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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381102029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938110202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938110202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-02
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ircksie rc/ion c/en UNS lütsudsn" kuckskrsfil msntilc, cka» z»n — jon« «n ssürsivs». «srcksniüg«. dscst, eF»t«r, PF«», wen« ^F«nn«k, s ;°o sl 5 Voriogö ' in groö- »M. s.ro «inlchl. ««,«« «ps. »oftgkb. (»hx« PvstjuftkUungtgrbah,) bei jlebenm-l wbchenb- Uchem ««land. Mnzrl-Nr. lo «»>.! aubntzalb Dresden« Lerkau, nnr mit «»rgenautg-b« FamUienan«eigen u. LteUengeiuchc Millimeter- »eil« » «Pf. Zilsergeb. 30 Nps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrick,le». Unverlangte Echriltstücke werden nicht aulbcwabrt Druck «.Verlag r Llepsch L Retchardt, Vresbrn-A. k, Mari««t straste ZS/42. Fernruf 2525I. Postscheckkonto 1SSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtr» Krim «Vbrrvrrstcherungsamt Dresden Sie Wiener Besprechungen haben begonnen Bor einem Schiedsspruch von geschichtlicher Bedeutung Wie«, 2. November. Am Mittwoch vormittag 9 Uhr trafen der italienische Außenminister Graf Cianv und die Herren seiner Be gleitung aus dem Wiener Wcstbahnhof ein. Zu seiner Bc- gnißung hatten sich u. a. auf dem in den Warben des Dritten Reiches und der befreundeten italienischen Nation geschmückten Bahnhof der Reichsministcr des Auswärtigen vonRibben trop, der italienische Botschafter in Berlin, Attolico, die in Wien anwesenden Herren des Auswärtigen Amtes, Neichs- loimnissar Btt rekel, RcichSstatthaltcr Dr. Seytz-Jn- qi,art und viele andere Bcrtreter von Staat, Partei und Wehrmacht eingcsundcn. Auf dem Bahnhof hatten Abord nungen deü Wiener Fascio unter Führung des Fascio- sclretärS Vellani und der Balilla Ausstellung genommen. Als der italienische Außenminister seinen Salonwagen verlieb, brach die italienische Kolonie in brausende „Duce-Duce"-Nuse an§. Bor der Stirnseite des Bahnhofes hatte eine Ehren- lonipanie des Wachbataillons Wien mit einem Mustkzug und ein Ehrensturm der ff-Standarte „Der Führer" Ausstellung genommen. Graf Eiauo schritt unter den Klängen des PläicnticrmarscheS, der Giovinezza und der Lieder der deut schen Nation dic^uisgcstclltcn Formationen ab. Eine große Menschenmenge hatte sich rings nm den Bahnhof und entlang der Mariahilfer Straße und des Ringes bis -um Hotel Imperial angesammclt. Schon beim Verlassen des Bahnhofes war Graf Cianv Gegenstand begeisterter Huldigungen, die sich wahrend seiner Fahrt durch die Stadt immer wieder er neuerten. Tas deutsch-italienische Schiedsgericht trat 12,18 Uhr im schloß Belvedere zusammen. Das Rattonalilätenprinztp kligono Vrabtmvlckune äor vrssänsr Naolrrivktvll Rom, 2. November. Die „Gazzctta del Popvlo" enthält am Dienstag früh »inen aufschlußreichen Aussatz ihres römischen Schriftleiters, dem man besonders nahe Beziehungen zum italienischen Außenminister nachrlihmt. In diesem Aussatz nimmt Gio vanni An saldo zu allen Einzelheiten des deutsch-italieni schen Schiedsgerichts über die ungarisch - tschecho - slowakische GrSuzsragc Stellung. Die Lage, so stellt der Verfasser fest, entspricht, ivie sic sich jetzt darstcllt, nämlich daß Nom und Berlin maßgebenden Einfluß auf Mitteleuropa auSliben, voll auf der geschichtlichen Entwicklung in diesem Raum. Denn auch im Mittelalter gruppierten sich seine kleineren Staaten nm das Heilige Römische Reich als der damaligen Achse. Die Jntcrcssenvcrguickung der NachkricgSjahrc zwischen diesen Staaten und den Westmächten habe nicht ans den wirklichen Verhältnissen beruht und deshalb auch fallen müssen. Der Tagung der beiden Außenminister Deutschlands und Italiens komme deshalb eine wahrhafte geschichtliche Be deutung zu. Der Ausgangspunkt ihrer Beurteilungen werde durch daö Nationalitäten Prinzip gegeben sein. Die anderen geschichtlichen und wirtschaftlichen Momente würden nur zur Hilfe gezogen werden. Die Grundlage der Arbeiten der beiden Minister werde daher eine gute volkskundliche Karte der Slowakei und der Karpatho-Ukraine sein. Wenn sich in der Karpatho-Ukraine eine klare Bewegung für den Anschluß an Ungarn abgezcichnet hätte, dürste dieser Tatsache Rechnung getragen worden sein. Aber dies sei nicht der Fall gewesen. Nördlich der Linie der unverkennbar ungarischen Volkstumsgrcnze gebe cs äußerst gemischte nationale Gebiete. So schwer und kühn die Aufgabe der Entscheidung in diesen Gebieten sei, so könne man doch sicher sein, daß die Geschicke dieser Volksgruppen in Wien mit einem Ernst entschieden werden würden, der ihrem Vertrauen in den Schiedsspruch entspreche. - ' Jedenfalls werde in Wien eine der mit größter Aufmerk samkeit gezogenen Grenzlinien beschlossen werden, die es je mals gegeben habe. Die beiden Außenminister Deutschlands und Italiens dürsten nach einer vorbereitenden Besprechung die beiden Vertreter der streitenden Parteien empfangen und endlich nach entsprechenden Erwägungen ihre Entscheidung kundtun. „Medaille zur Erinnerung an -en i. Oktober" Bom Führer gestiftet - Sr-enSban- in -en fu-eten-eutfchen Farben Der „eiserne Gouverneur" England hat einen neuen Lordsiegclbewahrer. ES ist Sir John Anderson, der konservative Abgeordnete, dem man eine besondere Energie nachsagt, und der den Bei namen trägt: „Der eiserne Gouverneur von Ben gale n." Er gilt als der st arte M a n n Englands. Seine Aufgabe ist, den nationalen Dienst ans die Beine zu stellen, insbesondere den Luftschutz, die einander widerstrebenden Be hörden zur gemeinsame» Arbeit zn bringen nnd der Sicherung der nationalen Verteidigung die kräftigen Impulse zn geben, deren sie nach der gegenwärtig vorherrschenden össcntlichcn Meinung Englands bedarf. Sir John soll durchg reisen. Die politischen Kreise Englands, bis weit in die Opposition hinein, erwarten es von ihm, und sie sind überzeugt, daß er eS schasst. Wer aber ist Sir John Anderson? Seiner Hcrkunst nach Schotte. Er hat in Edinburgh und — in Leipzig studiert und ist Doktor der Naturwissen schaften und der Philosophie. Sechsundsnnszig Jahre ist er alt. und seine Schläfen zeigen noch kein graneS Haar. Er hat zunächst die Ochsentour der englischen Stantsbcamtcnlgnfbahn bis an die höchste erreichbare Stelle durchlaufen und war so genannter „permanenter Untcrstaatösckretär" im Innen ministerium. Man weiß: Die Minister nnd ihre parlamen tarischen UntcrstaatSsckretäre wechseln, der „permanente Beamte" bleibt: er kennt die Akten, weiß, was man leit Seöer Mt-erstan-wir- überwunden werben" Naltens Streben na» Autarkie ist unbeugsam Fünf Vunkte Mussolinis Berlin, 2. November. Der Führer und Reichskanzler hat durch Verordn«»« vom 18. Oktober 1SS8 als Ausdruck seiner Auerkeuuuua «ub seines Dankes siir Verdienste um die Wieberoereinig»«« der sudcteudentscheu Gebiete mit dem Deutscheu Reich die „Medaille zur Ertuueruug a« de« 1. Oktober 1838" gestiftet. Diese Erinnerungsmedaille gleicht in ihrer Form der vom Führer und Reichskanzler für Verdienste um die Wieder vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich ge schaffenen: sie zeigt aus der Vorderseite dieselbe symbolische Darstellung wie diese, zwei männliche Gestalten mit der Flagge des Dritten Reichs und dem Hoheitszeichen. Die Rückseite trägt die Inschrift „Ein Volk, ein Reich, ein Führer" und das Datum vom 1. Oktober 1988. Die Medaille des 1. Oktober 1988 ist in Bronze auSgesührt und wird an einem Bande in den sndetendeutschen Farben Schwarz-Rot-Schwarz getragen. Nach der im RcichSaesctzblatt vom 1. November ver öffentlichten Satzung erfolgt die Verleihung durch den Führer auf Grund von Vorschlägen, die vom Rcicksmintster des Innern, für Angehörige der Wehrmacht vom Chef des Ober kommandos der Wehrmacht, ausgestellt werden und durch den Staatöminister und Chef -er Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers zur Vorlage gelangen. äuln. zv-nbilck Sir Iohn Anderson vnc/ ^ncis > »nc/s isn ront Rom, 2. November. Der Oberst» Autgrkicrgt hat am Dienstagabend nach einer Reihe vvn Sitzungen seine Jahrestagung beendet. Mussolini, unter dessen Vorsitz glle sieben Sitzungen stattgefundcn haben, hat dabei das Programm der nächsten Entwicklung wie folgt zusammengefabt: 1. Für die Verwirklichung der Autarkie bilden die Ge biete des Mutterlandes nnd des Imperiums eine unzer trennliche Einheit. 2. Aus dem Gebiete der Nahrungsmittel beschaffung ist noch nicht ausreichend für Fletsch und Fett gesorgt. Die großen BcwässcrnnaSanlagen, die in den näch sten fünf Jahren sertiaaestellt werden sollen, und die Hebung -er Olivenzucht im Mutterland sowie die Erzeugung in den Gebieten des Imperiums werben beide Probleme lösen. 8. In der R o h st o f s b e schg ff u n g für die In dustrie gibt eS Gebiete, in denen die Autarkie bereit» von -er Natur gewährleistet ist, andere, in denen sie bereit» er reicht ist. wieder andere, in denen sic bi» über 69 Prozent er reicht werden kann, und schließlich solche, in denen sie mehr oder weniger unerreichbar bleibt. Im letzteren Falle werden die freiwilligen Beschränkungen und die von der Willenschaft gebotenen Ersabstosfe auSliclsen müllen. 4. Die Schlacht um die Autarkie wirb nn beug kam wettergeführt werden, nnd jeder ossene oder verborgene Widerstand, der von einer überholten Einstellung zeugt, wird überwunden werben. Im faschistischen Staat muß bteWtrt- schaft der Politik dienen und nicht umgekehrt. v. Ich betrachte den Obersten Autarkterat. der zu ge gebener Zeit in eine rechtliche Körperschaft vcrwanbelt werden wird, al» meinen Gcucralstab, der aus Männern besteht, die in erster Linie den festen Glauben an den Endsieg haben und ihre ganzen Kräfte bis zum Aeuberften anfpannen, um dieses Endziel zu erreichen. Diese Schlußerklärungen Mussolini» wurden von allen Anwesenden mit stürmischen Ovationen für den Duce aus genommen. -vto. Sebert «tonsteint s». VeNbrr) Der neue Lhrf der Generalftabe« de« Heere«, General der Artillerie Halder Jahrhunderten in der Behörde treibt, er ist sachkundig, sach verständig und hat vor allem den Vorzug, daß ihn kein Ehr geiz plagt. Er wirkt in der Stille, und mancher dieser Männer hat es z» hoher Kunst im Schachspiel mit parlamen tarischen Ministern gebracht. Anderson aber hat diese Stufe überschritten. Ebe er nach Indien geschickt wurde, wnr er der meistgefragte Mann in der Politik. „Fragt Anderson", war stehende Rede im Untcrhausc. im Kabinett. Anderson wußte immer Bescheid, selbst dort, wo er gar nicht „zuständig" war. Er hat Mutterwitz. Schlagscrtiakeit und. wie aesaat, „Schneid". So wurde er denn Gouverneur von Bengale». Dorthin schickte man ibn. weil man an dieser Stelle einen Mann brauchte, der vor allem über persönlichen Mut verfügt. Denn Bengalen war immer ein politisch heißer Boden. Besonder» aber zu iencm Zeitpunkt, denn der indische Terrorismus hatte damals seine höchste Höhe erreicht. Drei mal wurden Attentate auf Sir John Anderson verübt. Aber er wurde mit den Terroristen fertig und warf einen blutigen Aufstand mit eiserner Faust nieder. Fünf Jahre dauerte seine Tätigkeit in Indien. Dann kehrte er ins Mutterland zurück nnd wurde bald einer der Direktoren der London - Midland - Scotland - Eisenbahnaescll- schgft. wenig später Mitdirektor einer großen Versicherungs- gesellfchaft. einer Großbank und der JiNverial-Chemical-Trust, der englischen IG Farben. Im Parlament zog er ein al» Nachfolger Ramsey MacDonaldS in bellen Eigenschaft al» Abgeordneter der schottischen Universitäten. Neuerdings war er Vorsitzender de» AuSfchulle». der zur Räumung London» im KrieaSsall gebildet worden war. Daß diese Maschinerie keine Räder batte, war nicht sein Fehler. Er hätte Ne aber, meint man. im Notsalle besorgt. Jetzt ist er dazu auSerseheu, mit schottischer Hartnäckigkeit und Zähigkeit dem englischen RüstnngSciser zu dienen.
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