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Dresdner neueste Nachrichten : 09.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193508099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-09
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.08.1935
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Paris, 8. August In Brest ist eS am Mittwochabend wieder zu außergewöhnlich schweren Tu multen und Straßcnkämpscn gekommen. Kegen Mittag legten die Arscnalarbeiter ihre Arbeit nieder. Kurz daraus wurden die «riegswerstcu geschloffen. An den Abendstunden folgte dann ein Zusammenstoß dem andern. Bor dem Bahnhof wurden Barrikaden errichtet, die erst nach längerem Kampfe von der Polizei genommen werden konnten. Der Charakter der Unruhen hat sich im Vergleich zum Dienstag geändert. ES handelt sich nicht um regellose Ausschreitungen, sondern um das syste matische Borgehen gut organisierter kommunistischer Störungslrupps, die an den ver schiedensten Stellen der Stadt nach einheitlichem Plan gleichzeitig austrctcn. . Die kommunistische Streikbewegung beginnt sich nunmehr auch. aus andre Hafenstädte auszudehnen, vor allem aus Le Havre und Lorrient. Der große Ozcan» dampscr „Ehamplain", der nach New Bork mit 88» Fahrgäste» anslauscn sollte, wurde an der Abfahrt gehindert. Die Besatzung legte geschloffen die Arbeit nieder. Um die Ausfahrt wenigstens siir hcnte ffcherznstellcn, hat das französische Handclsministerinm beschlossen, die Auswirkungen der Notverordnung Lavals aus die Gehälter und Löhne der Schifssbesatznffgen zn mildern. Die französische Presse bespricht die Unruhen mit großer Erregung inid zeigt sich tief enttäuscht iiber das Borgehen Moskaus, das scßl Unruhe ins Land trägt, nachdem es soeben erst ein Schuß- und Trutzbündnis mit der französischen Regierung abgeschlossen hat. Im einzelnen ist über die Vorgänge solgcndcs zu berichten: X Washington,». August Eine kommunistische „Antinazigruppe" erschien am Mittwoch beim Leiter der Westeuropa-Abteilung des Staatsdepartements, Dünn, um gegen die in Ham burg erfolgte Berhastung eines kommunistischen Matrosen namens Simpson vom amerikanischen Dampfer „Manhattan" zu protestieren. Die Abord nung bezeichnete die Antwort als vollkommen unbe friedigend und teilte mit, daß sie am Donnerstag im Madison Sqnare Garden eine Maffenprotestvcrsamm- lung veranstalten und alle Anwesenden verpslichtcn werde, fortan das Einlaufen jedes deut schen Schisses in amerikanische Häsen zn verhindern. An allen Häsen sowie in größeren Städten sollen in nächster Zeit Kundgebungen abgc- haltcn werden. Wie verlautet, erwiderte Dünn aus den Protest. Simpson sei am 28. Auni verhaftet worden, weil er aufrührerische Literatur bei sich führte und k o m m u n i st i s ch e Agitation betrieb. Es stimme nicht, das, er von der deutschen Polizei entführt oder mißhandelt worden sei. Simpson befinde sich i n einem Konzentrationslager, wo er gut behandelt und gnt verpflegt werde und jederzeit brieflich mit dem amerikanischen General, tvnsulat in Hamburg verkehre» könne. Ein Beamter des amerikanischen Konsulats habe Simpson im Lager ausgesucht und sich persönlich von seinem Ergehen überzeugt. Simpson sei vollkommen gesund und habe sich in keiner Weise über Behandlung beklagt. Mit andern Worten, das L t a a t s d c p a r t e - m ent weist die Bcichuldi g n n g e n d e r N c w A orker Ko m m u n i st en ge g en Tcutschla n d im Simpson-Fall als vollkommen halt los z u r ü ck. Auch die Beschwerden gegen die Ver weigerung des Einreisevisums an einen Rabbiner durch das deutsche Konsulat in St. Louis wurden zurüctgcwiesen, da es sich um eine rein zur deutschen Zuständigkeit und Souveränität ge hörende Angelegenheit handle Bekanntlich haben amerikanische Konsulate im Ausland in den letzten zehn Aahren viele Einreisevisen abgclehut, besonders, wenn es sich um kommnnistische Agitatoren handelt. Die Ruhe, die in Brest am Mittwvchvormiltag den blutigen Kümpfen vom Dienstagabend gefolgt war, sollte nur wenige Stunden dauern. Kurz vor dem Schichtwechsel um 14 Uhr stellten die Arbeiter am Kreuzer „Dünkirchen" ihre Tätigkeit ein. Es kam wieder zu Demonstrationen an der Arbeitsstelle, und da die Admiralität einen Sabotageakt befürchtete, wurde das Arsenal zum zweiten Male geschlossen. An ihrer Arbeitskleidung durchzogen die Arsenalarbciter nun wieder die Straßen der Stadt. Der Nachmittag verging aber ohne ernstere Zwischenfälle. Gegen 18 Uhr kam es aber vor -cm Bahnhofsgebäude zu einem ernsten Zusammenstoß zwischen Demonstran ten und Polizei. Die Kommunisten benutzten ihre allmählich immer gebräuchlicher werdenden Kamps mittel iRasicrmesser, ans Stöcke gebunden), nm die Pferde der berittenen Polizei zu verwunden, Messer, Schlagringe, Flaschen, Steine. Bor dem Bahnhof wurde eine Barrikade errichtet. Pslastcrsteine, Fässer voll Pech, Sandkistcn, Hand karren und andres Material wurde zusammen- getragen. Die Polizei unternahm einen Stnrmangriss und zerstreute die Ausrührer, die aber noch Zeil genug sande», die Barrikade in Brand zu stecke». Ein Teil der Kommunisten flüchtete in den Bahnhof. Ter Sicherheitsdienst verfolgte sic. Es gab ein furchtbares Durcheinander. Friedliche Reisende wnrdcu von Panik ergriffen. Franc» schrien verzweifelt um Hilfe. Ter Bahnhofsvorsteher, der schlichtend cingrciscn wollte, wurde zu Boden geschlagen. Zur gleiche» Zeit sand ein zweiter schwerer Zusammenstoß am Stadt ausgang vor den Fcstungswällcn statt. Hier hatten die Demonstranten das trockene Gras der Wälle in Brand gesteckt. Tas Feuer hatte sich bald ans die nahen Garten anlagen ansgebreitet. Inmitten des Rauches schlugen die Ausrührer einige Bäume um und legten sic gncr über die Straße, um die Angrisse der berittenen Poli zei ansznhalien. Auch ein Lastauto wurde nmgcwvrsen und in Brand gesteckt. Aber auch hier konnten die Aufrührer fchlicßltch vertrieben werden. Sic zogen sich nunmehr in das Innere der Stadl zurück, wo sic in kleinen Gruppen einen wahren Guerillakrieg begannen. Biele Lchanscnstcrschcibcn wurden ciugcichlagen, die Straßenbelenchtung zertrümmert. Sämtliche Geschäfte schlossen ihre Läden. Bor dem Hauptpostamt kam cs crucnt zu einem Zusammenstoß. Mehrere Demon stranten flüchteten in das Gebäude, von der Polizei verfolgt. Hi>r kam cs zn einer wilden Panik. Der Bcrichlcrstatler des marxistischen „Pvpnlaire" erhielt dabei von einem Polizisten einen Kolbenhieb iiber den Kops. Auch soll, wie eine Privatmcldnng aus Brest bcrichlct, ein deutscher Staatsangehöriger verhastct worden sein. Er habe angeblich ttn Dolchmcsscr bei sich getragen. Die Zwischenfälle, die sich immer deutlicher als das Werk ganz systematisch vorgehender bcrusS« mäßiger LtörungStrupps Herausstellen, dauerten bis gegen Mitternacht. An gesichts der Taktik der Ausrührer sind nur wenige Verletzte zn verzeichnen. Alles tu allem sollen 2» De- monstranten und 15 Polizisten leicht verletzt morden sein. Leider lamcn in -cm Gedränge auch icchs Kinder zu Schaden. Der Präfekt hat nunmehr alle Ansamm lungen verboten und die Polizeistunde ans 22 Uhr fest gesetzt. Heute nachmittag findet in Brest das Begräb nis des bei de» ersten Unruhen getöteten Arienal- arbcilcrs Barrörc statt. Man befürchtet neue Demonstrationen und Zusammenstöße. Wie -er „I v n r" berichtet, beabsichtigen die Kommu nisten ähnliche Zwischenfälle auch in Le Havre, Chcr- bonrg und Lorrient hervvrzurnfcn. Auch soll am 2». August in Paris ein „Generalstreik" ausgcrnfen werden. Der sozialistische „Pvpnlaire" bclwnptct Henle, -aß die Marineinfanterie in Brest zum Sicherheits dienst habe eingesetzt werden sollen. Die Soldaten hätten aber gemeutert. Sv sei mau gezwungen gewesen, -»ns die „Bluthunde", das farbige 2. Kolvnialinsantcricrcgimcnt, zukückzn- greisen. Unterdessen dehnt sich die Bewegung aus Bei -er „Eompagnic Transatlantiauc" ist gestern ein wilder Streik ansgcbrochen. Tic Mannschaft des Amerikadampscrs„Ehamplain"ist plötzlich in den Aus stand getreten. Ter Dampfer, der gestern nachmittag 11 Uhr in See gehen sollte, wurde am AnAauscn ge hindert. Die Streikenden hielten eine Protesivcrsamm- lung gegen die Notverordnungen der Regierung ab, an der sich auch die Mannschaft der „Normandie" (des eben erst erbauten französischen Ozcanricscn) beteiligte. Im Laufe dcö Nachmittags traten dann auch die Mann schaften der „E olumbi a" und der „N orinandi e" in den Ausstand. Tie „Columbia" sollte am heutigen Donnerstag zn einer Vergnügungsfahrt nach Spitz bergen anSlauscn. Tie Reederei verhandelte die ganze Nacht hindurch, um die Abfahrt doch noch zu ermög lichen. Vorläufig wieder Ruhe Ein weiteres Todesopfer? X Paris, 8. August. lDnrch Fnnkspruch) In Brest herrscht nach den bis Tonnerstagmittag in Paris cingelausenen Meldungen Ruhe. Ter Prä sekt hat allerdings Straßcnabspcrrungen in der ge samten Innenstadt vornehmen lassen. Der Mittelpunkt -er Ausschreitungen der Vortage ist durch dichte Sperr ketten von Mvbilgardc und Gendarmerie abgeriegelt. ' Nur Personen, die in dem Absperrungsviertrl wohnen, dürfen passieren. Die Kauslcute haben zum größten Teil ihre Rolläden hernnlergelassen. Der Sachschaden der Unruhen am Mittwoch scheint größer zu sein als am ersten Tag. Ueberall liegen Trümmer von Hvlzbänken, Kiosken, Baumstämmen »ud Arsten herum, die von -en streiken den Arbeitern teilweise augczlindct worden waren. „Paris Midi" verzeichnet das Gerücht, daß ein wei teres Todesopserzu beklagen lei. Die Bevölte^ rniig hält sich meist in ihren Häusern ans. Am Don-^ nerstag 7.3» Uhr zogen Arbeiter aus allen Teilen Oer Lle-erfalt auf die „Bremen" Lärms,enen während der Gerichtsverhandlung Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten New Bork, 8. Angnst. lDnrch United Preß) In -er gestrigen Vorvcrhandlnng gegen s ü n s Anführer -cs Ucbcrsalls ans die „Bre men" kam cs zu einer aufregenden Szene. Als der Richter Thomas Anrelio bckanntgab, er laße die Erweiterung der bisher ans „verbrecherischen Anschlag" lautende Anklage auch ans „gesetz widrige Menschenansammlung" zu, erhob sich ein Prvtettstnrm der mit den Angeklagten s»m- pathisicrendcn, vorwiegend kommunistischen Zuhörer. Sic schrien den Richter nieder und psisscn ihn auS. Als dann der Vcrlcidigcr Joseph Tauber, ein be kannter internationaler Kommnnistcnanwalt, gegen den Beschluß des Richters protestierte, spendeten ihm die Zuhörer lärmenden Beifall. Schließlich wurde der Stadl wieder zn den Werken, anscheinend nm -ic Arbeit ansznnchmen. Die Behörden hatten jedoch die Werke schließen lasten, nm eine Wiederholung der Ereignisse der Vortage zu vermeiden. Tic Arbeiter stauten sich einen Augenblick vor den Gittern und strömten allmählich wieder zur Stadt zurück. Für die Aufrechterhaltung der Ruhe bei der Beisetzung des getöteten Arbeiters haben die Behörden die Verantwortung für die Aufrechterhal tung der Ordnung den Veranstaltern überlassen. Die Polizei wird sich aus einen unsichtbaren tteber- wachungsdienst beschränken. Tie Gewerkschaftsführer haben für die Beisetzung die Aussordcrung erlassen, Ruhe und Disziplin zu wahren. Ferner ist angcordnet worden, daß nach der Beerdigung keine Umzüge ver anstaltet und vor allem die Straßen und Plätze, aus denen sich die Unruhen abgespielt haben, gemieden werden sollen. Oer englische Reiseverkehr in Mitleidenschaft gezogen - - X London, 8. August Tie schweren Arbcitcrunruhen in den französischen Hafenstädten Brest und Le Havre, über die die englische Presse ausführlich berichtet, haben auch den eng lischen Reiseverkehr in Mitleidenschaft gezogen. Aus der Londoner Eisenbahnstation Waterloo hatten sich am Mittwoch etwa 25» Fahrgäste eingesunken, die ans Beförderung nach Southampton warteten, wo Ne zu dem französischen Uebciicedampskr „Ehamplain" gebracht werden sollten. ES kam zu ungewöhnlichen Szenen, als den warlcndcn Reisenden plötzlich mitgeteilt wurde, daß der vorgesehene Zug wegen des Streiks In Lc -vavre nicht fahren werde. aber die Situation io bedrohlich, daß mau sich ver anlaßt sah, verichiedenc lleberialllomivandos heibci- znrnscn. Die Polizei brauchte aber nicht einzn- schrciten, da die Lage sich inzwischen beruhigt hatte. 'Nachdem sich die Ansrcgnng völlig gelegt halte, ries der Richter den Anwalt, den er vorher vorübergehend ans dem Gcrichtsiaal verwiesen hatte, wieder herein und sührtc die Sitzung sort. Er erklärte, die Frage der Erweiterung der Anklage stehe im A n g e u b l i ck noch gar nicht zur Diskussion, man werde sich dar über in der H a n p t Verhandlung ane-cinandersetzcn können. Solllc gegen die süns Angeklaglen tatsächlich wegen „gesetzwidriger Meuschenaiiiammlung" vorgc- gangcn werde», so würde dies bei ihrer Verurteilung wegen dieses Vergehens die Möglichkeit crössnen, auch gegen alle übrigen Teilnehmer an den De monstrationen vor der „Bremen" und vielleicht sogar gegen die Leitung der Kommu nistischen Partei diese Anklage zu erheben. Damit würde der Prozeß „Bremen" eine riesige AnS- dehnniig und größte politische Bedeutung erhallen. Tic Verhandlung wird am 14. Angnst fortgesetzt. OasHandelsmirristerium gibt nach Milderung der Verordnung für die Streikenden S o n d e r d i e n st der Dresdner Neuesten Nachrichten Le Havre, 8. Angnst. lDnrch United Preß) Um die revolutionäre Bewegung in der Handcls- fchisfahrt, die eine unmittelbare Folge der schweren Arbeitcrunrnhen in den französischen Kriegshasen ist, im Keime zn ersticken, hat sich das Handelsmarinc- ministcrinm zu einem Schritt entschlossen, der im Widerspruch zu den Lavalschen Notverordnungen steht, die eine zehnprozcntigc Gehaltskürzung vvrfchcn. Um die Ausreise des OzeandampserS „E h a m plai n" der Compagnie Transatlantiguc weiiigslcns für heute zu sichern, ist vom Handclsmarincministcrium der Gcscll- sä>aft die Ermächtigung gegeben worden, die Forde- r u n g d c r st r c i k e n d c n M a n n s ch a s t nach Rück gängigmachung der zehnprozcntigen Lohnkürzung wenigstens teilweise zu erfüllen. Alle Löhne bis ans die der höheren Schisfsvssizicrc sollen anstatt um die vorgesehenen zehn nur um drei Prozent gekürzt werden. Dieses Angebot ist bereits von den Stewards und dem Kiichcnpcrional -es „Ehamplain" angenommen worden. Man rechnet in Kreisen der Schiffahrtsgesellschaft damit, daß noch heute vormittag auch der »lest der Mannschaft sich mit dieser Regelung einverstanden erklären wird. Man erwartet, daß der Dampfer noch heute nach Lonlhampton und New ?)vrk mit einer Verspätung von 24 Stunden ausfahrcn kann. Die 88» Fahrgäste des Ozeanricien wurden von der Gcscüscl-ast ans mehrere hiesige Hotels verteilt, wo sic ihre Mahlzeiten entnahmen, da das Kiichcnpcrsounl ans dem Dampfer keinen Dienst tat. Tic Passagiere kehrten jedoch zum Schlafen an Bord zurück. Be dienung haben sie dort allerdings bisher keine.
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