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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381025014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-25
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1938
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Wt»»e»ne>u<o«d» «r. 40» MON-UI. MIX. 2-ru; ,oiu>kjus «Vi. o^u etnsiiil. «»,»« Np(. Postgeb. (ohne PostjusteNung»- geb!Ihr> be> Nebenmal wbchentt. Verland. Einzel- Nr. lo Rpi.; austerh. Dresden« ml« Nbendautg. I» Rvl.: auberb. Sachsen« m. Nbendau««. IS Nos. (»» mm drei«» l«,b istps. Nachlisse nach Stassel 0. Famillenanzelgen u. Slellengesuche Millimeter helle « «Vs. Aissergeb. »a Nps. — Nachdruck nur mit vuellenangab« Dresdner Nachrichten. Unverlangt« Tchriststilck« werden nicht aulbervatr« Druck u. Verlag« Lleps straße ZS/tt. Fernruf 2)241. Postscheckkonto lSSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte« beim «Vbervrrstcherungsamt Dresden 7oNeF-ke//Ä/k^ AsükezlF m// A/oM/k» Chinesen lm Riilkzug von Hankau Marschall Mlangkaischek will nicht zurlilkireten Loudon, 24. Oktober. Literarische Umschau sicO7k ttkii/^oc von Chinesen gesammelt siir die chinesische Ärieg- Regierunge« «och immer MeinnngSverschledenheUe« ob« walle«, die sich i« erster Li«i« aus die Wichtigkeit der der Rückgliederung entzogene« Gebiete beziehe«. Die «ngarische Regierung habe ferner betont, daß Ungarn ans gewisse Ge» biete selbst im Geiste b«S Münchner Abkommens nicht ver« zichte« kvnne. Trotz allem aber «Snsche die «ngarische Regierung «och einmal de» Beweis weitgehender Fried» sertigkelt zu liefern. Sie beantrag« daher, eine Bolts« abstimmnng in jene« Gebietsteile« abznhalle«, die sich zwischen der »ou der ungarische« Regierung vorgeschlagene« ethnographische« Grenzlinie «nd der Grenzlinie des «o» der tschecho»slowakische« Regierung letzthin angebotene« Gebietes erstrecke». habe. Man erwartet allgemein Benesch» Uebersahrt nach Amerika zum Antritt seiner Shtkagoer Professur in etwa 14 rage«. „Zufammenar-elt - -le Balls -es Fttnoltlrlebms" zu verhandeln, die Festigung des neuen Regimes in China unterstützen werde. Sollte die Tschiangkaischck-Negierung die japanische Regierung um Frieden bitten, so würde Japan niemals mit dem Tschlangkalschek-Rcglme als Zentral regierung von China in FriedcnSverhandlungen eintreten. Ferner hört Domei, dast die japanische Regierung bei Wiederherstellung des Friedens besonders daraus bedacht sei« werde, Garantie« z« schasse«, «m eine Wiederholung vo« Sonflikte« z« vermeide«. Japan betrachte eS als seine Mission, die Ursache« aller Gegensätze in Oftafie» zu beseitige« «nd so znm Wettsriede« beizntragen. China müsse alle antijapanische« «nd kommnntstensrenndlichen Idee« ansgeve« und sei« Bolk in diese» Sinn« lenke«. ES heisst dann weiter, dass die mllitSrischen Operationen bis zur Beseitigung jeder politischen und militärischen Macht äusserung TschtangkatschekS fortgesetzt werden. ES werde aber nötig sein, japanische Besatzungstruppen in China zu belassen, um alle japanfeinblichen und kommunisti schen Einflüsse zu zerschlage»» mit den bolschewistischen Ban den aufzuräumen und Ordnung und Sicherheit ausrecht zuerhalten. Snvlan- tft nickt erfreut über Benefch vrabtmslckunA nnssrsr vsrllnsr Svdrlktlsttvng Berlin, 24. Oktober. Herr venesch, über dessen Aufenthalt in London die Eng länder, die am Reau» genug haben, nicht sehr glücklich sind, Kat durch die tschechische Londoner Gesqnbsschast den Englän dern beruhigend bestätigt, dass sein Aufenthalt in London völlig privat sei und nicht die geringste politische Bedeutung habe. Man erwartet allgemein BeneschS Uebersahrt nach Prag, 24. Oktober. Am Montag um 11 Uhr überreichte der ungarische Ge sandte dem tschccho slowakischen Aussenminister Dr. Chval- kovsky die ungarischen Gegenvorschläge zur Lösung der tschecho-slowaktschen und der karpatho russischen Frage. Aussenminister Chvalkovsk» besuchte darauf den Vorsitzenden der Regierung, General Sirovy, im MinisterratSpräsibium. Die Regierung Kat den Vorsitzenden der slowakischen Regie rung, Minister Dr. Tiso, und den Vorsitzenden der karpatho- russischen Regierung, Minister Rossi, mit den übrigen Mit gliedern der beiden Negierungen nach Prag elngeladen, um die Antwort auf die ungarische Note mit der grössten Be schleunigung erteilen zu können. Inzwischen haben Teile der japanischen Armeegruppe, die Kanton eingenommen hat, den Vormarsch in nördlicher Rich tung entlang der Kanton—Hankau-Bahn ausgenommen. Sie gelangten bis in die Gegend von Sungsa, etwa vo Kilometer nördlich von Kanton. Bei ihrem weiteren Vordringen werden sie unterstützt von Einheiten, die bereits vor der Einnahme Kantons in nordöstlicher Richtung angesetzt worden waren. Eine schwere Einbusse für die Finanzierung des chinesischen Widerstandes bedeutet die Beschlagnahme einer grossen Silbersendung an Bord des ameri kanischen Dampfers „President Cooltdge". Als der Dampfer am Montagmorgen den Hafen von Schanghai verlassen wollte, erschienen Beauftragte der von Japan unterstützten Erneuerungsregierung in Nanking an Bord und veranlassten die WiederauSlabung der Sendung. ES handelte sich um Silber im Werte von 4!4 Millionen USA- Dollar, das im Nahmen des chinesisch-amerikanischen Silber abkommens an die Chasebank übermittelt werden sollte, so wie um Gold und Juwelen, die worden waren und deren Erlös sührung bestimmt war. Budapest, 24. Oktober. Zum Inhalt der in Prag überreichten Antwortnote Ungarns verlautet in unterrichteten Budapester Kreisen, dass hinsichtlich der gebietsmässigen Probleme ungarischerseitS zwei Gesichtspunkte besonder» beachtet wurden. Einmal habe di« ungarische Regierung mit Genugtuung konstatiert, dass in bezug auk einen ansehnlichen Teil der ungarischen Forderungen zwischen den beiden Regierungen eine UeVer ein st immun« bestehe. Daher habe st« be« Vorschlag gemacht, daß ble «ngarische» Truppe« baS «ichtstrlttige Gebie« innerhalb eines seftgesetzten Zeitpunktes besetze« solle«. Zn» ander«« hab« die ogarische Regier»«, sestgeftrllt, daß zwischen den beide« Tokio, 24. Oktober. AuS Regierungskreisen hört die javanische Nachrichten- agentur Domei, dass Japans Politik nach dem Fall Hankaus aus Förderung und Unterstützung eines neuen Regimes in China gerichtet sein werde. Mit diesem sollen die Be ziehungen auf vollkommen neuer Grundlage aufgcbaut werden. Die japanische Regierung, so heisst es in der Ver lautbarung, sehe die Zusammenarbeit mit Mandschukuo und Chiua als Basis des FernostfrtedcnS an und werde sich be mühen, alle früheren Gegensätze zu beseitigen unter gegen seitiger Wahrung der Hoheitsrechte und des territorialen Besitzstandes. Besonders aufgcführt werden folgende drei Punkte: 1. Einstellung aller Massnahmen auf politischem, erziehe rischem und wirtschaftlichem Gebiet, die bisher der Freund schaft beider Länder hinderlich waren. 2. Kulturelle Zusam menarbeit und Verfolg einer gemeinsamen Antikomintcrn- Polittk. S. Wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit. Domei meldet weiter, bass die japanische Negierung unter Aufrechterhaltung der Erklärung des Ministerpräsidenten Fürsten Konoe vom lö. Januar, mit der Tschtangkalschek- Regierung über eine Beilegung des Chtna-KonfltkteS nicht Angarn fordert Zruppenbefetzung un- DMMlmmlmg Dte Antwort Vu-apefts an Vrag - Verstän-tguno über etnen anfebnltchen Lett Der chinesische Botschafter t« vando« dementiert am Montag Pressevertreter« gegenüber die Gerüchte, dast Tschi» angkaischek sich mit dem Gedanke« des Rücktritts trag«. Der chinesische Botschafter erklärte ferner die Gerüchte für falsch, bass der chinesische Ansseuminister «nd der frühere Premier minister Waugtschiugwai «ach Hongkong gesahrc« sei, «m dort mit de« Botschafter« sremder Mächte die Frage einer Ver mittlung im fernöstliche« Konflikt z« erörtern. Tokio, 24. Oktober. Der Fall Hankaus wird für die allernächste Zeit erwartet. US wird bekannt, dass japanische Kampswagenabteiluugen i« raschem Vordringen sich Haukau bereits i« Sehweite genähert habe«. Die gepanzerte« Vortrupps sinde« nur «och wenig Widerstand. Weiter wird gemeldet, dass die Rückzugs» bewegnnge« der Chinese« ««dauer«. Wie in Schanghai eingetroffene Frontmeldungen besagen, hat sich die japanische Armee bis auf 30 Kilometer an Hankau herangeschoben. Die motorisierten Einheiten, die am Mon tag nördlich von Hankau in Hwangpet eindranacn, haben die von Macheng her nach Hankau führende RüazugSstrasse der Chinesen unterbunden. Soeben zuritckgekehrte japanische Flieger berichten, sic hätten bei den BeobachtungSflügcn fest gestellt, dass dte chinesischen Truppen auf allen Frontabschnitten rtngS um Hankau im Rückzug seien. Der Rückzug be wege sich zum Teil in Richtung aus Hankau selbst, zum Teil asm: auch westwärts über die Hankau-Kanton-Bahn. Auf dem Jangtse wurden oberhalb von Hankau von den japanischen Fliegern zatzlretche Dschunken gesichtet, dte chinesische Soldaten trpSSvortsertrst. Die Leitung der japanische« Armee steht aus diesen Beobachtungen den Schluss, dass das innere Be- sesttgungSsystem der Chinesen im Zusammenbruch ist und dass Hankau vielleicht nicht mehr ernstlich verteidigt »erden wird. In Hankau ist unterdessen «ine Flüchtlingszone «ingertchtet worden, dte die französische Konzession sowie die ehemalige deutsche, russische und englische Niederlassung «in- schliesst. Durch die Strassen von Hankau und Wutschang be wegen, sich Ströme von Flüchtlingen. Don den Europäern ist eine Freiwillige npoltzet gebildet worden, da grosse Teile der chinesischen Stadtpolizei bereits ab marschiert sind. De« Aaü von Kanton Kanton von den Japanern genommen. Und während im Süden dte Würfel gefallen, setzen im Norden japanische Divisionen zum kraftvollen Vorstoss gegen Hankau an, beseitigt dte Flotte die von den Chinesen auf dem Jangtse errichteten Flusssperren, um der Stadt von hier aus den Atem abzuschnüren. Eine Wende von einschneidender Be deutung ist auf dem fernöstlichen Kriegsschauplatz etngetreten. Dte überraschend schnell'erfolgte japanische Offensive von Süden her, auSgeführt von der in aller Stille auf Formosa zusammengezogenen Expeditionsarmee, dte erst vor wenigen Tagen aus öll Transportschiffen in der BiaS-Bucht gelandet wurde, hat den Krieg in ein Stadium treten lassen, das -- vielleicht — nicht Beginn eines nun mjt allen Kräften vorgetragcnen japanischen Angriffs, sondern sehr wohl das Eirde des japanisch-chinesischen Krieges bedeuten kann. Nach dem Fall Kantons und der nicht mehr lange aus stehenden Niederkämpfung des chinesischen Widerstandes im Norden durch die Einnahme HänkauS wirb sich keine einzige der grossen, wirtschaftlich und strategisch wichtigen Städte mehr in den Händen rfchiangkaischek» befinden. Das von den japanischen Truppen besetzte Gebiet im Norden Chinas hat eine nordsübltche Ausdehnung von 14lll) Kilometer, und der Vorstoss von -er stifte her ist über IM) Kilometer tief in da» Land eingebruiigen. Der Raumkoloss China am Cttsse seiner sräste- Man Muss sich hüte«, die Diuhe de» Kernest Ostens mit europäischen Massstäben zu messen. China ist ein Land von über sechs Millionen Quadratkilometer Fläche ustd einer BevölkerungSzohl von 4lX) Millionen Menschen. China ist ein Land der ungeheuren Räume und einer Ballung von säst lvü Menschen auf dem Quadratkilometer. Das alles sind Dinge, die eine entscheidende Rolle in diesem Konflikt spielen. Japan hat aber nicht nur mit den ungeheuren räum lichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die bisher die Schlagkraft der Militärischen Operationen erheblich lähmten. Gerade in den letzten Jahren ist in China «in leidenschaftlicher Natio nalismus herangcwachsen. Der chinesische Soldat kämpft heute nicht mehr nur um des Soldes willen, fühlt sich nicht als Verfechter eines beutereichen Bandenkrieges, sonder« bezieht seine soldatischen Kräfte aus diesen nationalen Gtrö- mungen. Hingabe und Sterbebereitschaft sind hier — wie auf Setten des Japaners — die höchsten soldatischen Tugen den. Auf daS Vordringen Japans, baS keine Zett ver lieren durfte und schnelle Erfolge brauchte, haben diese beiden Faktoren, der ungeheure Raum And der von einem natio nalen EtnhcitSgesühl beseelte chinesische Mensch, eine ent scheidende Einwirkung gehabt. Dem Fanatismus des chine sischen Soldaten und der Weite des chinesischen Raume» steht auf der anderen Seite aber dte politische und mili tärische Disziplin de» Japaner» und ein mit allen Mitteln moderner KrtegSführung ausgerüstete» Heer ent gegen. Dem, trotz seiner reichen Bodenschätze, nur wenig ge nutzten chinesischen Raum mit einer friedliebenden Bevölke rung, steht ein Jnselreich mit einer mächtigen Ueberindu- strlalisierung und einer auf kleinstem Raum zusammen geballte« Bevölkerung von über tll) Millionen Mensche» gegenüber. 124 Menschen leben in Japan auf einem Quadrat kilometer! Raum für da» Bolk, Rohstoff« für die Industrie: deshalb der Drang Japan« über Korea nach Mandschukuo. Japan braucht diese Verankerung des Jnselreiche» im Fest land, um sich im Kampf der Völker behaupten zu könne«. (Was wäre England ohne sein Streurelchlj ES braucht di« Rohstosflager des ostastatischen Festlandes. Di« Kraftströme de» nur auf sich angewiesenen Jnselreiche» würden sich sehr bald erschöpfen. Vor allem aber will Japan sich mit dem Uebergriff auf daS Festland «tn Bollwerk schassen gegen den roten Imperialismus, dessen Hauptstotzlinicn auf den Ozean gerichtet sind. Der von den Sowjets in den letzten Jahren mit aller Kraft betriebene Ausbau Wladiwostoks als Basis für die fernöstlichen Seestreitkräste stellt eine narke Bedrohung für das Jnselreich dar. Ter Weg für die sowjet- russischen Bomber von Wladiwostok nach Tokio und den dicht besiedelten Gebieten von Osaka und Kobe beträgt l2V0 Kilo meter! . Japans Kampf in Nordchtna ist nicht so sehr ein Kampf gegen daS chinesische Bolk, sondern eine Frontbilbung gegenden roten Imperialismus und seine Ex- pansionsbestrebungen in Nordchtna. Japan kann es au» strategischen wie au» politischen und wirtschaftlichen Gründe« nicht zulassen, dass Nordchtna tn den Einflussbereich der roten
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