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Dresdner neueste Nachrichten : 14.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193504148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-14
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.04.1935
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Dresdner Neueste Nachrichten x 43. Jahrgang Nr. SS Sonntag, 44. Aprtl 1SSS 1 Das Ergebnis der Verhandlungen Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah - Sin Querschnitt durch die Weltpolitit der Woche Das bisherige Ergebnis si st« würde« n«r einer Entschließung im Rat« zn- stimmen, wenn Deutschland nicht namentlich g«, nannt würde. 's j - „Gentlcman-Abkommen" den nächstbenachbarten bzw. nächstinteressierten Staaten an der österreichischen Grenze im Falle eines Angriffes aus Oesterreichs Unabhängigkeit freie Hand zu lassen versprechen. Man erklärt, daß die Franzosen und Italiener dieses englische Zugeständnis als Preis dafür erreicht hätten, daß sie in -er Frage der deutschen Rüstungen mit dem von England vorgeschlagcnen Verfahren sich einverstanden erklärten. Der Gedanke einer Konferenz aller Großmächte > zur endgültigen Bereinigung der Mißverständnisse, Zweifel und Gegensätze, den Macdonald in die De batte geworfen hat, dürste ebenfalls.an Baden ge wonnen haben. Eine solche Konferenz würde aller-! ding» kaum vor Mai einberusen werden könnt» und die Voraussetzung für ihren Erfolg wäre e-,j daß sie außerordentlich sorgfältig diplomatisch vorbe- reitet würde. Kollektive Sicherheit und Militärbündnisse Am Vorabend der Konferenz von Stresa, deren Ziel nach engltschcr Ansicht die Schaffung eines solchen kollektiven Sicherheitssystems in Europa und damit die Rückkehr Deutschlands nach Gens sein sollte, hat Frankreich sein Gentlemen-Abkommen mit Ruß land geschlossen, ivaS weiter nichts ist, als die Bor- stufe zu einem Militärbündnis, hat Italien mit besonderer Betonung angekündigt. daß es die Friedensstärke feines Heere» auf 800 000 Mann er- höht habe. Nimmt man dazu die fieberhaften Riistungen, die in Frankreich vor sich gehen, und die Reden, die in der letzten Zett von den Marschälle» Pötain und Weygand gehalten morden sind, so ist der Gegensatz »wischen der jriedltchen Schausette «tret-, IS. April Nachdem in dieser Nacht über Stresa und dem Lee ei» Frühjahrsgewitter hinweggegangen ist, sind das Städtchen und die Insel heute morgen in strahlendem Sonnenschein gebadet. Ringsum an den Ufern zeichnen sich die Umrisse -er Berg«, deren Gipfel teilweise noch mit dünnem Schnee bedeckt sind, scharf gegen den hlauen Himinel ab, und aus -er Userpromenade herrscht schon in aller Frühe Bewegung. Der englische Ministerpräsident Macdonald genießt zum erstenmal seit seiiier Ankunst in der Könferenzstadt den Früh ling von Stresa in der Natur, denn er unierncchm schon in aller Frühe ein«« Spaziergang am Gerufen Sein Gesicht sah bedeutend zufriedener aus als ist den letzten Lagem , « Vie Miet, Mrhandlun-e«» Um rsio Uhr begannen heute morgen die Ver handlungen -er Konferenzteilnehmer aus der Jsola Bella von neuem. Man rechnet damit, daß sie heut« nachmittag zum Abschluß kommen. Heute dürste noch über -en Dönaupakt sowie über die strittige» Kragen beim Lustabkommcn verhandelt werden, während wahrscheinlich nach dem Mittagessen -er Text des SchlußkommuniquöS ausgearbeitet wirb. Mussolini wird, wenn möglich, heute abend Stresa wieder verlassen. Sein Flugzeug liegt jedenfalls startbereit bei der Insel. Bezüglich der Haltung der drei Großmächte im Bölkerbundsrat sowie des Ent- schlteßungsentwurfs ist man am Freitag zu einer Einigung gekommen. Man hört, daß die Franzosen zunächst wollten, baß der Text der Entschließung vom deutschen Schritt vom 18. März lWteberetnführung der Wehrpflicht) ausgehen und D e u t s ch l a n d a u S - -rückltch nennen solle. > Gegen diese Formulie rung protestierten jedoch, wie schon gestern berichtet wurde, die Engländer, di« betonten, Oie Mitteilung Neurachs In den späteren Abendstunden hörte man dann, daß die Verhandlungen auch in den übrigen die Konfe renz beschäftigenden Fragen weitcrgesührt worden waren und daß namentlich i n de r F ra g e de s Ost - Paktes eine gewisse Entspannung zu ver zeichnen fei. Es wurde nämlich das Ergebnis der Unterredung des englischen Botschafters in Berlin . mit dem Reichsminister deS Auswärtigen bekannt. Sir John Simon hatte Deutschlands Hal tung hterzu am DöhnerStatz -en Konserenzmitgliederii dargelegt. Er wurde gefragt, welches die Haltung Dentschlands sein cherbe, ivenn andre Mächte als Deutschland als Teilnehmer dieser Pakte unter sich noch besondere Beistandsabkommcn schließen sollten. Aus diesem Grunde wurde in Berlin eine tele graphische-Erkundigung eingezogen. Der deutsche Außenminister teilte dem britischen Botschafter mit, baß Deutschland eine derartige Möglichkeit immer noch als gefährlich anscvc, daß es aber gleichwohl bereit sei, an einem Vertrag teilzu. nehmen, auch wenn andre L t a a l e n. n n t c r s.i ch da r über h i n a ti s g e h e n d e Abko m m e n schließen sollten. Deutschland wurde aber Wert daraus legen, daß seine eigene Mitteilung und die dieser ander» Staaten in zwei verschiedenen Schrift stücken niedcrgelegt würde. Tieie 'Nachricht rief in Konscrenzkrcijen begreiflicherweise großes Aussehen hervor und wurde allgemein als eine Besserung der Atmosphäre betrachtet. mit Landels. und Industrie «Zeitung MV -.oo n». ' Hakbm->naN.l,aoRM.Postbi;ugm»naiI.rMRM.-lnfchl.4ZRpf.p°sig-bahrea - > . föhne IuMungSgebühr). Kreuzbandsenbungen: Zür die Woche 1,00 RM. Schllftleltung. Verlag imd Smrvtgelchtlft-stelle: Vn-deo A, Zerdiaaodstra-e 4 Einzelnummer is Aps., außerhalb s«°ß -vrr«»-»« 20 Aps. St«zeiaenvr<iie: ^nmftpwtt, dl« rr »reit» «»ZAU ßu —k—> « «„.tg.ut«II 14 Rpf, dü 7» um. breit. mw-Zeli. ta r«ztt»il 1,10 IM. Rabatt »ach Staffck v. An,«tseapwttllst« Nr.». Lrüfgedühr für Luchsiabenanzei-tn X) Rpf. «usschl. Porto. Für El» schaltung an besiimmtm Tag« und Plätzen wird kein, Gevähr llbemommea. postadreffe: Vre-de»Ll. Pvflsach * Fermuf: Vrttvettehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr ms«, 20024,27ssi-27 s»Z«relegr.: Aeoefie Vre-de» « Verllner Schriftlettong: VlNorlastr.4»,- Fernrvf: Kurfürst SZ61-9Z6S Postscheck: vwSden 2Ü4S- Richtvmckangt, Einsrndungen ohne Rückporto iv«rb«n weder »urückgesandt noch aufbewahrt. - Im Fall« höherer Sewalt ober Letriedsstörung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelts Stresa nur Omchgangsstation — Weitere Verhandlungen bevorstehend Telegramm unsreS Aorrespon denten Die Schlußbesprechungen in Stresa Englands Standpunkt seht sich in Stresa durch - Deutscher Vorschlag: Ostpakt unter neuen Bedingungen - Die Einigungsformel für Genf Als wesentlich« Ergebnisse deS gestrigen Tages werden in Konserenzkreisen di« folgenden drei Punkte bezeichnet: Vorbereitung von Senf 1. Einigung über das Vorgehen In Gens und die .xormel sttr die Ratsenschließung. Während das französische Memorandum in Gens, das die An- rusung deS Völkerbundes durch Frankreich begründen soll, zwar von Deutschland und dem Schritt vom 1«. März sprechen wird, dürste die RatSent- sch l i e ß u n g,. dfe vom Berichterstatter des Rates, für den bekanntlich Madakiaga auSersehen ist, aus- gearbeitet werden und überhaupt nicht von Deutschland sprechen, sondern lediglich Maß nahmen zur Verhinderung künftiger »einseitiger Vertragsbrüche" ankündigen, die, von einem Ausschuß im einzelnen auSgearbeitet werden sollen. Eine dieser Maßnahmen soll darin bestehen, daß in Zukunft «ine »einseitige Vertragsverletzung" ql» Kriegsdrohung angesehen würde und automatisch «in« Einberufung des VölkerbunftSrats aus Grund de» Artikels 11, Ab- sah 2, des VVlkerbundSpakt«s. der von KriegSdrohun- gen und Kriegsgefahr spricht, zur Folge haben würde. Damit hat sich der-englisch« Standpunkt durch gesetzt, ba«S die Engländer bekanntlich vrr- meiden wollten, der Ratstagung der kommenden Woche «iye Spitze gegen Deutschland zu geben und dadurch Deutschlands Rückkehr in de« Völkerbund zu erschweren-Praktisch.bedeutet da» «ine nachträgliche Anerkenstung d«S deutschen Schritte» vom 18. März. : - Vie ivstpatt-Kro-e 2. Die durch di« gestrig« Rltteilung -e» eng- lisch«» Botschafters über DeütschlandS Bereitschaft zurUn terzr i chnnn g «Pu« S Nachtangriffs- Pakte« im Osten geschaffen« Entspannung. p«räfi-f,eichist«Vatt . , 8.Di« Un« äh er« n g'tzw t s ch«n Italien und Frankreich in der Füge de« Donaupakte», die tatsächlich vorhckydeg ist, »bn» di« ihr» Krönung dadurch erfahren dürfte, -aß »je -Ugländer einer- frlt« selber -nicht über ihr« Vst«t«jchischr Unabhängig« kettSerkliiruna vo« Feötüar d»w. Peytember 1084 Etappe Stresa Jemand hat ausgerechnet, daß die Zusammen kunft von Stresa die 120. Konferenz seit dem Ende des Großen Krieges sei. Es ist gleichgültig, ob die Zahl stimmt oder ob es ein paar mehr oder weniger sind. Eines ist jedcnsalls sicher: alle diese Konferenzen staben versagt. Und je größer man sie aufzog, je um fangreicher ihr Apparat war, je größer die Hoffnungen, die aus. sie gesetzt wurden, und je bedeutsamer die Ent scheidungen, die sie fällen sollten, — desto weniger haben sich die Erwartungen erfüllt. Als Beweis leien nur dir Osterkonserenz von Genua, die mit so viel Tamtam aufgezogene Weltwirtschaftstonserenz von London und dt« rsMänttsch-sentimenlalen Besprechungen von .Locarno genannt, AU« diese Konferenzen sollten einen Schlußstrich unter rin« wenig schöne, unruhvolle Ver gangenheit ziehen und den Anfang bilden einer besseren und schöneren Zukunst. Alle aber waren sie nur Z w i s ch e n st a t i o n e n, Pscrdewechselplätze auf einer Straße, die sich endlos in dem großen politischen Sumps des Nachkricgseuropas hinzög, ohne daß das Ende dieser Straße je in Sicht kam, denn die Straße führte Immer tiefer in den Morast hinein. Wird Stresa mehr sein? Kann Stresa mehr sein? In einer Pariser Zeitung wurde dieser Tage erklärt, der Informationen seien nun genug cingchvit. Jetzt müßten endlich Entscheidungen getroffen werden. Und Wladimir dOtmesson »erstieg sich im „Figaro" sogar dazu, die Konferenz pon Stresa mit -er Situation des Wiener Kongresses unmittelbar vor Waterloo nach der Rückkehr Napoleons von Elba zn vergleichen. In Rom hat man weniger Verständnis für derartige Phantastereien, und das Ergebnis der stillen Beratungen, zu denen sich Mussolini vor der Konferenz nach seinem Landsitz Rocca delle Eaminale zurückgezogen halte, war ein außerordentlich skepti scher Artikel im „Popolo -Italia, der vor Illusionen warnte. Alte und neue Methoden Wir haben am vergangenen Sonntag die neuen Methoden der britischen Diplomatie dargestellt, die aus dem ewige» Kreislauf London—Paris—Gens—Paris —London herauszukommen versucht durch eine osscnc und ehrliche persönliche Aussprache auch mit denjenigen Staatsmännern, die nicht zum engeren Ring der ehe maligen sogenannten Sicgermächte von Versailles ge hören. Die Reisen Sir John Simons und Edens stellen rin neues Element in der europäischen Politik dar. Die Konferenz von Stresa ist zunächst einmal eine Kon fixe nz 'all ten Stils. Und wenn sich gestern, am Abend des zweiten Konferenztagrs, inmitten des allge meinen Wirrwarrs der widersprechenden französischen, englischen und italienischen Meinungen ein klareres Ziel zeigte, so kam dieser Anstoß von außen, von einem her Staaten,.die auf dieser Konferenz nicht vertreten waren, ohne deren Anwesenheit jede Konferenz in Europa aber nur Stückwerk bleiben kann: von Deutschland, das, obwohl nicht anwesend, bei allen Fragen die Hauptrolle spielte. Wenn man heule in Stresa wieder etwas optimistischer gestimmt ist, so rührt das vor allem von der Ankündigung des deut schen ReichSaußrnminister» her, Deutschland werd« sich unter gewissen Bedingungen mit einem Ostpakt abstnden, auch wenn andre Staaten unter sich über einen Nichtangriffspakt hinausgehend« Abkommen schließen sollten. Deutsch land würde aber Wert davquf legen» daß seine eigene Mitteilung und die dieser andern Staaten in zwei ver schiedenen Schriftstücken niedergelegt mürben. Die Be dingung, die Deutschland stellt, ist also die, daß die beiden Pakte vollständig getrennt« Schrift- stück« darstellen, und daß sie nicht in einem einzigen Dokument zusammengesaßt werden. Bet der Beurtei lung der h«ütig«n Pressestimmtn ans Stresa muß im übrigen natürlich wie immer bei derlei Konse- renzrn viel Stimmungsmache ist Rechnung gestellt werden, da man der Welt selbstverständlich ein mög lichst wirkungsvolles Bild d«r^„l8eschlosseNheit",Uber- «Mein möchte. Zwei -rohe Arapenlomplere Zwei Fragenkomplex« müssen in Stresa unterschieden «erden, wenn man sich einigermaßen durch den Wtrrwair und die widerspruchsvollen, un- ttmw», »f» «ntstellten i»nd verfärbten Mel- düngen -urchsinden will. Die beiden Fragenkomplexe, die natürlich in der Praxis eng zuiainmcnhängcu und sich fortgesetzt überschneiden, sind die folgenden: a) Stellungnahme der Wcstmächte zur Wieder- : ciusühruuz der deutsche» Wehrpflicht, das heißt, Vorbereitung der ans Frankreichs Wunsch ein berufenen Sondertagung des Völkerbnndsratcs. l>) Beratung der allgemeinen Lichcrhcitssragc in,' Europa ans Grund des Londoner Lchlußberichlcs< vom :l. Februar und der Ergebnisse der Infor-! malivusreiseu Sir Jvßn Simons und Edens. Das Hauptergebnis dieser Jnsormaiivnsrcisc — um zunächst znni zweiten Fragenkomplex Steilung zu nehmen — ivar die A u s j i ch t s l v i i g k c i t eines Ostpa ftcs in der von Barthon und Litwinow gewünschten Form. Frankreich nahm nach j der Rückkehr der englischen Minister eine Um organisation seiner Paklpläuc vor. In den Mittel punkt wurde jetzt plötzlich wieder Gens gestellt und au Stelle des Lstpaktcs traten äußerlich icheinbar sehr harmlos aumntende zweiseitige Verträge. Die srau- zösischcu Minister inchten ihre militärischen Bündnis pläne durch folgende Darlegungen zu tarnen und vor allem den Engländern fttnnackhasl zu machen:.' „Ter Litpakt ist nutzlos, solange Dentichland und' Polen ihn nicht aunchmeu. Ein gegenseitiger Bei standspakt zivischeu zwei Ländern ist praktisch, wenn' auch nicht -em Namen nach, ein Bündnis und kann nur gegen irgendeine andre Macht gerichtet sein. Aber gibt es nicht noch die Möglichkeit lnnd damit wendet sich der O.nai -Orsay an die Engländer — der Verfasser), alle Mächte, auch Deutschland, in einem. allgemeinen Pakt zusainmenzusasicn. denen Grund lage die genau ansgelcgle und garantierte Völkcr- bnudssatznug ist? Wenn zwei oder drei Staaten vcr--. einbaren, unter gewißen Umständen, über die sie. allein Richter sind, zu den Wasscn zu greisen, dann ichlicßen sie ein Bündnis tdas ist wieder sür Eng-c land bestimmt — d. Verfasser! und schassen eine gc-! säbrlichc Rivalität mit andern Bnndnisgrnppen.'c Aber wenn mehrere Staaten dahin Übereinkommen, gemeinsame Maßnahmen nur ans Empfehlung » des Völkerbundes zn tressen, dann würde ihre Handlungsweise selbstverständlich im Interesse -es Allgcmci n w ohls aller Völker liegen. lMan,> versteht es in Paris ausgezeichnet, auf dem Klavier , der englischen Licblingsvorstcllungcn zu spielen — s Der Vcrsasser.) Es ist wahr, -aß ein einstimmiger. Beschluß -cs VölkcrbundSrates sür eine solche Empfehlung notwendig ist. Aber fund jetzt kommt der französische Pferdefuß heraus — d. Verfasser) Artikel 15 Nr. 7 der Völkerbnudssahung sieht ja auch den Fall vor, daß, wenn der Rat zu keinem ein stimmigen Beschluß kommt, die Einzclmitglicder -es Völkerbundes sich das Recht vorbehalten, die Hand- « lungen vorzunehmen, die ihnen notwendig erscheinen." - Die „Times" haben ganz richtig in einem Leitartikel derartige getarnte Verträge „Allianzen neuen- Stils" geimnnt. Der Sinn der Vorschläge Frank- < reichs ist es natürlich» sich mit Rußland und andern etventuell noch dazukvmmendcn Staaten, vor allem cc mit der Tschechoslowakei, schon bevor der Völker- bnndsrat im Einzelsall gesprochen hat, über Maß- V nahmen, die antomatis ch in Kraft treten würden, ! zu einigen. Das hat alles nicht das geringste mit dem von Macdonald nnd Sir John Simon erstrebten kollektiven Sicherheitssystem zu tun. Und wenn man heute Deutschland immer wieder fragt, was cs zu tun gedenke, um ein kollektives Sicherheitssystem in Europa zu ermögliche«, so sollte man diese Frage zu- , nächst einmal an Paris, an Prag, an Moskau oder auch an Rom stellen. Starker Eindruck in Italien X Ra», IS. April. (Durch Fnnkspruch). Die deutsch« Bereitschaft in der Frage deS Bei tritts zu einem Nichtangriffspakt für den Osten hat nach der römischen Morgenpress« den stärksten Eindrurk gemacht. Mit dieser Mitteilung sei, so schreibt „Mesiaggero", eine neu« Tatsache geschaffen worden,, deren Bedeutung ntemanb entgehen könnet Die Frage de» Ostpakt«» hab« bl» jetzt mehr al» alle» andre da» i Htndnernt» gebildet, baS auch schon eine Borverstiindt- gung fast unmöglich macht«. Diese» Hindernis sei zwar noch-nicht überwunden, exfcheine aber jetzt überwtnd- ltch. Dt« deutfch« Bereitschaft, so meint da» Blatt in einem Bericht aü» Stresa, werde im Rahmen der im übrigen durch die Haltung Deutschland ausgetretenen Fragen sowie der Abmachungen geprüft und bewertet, werden, di?-für die Garantie des Frieden» Und dtfl .ggnzen europäischen Kontinent vorgefchlagen werden. „Popofp ft« Roma" spricht in feinem Bericht «*«» Stresa davpiki daß man zur genauen Beurteilung »er brutschen Stellungnahme vor allen Dingen noch näher« Angaben üb<r die Beweggründe abwarten müsse, die Deutschland zu dieser Haltung veranlaßt hätten. Auch I werde viel darauf ankommen, wie Polen sich jetzt vrr- » fMff
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