Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 21.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-21
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.07.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonntag, 21. Zult 1SSS Nr. 16S ^3. Jahrgang Unterredung mit Mussolini Bezugspreise: ! . " - «lnschl. Tragenohn inonalllch . Halbm°nall.1,00RM.Poffbe,ugmonall.2X»RM.elnfchl.4rRps.poffgebahrtN lohne ZuffeNungsgeblihr). Kreuzbandsendungen: Aür die Woche 1,00 NM. Einzelnummer IS M, außerhalb Sroß.vrttden- 20 M Schristleltung, Verlag und SauptaeMMelle: VreSden-A^ Zerdinaudstra Manschrifl: Vre-den-ll.1. Postfach * Serums: OttSvettehr Sammeiuummer 24S01, Femverlehr 27SS1-2798Z - Telegr.: Aeueste Dresden«Verliner Sch Postscheck: Dresden 2060 - Mchiverlangle Slnsendungrn ohne Rückporto werben weder zurückgesandl noch aufbewahrt. - Im Aaste höherer Gewalt oder Detrledsstörung haben unsre De,l Dresdner Reneste Na ' <,is neus IM Handels, und Industrie Zeitu^eu^^ «n« ival« M. Uhr für Ziffer. Nieigenpreisliste Nr. 4 gültig. Kurfürst SZ61-9366 n ttung des entsprechenden Entgelt« Mißerfolg -er pariser Demonstrationen - Der ASOFV. in Schlesien ausgelöst - Oie Kabinettsumbildung in Griechenland Kein gemeinsames Protektorat Oer Duce Über Abessinien, Völkerbund und Versailler Vertrag X London, L0. Juli In einer vom „Daily Expreß* heute veriissent- lichten Unterredung eines amerikanischen Prcsse- »ertreters mit Muffalini über den italienisch abessinischen Streitfall gab der Duce zu verstehen, daß seine afrikanischen Pläne weder durch eine euro päische Krise noch durch das Vingreisen europäischer Staaten bccinslnfrt werden könnten. Mussolini er klärte, seiner Ansicht nach werde cs mährend der nächsten drei Jahre keinen Krieg in Europa geben. Aus eine Frage nach dem Grunde der milia tärischen Vorbereitungen Italiens stellte Mussolini in Abrede, das; er einen Angrisfskrieg gegen Abessinien plane, und sagte: „Wir müssen bereit sein sür den Fall, das, uns die Abessinier angreisen.* Er sprach dann von den attsierordeutliche« Schwierigkeiten irgendwelcher militärischer Untzernehm«ng»l» «VM Mellest »di, deb Heimat entfernt und beantwprtet» die Krage, ob «in Krieg «stvermeidlich s e i, mit den ausweichen den Worten: „Das will ich nicht sagen * Ueber die Möglichkeit eines gemeinsamen italicnisch- englisch-sranzüsischcn Protektorats in Abessinien befragt, erklärt« Mussolini: „Das ist un, möglich und undurchsishrbar." Als der Pressevertreter von der Möglichkeit einer friedlichen Lösung sprach, sagte der Duce: „In Amerika schreien sie alle Frieden, Frieden! Und die Kommn- nisten,.Sozialisten, Bolschewisten und politischen Frei maurer Europa» schreien cbensalls nach Frieden. Es ist leicht, nach dem Frieden zu schreien, aber ich bin in einer sehr schwierigen Lage. Ich muh für alles, was kommen mag, bereit sein. Ich muß für einen An griff in einer Entfernung von 0000 Meilen vom Mutterlande bereit sein." Aus die Frage, ob Italien aus dem Völkerbund au^ tretcn werde, gab Mussolini die Antwort: „Das will ich nicht sagen. Ich werde Italien nicht seht ans dem Völkerbund heraus nehmen. Ich ziehe es vor, lein Mitglied zu bleiben." Er glaube wohl, das; der Völkerbund irgendwie auf den abessinischen Appell eingehcn müsse, aber im Falle China habe der Völkerbund nichts getan, und er habe auch den Krieg im Ehaco nicht verhindert. Mussolini fragte dann: „Warum traten die Vereinig-; tcü Staaten nicht in den Völkerbund ein?", worauf -er Pressevertreter sagte: „Weil die Bereinigten Staaten den Bersatllet Vertrag nicht lieben." Der Duce erwiderte: „Der Versailler Vertrag i st so gut wie erledigt. Die Repa rationen sind anSgelöscht, die Rhcinsandhesetzung ist zu Ende, die Abrüstung ist zu Ende." Ans die Frage, ob die koloniale Entwicklung Abessiniens Hand in Hand mit militärischen Operationen gehen solle, ant wortete Mussolini: „Jawohl, Sie haben recht." Am Ende der Unterredung gab der Duce zu, das; die Mög lichkeit einer friedlichen Lösung immer noch bestehe. Abessinien-Konferenz in Rom? Vermutungen ver Londoner presse X London, 20. Juli Zu der italienischen Pressemeldung, die englische Regierung habe durch ihren Botschafter in Rom Mussolini vorgeschlagen, der nächsten Völkerbundsrats- sitzung ein Schriftstück über den italienischen Stand punkt vorzulegcn, berichten die Londoner Morgen blätter, dak diese Meldung zum mindesten „ver früht" sei. Bis zum späten Abend des Freitags habe der italienischen Regierung eine derartige An regung nicht Vorgelegen. Hingegen verlaute in Rom, -ak die italienische Regierung befragt worden sei, ob sie die Angelegenheit aus der Grundlage deS Vertrages von 180« mit der englischen und französischen Regierung er- örtern moste. Ueber den voraussichtlichen Charakter dieser Besprechungen sind sich die englischen Bericht erstatter noch keineswegs im klaren. Während Reuter glaubt, dak sie aus diplomatischem Wege durchgeführt werden würden, und dak die Einberufung einer Kon ferenz unwahrscheinlich sei, meldet der „Daily Tele graph", dak sich di« Aussichten aus eine Kouserenz i» Rom zwischen -en Vertretern Englands, Italiens und Frankreichs stark verbessert hätten. Italien werde durch Mussolini vertrete» sein und England uno Frankreich durch ihre Botschasler in Rvm, Sir Eric Drummond und Gras Chambrun. In Rom sei man -er Ansicht, dak die Völkcrbunüsratssitzung nicht statt- sinden könne, bevor die geplanten Besprechungen ab geschlossen seien. Anderseits siehe der Duce aus dem Standpunkt, dak die Konferenz schon vor einem hal ben Jahre hätte vorgeschlagcn werden sollen, und in einigen Kreisen glaube man, das; cs schon zu spät dazu sei. In einem Leitanfsatz schreibt der „Daily Telegraph", Italien habe ans den Vorschlag einer Drei-Mächte-Konscrenz entgegnet, da« eine solche nur annehmbar wäre, wenn aus ihr die Bedingungen und die Form eines italienischen Protektorats über Abessinien erörtert würden. Angesichts des Ausrufes des Negus an sein Boll, „dem Eindringling in Einig keit Widerstand zu leisten", sei jedoch ans diesem Wege kein Fortschritt zu erwarten. Der Aussatz schließt mit der Erklärung, die letzte Möglichkeit, Feindselig keiten in Abessinien abzuwcnden und das mora lische Ansehen des Völkerbundes anfrechtzuerhaltrn, bestehe jetzt darin, dak die britische Regierung dem Bölkerbundsrat Vorschläge, das in -er Satzustg fe st gelegte Verfahren anz uw enden, wenn Italien sich weigere, seinen Standpunkt dem Völkerbund darzulegen. Folgen für Aegypten? Was italienische Blätter berichten X Mailand, 20. Juli Die Mailänder Preise, die in den letzten Tagen täglich Meldungen .aus den ägyptischen Blättern Mt- ntmmt, bringt heute Nachrichten, in denen behauptet wird, in gewissen ägyptischen Kreisen herrsche Besorg nis, dak eine Besetznng Abessiniens durch Italien eine Verstärkung des englischen Einflusses auf Aegypten zur Folge haben werde und dak da mit die Unab h « n gigkcit AegyptenS g e führ bet würde. Begründet wirb diese Ansicht da mit, daß England im Falle einer Festigung der§ italienischen Position im Roten Meer seine eigene Stellung am Eingang des Roten Meeres zu verstärken suchen werde. Kerner wird ans dem ägyptischen Blatt „Mussauar'<, die Nachricht übernommen, dak man in Aegypten die Ankunft von fünf britischen Regimentern aus England und ans Indien er warte. Auch im ägyptischen Heere, das bekanntlich unter britischer Kllhrnng stehf, würden sehr lebhafte „Vorbereitungen" getroffen. Man habe mit der Bil dung eine» neuen ägyptischen Regimentes begonnen,. das wahrscheinlich für den Sudan bestimmt sel^ Außerdem habe man mit dem Bau einer groken Stratze von der'Bucht von Marsamatruh nach den umgebenden Hügeln begonnen, wo sich ägyptische Milttärplätzc und Kasernen bcstndcn. Marsamatruh bilde einen wichtigen Stützpunkt sür die Engländer an der ägyptischen Westgrenze. Abessiniens Lugend rüstet sich X Addis «beb-, 20. Juli In ganz Abessinien wird die Vereinigung der Jugend am Sonntag groke Kundgebungen ab halten. Bereits jetzt sind ihre Mitglieder uniformiert. Sie tragen «inen Khaktanzug und einen braunen Um hang sowie «ine Schirmmütze mit der Ausschrtft: „Liebe sürs Vaterland". 200 Instrukteure sind im ganzen Lan^e unterwegs, um Ausklärung und Pro paganda zu treiben. Die Vereinigung der Jugend wurde bereits mit Waffen und Munition ausgerüstet. In allen Orten Abessinien» sanden bereits Versamm lungen statt, in dene^t große Begeisterung herrscht«. Die Mitgliederzahl der Vereinigung beträgt schon jetzt 2S000. Von Sonntag zu Sonntag Wo« im «usiond g<schah - «in Ou-lschmtt dm» di- d-, W°ch° Wetterwinkel Abessinien Was in Italien und in den italienischen Kolonien Eritrea und Somaliland getan und gesagt wird, ist höchst eindeutig. Und ebenso eindeutig ist die Antwort, die aus Addis Abeba kommt. Italien seht seine Mobilisiernngsmahnahmcn fort, zeigt sich in keiner Weise beeindruckt durch den alten scicrlichcn Popanz Völkerbund, lehnt alle Halbheiten und Vcr- lcgcnhcitslosnngen einer geschästigcn Diplomatie ab und verlangt „nmsässende und ansreichcnde" Garantien, ein Recht zur Expansion, wie es England und Frank reich in früheren Jahrzehnten für sich selber in An- sprnch nahmen, das heisst: die Vorherrschaft in Abessi nien. Und in Addis Abeba erklärte Kaiser Halle Srlafsir I. ängesichts dieser italienischen Drohungen mit gleicher Deutlichkeit: „Abessinien kämpft bi» zum letzten Mann für seine Unabhängigkeit. Es setzt den modernen italiensschen Waffen die Bereitschaft seiner Bevölkerung ein, sür Kaiser und Reich zn sterben." Um so unklarer, vieldeutiger und verworrener ist das diplomatische Spiel rings um diesen Kon- slitt. Scheinbar wird es sogar einem hohen Diplomaten seine Stellung kosten. Tokio hat gegen die römische Beröfsesttlichung, Japan sei völlig uninteressiert an Abessinien, mit grosser Schärfe protestiert und sehr deutlich seine wirtschaftlichen Interessen in Abessi nien erneut unterstrichen. Den japanischen Botschafter in Rom dürste man sür die, wie man sich ausdrückt, unrichtige italienische Veröffentlichung verantwortlich machen. Abessinien und der Seeweg nach Indien Wir haben bereits in der vergangenen Woche an dieser Stelle darauf hingcwiesen, wie unendlich kom pliziert und vielfältiger die Auswirkungen des italie- nisch-abcssinlschcn Konflikts sind. Aste europäischen Streitfragen spielen in diesen Konflikt hinein. England ist doppelt interessiert: einmal wegen des Prestige» des Völkerbundes, an dem England in Europa sesthält, und zum andern wegen seiner vielfältigen Interessen in der ankercuropällchen Welt, vor allem in Border- asien. Man darf nicht vergessen, dak die Eroberung der abessinischen Gebirgssestung Italien einen antzerordentlich gefährlichen Platz am Seeweg nach Indien verschosst, dem gleichen Italien, das sich schon aus die Höß« von Malta zwischen London und drM Weg nach Kalkutta schiebt und das dann diesen Weg noch an einer zweiten Stelle ge fährden könnte. Kein Wnnder, dak Herr Avcnol, der General sekretär des Völkerbundes, als er in der vergangenen Woche nach London kam, in England einen ziem lichen Wirrwarr der Meinungen vorsand. Langsam und allmählich erst tastet sich — wie i m m e r übrigens — die britische Politik an eine feste Linie heran, dir AnSgang weiterer Aktionen scin.kann: Eng land will den Völkerbund für eine Lvsnüg des Kon^ slikts nicht ausgcschaltet wissen, aber 'es will'sein ge brechliches Gesttge auch keinerlei allzu belastender Probe anssehcn. Ter Völkerbund soll sein Gesicht wahren, selbst wenn man Italien weit entgegcnkommen nnd Abessinien bis zn einem gewissen Grabe fallen lassen muk — vorausgesetzt, dak die italienischen Bäume in Ostasrika nicht allzu hoch zum Himmel wachsen. Eine Allein Herrschaft Italiens in Abessinien möchte die englische Politik verhindern,. Frankreich hat sich bisher außerordentlich passiv verhalten. Es möchte sein in der letzten Zeit wicderhergcstelltes gutes Einvernehmen mit Italien nicht anfs Spiel setzen. Dieses Einvernehmen wurde erst kürzlich durch die der Oefsentlichkeit im einzelnen natürlich nicht bekanntgewordcnen militärpolitischen Abmachungen z w i s ch e n. G e n e r a l Gamelin und Marschall Badoglio gekrönt. Scheinbar hat man sich ist diesem Abkommen so weit geeinigt, dak Italien seine Westgrenzc von Truppen entblößen nnd diese dafür Im Norbostrn seines Landes entlang der österreichischen Grenze konzentrieren kann, >yo >n den nächsten Wochen größere Manöver beginnen. Man glaubt in Rom, aus diese Art sich auch bes längerer eine Kapitulation des abcisinischen letzter Minute oder nach nnr einen; kurzen Abessiniens Abwehrkräste Fast alle Kenner Abessiniens sind sich darüber einig, dak ein italienisch-abessinischer Krieg eine außcrordcnt- lich langwierige Angelegenheit wäre, vorausgescyi, da» es nicht gelingt, im Lande selbst einen Bürgerkrieg oder einen Putsch hcrvorzurusen. Es gibt ja in Abessinien genug Zündstoff, genügend Rassen- und Rcligionsgegcnsätze. Gewisse Hoffnungen richten sich z. B. aus den Enkel Menelits, den von Halle Selassie abgesctzten früheren Herrscher Lidjassn, der aus einer einsamen Bergfeste gcsangcngchaltcn wird. Bisher sprechen aber sehr wenig Anzeichen dafür, daß in Abessinien eine Revolution gegen den zweifellos tüch tigen und begabten Halle Selassie auszubrechcn droht. Welche Machtmittel vermag der abessinische Kaiser der starken, mit allen modernen Waffen reichlich ansgestattctrn italienischen Armee cnigegenzusetze»? Theoretisch kann der Ncgns eine Million Soldaten ins. Feld stellen. Praktisch dürste es nach Ansicht eines genauen Kenners der Tinge, des englischen General majors'S i r Gwynn, der sich dieser Tage in dec „Morning Post" über die militärische Situation in Abessinien ausführlich äukcrte, aber kaum möglich sein, mehr als IllOOOO Mann an einem Ort zn konzentrieren. Und auch das nur infolge der großen Verpflegung»- schmierigkciten aus verhältnismäßig kurze Zeit, Tie Bewaffnung der abessinischen Truppen ist unzureichend, ebenso die Munitionsversorgung. Aus dieser Tatsache erklären sich die Klagen Abessiniens über das Massen, aussührverbot, das vön einigen europäischen «laatcn, B. Belgien und der Tschechoslowakei, erlassen worden ist, während Italien ungehindert seine Rüstungen in Eritrea und Lomaliland verstärken kann. In offener Schlacht wäre also die abessinische Armee den italienischen Truppen kaum gewachsen. Auch zur längeren Verteidig»«« in modernen schützen- kick, nach Ansicht Gcneralma or GwynnS °!!n-?7 »>-7'-l°" Kl- der Atnlienek bestehen. Hier kommt sowohl die Art der Bevölkerung 4 ä » Blök/Expedition keine gefährliche Bloße m Europa mehr zu geben. Diplomatische Minen und Gegenminen Bisher haben deswegen alle englischen Be- 'b'cson'd'c^^ '^"»kreich zu einer gemeinsamen oder einer Aktion in Rom zu bewegen, Crsolg gehabt. Doch schein; anch Frankrcuh ;eht sür Volkerbundsbehandlung der abessi- gewonnen zu sein. Mau spricht -'0. Juli zusammen,rcien soll. Gleichzeitig ;pukt allerdings immer noch der Gedanke an eine stalteuisch-französjsch-englische Trcimächie- „ e""i d" Grundlagc des Abessinicn-Vcr- trag» »wn MR ,n dem sich die drei gcnannien Mächte zu treundichaiilichcn Beratnngen in allen abessinischen Fragen verp,lichtet haben. <Vgl. „Von Sonntag zu Sonntag vom 14. Juli.j Weder in Gens noch auf einer Drrtmächtekonserenz wären die Au-sictstcn Abessiniens besonders groß. In Rom hat man mehr als einmal erklärt, die Ausgabe des Völkerbundes, wenn er über haupt zusnmmcnträtc, würbe nur darin bestehen, Abessi nien wegen der Fortsetznng der Sklaverei und des Sklavenhandels zn verurteilen nnd Italien zu beaus- tragcn, dieses Urteil zu vollziehe». In Addis Abeba ist maii offen pessimistisch und hat alle Hossnungen auf den Völkerbund ausgcgebcn. Plan sucht verzweisclk nach Mitteln, Italien diplomatisch schachmatt zn setzen, und scheint sogar so etwas wie ein englisch s r a n - z ö s i s ch - j t a l i e n i s ch e s Gemeinschaft s m a n - dat sür Abessinien vorgcschlagen zu haben. Toch auch dieser Gedanke, Abessinien ähnlich zn verwalten wie vor 1866 T ch l c s w i g - H o l st c i n ldas öster reichisch-preußische Kondominium», ist von Mussolini als völlig unpraktisch nnd unzureichend nbgclchnt worden. Tamit soll nicht gesagt werden, das; Italien letzten Endes nicht doch noch eine friedliche Lösung dem Kriege vorzichen würde, vorausgesetzt, dak cs ans friedlichen; Wege seine Wünsche erreicht, denn ein Krieg würde selbstverständlich die Finanzlage Italiens schwer beeinträchtigen. Tcsivegen hosit man in Rom immer noch auf Kaisers in Feldzug.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite