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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938111501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938111501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-11
- Tag1938-11-15
- Monat1938-11
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1938
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WorsenAu-oabe Nr. »St» 1938 «0,4« Sips. Vollgeb. (ohne PosttusteNgeb.» bei 1 X wichen», verland. «in,el-Rr. 10 «pi.; au herb. Dresden« mit Abendau«g. lv iip>.; außerh. Tachi. mit AbendauZaabe 1L Sivl., Eudelenland I» vpi. Famillenanzeigen u. LIellcngeluche MMImeter- »ell« « Rpl. gillergeb. SO Rps. — Nachdruck nur mit OueNenanaabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchrillstücke werden nicht ausbewabrt Vruck «.Verlag' Llrpkch » Tlelchardt, Dresden.«, l, Marlen- straße ZS/12. Fernruf252»!. Postscheckkonto loöS Dresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen brr Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamteo beim «Vbrrverslcherungsamt Dresden 8 Milliarden Wdenkavital in Deutschland MM Fuden leben noch lmmer lm Reich Vradtwoldung nvsoror vorllnor Sobriktloltuns Berlin, 14. November. Nach ueneu Angabe« dürste« i« Grotzdentschland heute insgesamt rund 700 000 Jude» im Sinne der Nürn berger Gesetze lebe». I« ihrer Hand befinde« sich nach de« Schätznnge« des Auslandes ei« Betrag von acht Mil liarde« Reichsmark. Eine amtliche Mitteilung über die tatsächliche Höhe der Summe liegt «och «icht vor. Bei der Schätzung must berücksichtigt werde«, das, die Grenze« zwischen dem Vermögen von Inden deutscher Staats angehörigkeit und jüdischen Ausländern «icht immer leicht z« ziehen sind. Eine Sicherstellung ist in dem Matze bereits er- folgt, datz die eine Milliarde Reichsmark an Butze ansgebracht «erden und die während der spontane« Kundgebungen des deutsche» Volkes am 8., 9. und lv. November etngetretene« Schäden beseitigt werden könne«. Seit 1993 sind aus dem Gebiet des Deutschen Reiches um- 180 000 Juden auügewandert. Trotzdem hat sich bezeich nenderweise der Bevülkerungsanteil cm de« deutschen Groß- stäüten kaum nennenswert verändert. An der Spitz« steht jetzt im Grotzdeutschen Reich Men mit fast Ist v. H. Juden, daun folgt Frankfurt a. M. mit 4,7 v. H., die Reichshauptstadt mit verli», 14. November. Nach der rnchlose« Mordtat vo« Paris kann es keine« deutschen Lehrer und keiner deutschen Lehrerin mehr zu gemutet werden, an jüdische Schulkinder Unterricht z« erteilen. Auch versteht es sich von selbst, datz es sür deutsche Schttler und Schülerinnen unerträglich ist, mit Juden in einem Klassenraum zu sitzen. Die Rassentrennung im Schulwesen ist zwar in den letz ten Jahren im allgemeinen bereits d u r chg e f >t h r t, doch Ist ein Restbcstand jüdischer Schttler ans den deutschen Schulen ttbrig geblieben, dem der gemeinsame Schulbesuch mit deutsche» Jungen und Mädeln nunmehr nicht weiter gestattet I « r «salem, 14. November. I« Gaza wurden vo« britischem Militär acht Häuser in die Luft gesprengt als Strasmatznahme sür die Be- schietzung von zwei Soldaten. Ueber di« Stabt wurde außer« dem das Ausgehverbot verhängt. Das Dorf Quastel, unweit von Nazareth, wurde von britischem Militär durchsucht. Als die Truppen abzogen, fielen einige Schlisse, die die Soldaten erwiderten. Dabei gab eö mehrere Verletzte. Im Bezirk von Samaria wurden Durch suchungen in den Dörfern Attara und Jammaia von briti schen Truppen vorgenommen. Dabet wurde ein Araber auf der Flucht verletzt. Sechs Araber wurden festgcnommen. I» Beisan explodierte eine Bombe in einem ArabcrhanS, jedoch kam niemand zu Schaden. In Haifa ging ein jüdisches Ge- schästöhauS in Flammen aus. Im Bezirk von Galiläa wurden arabische Freischärler von englischen Truppen beschossen. Drei Araber fielen den Kugeln zum Opser. Bei dem Dors Sissourieh wurde bet einem weiteren Zusammenstotz zwischen Freiheitskämpfern und Truppen et» Araber getütet, ein anderer Araber verletzt. In Gaza wurde ein Araber ermordet ansgefunben. Die Araber setzen ihre Aktionen ständig fort. In Hatsa beschossen sie Juden und verletzten dieselben schwer. Auch die abermalige Zerstörung der Fernsprechleitungen zwischen Lydda und Jaffa weist darauf hin, datz die um ihr« Freiheit kämpfenden Araber sich auch durch schärfste Matznahmen nicht abschrecken lassen. Aus England» Linkspresse tönte natttrlich nach den ent schiedenen Matznahmen der Rrlchsregiernng argen das Judentum ein Schrei der Entrüstutig. Nicht, das; wir uns auch nur darüber gewundert hätten. Doch «S erscheint uns im Angesicht der Vorgänge in Palästina nun endlich an der Zeit, mit dem pharisäischen Komvbtensptel ein Ende zu machen. Wir kennen sehr wohl die Mittel, mit der die dünne englische «rote Linie* rund um den Erdball e» möglich machte, ihre Weltherrschaft aufzubauen. ES gib» gewisse sehr dunkle und betrübliche Vorgänge. Den englischen Moralhelben heute die indisch« Revolution und ihre sehr blutige Bor- und Nach geschichte vorzuhaltrn, haben wir gewiß nicht nötig, wenn tn 3,7 v. H., die Durchgangsetappe der Ostjudcn Breslau mit 8,2 v. H. und Würzburg mit 2,1 v. H. Das Organ des Gaues Danzig der NSDAP, der „Dan ziger Vorposten", verwahrt sich in einem Artikel dagegen, datz Danzig ei» Asyl sür jüdische Flüchtlinge werde, die aus Berlin, Prag oder Warschau auSwandcrn mtttzten. Der Ent- schlutz des deutschen Volkes, eine Generalabrechnung mit dem Judentum vorzunehmen, schltetzt vielmehr auch das deutsche Danzig ein. Seit 1933 habe der Zuzug der Juden in Danzig angehalten. Jetzt aber werde Danzig nicht nur die zugewan- derten, sondern auch alle anderen Juden loswerden. Dabei würde es nicht möglich sein, einen Unterschied zwischen so genannten deutschen und polnischen Juden zu machen, denn eü wäre eine Ironie, wenn die in Polen hinanSgcworfencn Juden in Danzig plötzlich z« würdigen polnischen Staats bürgern würden, für deren Verteidigung sich die Vertretung Polens einsetze. Für eine nationalsozialistische Führung der Danziger könne eö keine formale Behandlung und Anwen dung geben, wenn Danzig seine Zugehörigkeit zum deutschen Lebenöraum beweise. Nach Meldungen aus Memel scheint den Juden auch dort der Boden zu beiß zu werben. Wenigstens wird be- richtet, datz «ine lüdiscbe Elsenwarenfabrik ihren Sih nach Kowno verlegt und datz wettere Verlegungen jüdischer Be- ' triebe zu erwarten seien. werden kann. Vorbehaltlich weiterer gesetzlicher Regelung hat daher NeichSerztehungsminlster R u st mit sofortiger Wirkung folgende Anordnung erlassen: 1. Juden ist der Besuch deutscher Schulen nicht gestattet. Sie dürfen nur jüdische Schulen besuchen. Soweit cs noch nicht geschehen sein sollte, sind alle zur Zett eine deutsche Schule besuchenden jüdischen Schüler und Schülerinnen sofort zu entlassen. 2. Wer Misch ist, bestimmt 8 5 der Ersten Verordnung vom 14. November 1935 zum Reichsbttrgergesetz lNGBl. I S. 1338j. Palästina täglich arabische Freiheitskämpfer von englischem Militär brutal ntcdergeschossen werden, ihre Häuser in die Luft gesprengt werben und die Bevölkerung ganzer Städte zum Hausarrest verdammt wird. ES gibt ein sehr treffendes urenglisches und für den praktischen Gebrauch geschaffenes Wort: „blind >our own businesg", und das hettzt zu gut deutsch: Kehr vor deiner eigenen Tür! „Verhandlungen mir mit -rm Großmufti" Aerrrsal««, 14. November. Wie die arabische Zeitung „Palästin" mttteilt, sandten die obersten mohammedanischen Geistlichen an den englischen Kommissar tn Jerusalem «tn Telegramm mit der Bitte, es an den Kolontalrytnister weiterzuletten. „ In diesem Telegramm wird festaestellt. datz die Juden im arabischen Palästina nicht bas Recht haben, zu Verhandlungen zugezoaen zu werben. Vielmehr müssten im Namen .Palästina», tn kürzester Zeit Verhandlungen von Sr. Eminenz dem Grötzmüsti, dem.einztaen Führer Palästinas, und seine» Kollegen.' den Mitgliedern des arabischen Hohen Komitees, geführt werden, um das Palästinaproblem wirklich dauerhast zu lösen. Bekanntlich ist der Sitz des arabischen Hoben Komitees setzt Damaskus. Fünf Mitglieder lind nach den Seychellen- Inseln verbannt worben. GauamtSelter Franz Stöbe gestorben vraktmaldun» uus«r«r vorlinor Sobrlktloltnvg Berli«, 14. November. Der1.nattonalkozialtsttscheBizeprästdent de» Reichstage» und jetzige Oberbürgermeister von Schnetbemühl. GauamtSletter Franz Stöhr. ist in, Alter vo» öS Jahren gestorben. Stöhr, der srüher dem Deutsch- nationalen HandlungSgehtlsenverband angebörte. wurde im Jahre 1SS4 im Wahlkreis Thüringen als Vertreter der NSDAP tn den Reichstag gewählt. Am lö. November 1940 wurde er 1. nattonalsozialistischer Vizepräsident des Reichs- tage». Frankreichs „letzte Chanre" München hat für Frankreich nicht nur einen völligen Umschwung seiner autzenpolitischen Zielsetzungen und Metho den gebracht, sondern auch die Erkenntnis, datz eine inner« Erneuerung des Staates notwendig ist. Wenngleich von revolutionären Matznahmen noch nicht die Rede sein kann und die alten demokratischen Formen nach wie vor bei behalten werden, so bedeuten die neuen Notverordnungen der Ncgicruisg Daladier doch einen so tiefgehenden Ein schnitt, datz jeder Franzose heute weiss, wohin die Fahrt geht. „Frankreich mutz stark sein" — das hat man seit 20 Jahren von jeder Negierung und von jeder Partei gehört, und Daladier sagt nichts Neues, wenn auch er diese Forderung zur Maxime seiner künftigen Regierungstätigkeit erhebt. Neu ist jedoch der nichts beschönigende Realismus» mit dem das Problem der inneren Stabilisierung jetzt angegriffen wird. , Das Erbe des „Experiments Blum", der Volksfront regierungen der Jahre 1936 und 1937 also, erweist sich erst jetzt in seiner ganzen Schwere. Die ungedeckten Ausgaben des laufenden Jahres betragen nicht weniger als üü Milliar de» Franken, wovon allein 25 Milliarden sür Rüstungs zwecke gebraucht werden. Dieses Defizit lieb sich mit den bisherigen Methoden nicht mehr beseitigen. Die umfassenden Maßnahmen, di« von der Regierung getroffen wurden, schneiden deshalb tief tn bas wirtschaftliche und soziale Leben ein. Daladier hat bezeichnenderweise die Waffenstill standsfeiern zum Anlatz genommen, um die neuen Notver ordnungen der Oesfen^tlichkeit zu verkünden, und er wandte sich — ebenso bezeichnend — zuerst an die Frontkämpfer, um vor ihnen den GcsundungSplan der Negierung im einzel nen zu erläutern. Daß das Ausmaß der Notverordnungen in weiten Kreisen Frankreichs geradezu Bestürzung Hervorrufen würde, war vorauSzusehen. Zu sehr war der b'ian^aig moxen an den alten Schlendrian, an das Weitcrwursteln mit unzu länglichen Methoden gewöhnt, als baß ihn der neue Wirt- schastsplan nicht auber Fassung bringen mußte. Die Not verordnungen lassen kaum ein Gebiet des wirtschaftlichen und sozialen Lebens unberührt. Tie formale Beibehaltung der verhängnisvollen 40-Stunden-Wochc ist lediglich eine Fiktion. Tatsächlich wird mit dem „zweiten Sonntag" aufgeräumt und wieder an sechs Tagen der Woche gearbeitet. Eine Wochenarbeitszcit vo» 50 Stnnden kann jeder Betrieb von sich aus festsetzen, ohne dazu irgendwelcher Genehmigung zu bedürfen. Von den Faulenzern abgesehen, wirb daö Volk dem Ende der Fünf-Tage-Arbeitöwoche nicht nachtranern. So mancher Franzose hat das ganze System der verklirzten Arbeitszeit verflucht, wenn er von Freitag bis Montag oder gar Dienstag lwie eö in zahlreichen Gewerben der Fall war) «inen dringenden Einkauf nicht erledigen konnte. Die Zustimmung dürfte bei diesem Teil der neuen Verord nungen also wesentlich überwiegen. Empfindlich hingegen sind die Steuererhöhungen, die sich sowohl auf die direkten als auch auf die indirekten Steuern erstrecken. Neben einer „Kontribution" von 2 v. H. auf alle Einkommen werden auch die übrigen Steuern er höht. Die breiten Massen trifft vor allem die Heraufsetzung der indirekten Steuern. So werden Tabak, Kaffee, Zucker, Wein und Benzin, Post- und Tclcphongcbtthren und in Paris auch die Autobus- und Untcrgrundbahnsahrten teurer. Außerdem werden überall Einsparungen vorgenom- mcn. Allein die Eisenbahnen entlassen 40 000 Belästigte, und zahlreiche Beamten- und Bchürdenstcllcn werden ein gezogen. DaS ArbeitSbeschaffungöprogramm ist vollkommen ausgegeben worden, da eS nach einem Wort von Finanz minister Rcynaud wichtiger ist, Maschinengewehre zu baue» als Dorsbrunnen. Einen gewissen Ausgleich sür diese Mehr belastungen bilden lediglich die angekttndigtc Erhöhung der unteren Bcamtengehälter und die Verteilung der Lasten nach bevölkerungspolitischen Grundsätze». Die immer kata strophaler werdende Geburtenentwicklnng macht eine stärkere steuerliche Begünstigung der Kinderreichen zur gebieterischen Notwendigkeit. Daladier hat den Frartzosen den Sinn aller dieser Maß nahmen gedeutet, als er davon sprach, datz die Grundlage der inneren Erneuerung in einer Steigerung der Pro duktion beruhen müsse. DaS eherne Gesetz der deutschen Wirtschaft»- und Sozialpolitik wird jetzt also auch tn Frank reich zur Richtschnur erhoben. Als die Volkösröntregiernngen Deutsche Jugend Sie letzten Süden verschwinden von deutschen Schulen 3. Diese Regelung erstreckt sich auf alle mir unterstellten Schulen «inschlietzlich der Pflichtschulcn. Mlich sprengt England Arahertztiuser in die Lust Bier Araber von den englischen Truppen erschossen - Sebera» Durchsuchungen
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