterreichern so gehaßt worden, wie dieses bösartige Schlangcnweib, ba den unglaublich schwachen und beschränkten Gatten in allem und jedem beherrschte. Stumm knirschend mußte man nun das jahrelange System politischer Kabalen, die immer roiedetz und wieder in Deutschenhaß gipfelten, mit ansehen." „Ich erinnere mich einer Erzählung meines Bruders, des im Kriege an der Gttdwestfront in besonderer Stellung den Armee des Generaloberst Rohr tn der Heeresgruppe d«s Hoch- und Deutschmeister» Erzherzog Eugen -- sie» einzige» wirklich brutschgesinnten Habsburgers — gewesen ist: B < e fichttgung eines Hospitals im Abschnitt vor Trient durch die Kaiserin Zita. Im ersten Notraum zerschossen«, än ArMkrt Md Beinen amputierte Tiroler LandeSschützetsi Greise mit schneeweißen Bärten, Buben mit Milchgesichtern, alle brave und tapfere deutsche GcbiraSbauern. Die Kaiserin geht mit den Hofdamen durch den Saal — fast Sterbende recken sich hoch, winken matt der Kaiserin, biese hat die Arme und Hände voy Blumen und Schokolade. Aber ihr Gesicht bleibt steinern, gefühllos: sie schreitet mit hämisch verkniffe nen Lippen durch den Saal ber deutschen Soldaten Tirol», kein Wort, kein Blick nach recht», nach links. Sie geht hastig tn den Nebensaal, in ihrem Gefolge der Generaloberst Rohr und mein Bruder. Und hier liegen verwundete Italiener, Al pini und Versagltert. Ta — zu jedem einzelnen beugt sich bi« „österreichische" Kaiserin, hat für jeden in seiner Mutter sprache ein liebes, tröstendes Wort, reicht ihm Blumen» Süßigkeiten, brückt Hände. Als dann die kaiserliche Jnspi- zterung zu Ende ist, haut der Generaloberst Rohr tn der OfsizterSmefse des Hauptguartiers in ohnmächtigem Zorit seine Kappe zu Boden und sagt zu meinem Bruder: ,Zch gebe Ihnen mein Wort, noch heute würde ich mein Pensions gesuch einreichen, wären wir nicht mitten im Kriege — ba tst unsere Kaiserin!" „Ein zweiter Fall: An ber Südtiroler Front wurde alles verraten, ausspioniert. Verdächtig war ber Erzbischof und Kardinal En-riet. Sein kirchlicher Machtbereich er streckte sich über unsere Front hinaus und weit tn die italie nische Front hinein — er konnte also tun, was er für richtig erachtete. Conrad v. Hötzendorf, ehrlich beutschgesinnt, for derte, der Erzbischof habe als gefährliche Persönlichkeit ins österreichische Hinterland abzugehen. Großes Jntrtgenlvtel pro und kontra. Der Geistliche schien, mit geheimer Hilf« ZitaS, zu siegen, blieb also. Da sich die Zeichen seiner Tätig keit immer mehr offenbarten, gab Erzherzog Eugen, Feld marschall und Oberkommandant ber Südweftfront, meinem Bruder den Auftrag, dem Erzbischof den dringenden Wunsch zu äußern, ins »interne' Ertl abzugondeln. Er ging, tief beleidigt. Was aber sah man schon am nächsten Sonntag? Aussahrt zum feierlichen Hochamt ins berühmte Stift Hetltgenkreuz bei Baben, wo sich das Armeeoberkommando befand. Im kaiserlichen Hofwagen Zita und — neben ihr — ber Erzbischof, als persona gratisstma, obwohl di« Italiener alle Geheimnisse an ber Front durch «inen .großen Un- bekannten* erfahren hatten!" Dies bloß zwei Ausschnitte der österreichischen Kriegs geschichte zum Nachteil aller Deutsch-Oesterreichrr. di« nie mals gedruckt wurden, doch mit aber hundert andere« grau sam« Tatsache gewesen sind. Darum: mit Franz Joseph war für un- alte Deutsch-Oesterreicher Habsburg zu Grab ge tragen worden — für da» darauffolgende Jntrigantenlostem hatten wir keinen Sinn mehr, konnten ihn und wollten ibu auch nicht haben. Ein« Deutschfeindltchkeit setzt« rin. di« sich tn tausend Schikanen äußerte. Die vordem io verläßlich« Armee, unter deutschem Geist und zu 73 Prozent deutsche» Offizieren, noch ein fester und verläßlicher Block, wurde Domäne der Kriecher und Plaisenknechte. Noch wentger al» tn der alten Armee durste man sich unter Karl, noch weniger unter den Zwergen Dollfuß und Schuschnigg al» Deutscher bezeichnen. Es war bet Abndung vorgelchriebe». sich dteuitlich und privat stet» als „Oetterreicher" zu bezeichnen. ?. l- in beginn- unrei- NSVS5 jkoMNN
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