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Dresdner Nachrichten : 15.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193810158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19381015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19381015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-15
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1938
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Moroen-UuSsabe Ar. 48« Soimarent, 15 Oktober 1»» kll B«jug»«e». Ltt tigl. zweimal. Zirstellong frei Hau« moiiatl. KM. 8.80; Poftbejug KM. ».kr elnlchl. «8,»« kpl. Postgeb. (ohne VostzusteNung«. gebühe! bei liebenmal irbchentl. Berland. Sinzeb- kr. lo kpl.! auberh. Deelben» mit kbenbau««. lo Rvl.: auberh. La-blen« m. Abendautg. 18 kvl. Snzei-enpee«« 0. PreMff« kr. 7: MiMmeter»r(l« <»» mm breit» N,b kpl. «achlllle nach «lalletN. Famllienanzeigen n. «tellengeluche Millimeter« -eil« « kvl. Aillerget. k> k»l. — kachdrp^ nur mit Quellenangat« Drebbner Nachricht«». Unverlangte Lchriltli-cke werden nicht ausbewahrt Gegrunoet 18S6 Veuck u. Verlag r Ltepsch L Reichardt, Vreoden-A. I, Marien- straße ZS/42. Fernruf 2524l. Postscheckkonto losS Vresden Vir» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vresden und de» Schiedsamtc« beim (Vberverstcherung»amt Dresden M Millienen hinter -en PnWina Arabern Das Ergevnls -er panarMchen Konferenz ln Kalro Jerusalem, 14. Oktober. Die arabische Zeitung „Falastin" besaht sich mtt dem Panarabischen Kongreß in Kairo. Das Blatt stellt fest, es »Ütze den jüdischen Blättern, besonders auch der sltdisch beeinslusitcn Presse tu England, wenig, wenn sie diese Kon ferenz als einen Misiersolg hinzustcllcn versuchten mtt der lächerlichen Begründung, dass die Tagung nicht von allen Arabern und Mvliammedanern besucht worden sei. Dies sei Überflüssig gewesen. Ausier TranSjordanien, dessen Negierung die Lösung des PalästinaproblcmS immer noch In einer Tei lung sehe, hätten die Übrigen nicht in Kairo vertreten ge wesenen mohammedanischen Staaten, wie Sandl Arabien, I r a k, I r a u , A s g h a n i st a n und dieTiirke t, durch den irakischen Außenminister Suwaidi der englischen Negierung Mitteilen lallen, das, sie hinter dem Plan Suwat dis zur Lösung der Paläslinasragc zugunsten der Araber ständen. Somit hätten 4UN Millionen Mohammedaner trnd Araber durch die Konferenz von Kairo dem in Ver bannung lebenden Groß mufti von Jerusalem ihr Ver trauen ausgesprochen. Erfolgreicher Streik -er Araber Jerusalem, 14. Oktober. In Haifa wurden 1106 Offiziere und Soldaten, die ans London kamen, ausgeschisft und auf die verschiedensten Mili tärlager des Landes verteilt. Der VerzweislungSstretk der arabischen Strastenretniger in Haisa ist nach zehntägiger Dauer abgebrochen worden, nachdem die Forderungen der Streikenden von der Stadtver waltung erftillt wurden. — Dte Straste Akko-Nakura bet dem Dorf Alkabri wurde von arabischen Freiheitskämpfern zerstört und unpassierbar gemacht. Bei der militärischen Durchsuchung des Dorfes Salha wurde ein Araber auf der Flucht erschossen. («sehe auch SeUe b) Zuspitzung zwischen Angarn un- -er Tscheche-Slowakei Anvarn meldet Aufmarsch -er tschechischen Armee an -er Grenz- vrabtmolaung uooaror Sorlinor Lvkriltlotiuao verllu, 14. Oktober. Bon ofsiziöser ungarischer Stelle in Budapest wird am Freitag mitgeteilt, Last unmittelbar nach dem Abbruch der «omorner Verhandlungen die ungarische Negierung noch in der Nacht die NegtcrnngschesS der vier Münchner Großmächte verständigt habe, die ungarisch-tschechischen Verhandlungen hätten infolge des Verhaltens der Prager Negierung abge brochen werden müssen. Eine ähnliche Verständigung sei auch der polnischen Negierung zugeleitet worden. In diesen Mit teilungen sei auch ausgesprochen worden, dast die ungarische Negierung sich zwar das Recht Vorbehalte, die zum Schutze der ungarischen Interessen notwendigen Massnahmen zu tref fen, dast sie aber anderseits auch die Hoffnung aiisdrückt, die vier Regierungschefs würden baldigst Ihre Entscheidung tn der obigen Frage trcsfen. Zu dem Ministcrrat In der Nacht zum Freitag und über seine Beschlüsse wird noch mitgeteilt, es sei aus Grund der Waffcndrohungen durch den Prcst- burger Lender für Ungarn unmöglich gewesen, nicht auch seinerseits für die Sicherung der eigenen Interessen dte ent sprechenden Massnahmen zu treffen. Diese militäri- schen Mastnahmen mlistten um so mehr ergrtsfen werden, als auch die gesamte ungarische öffentliche Meinung sic fordere. Die tschccho-slowakische Armee lei nun mit starke« Kräs, te« an der ungarischen Grenze ansmarschiert. Dieses Mist, Verhältnis müßte unbedingt ausgeglichen werden. I« die» sem Zusammenhang weise man in Bnbapest auch daraus hi«, dast die Grenze von de« Tschecho-Slowake« «nn «achträg, lich gesperrt worden sei «nd dast nunmehr wieder Draht verhaue, spanische Retter und Betoubarrikade« aus der Donaubrücke stehe«. In Koüiöttt sind bk« ttnaaklschen Geschäft« zum Protest gegen da- Verhalte« der tschechischen Delegation geschlossen. Die ungarischen Fahne» sind von der tschechischen Polizei heruntergeholt worden. Nach Meldungen aus Rom ist dort am Freitag der KabinettSchef des ungarischen Austenministeriums, Graf Czakt, der schon tn München bei den Verhandlungen als Beobachter der ungarischen Regierung anwesend war, ein- getrosfen. Man bringt seinen Besuch in den italienischen Blättern tn Zusammenhang mit dem Abbruch der ungartsch- tschecho-slowakischen Verhandlungen. Dte italienischen Zei tungen nehmen lebhaft für die Ungarn Partei und weisen entschieden und scharf die „böhmische Arroganz" zu rück. Die Angebote Prags an Ungarn seien, so heißt cs, unzulänglich und dte Prager Taktik sei völlig untragbar. Ein Blatt, die „Trtbuna", meint, daß Prag wortbrüchig gewor- den sei, nach der verpflichtenden Annahme des Budapester Ultimatums suche Prag sich seinen Verpflichtungen auch weiterhin zu entziehen. Dann müßte ihm eben eine gerechte Lösung ausgczwungen worden. Anvarn beruft Reservisten ein Budapest, 14. Oktober. Wie M. T. I. meldet, erlästt der Honvebminifter am Sonnabend «ine Bekanulmachung, t« der die Sinberusung weiterer fünf Jahrgänge ««geordnet wird. Jene Militär, dienstpflichtigen, die zum Jahrgang 1908 bis 1911 gehöre«, haben sich bereils am Montag bei ihre« Tr«ppe«körpen, zu melde«. Srantteick will Zoo« Militärflugzeuge bauen Ra» Verstärkung -er Grenzvertei-tglins un- -er Marine Erhöhung -eS Flugzeugbaues Algoaor Vradtdarlvbt ckor vrmcknor dinvbrlvbta« Paris, 14. Oktober. Bon Ministerpräsident Dalabier hatte dte französische Oefsentltchkett seit dem Münchener Frieden, der triumphalen Rückkehr nach Paris und der außerordentlichen Parlaments sitzung, tn der dte Friedenspolitik des Ministerpräsidenten durch dav Bollmachtengesetz gebilligt wurde, kaum mehr etwas gehört. ES besteht aber kein Zweifel, dast der französische Ministerpräsident tm stillen eine» Plan ansarbeitet, der allen tnnerpolitischen Eventualitäten und den militärischen Notwendigkeiten gerecht werden soll. Der erste der Oeffentlichkclt bckanntgcgcbene Beschluß des Ministerpräsidenten war die Gewährung zusätzlicher NüstungS- kredite für die Grenzverteidigung und die Marine tn Höhe von über 2,8 Milliarden Franken. Aber dte Hanptanstren- gungen bürsten tn dVr letzten Zett auf den Flugzeugbau verlegt werden. Der ehemalige Minister Frossard, der der Neuen Sozialistischen Partei angchört, hat den Bau von önoo Militärflugzeugen gefordert, und der ,Hn- «ransigcant" beginnt am Freitag mit einer Artikelserie mit der Ntesenüberschrtst „Flugzeuge. Flugzeuge!", in der eben- falls der Bau von zahlreichen Militärflugzeugen verlangt wird. Der Leser soll durch das Argument, daß Frankreich unterzugehen drohe, falls eS sein« Rüstungen nicht erhöhe, beeindruckt werden. DaS neue Wettrüsten Frankreichs fordert aber nicht nur Milliarbenkredite, sondern eine erhöhte Arbeitszeit. Minister präsident Dalabier plant, wie man tn den politischen Kreisen hört, dte Abschaffung der40-Stunben-Woche und die Wieder einführung der 48-Stunden-Woche in allen fran- zösischen Industriezweigen. Als Gegenleistung für diese von den Arbeitern geforderten „Opfer" werde eine außerordent- liche und einmalige Vermögenssteuer «ingestthrt werden, deren Ertrag für die Gesundung deS französischen Staats- Haushalts verwendet werden soll. Der Fübr-r empf-nvt Daranut Mü«che«, 14. Oktober. Der Führer und Reichskanzler empfing heute nachmittag tn Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen den ehe maligen ungarischen Ministerpräsidenten Daranvi zu einer Besprechung Uber Frage» de» ungarischen BolkStumS tn der rschecho-Slowaket. Vt- Vrttish Legion wir- nickt benötivt London, 14. Oktober. Im Hinblick ans die am Donnerstag von der Inter- nationslo« Ktz»«isft»« Birols««, Enifchold««», «ach der eine Abstimmung tn den ehemaligen tschechischen Gebieten nicht stattfinden soll, ist dte British Legion dahin unter- richtet worben, baß ihre Dienste tn der Tschecho Slowakei nicht benötigt würben. Autzenmintster Lord Halisax hat der British Legion seine Hohe Anerkennung sür den ausge zeichneten, von nationalen Empfindungen getragrnen Geist zum Ausdruck gebracht, von dem die Haltung der British Le gion gekennzeichnet werb«. Glückwunsch de» Führer» a« de» König von «sgbauista«. Der Führer und Reichskanzler ha« dem König von Afghani- Pan zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche über- sa«»1. Systemwechsel in Frankreich Frankreich durchlebt ein« geschichtliche Wende. Sei»« politische Existenz ist aus eine neue Ebene gestellt. Dte historische Zusammenkunft von München hat dem franzö sischen Volk nicht nur den Frieden gebracht, sondern eine« Umbruch, der sich auf allen Gebieten des politischen Lebens auözuwtrken beginnt. AIS die Reservisten nach Hause zu- rückkehrten und Dalabier von den Parisern gefeiert wurde, wie seit 1S18 kein französischer Minister gefeiert worden ist, da hatte eine neue Epoche für Frankreich begonnen. München hat für Frankreich nicht nur außenpolitische Entscheidungen von größter Tragweite gebracht, sondern auch innere. ES beginnt jetzt der Kampf der Geister um die innerpolitische Neuordnung des französischen Staate». De« Auftakt dazu bildete das AuSetnanderfallen der Volksfront, die seit 1986 dem Staatsleben das Gesicht gegeben hatte. Dte Bolksfrontpolttik der Jahre 1986 und 1987 ist vorbei und kommt nicht wieder. Dte letzten Woche« haben eine tiefe Kluft zwischen der moSkauhörtgen Linke« und den Radtkalsoztalen aufgerisseu. Dte große Partei de» französischen Bürgertum», die seit Kriegsende die meiste« Negierungen und Minister gestellt und bei allen entscheide«, den Fragen den Ausschlag gegeben hat, vollzog eine« Kux», wechsel, dem geschichtliche Bedeutung zukommt. Immer stärker wurde in den letzten Monate« und Wochen der Ruf nach einem neuen, einigen Frankreich, nach einem Franlttiih, beste» politische» «eben nicht d»rch tüch Wechselspiel von Partetkoaltttonen, sonder« durch die wir?, lichen Bedürfnisse de» Landes bestimmt wird. Einen neue« Impuls erhielten dtese Bestrebungen durch den Aufruf der Frontkämpferverbände, in deren Reihe« sechs Millionen Franzosen stehen. Diese sechs Millionen Männer, die ein mtt Blut besiegeltes Recht haben, für Frankreich zu sprechen, verlangen eine grundlegende Er neuerung des Staate». Zu diesem Zweck soll eine „Regte, rung des öffentlichen Wohls" gebildet werden, die alle notwendigen Reformen burchzusühren hätte, um ban« im Frühjahr 1946 vor das Volk zu treten und sein Urteil zu fordern. Im Augenblick läßt sich noch nicht sagen, ob der Staatsumbau tn dieser Form vollzogen wirb: es ist jedoch wahrscheinlich, daß sich die Neuordnung aus der Linie der Frontkämpfervorschläge bewegen wird. Den Anstoß zu dieser fast revolutionären Bewegung gaben innerpolitische, sozialpolitische und außenpolitische Er eignisse. Da- wirtschaftliche und soziale Lebe« Frankreichs war unter der BolkSfrontherrschaft mehr und mehr tn Unordnung geraten. ES bedurfte größter Anstren gungen des Ministerpräsidenten Daladter, um die völlig ver fahrene Probuktson überhaupt wieder einigermaßen tnGan» zu bringen und dte schlimmsten Auswirkungen der 40-StuN- ben-Woche zu beseitigen, die Wirtschaft, Landesverteidigung und Währung gleich unheilvoll in Mitleidenschaft zog. Das Experiment Blum ist heute endgültig begraben, unö Blum felbst möchte e» nicht erneuern. Die sozialpolitische» Maßnahmen deS MarxtstensührerS haben sich sehr bald al» Kuckuckseier erwiesen. Heute haben Franzosen aller Parteien und Stände eingesehen, dast nicht eine augenblickliche Lohn« «rhöhung entscheidend ist, sondern der Umfang der Gesamt produktion. DaS eherne Gesetz der nationalsozialistische« Wirtschaftsführung, das diese Erkenntnis zum Inhalt hat, findet tn der französischen Oesfentlichkett immer stärkere Be achtung. ES fragt sich jedoch, ob dieser Wandel der Auffastungen über Fragen der Innenpolitik allein auSgercicht hätte, um die grundlegende Umkehr zu bewirken, die sich heute an kündigt. Entscheidend war vielmehr das weltpolitische Ge, schehen und sein Einfluß auf Frankreich. WaS der ehemalige Ministerpräsident Flandin seit fast zwei Jahren vorauS- gesehen hat, ist eingetreten. Dte auf Versailles und Genf gegründete Hegemont »Politik hat endgültig Schiff bruch erlitten. Frankreich steht heute vor den Trümmer« «ineS politischen System», da» den TodeSkeim bereit» tn sich trug, al» eS 1919 geboren wurde. Der letzte Mann, der Frankreichs Außenpolitik auf diese» System gründen wollt«, ryar varthou. Al» er tn Marseille von Mörderhand z« Boden gestreckt wurde, starb mit ihm eine Generation von Politikern, denen die Einkreisung Deutschlands das Grund gesetz jeder französischen Außenpolitik war. Al» in französischen Zettungen die Bilder au» dem be» freiten Sudetenland erschienen, auf denen Adolf Hitler bi« tschechischen Betonbunker besichtigte, wurde e» jedem Fran zosen klar, daß damit die bisherig« BündniSpolittk Frank reich» endgültig »usammengebrochen war. Diese Politik ist seit 198« immer problematischer geworden In der Sette, mit der man Deutschland für Generationen gefestel» zu habe» glaubte, zerbrach ein Glied nach dem anderen. Da» deutsch polnische Abkommen vom Januar 1934, die innere Auklös««» der Kleinen Entente, die Bildung der Achse Berlin -Rom und ihre Festigung t« Verlauf de» letzten Jahre», vor aüe» aber der Anschluß Oesterreich» hat da» Siukreisung-syste» zerstör». Die alte Tschecho Slowakei wurde zur letzte» Bastion de» französische« Hegemonteanspruch» Ütze, Mittel- eurap». Dies« ist »uu mich -im»t««ch
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