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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380830013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938083001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938083001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-30
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1938
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m// A/orNe«- «»</ ---e/f<5sWAS-e Sksue Sskstek/suns eksr eksutrckisn Lo/rkatsntum» DK Ächtchen fordern Deutschland heraus Trotz deutschen Protestes Fortsetzung der Kressehetze Praa, rs. August. Wie daS tschechische Hetzblatt „MoravSkoslezskf Deuik" kürzlich augeküudet halte, letzt es sei«« dreiste« ««d «»erhörte« Gkeueldarftellunge« fort, die dazu bestimmt sind, die tschechlsche Bevölkern«« zum Hab aeaen alles Deutsch« auszuhetze«. DaS Schmierblatt brt«at in der Rr. 282 v»m 24. August 1»S8 folge«de« Schmutzartikelr „Deutsche Kulturtätiakeit während des Krieges. Ge metzel derZtvtlbevölkeruna in Frankreich während des Weltkrieges war eine Beschäfttauna des „heldenhaften" deutschen Militärs. Wir schrieben bereits über diese preu- bischc», bayrischen und anderen „Helden", die wie Besessene vor den Franzosen bavonltesen, dafür aber im Stande waren, auf die Zivilbevölkerung reaelrechte fanden zu veranstalten. Das deutsche Militär übte sich an der Zivilbevölkerung ein, die nicht damit rechnen konnte, und, in der Meinuna, dab ihr nicht nahraetreten ««»den könne, in ihren Heimen verblteben war. Man schämt sich, diese schmuhtriefenden Phantasieprodukte einer tollgeworbenen hussitischen Journaille wiederzugeben. Wenn wir eS trotzdem tun, so nur, um schwarz aus weih zu beweisen, welcher widerlichen Gemeinheiten die Tschechen in ihrem hemmungslosen Kampfe gegen alles Deutsche fähig sind. Erst dieser Tage hatte dasselbe Blatt, das der Mährlsch- Ostrauer Schiverindustrie nahesteht, ein ähnlich ekelerregendes Machwerk abgedruckt. Die Veröffentlichung hatte in ganz Deutschland einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen und die ReichSregierung veranlaßt, in Prag schärsstens zu pro testieren, die Bestrafung der Schuldigen und eine Sicherung dafür zu verlangen, daß sich in Zukunst derartige beleidigende Veröffentlichungen nicht mehr wiederholen. Die Antwort aus Prag liegt nun vor. Sic ist zwar nicht in der üblichen diplo matischen Form gehalten, sie besteht nicht, wie es leder ge sittete Mensch erivarten müsste, in einer Entschuldigung und der Versicherung, künftig derartige Beleidigungen zu ver- meiden, sondern sie äußert sich in dem neuen, womöglich noch gemeineren Pamphlet des Mährisch-Ostraner Blattes. Und da wagen es englische Sittenrichter, der deutschen Presse vorzuwerscn, sie sei es, die den deutsch-tschechischen Den Deutschen dünkte es dumm, nach den einzelnen Kindern, Frauen und Alten zu schießen. Sie richteten eS sich im Laufe einer Woche nach dem Einfall in Belgien und Frankreich so ein, dab mit Petroleum gefüllten Spritzen die Häuser begossen wurden, die sie bann anzündeten. Sehr tapfer benahmen sich die deutschen Soldaten gegenüber Frauen und Kindern. Damit die Gatten die Krauen nicht verteidigen konnten, wurden sie zuvor von den deutschen Soldaten erschlagen. Die Frauen und Mädchen wurden ver gewaltigt und schließlich erschlagen. Solcher Vorfälle gibt eS Tausende. Auf diese Art hausten die Deutschen in Rußland, Serbien und Rumänien. Mit Recht nennt man sie von der Zeit an .Hunnen Militär". Die österreichischen Soldaten benahmen sich in den eroberten Gebieten noch anständig, besonders soweit eS Sol daten slawischer Nationalität betrisft. Regelrechte Verwüstun gen verursachten die ungarischen Soldaten und ihre Offiziere. Aus einem Schloß ober Palast binnen 24 Stunden «inen Düngerhaufen zu machen, war keine Kunst. Ställe errichteten sie in Kapellen, Schulen und besseren Häusern. So sah die bentsch» ««» «»»artsch« M»lt»< t» Wahrheit aus." Ausgleich verhindere, indem sie Bagatellen zu Staatsaktionen ausbausche. Die Kritikaster jenseits des Kanals mögen uns auch nur einen Fall nennen, in dem sich ein im Reich er scheinendes Blatt zu einer ähnlich gemeinen Besudelung der Ehre eines anderen Volkes — nicht nur des tschechischen — jemals hätte hinretßen lasten. Ja, noch ein übriges: Wenn wir die Schamlosigkeiten -er tschechischen Preise niedriger hängen, so tun wir es nicht etwa, um Haß gegen daS tschechi- sche Volk zu säen. Wir tun es, um ber Weltvsfentlichkeit —die ja die tschechisch geschriebenen Zeitungen zumeist nicht zu lesen vermag — zu zeigen, wer provoziert ... und wer die Provokationen der anderen nur regi striert. Die Prager Regierung, die derartige völkerver- hetzende Machenschaften duldet, oder — wie man nach den neuesten Ereignissen annehmen mutz — sogar fördert, lädt eine schwere Schul- auf sich. BiSmarck hat einmal ge sagt, dab jeder Staat die Fensterscheiben bezahlen müsse, die seine Presse etnwirft. Die tschechischen Stetnwürfe sind nicht bloß gegen billiges Glas gerichtet, sondern gegen ein viel zerbrechlicheres und kostbareres Ding: Sie sind ein Atten tat auf den europäischen Frieden. Wachsende Nervosität und Snslchertzelt tu Krag vradtdarlod» nnvara» attlnüloan -»Altardaltsr» la Krag Prag, 20. August. Nach der Rückkehr Ashton-GwatkinS aus London hat die Mission Lord Runcimans in Prag eine fieberhafte Tätigkeit entfaltet. Lord Runciman selbst, der nach seiner Ankunft in der tschecho-slowakischen Hauptstadt erklärt hatte, baß er cs als echter Engländer ablehne, das Wochenende durch politische Gespräche zu entheiligen, entschloß sich am Sonntag dazu, seinen Grundsatz zu verleugnen und begab sich zu einer hochpolitischen Konferenz auf das Schloß des Prinzen Hohenlohe, wo er, wie bereits berichtet, mit Kon rad Henlein zusammentraf. Am Montag um 18 Uhr wurde Lord Runciman vom Staatspräsidenten Dr. Bene sch empfangen. Gegenstand dieser Unterredung dürften die Gespräche mit Konrad Henlein und die Vermttt- lungSvorschläge Lord Runcimans gewesen sein. In den sudetendeutschen Gebieten haben die zahlreichen Zwischenfälle vom Sonntag eine Spannung ver ursacht, die kaum mehr Überboten werden kann. In tschechischen Regierungskreisen steigt die Nervosität mit dem Heran nahen beSNürnbergerPartettageS. Diese Nervosität ist vor allem darauf zurttckzustthren, baß man in Prag be fürchtet, der Führer und Reichskanzler könnte in Nürnberg ultimative Forderungen zugunsten der Subetendeutschen stellen ober die Durchführung einer Volksabstimmung in den fubetenbeutschen Gebieten verlangen. In diesem Zusammen hang erklärt die tschechische Presse übereinstimmend, baß die Prager Regierung derartige Forderungen Hitlers nicht er- füllen würbe. Zugleich weist sie jedoch auch darauf hin, baß dann ein europäischer Krieg wohl unvermeidlich wäre, und gibt der Befürchtung Ausdruck, baß die Tschecho-Slowalet im Falle einer erfolgreichen militärischen Ueberrumpelung durch Deutschland von ihren Bundesgenossen im Stiche gelassen werden könnte. Sn den Prager StaatSkan,leien wirb inzwischen mit Hoch bruch an dem vom Ministerpräsidenten Dr. Hobza angekündig- ten „neuen Plan" gearbeitet, dem «ine nach Ansicht der Tschechen „den Bedürfnissen de» Augenblicks entsprechende" »aneintetlnng zugrunde liegen soll. Soviel bisher über Liese» Dla» bekannt wurde, solle» die historische» Laude»- grenzen geändert und das Staatsgebiet in 2 V bis 25 Gaue aufg«teilt werben, über deren Abgrenzung unter den beteiligten Parteien zu verhandeln wäre. Die Deutschen, die in Gauen mit tschechischer Mehrheit leben und umgekehrt die tschechische Minderheit in deutschen Mehrheits gauen würden durch Minberheitenstatute gesichert. Diese Gaue sollen mit verschiedenen Selbstverwaltungsvoll machten auSgestattet werden. Die Besetzung der Be amtenstellen würbe nach dem BevölkerungSschlüstel er folgen. Die Verwirklichung diese» Projektes käme nach Ansicht der Prager Regierungsstellen einer Erfüllung der von Konrad Henlein in Karlsbad aufgestellten acht Punkte gleich, ohne anderseits die Integrität und Souveränität des tschechischen Staates zu gefährden. Benefch küntzlgt „neue Konzessionen" an Loudo», 2». August. Wie Reuter i« Prag erfahre« habe» will, wird Lord Ruueima« mit Präsident Beuesch am Moutagabeud di« Frage «euer verhaudluuge« mit de« Gudeteu» deutscheu „im Lichte «euer Kouzessioueu" «örter«. * Was es mit den .Lugestänbnissen* der Tschechen auf sich hat, wissen wir. Sie Md nur eine verspätete, teilweise und völlig ungenügende Nachholung besten, wa» ben Sudeten deutschen seit 20 Jahren als R « cht zusteht. Sie sind nur dazu ausersehen, die Weltöffentlichkeit zu bluffen, und die Forde rungen Henleins als „maßlos* und „übertrieben" hinzu stellen. In Wirklichkeit aber ist da» Karlsbader Programm der Gudetenbeutschen Partei bereit» in sich ein Kompromiß, an dem unmöglich durch die Verwirklichung von Forderun gen, die ben Subetendeutschen ohnehin verfastunaSmäßig zu stehen, Abstriche vorgenommen werden können. Im übrigen hat es sich bet den tschechischen Zugeständnissen nach bewährtem Muster nur um Versprechungen gehandelt, die bezeich nenderweise nicht einmal d«r Pubetenbeutschen, sondern Lord Ruueima» -«»acht w»rd«r. Ob sie femald erfüllt werde»? Das io«-Millionen Noll Seitdem die Ostmark ins größere Deutschland heim gekehrt ist, haben wir viel umlernen müssen. Nicht, daß «» uns schwer gefallen wäre oder daß wir mißmutig« Schüler gewesen wären. Denn es ist ja hüben wie drüben ein Plus, ein Gewinn, eine Zunahme, die wir buchen dürfen. Oester reich zumal erlebte einen ungeahnten Ausstieg: die Schorn steine seiner Fabriken rauchen wieder, in den Geschäftshäusern herrscht «in eisrigeS Treiben, wie seit Jahren nicht, und bi« herrliche österreichische Landschaft ist neu belebt mit Erholung suchenden, Freude findenden Menschen. Die Feststellungen, die wir seit jeher im Reiche Lebenden machen, sind anderer, weniger grundsätzlicher, nicht so unmittelbarer Art. Stolz lernen wir um, daß sich Deutschland nun nicht mehr nur über 470 SSS Quadratkilometer, sondern deren 55455« erstreckt, berichtigen- vermerken wir, daß der höchste deutsche Berg jetzt nicht mehr die Zugspitze, sondern der Großglockner und innerhalb der Reichsgrenzen der längste Fluß weder die Elb« noch der Rhein, sondern die Donau ist. Ungleich wichtige» al» all« Festft«llm»g«r bisse« Art aber ist die Tatsache, daß die Bevölkerung de» Deutsch»« Reiches durch den Anschluß Oesterreichs mit einem Schlag« von rund S8H Millionen auf 75 Millionen angewachsen ist. Und es sind ja nicht x-beliebige Menschen, die hinzukamenl Es sind ja Deutsche, wie wirl Sechseinhalb Millionen Deut sche, die bisher nicht nur außerhalb des Reiche» standen, deren Zahl und Kraft für die Sache des deutschen Volkes nicht nur nicht eingesetzt werden konnten, sondern die sogar unter brutaler Gewalt entgegen ihrem Willen vom gemeinsame« Volkskörper abgetrennt und als Keil gegen das Reich miß braucht werden sollten. Und obwohl es zwischen ben Reichs deutschen und ben Oesterreichern weder ethnographisch noch geographisch noch nach irgendwelchen anderen Gesichtspunkten eine TrennungSlinte gab, zerschnitt sie doch eine staatliche Grenze, die uns Reichsdeutsche in Oesterreich zu Ausländs deutschen machte und rechtlich auf eine Stufe mit Tschechen, Franzosen, Polen und allen anderen frembvölkischen Aus ländern stellte. Die Oesterreicher aber, Menschen von unse rem Blute, unserem Herkommen, unserem Denken und Füh- len, unserer nationalsozialistischen Weltanschauung, konnten wir „nur" als Volksdeutsche betrachten, also zwar als Volks genossen, aber doch Bürger eine» fremden Staates. Die ganze Tragik volksdeutschem Schicksals, die ganze Schwere auSlanbSbeutschen Wirken» ballte sich in dem Worte Oe st erreich zusamme«. Nun aber sind au» den Oesterreichern deutsche Staats bürger, au» den Volksdeutschen Reichsdeutsche geworden, und die LandeSgruppe Oesterreich der AuSlanbSorganisation der NSDAP konnte ihr Banner stolz und ehrenvoll streichen. ES war ein feierlicher, historischer Augenblick, als Gauletter Bohle zu Beginn der S. Tagung der Ausländs deutschen, die am Sonntag in Stuttgart eröffnet wurde, diese Jdhne in die Obhut der Auslandsorganisation zurücknahm. Nach dem Willen des Gauleiters wird sie der nationalsozialistischen auslandsdeutschen Arbeit künftig als TvadittönSbanner voranwehen. Und wahrhaftig, Ne verdient, zu solch einem Symbol erhoben zu werden! DaS wurde auch sogleich in der Rede klar, di« RetchSmtnister Rudolf Heß im Anschluß an die symbolträchtige Fahnenübergave vor den Ausländsdeutschen in Stuttgart hielt. Denn auch er kam, nachdem er die Aufgaben und das Wesen der AuS- landSorgantsation gekennzeichnet und alle dummen und bös willigen Verdächtigungen ihrer Arbeit zurückgewiesen hatte, auf O«st« rreich zu sprechen. Auch er führte sein Schicksal al» Beispiel und typischen Fall an, der die ganze innere Verlogenheit der sogenannten „Demokratien" grell be leuchtet. Ein „GttltstlingSland der Demokratien* sei der Schuschnigg-Staat gewesen, stellte Rudolf Heb fest, und doch wurden in ihm sechseinhalb Millionen deutscher Menschen Lurch eine kleine politische Minderheit gequält und nahezu ins Verderben gestoßen. Die „Demokratien*, deren Staats männer Worte wie „Gleichberechtigung" und „Selbstbestim mungsrecht der Völker" so gern im Munde führen, kämen -tesen armen, unterdrückten Menschen nicht zu Hilfe. Das von ben demokratisch-pazifistischen Weltverbesserern vtelgeschmähte Dritte Reich war e», da» sich ihrer annahm, da» ihre Not als die seine fühlte und nicht länger untätig zusehen konnte. Aber das war den Herren Demokraten wieder nicht recht. Der Knechtung de» deutschen Volke» in der Ostmark durch die Schergen de» Schuschnigg-System» hatten sie teilnahmslos ober gar voller Schadenfreude zugesehen. Jetzt aber schrie« sie Ater und Mordio, baß der „Christliche Ständestaat* unter die zermalmenden Tritt« de» Kommißstiefels preußischer GoldateSka geraten sei. In Wirklichkeit, so stellte Rudolf Heß f«K -aß« Re „Diktat«*, »tL da» L«* mit
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