Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193805281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-28
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sr»r«»n-«u-sar» W»«na-«n-,». Mat l«g Gegründet 18S6 «njiiaenprtts« U. ««Mist« Nr. ?: «illlmeti,« (»» mm »«U> ll.S «ps. ««chlLIse nach «t-IIrl gamlllrnonteigen u. Stellengeluch« MWmeter- »etle « «p,. Ai«,ergeb. 50 «»«. — «gchdruck nur mlt Ouellenangete Lreedner «»chrichten. Unverlangte Schriftstücke werben nicht aufbewahrt Begugbg«. bei tagl. zweimal. Lustellung Irrt Hau« monatl. Nvt. b.ggf Paftbetug «Hi. b.x> «nicht. tb.tl «ps. Popgeb. lohne Poft»uft,llnn«»- grbühr» bet siebenmal wbchentl. versank, irlnjel- «r. lg vps.s auierh. Dresden« mit «benkautg. >0 «ps.I auterh. Sachlen» m.Abendau«g. l» «p«. Vruck ».Verlag r Liepsch L Reichard«, Vre»d«n-A. I, Marlen- straße Z5/tt. Fernruf 2L24I. Postscheckkonto loSS Dresden Vlr» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtahauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim lvberverstcherungsamt Dresden MechWe Befestisungen dm an r« Grenze Stacheldrahtverhau ln nm 20 Meter Entfernung Wien, 27. Ma, Heber die lschechlfchen BefestlgungsanlagenanderGrenze werden jetzt weitere Einzelfälle bekannt. So berichtet ein nach dem östlich von Wien gegenüber Pretzburg gelegenen Orte Kittsee entsandter Sonderberichterstatter, man könne nunmehr feststellen, dah die Befestigungs anlagen einen Umfang angenommen haben, der kaum noch zu überbieten ist. Im einzelne« führt der Berichterstatter a«S: Bon der deutschen Reichsgrenze aus steht mau ohne weiteres Ge- schüft stS«rde, bereu Panzerkuppen «u« enthüllt stud. Bei Sittsee beginnen die tschechische« Befestigungsanlagen in der nächste« Nähe der Grenze. Mit freiem Ange kann man ei« halbes Duftend dieser Werke, die von einem grossen Aufgebot von Soldaten besetzt find, erkenne«. Der Hauptstützpunkt scheint etwa 800 Meter ivestlich von der aus Kittsee gegen Prestburg fllhreilden Straße gelegen zu sein. Schreitet man die Grenze in der Richtung auf dieses Werk ab, so kann inan sich auf weniger als 200 Meter nähern und hier die Panzerkuppen und die Unterstände aus nächster Nähe deutlich wahrnehmen. In wenig pietätvoller Weise wurde bieser Stützpunkt mitten in einem kriegerfriedhos errichtet, so dab das Panzerwerk links «nd rechts von Grabkrenze« um» gebe« ist. An seinem Inste steht eine Kapelle und bau« be» ginnen wieder die Stacheldrahtverhaue, die sich in die Richtung nach Berg hinziehe« «nd der Reichsgrenze bis aus SV Meter «ahekomme«. Wie sich der Berichterstatter persönlich überzeugen konnte, ist diesseits der Greirze weit und breit kein deutscher Soldat zu sehen. Sogar di« Zollhäuser sind nur von den dort regelmäßig Dienst tuenden, zwei bis drei Beamten besetzt. Die ganze Stadt Prestburg «ud auch der Brückenkopf find voll von Militär. Da ei« ständiges komme« «nd Gehe« herrscht, ist nicht festzustellen, welche Jahrgänge eigent lich einberuse« worden sind. Die Tscheche« scheinen diese« Anlast dazu benutzt zu haben, um durch die Aushebung wahl berechtigter Personen in de« «ichttschcchischenGebiete« das Er gebnis der Gemetndewahle« z« b<ei«sl»sse« ««d z« verfälsche«. Reue Grenzverletzung km« lWOWes Flugzeug Militärflieger über Gmünd photographieren reichSdeutfches Gebiet Wie «. »7. Mai. Am 27. Mai erschie« «m 8,1» Uhr «orge«s über der Stadt und dem Greuzbahnhof Gmü«d im Gau Riederdona« in etwa tS0 Meter Höhe ei« einmotoriger tschechischer Militär doppeldecker mit Zeichen S V2, der ossenbar mit zwei Per sonen, einem Flugzengstthrer ««d einem Beobachter, besetzt war. Der Doppeldecker überslog zunächst die Bleilebenbrücke, kreiste dann ganz niedrig um be« Grenzbahnhos Gmünd, wo bei sich von de« beide« J«sasse« des Flugzeuges der vor« Sitzende weit ans dem Flugzeug herauSbeugte «ud einen Photographenapparat oder «ine Filmkamera in den Hände« hielt. DaS Flugzeug beschrieb bann «ine« Bogen nm die evangelische Kirche und slog dann der Eisenbahnlinie entlang «ach Cesk« Belenice znrück. Diese neuerltche Grenzverletzung ist von Hunderten von Personen gesehen worden, deren sich eine grobe Erregung be ¬ mächtigte. Da das Wetter völlig klar war, ist ein Ber fliegen ausgeschlossen. ES kann sich also bet diesem neuen Grenzzwischcnfall nur um eine beabsichtigte Grenzver letzung zu militärischen Zwecken handeln. Mlt -em Gewehrkolben niedergeschlagen Linz. 27. Ma«. Das Linzer Blatt „Arbeitersturm" meldet aus Freistaüt ein« neue tschechische Geivalttat. In der Nähe von Kaplitz verlangten tschechische Soldaten von einem deutschen Grenz bauern, der seinen Acker pflügte, einen Ausweis. Als er erklärt«, daß er einen solchen bei der Arbeit nicht mit sich trage, weil fein Hos ohivedies in nächster Nähe sei, wurde er mit Feldspaten und Gewehrkolben von der tsche chischen Patrouille niedeicgeschlagen, so daß er schwer verletzt ins Spital gebracht werden mußte. An seinem Aufkourmen wird gezweifelt. Frankreich von -er Sattung B-lens schwer enttäuscht Französische Vergeltungsmaßnahmen beabstchflgt - Pariser Hetzkampagne gegen Oberst Deck 0ral>t«alcka«g uussrsr Ssrltnsr üvbrllllsltoog Berlin. 27. Mat. Die grobe Enttäuschung, die Polen im tschechischen Kon flikt vor allem Frankreich bereitet hat, soll nun von Part» aus mit einer „Strafmaßnahme" beantwortet werden. Wie es heißt, wird dem nächsten Mtntsterrat vom Quai d'Orsay eine Vorlage Übermittelt werden, wonach alle RüstungS- kredtte und Materiallieferungen an Polen, wie sie bei dem Betuch des Marschalls Rydz-Smigly in Parts zugcsagt worben sind, eingestellt werden sollen. Der Quai d'Orsay steht aus dem Standpunkt, dab Polen während der letzten Vorfälle in der Tschechoslowakei und der damit verbundenen diplomatischen Fühlungnahme versagt habe und nicht gewillt gewesen sei, Frankreich auf Grund deS sranzöstsch-polntschen Bündnisse» in eine Frontstellung gegen Deutschland und mit der Tschechoslowakei zu folgen. Polen, so heistt es. habe sich aus den „unbegreiflichen" Standpunkt gestellt, dab da» kranzöstsch-polnische Bündnis nur bann Gel tung habe, wenn Frankreich von dritter Seite unprovoziert angegriffen werden würbe. Dies sei diesmal aber nicht der Fall gewesen, und Polen denke nicht daran — so konnte man in der Tat aus Warschau ebenfalls wiederholt hören —, an einem Angriff Frankreichs aus Dritte teilzunehmen. Besonders ist e» auch diesmal wieder Außenminister Beck, an besten Person sich die gesamte französische Volks- srontpreste reibt und dem sie vorwirst, die Interessen Polen» R-u- -eutsche Proteste In Prag Prag, 27. Mal. Der bentsch« Gesandte i« Prag hat a«ch am Donnerst«, imd Freitag erneut in Rote« bel der tschechoslowakische« Re gier««» »ege« die andaner»»«« Grenzverletzungen d«rch tschechoslowakisch« Fl«»,««»« protestiert. zu verraten. Die polnische Bevölkerung wird entsprechend gegen ihren Aubenmintster aufgeputscht. Der im Dienste Mos kau» stehende „Oeuvre" lagt, bast der polnische Außen- mtnister „seit Jahren systematisch gegen die Interessen Frank reich» arbeite". Auch baß Polen den Durchmarschsowjet- russischer Truppen durch polnisches Gebiet nicht ge statten will «ebenso wie bekanntlich Rumäniens, wird im besonderen Beck zum Borwurf gemacht. Daß aber auch der sowjetrussisch.französische Pakt in der tkchechischen Krise versagt hat, wird ietz» in Paris ebenfalls betont. So schreibt das „Journal", baß der militärische Bet- stand der Sowjetunion nur eine Fata Morgana sei. Sowjet rußlands Absichten gingen jetzt offensichtlich daütn. einen Kon- sltkt in West- und Mitteleuropa anzuzetteln, um auf diese Weise den Rückschlag in ihrer eigenen militärischen Position wieder auszugleichen. Ein Eingreifen der Sowjetunion in den europäischen Konflikt sei lediglich für die lebte Phase dieser Auseinandersetzung zu erwarten. Praver Parlament vertagte sich vls zur Fertigstellung des Nalionalilätenstatuks Prag, 27. Mai. Wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, ist die Ver tagung be» Prager Parlaments etwa bis Mitt« Juni vorgesehen. Der Tag des WtedcrzusammentrittS steht noch nicht fest. Bi» dahin hofft man sowohl dir Arbeit am Nationalitätcnstatut wie auch die Verhandlungen mit den Nationalitäten beendet zu haben. Die Prager Kronjurtsten haben festgestellt, daß zur An nahme des Nattonalitätenstaiüt» im Parlament an sich ein fache Mehrheit genügte, zur Aenderung des Sprachen gesetzes oder zur Neueinbringung eines solchen Gesetze» je- doch Zweidrittelmehrheit erforderlich wäre. Vaeriemn Strategie Die Tschechoslowakei hat mobilisiert. An dieser Tatsache ist heute nicht mehr zu rütteln. Denn was noch vor einer Woche lediglich als militärische Vorsichtsmaßregel gegen innere Unruhen gelten, noch vor einigen Tagen die zusätz liche Einberufung eines oder zweier Jahrgänge genannt werden konnte, das hat sich inzwischen einwandfrei als eine Bollmobtlisierung aller der Prager Regierung zur Verfügung stehenden militärischen und halbmilitärischen Streitkräfte herausgestellt. Müßig die Frage, gegen wen sich diese Mobilisierung richtet. Gegen die Deutschen na türlich. Zunächst gegen die Sudetendeutschen, denen man hoch- und landeSverräterische Pläne unterschiebt, dann aber auch gegen das Deutsche Reich, dem man wider besseres Wissen und ohne den geringsten Grund die Absicht vorwirst, die „friedliche" Tschechosloivakei überfallen zu wollen. Wir misten, baß die eine Anschauung so wenig stichhaltig ist wie die andere. Denn die Sudetendeutschen planen keines wegs einen Anschlag gegen den Staat, sondern wollen nur ihr Recht, das ihnen bei der StaatSgründung, in der Verfassung und a»S dem Munde erlauchter Tschechen mehr als einmal zu gesprochen, aber niemals erfüllt worden ist. Das Deutsche Reich aber, so sehr es am Wohl und Wehe der Deutschen in der Tschechoslowakei Anteil nimmt, hat auch nicht im leisesten mit dem Gedanken gespielt, seine Wehrmacht nur einen Schritt gegen die tschechische Grenze marschieren zu lasten. Während die tschechischen Zollbeamten durch Militär ersetzt worden sind, während tschechische Truppenteile in unmittelbarer Nähe der Reichsgrenze „Hebungen" abhalten, während tschechische Mili tärflieger die Grenze überqueren und nachweislich über reichs deutschem Gebiet photographische Ausnahmen machen — mäh rend alles dessen bleiben die deutschen Truppen in ihren Standorten, die weit ab von der Grenze nach der Tschecho slowakei gelegen sind, geht der militärische Dienst seinen ge wöhnlichen Gang, führen die deutschen Soldaten an jedem schönen Maiabenb wie sonst ihre Mädchen spazieren. Wir kennen die schmutzigen Kanäle, aus denen die Flut der Lügen, die von angeblichen deutschen Truppenbewegungen faselten, sich ergoß. Ihre Schleusen öffneten sich, aus sanften Drück aus Prag, Paris und wohl auch aus Moskau, zuerst in London; von dort strömte sic über die ganze Welt. Und die Welt war, mit wenigen Ausnahmen, auch dumm genug, die zweite englische Lüge sttr bare Münze zu nehmen: daß es nämlich nur dem diplomatischen Eingreifen Londons zu danken sei, wenn diesmal noch der Friede erhalten wurde. Erst malen die Herren Engländer eine Gefahr an die Wand, die in bieser Form gar nicht vorhanden ist, dann wischen sie ihre schmutzige Kleckserei wieder ab und beweihräuchern sich auch noch selbst für diese „Friedenstat". Das Ganze nennen Ne eine» «diplomatischen Erfolg", an dem sie alle daran teilnchmen lasten, die sich gleich ihnen zu den „groben friedliebenden Demokratien" rechnen und den „aggressiven autoritären Staaten" ein Beispiel an Friedensliebe geben wollen. In der Tschechoslowakei hat sich diese Friedensliebe, wie gesagt, als Mobilisierung auSgewirkt. Und wenn auch durch die unerhört entsagungsvolle, eiserne Disziplin der Sudeten deutschen und durch die selbstsichere, abwartende Ruhe des Deutschen Reiches ein blutiger Zusammenstoß vermieden wer- den konnte, so hat man doch bei dieser Gelegenheit einen auf schlußreichen Eindruck davon empfangen können, wie sich die Tschechoslowakei wohl wirklich im Falle größerer innerer Un ruhen ober eines Krieges, den Gott verhüten möge, zu ver halten gedenkt. Der strategisch« Plan der Tschechoslowakei fußt auf den Bündnissen mit Frankreich und So w j e t r u b l a n d und lautet in der knappsten Formulierung etwa so: „Wir müssen aushalten, bi» uns unsere Verbündeten zu Hilfe komme«». Da» kann 2s oder 48 Stunden bauern, aber viel länger nicht. Innerhalb dieser Zeit, in der snach der Ansicht der Prager Sachverständigen) ein Angrisf auf bas tschechoslowakische Staatsgebiet schwerlich aufgehalten werden kann, müsse«: wir vor allem den von den Tschechen bewohnten Kern deS Landes schützen." Die von den anderen Volksgruppen, von Polen, Ungarn, Slowaken, Ruthenen und vor allem natürlich Su- betendeutschen besiedelten Randgebiete sollen ossenbar zunächst einmal bedenkenlos geopfert werden. Sie sollen Kampfzone, sie sollen — bas hört man immer «nieder — ein zweites Flander«« werden. Dafür sprechen die seltsamen Vorberei tungen, die die Tschechen in den sudetendeutschen Städten und Dörfern innerhalb der letzten Woche getroffen haben. Sie haben die Straßen teils aufgeristcn, teils verbarrikadiert, sie haben Feldbefestigungen auSgeworfen, sie haben Maschinen gewehre und Flakgeschütze In Stellung gebracht, Ne fahren in PanzerautoS durch die Straßen der Städte, sie haben die Brücken mit Sprengladungen versehen, sie haben Kommandos ausgebildet, die auSschlteßlich in Brandstiftung geschult worben sind: sie wollen, falls sie keine Möglichkeit mehr sehen, da» subeteubeutsche Gebiet unter ihrer Botmäßigkeit zu halten, da» ganze Land, Dors und Stabt, in R a u ch u n d F l a m m e n aufgehen lassen und ei» Trümmerfeld hinterlassen. Da» Vorbild Spaniens liegt Ihnen, die durch ihren Pakt mit Sowjetrußland, vor allen, tu der Person des General»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite