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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380622024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938062202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938062202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-22
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Erster Bericht aus -em Lager m Die deutsche NangaHar-at Gm-itten im Vormarsch Goebbels weift die Wischen Provokationen zurück Die Re-e -es Verltnrr GaMttrrs auf »ar Sonnwen-srirr im Ot-mptasta-w» „Es wird noch gar nicht verbandelt" in Vraa Dia tschechische Vrefse sav-ttrrt zw Arrsawicksversuckr »ar Prager Rasiarun- Zurttckwetsung jüdischer Unverschämtheiten interessiere und von Unterdrückung spreche, so könne er nur empfehlen, sich näher mit der Terrorisierung und brutalen Unterdrückung von SH Millionen Deutschen in einem anderen Lande zu befassen. „Deutschland will", so erklärt« der Minister nnter immer wiederholte« stürmische« ZustimmnngSkundgrbnngen »er Hunderttausend, „bxp Friede», aber nicht de« Ktrchhof-fried««, der in Bersatlles organisiert werde« sollte. Wen« «an im Auslande etwas sttr den Frieden In« »Ul, dann soll man möglichst schnell dasür sorge«, daß di« ««haltbare» Beding««, ge« dieses Vertrages verschwinde«. Wen« die Völker «ins aus de« Kriege gelernt habe» müßte«, da«» wäre «S di« Tatsache, daß es i« de« 26. Jahrhundert «icht «ehr möglich ist, ans di« Dauer Volk von Volk -« trenne». Wenn ich also bet dieser festlichen GelegenheU erneut an die Welt appelliere und von ihr Einsicht und Vernunft sorder«, so tue ich -aS nicht als Chauvinist, sondern als Mensch mit gesundem Menschenverstand. Deutschland bildet keine Kriegs, Prag, 22. Juni. Die „Sudetendeutschen Pressebriefe" schreiben: „Die Geschäftigkeit, mit der in einem befreundeten «u». land der angebliche Wille der Prager Regierung propagiert wird, das tschecho-slowakische NationalttStenproblem so rasch wie möglich zu lösen, um sich so vor den Augen de» Aus landes einer längst als dringlich erkannten Verpflichtung zu entledigen, steht in diametralem Gegensatz zu dem schleppenden Gang, den die veratungen und Aus- sprachen um bi« Schaffung eines gerechten Nationalitäten- friedens im Staate tatsächlich nehmen. Wir können diesen von > offizieller und offiziöser Sette verbreiteten und zur AuSlandSschau getragenen Optimismus auch schon einmal au» dem Grunde nicht teilen, weil die tschechische Presse «in völlig anderes Gesicht zeigt und in nicht» er- kennen läßt, daß sich ein grundsätzlicher Wandel auch nur vorbereiten würde. Die Verhandlungsbereitschaft, welchr die Regierung nach außen bekundet, findet im Verhalten der tschechischen Presse nicht die geringste Stütze. ES geschieht anscheinend gar nichts, sie auf ihr« derzeitige Hauptaufgabe vor- zuberetten, dem tschechischen Volke die Lag« «rklärltch «zu machen, in der sich die Regierung nach zahllosen versprech»«, gen tatsächlich befindet. Dabet ist auch da» tschechische Volk durchaus optimistisch,' nur huldigt «S einem Optimismus wesentlich anderer Art: «» glaubt mehr als »«vor an seine ausschließliche Sendung al» Staat-volk in einem tschecho-sli-wakischen Nationalstaat und hosst auf Un- nachgtek gkett. UebrigenS wird noch gar nicht« erhandelt. Nach dem letzten amtlichen Kommuniqus ermöglicht der Fort- gang der RegierungSarbeiten nur die ehestmögltche Vorberei tung der formalofstziellen Etappe der Verhandlungen zwischen der Regierung und der Subetendeutschefi Partei. Wer btt langwierigen tnnerpoltttschen Vorgänge nicht begreifen kanni tut sicher gut, erst in Etappen denken zu lernen. Man täusche sich nicht. Auch diese Woche wird bet der schwierigen Behaus tung der Nationalitätenfrage kein« politisch^ Entscheidung Berlin, 22. Juni. Der Gau Berlin der NSDAP beging am Dienstagabend, wie bereits kurz berichtet, im völlig überfüllten Olympia stadion eine Sonnwendfeier. In ihrem Mittelpunkt stand eine Rede des NetchsministerS Dr. Goebbels, die wir wegen ihrer grundsätzlichen politischen Bedeutung im fostzenden noch einmal ausführlich wtedergeben. Gauleiter Dr. Goebbels begann bet hem Ginn der Feier: Der Nationalsozialismus habe den allen germanischen Brauch der Sonnwendfeier aus dem Erleben unserer Tage wieder zu Ehren gebracht, habe bas Brauchtum der Väter und das Empfinden des modernen Menschen des 2V. Jahrhunderts miteinander verschmolzen. Fast wie ein Märchen mute es an, wenn auch inmitten des Häusermeere» und der endlosen Asphaltstraßen dieser Bteretnhalbmilltonenstadt das Fest der Sonnenwende feierlich begangen werde. Dr. Goebbels ver wies in diesem Zusammenhang auf die grandiosen Bau pläne des Führer», deren Ziel eS sei, Berlin zur wahrhaften Hauptstadt der neuen Großmacht Deutschland zu machen. Der Nationalsozialismus habe in einem harten siebenjährigen Kampfe diese große Aufgabe vorbereitet, und wenn «S ihm gelungen sei, aus der ehemals nach Moskau rötesten Hauptstadt Europas «ine echte deutsche Stadt zu machen» so habe er wohl zweifellos auch «in Recht darauf, daß die Ergebnisse dieses Kampfes nicht in Zukunft wieder verlorengingen. Tosender Beifall erhob sich hüben und drüben auf den Rängen, als der Gauleiter in diesem Zusammenhang erklärte: „Wir habe» »icht siebe» Jahre t« v«rlt« gegen ta» tnter» natio»ale Judentum gekämpft, tamtt eS sich h«»te im national sozialistische« verlt« bei«ah« breiter macht als je »«vor. Gegen diese provokative Halt«»» de» tnter. «atto»ale« Judentums i» verli» müsse« wir schärsste-S protestiere«. Mitunter habe man fast den Eindruck, baß sich die Juden in Berlin noch genau so wohl fühlten wie in den Zeiten vor unserer Revolution, und sie fänden offenvar noch Gelegenheit genug, in Berlin ihr« schmutzige Geschäftemacheret den Augen der Oeftentltchkett zu entziehen." Entrüstete Pfuirufe wurden im ganzen Stadion laut, als Dr. Goebbels auSrtef: „Ist «S «icht geradezu empörend und treibt e» eine« nicht di« ZorneSröte in» Gesicht, wen« «an bedenkt, daß in de« letzte« Monate« nicht weniger als »»so Inden «ach verli« eing-wandert sind? War wolle« die hier?" sSrregte RauS-Rnfe.) Wahre veifallSstürme erhoben sich in» Stadion, al» Dr. Goebbels sortsnhrr „Sie solle« da, hi« gehe«, woher sie gekommen sind, und sie solle« n«S nicht noch »eiter lästig solle». Sie solle» «icht so tnn, al» wen« e» «ine nationalsozialistische Revolntion überhaupt «icht gegeben hätte." Mit Nachdruck betonte dann Dr. Goebbels, daß di« Aus einandersetzung mit dem internationalen Judentum in Berlin legalundstrengnachbemGese tz.von der Partei und vom Staate und nicht von der Straße vollzogen werde. Im übrigen würbe schon durch gesetzlich« Maßnahmen da- für gesorgt, baß in absehbarer Helt der jüdische Einfluß auch in der Wirtschaft gebrochen werde. Er richte das Ersuchen an Ue Juden, nicht weiterhin so provokatorisch in der Oeftent- lichkett auszutreten. Die Bevölkerung forderte er aus, Diszi plin zu halten, nicht zu Etnzelakttonen zu schreiten und dem Staate baS Weitere zu überlasten. Dr. Goebbels gab vor allem den nach Berlin in der jüngsten Zeit zuaewanderten Juden den dringenden Rat, Berlin möglichst schnell wieber zu verlassen. Wenn sich im übrigen die marxistisch-jübtschr AuSlandSpreffe so sehr für die ' Berlin, 22. Juni. Zu der Nachricht über die Errichtung des Lagers lkl der deutschen Nanga-Parbat-Expeditton gibt di« Expedition in einem Telegramm an di« Deutsche Himalaja-Stiftung «. a. nachstehende Einzelheiten bekannt: Da« Labyrinth des Eisbruches „Am 8. Juni gelang eS drei Mitgliedern unserer Mann schaft, einen Weg durch das Labyrinth deS EiSbrucheS des Nakiot-Gletschcrö zu finden, und sie erreichten die Terrasse, wo das Lager II in früheren Jahren gestanden hatte. In den folgenden Tagen wurde eine beträchtliche Anzahl Lasten mit Nahrungsmitteln und Ausrüstung von den Sherpa- und Balti-Trägern htnaufgetragen. Das Flugzeug bringt Lebensmittel Während baS Lager ll ausgebaut wurde, machte uns baS Flugzeug der Expedition am 10. Juni 1VS8 in den frühen Morgenstunden seinen ersten Besuch. Di« Maschine hatte von dem Ausgangspunkt Srinagar den Weg über die Chongra- Gipsel in einer Höhe von ungefähr 7600 Meter gegen bas Jndustal zu genommen. Da über dem Rakiot-Tal gerade schwere Wolken lagerten, hatten wir zunächst Zweifel, ob der Flugzeugführer imstande sein würbe, sein Ziel zu erreichen. Bald darauf sahen wir aber das Flugzeug einige tausend Meter tiefer zurückkehren und auf baS Hauptlager zu fliegen. ES kreiste sechsmal htnteretnander über uns und warf Lasten mit Lebensmitteln, frischem Obst und Gemüse ab. Im tiefen Schnee eingefchloffen Für einige Tage wurde dann unser Fortschritten am Berg behindert, da sehr schlechtes Wetter «insetzte. Alle ver- bindung mit Läger ll war vom 12. bis 18. Juni unterbrochen. Als wir unsere dort eingeschlossenen Freunde wieder er reichten, nachdem wir mühevoll durch den tiefen Schnee ge- spurt haften, waren wir froh, zu sehen, baß sie den Sturm in einem wohlgeschützten Lager in allerbester Verfassung überstanden hatten. Die ganze Mannschaft wohlauf Am 16. Juni wurde baS Lager lll löVÜÜ Meter) errelcht und beseht. An diesem Morgen warf da» Flugzeug wiederum frische Lebensmittel und Post über dem Hauptlager ab. Alle Mitglieder der Mannschaft sind in guter Gesundheit und machen sich bas günstige Wetter zunutze, um zu den höhere» Lagern vorzustoßen. gefahr; e» will nur, daß die Tiemens«, die die Ursachen kouke mender Kriege in sich schließen, beseitigt werden. Deutschland» will nur sein Leben-recht. Es kann auf sein Leben-recht gav nicht Verzicht leisten, und wir haben auch keineswegs die Ab sicht, uns für dauernd in die Kategorie der Habenichtse ein reihen zu lasten. Diese große Lehre hat uns -er Führer ge- lehrt. Er hat unserem Volke seinen nationalen Stolz zurück gegeben. Das war vielleicht unter seinen vielen Taten di größte Tat." Die »eben gute« Trotz ihrer Kürze wirb die Rebe, die Reich-Minister DH Goebbels am Dienstagabend in Berlin zur Gonnwenh» frier hielt, stark beachtet werben. Dr. Goebbels hat miede« einmal baS richtige Wort in einer Angelegenheit ges«h die die uns übelwollende Presse des Auslandes in bteseN Tagen mehrfach zum Ziele ihrer Angriffe und Entstellung«» gemacht hatte. Wieder einmal handelte eS sich um die liebe« Juden. Sie würden in der Retchshauptstabt, so wurde ae* schrieben, wider Gesetz und Recht verfolgt und bedroht. Dr. Goebbels konnte demgegenüber darauf Hinweisen, wie wohl sich doch offenbar die Hebräer in Berlin fühlen,' den« sonst wäre nicht an Stelle einer Abwanderung der große Zuzug erfolgt, testen Tatsache allein alle ausländischen Greuellügest dementiert. Welcher Art der Zuzug ist, brachten di« polizei lichen Razzien an den Tag, die nötig wurden im Kampfe gegen das Verbrechertum, und bet denen «ine Reih« von Juden verhaftet werden mußte wegen schwerster Verstöße gegen die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Daß dech internationalen Judentum diese Feststellungen höchst ««, angenehm find, liegt auf der Hand. Das wird u«S abest nicht hindern, hie Säuberungsaktion fortzusetzen. TS ist «ixt alte» Sprichwort: „Wirft man den Juden zur Bordertüst hinaus, so kommt er zur Hintertür wieder herein." Offenbar glaubten di« »«gewanderten Kaftanträger, diese» Spiel auch tm Dritten Reiche spiele» zu können: ein Kennzeichen jüdischer Unverfrorenheit. Daß sie sich aber dabet gründ, lich geirrt haben, hat Dr. Goebbels unmißverständlich bargelegt. Seinen Ausführungen ist auch zu entnehmen, daß die Säuberung des deutschen Wirtschaftsleben» aus Gründ gesetzlicher Maßnahmen fortgeführt werben wirb. S» berechtigt di« Empörung der Berliner Bevölkerung ist, sp wirb sich doch die Gegenwehr in streng rechtmäßigem Rahme» vollziehen. Die Judenfrage wird bet uns nicht von der Straße gelöst. Man rede deshalb im Ausland« auch nicht von Judenpogromen. Wir könnten sonst mit einer umfang- reichen Liste darüber aufwarten, wo in Wirklichkeit Judenpogrome betrieben werden. Auch verbitten wir un» alle Scheinheiligkeit. Bekanntlich wird ja weder in einen vost- nehmen englischen noch in einen vornehmen amerikanische« Klub «in jüdisches Mitglied ausgenommen. Auch in Frank reich ist tm Volke ein durchaus gesundes Gefühl der Ah. neigung gegenüber der jüdischen Raste vorhanden; Tatsachen, die nur nach außen deshalb nicht so in Erscheinung treten^ weil sich die großen MetnungSfabrtken vielfach in jüdischen Händen befinden. Durch deren Gezeter werden wi» vnS allerdings nicht aufhalten lasten. » fallen. Wozu auch? Einstweilen nimmt der Sokolkonareß seinen Fortgang. Ein nationale» Fest muß ungestört avge, wickelt werden. Die Regierung kann warten ,.." «em» Geister Wichten... Ltgaodartvbi ck«r „vro»«lu«r dlavbrtobi«»" Jgla», 22. Juni. Bet den Gemetnbewahlen in Jglau ereignete sich ei» bezeichnender Vorfall, über den sudetenbeutsche Zeitung«« jetzt bertchten. Im Wahllokal 18 amtierte al» Wechl. kommtstar der Witwer Franz Krautschneider, et« Gudetendeutscher. Da tat sich die Tür auf. und herein spaziert« offenbar der „Geist" seiner bereits vor Jahren verstorbenen Frau. Denn diese Frau wies sich mit «ine» Wahllegttimation s!) der Frau Krautschneider «st und wollt« wählen. Als sich Herr Krautschneider über dg» fließende Tschechisch seiner verstorbenen deutschen Frau, die nun hier allerdings verändert vor ihm erschien, erholt hatte und fragte, ob dl« Frau denn jetzt wieber auf „Erben" bleiben wolle, war die Verlegenheit tm Wahllokal seh» groß... Sie legte sich erst wieder, als der „Geist" de» selige» Frau Krautschneider plötzlich verschwunden war. Var« rrwattet Venesch -u Besuch vrnbtmalänog luworor S«rUa«r kiabrttUottan- Berlin, 22. Juni. Nach einer Pariser Meldung rechnet man in der fran zösischen Hauptstadt mit einem Besuch de» ftchrchtschen Staats präsidenten Benesch für Ende August ober Anfang Septem bers TS wäre da» der erste Besuch, den venesch in seine« Eigenschaft al» Staatspräsident der französischen Hauptstadt avstattet, während er al» tschechischer Minister oft genug Part besucht hat. E» scheint, al- ob man ist Part» diesen geplanten Besuch zum Anlaß einer Großkundg«bun:g für da» französtsch-tschechtsche Bündnis nehmen will. Jede«, sall» soyen Programmvorberettungen in diesem Sinn« schon jetzt getroffen werden.
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