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Dresdner neueste Nachrichten : 22.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193509227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-22
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.09.1935
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An- Nr. 222 Sonntag, 22. September 1935 43. Jahrgang hr für Ziffer- nzeigenpnlsllste Nr. 4 gültig. °uf Kurfürst 9361-0366 -^-aMf.nmg°b„ ^"«ung des en,sprechenden Sn,gelt« e<goitÜN Dres-mr Neueste Na LLMLLLSZLL mit Sandel«, und Indnstele-Jeilus^ä-»-- (ohae ZustellungSgebllhr). Kreujbanbsenbungen: Für di« Woche t/X) RM. Einzelnummer IS Rpf., außerhalb Sroß-V««-»»» 20 Rpf. Skhristleitung, Verlag und SauptgefchWstelle: VreSdkN'A^ Zerdinandflrak^ Postanschrift: VreSdeN'N.l. Postfach»Fernruf: orttvettehr Sammeinnmmer 24601. Fernverkehr 27981-27983 * Lelegr.: neueste Dresden * Verliner Sch^ Postscheck: Dresden 20»o - Nichtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Aalte höherer Gewalt ober Betriebsstörung haben unsre Lezl Lböfvokss' Französische Vorstellungen in Rom Neue Hoffnungen auf Nachgeben Mussolinis - Oer Tag des Deutschen Volkstums - Eisenbahnunglück in Dresden Lavals Bitte an Mussolini Oer entscheidende Ministerrat in Rom - Nervosität über die militätischen Maßnahmen Englands Telegramm unsres Korrespondenten v N o m, 81. September Mussolini hat gestern den französischen Botschafter Chambrun empsangen, der im besonderen Aus-» trag Lavals vorsprach. Offiziell wird über dies Unterredung nichts bekanntgegcben. Es verlautet in gut unterrichteten Kreisen jedoch, Ehambrnn habe Mussolini dringend gebeten, die Bölkcrbnndsoorschliige anzunehmen, und der Duce habe dem sranzösischen Diplomaten mitgcteilt, daß die Genfer Vorschläge des FllnferkvmiteeS zur Beilegung des italienisch-abessint, schon KonsliktS fast unannehmbar seien. Optimi sten schließen daranS, daß Italien die Borschlitge doch nicht in Bausch und Bogen ablehne, sonders z» Ver handlungen darüber bereit sei. Im allgemeinen wird diese Hosfnung aber als aussichtslos betrachtet. Ma« wart«« m,« mit größter Spannung aus Erklärungen nach h«« Minis» er rat, der um 10 Uhr unter dem Vorsitz Mussolini- znsammengetretcn ist. Im übrigen stehen die politischen Kreise Roms ganz und gar unter dem Eindruck der K o n z e n t r a - tion von britischen See st reitkräften im Mittelmeer und im Roten Meer. Alle italie nischen Zeitungen bringen ausfiihrltche Berichte über die Bewegungen englischer Kriegsschiffe. Man muß dabet bedenken, daß die italienische Flotte den eng lischen Großkampsschiffen „Hood", „Renown", „Barham" und andern nicht eine einzige gleichwertige Einheit entgegenstellen kann und daß der Aufmarsch dieser Kolosse des Seekriegs in den Massen des italie nischen Volkes trotz allem Vertrauen in die Schlag kraft der italienischen Luftmafse unbehagliche Ge fühle Hervorrufen muß. Italien beginnt sich unmittelbar von England bedroht zu fühlen. .England will mit Italien Krieg sichren", be hauptet „Gazetta del Popvlo", und aus diesen Leitsatz sind die Kommentare sämtlicher italienischen Zeitun gen abgestellt. Die „Stampa" sagt: „Selten hat man in der Weltgeschichte eine so zynische und überlegt« Kriegsprovokation erlebt". Die ganze Bestürzung Italiens über die unerwartet energischen militäri schen Maßnahmen Englands kommt in den Worten der „Ltampä" zum Ausdruck: „Die blutenden Wun den, dir uns dies« Tage schlugen, werben ewig in unseren Herzen und in den Herzen unsrer Söhne brennen." Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" erklärt. Italien werbe angesichts des britischen Auf marsches nicht nervös, von Mussolini bis zum letzten Beamten bewahrten alle die Ruh«. Aber dasselbe Blatt appelliert dann an die englisch, italienische Bundesgenossenschaft im Weltkrieg. Italien habe durch seinen Eintritt in den Krieg England gerettet und ernte setzt den briti schen Undank. Aiir taktisches Lintenken Aaliens? Telegramm unsres Korrespondenten H. Paris, 21. September Ministerpräsident Laval ist gestern abend kurz vor 11 Uhr in Paris eingetroffcn. Er begab sich so fort nach dem Quai d'Orsay, wo, wie verlautet, bereits der Bericht des sranzösischeu Botschafters Chambrun in Nom über seine Unterredung mit Mussolini vorlag. Wie Frau TabouiS im „Oeuvre" berichtet, hatte der Botschafter von Laval telegraphisch den Austrag erhalten, „dem Duc« noch einmal eindringlich die ganze Bedrohlichkeit der Lage vor Augen zu führen und ihn dahin zu bringen, ans der Grundlage des Genfer Projektes zu verhandeln". Der Duce möge, so-habe ihu Laval beschworen daS Projekt noch einmal, ein letztes Mal. genau ab wägen, bevor er cs ablehne, weil Frankreich sich sonst seinen Völkerbundsvcrpflichtungen nicht entziehen könne. DaS „Echo de Paris" glaubt, daß Mussolinis Antwort nicht rein negativ gewesen sei, aber «S glaubt, die Haltung des Duce sei nur „takti sch, um Z e i t z u g « w i n n e n". Der große General- stab der italienischen Armee habe nämlich dem Duce diese Taktik angeraten, weil die militäri sche» Vorbereitungen Italiens — gemeint sind offen- bar nicht die gegen Abessinien, sondern die gegen die Sanktionsgefahr — noch nicht beendet seien. Der „Jour" glaubt versichern zu können, daß Italien tatsächlich zu Verhandlungen bereit sei, zumal der Duc« habe wissen lassen, daß er im Falle irgend- welcher Sanktionen nicht etwa mit einer Kriegs- erklärung an England oder an die andern daran teilnehmenden Mächte antworten werde, sondern daß er „lediglich ein« Gegenossensive unternehmen werde". London bleibt pessimistisch Telegramm unsres Korrespondenten London, 21. Oktober Die gestrigen Abendblätter glaubten, die Lage im italienisch-abessinischen Konflikt etwas hoffnungsvoller ansehen zu können, weil aus Rom gemeldet wurde, daß Mussolini die Vorschläge des FttnferauSschusseS nun doch nicht rundweg, ablehne, sondern sie, „wenn sie zufriedenstellend abgcändcrt würben", als Ver- Handlungsgrundlage ansehen wolle. Die heutigen Morgenblätter und die politischen Kreise aber sind weiterhin pessimistisch. Man will erst einmal die heutig« Kabinettöfltzung in Rom abwarte«. Der „Daily Herald" und auch andre Blätter meinen, daß Mussolini lediglich ein neues Verzöge- rungsmanöver beabsichtige. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" vermutet, daß Mussolini mit Gegenvorschlägen auswarten werde, die aber für den Völkerbund völlig unannehmbar seien. Weiter berichtet der „Daily Telegraph", daß di« italienische Regierung — anscheinend durch in- ossizttlle Kanäle — die Anregung gemacht habe, er- neut außerhalbGensS eine friedliche Lösung des abessinischen KonsliktS zu versuchen. Man dürfe aber annehmen, daß England und Frankreich einer der- a-rtigen italienischen Anregung ablehnend gegenüber- stütz-»». ES Handl« sich jetzt um «in« Sache deS Völkerbundes, und deshalb sei nur der Völkerbund zuständig. Man betont in London überhaupt sehr stark, daß «S falsch sei, von einem englisch-italienischen Kon flikt zu sprechen. Der Konflikt bestehe nicht zwischen einzelnen Ländern, sondern zwischen Italien und dem Völkerbund in seiner Gesamtheit. Eng land will unbedingt den Eindruck vermeiden, als ob eS seinerseits auf eine gewaltsame Lösung hinbränge, und betont, daß eS zur Weitersührung der „tradi tionellen «ngltsch-italienifchen Freundschaft" bereit sei. Trotz bieser Erklärungen nehmen bi« englischen Flo ttenvo rb«rei tung« n im Mittel meer ihren Fortgang. In Gibraltar Ist ein weiterer englischcr Kreuzer «ingetrossen, und Im Lause des gestrigen Abends ist der inner« Hasen von Gibraltar geschlossen worden. In Suez ist das Schlachtschiff „Barham" ringe- lausen. Die italienischen Truppenbewegungen durch den Surzkanal werden in England mit größter Auf merksamkeit versolgt. ES hat hier beträchtliches Aus- sehen erregt, daß einige italienische Untersee boote in der Näh« der Sinai-Halbinsel vor Anker gegangen sei« sollen. Bon Sonntag zu Sonntag wo« im Ausland ,-sch-h - «in One,schnitt durch die Wrttpoliii« d-r Wochs Alarm im Mittelmeer lenken. „Der Zweck unsrer Arbeit ist nicht, die Resultate derselben in einem leichtfertigen und damit wahn witzigen Abenteuer wieder zu verbrauchen. Der Ziveck des Ausbaues der deutschen Armee war nicht, irgend einem europäischen Volk seine Freiheit zu bedrohen oder gar zu nehmen, sondern ausschließlich: dem deutschen Volk seine Freiheit zu be wahren. Dieser Gesichtspunkt bestimmt in erster Linie das außenpolitische Verhalten der deutschen ReichSregicrnng. Wir nehmen daher auch keine Stel lung zu Vorgängen, die nicht Deutschland betreffen, und wünschen nicht, in solche Vorgänge Hine ingezogen zu werden." Diele Sätze, die der Führer in seiner Nürnberger Reichstagsrede gesprochen hat, sind und bleiben bestimmend für Deutschlands Verhalten auch in dem großen Konflikt, den man den „italienisch-abessinischen Kon- slikt" nennt, der aber längst seine Schatten weit über diese beiden Ländet hinaus wirst und In den letzten Tagen immer bedrohlichere Formen angenommen hat. Wir wünschen nicht, hinetngezogen zu werdenl Und deshalb verzichten wir auch bewußt darauf, irgend welche aus dem Gefühl kommende Sympathien für den einen oder den andern der an dem Streit beteiligten Staaten zu äußern. Wir sind kühle Zu- schauer, die selbstverständlich nicht uninteressiert wegschen, wenn sich der Vorhang vor dem drama tischen Schauspiel immer höher hebt, aber wir be schränken uns darauf, die Ereignisse zu registrieren, und mir versuchen lediglich, sie in ihrer allgemeinen Bedeutung zu erkennen und die EntwtcklungSlinien auszuzeichnen, die von ihnen ausgehen. Und da ist freilich festzustcllen, daß jetzt auch der für seine eigenen Interessen unbeteiligte Zuschauer stark auf seine Kosten kommt. Tie Probleme, die „rund um Abessinien" in Bewegung gerate» sind, gehören zu den ganz groben internationalen Fragen, und cs erscheint nicht unmög lich, daß man ihnen noch einmal weltgeschicht lichen Rang zuweisen muß. Englischer und römischer Imperialismus Wenn England nach seinem anfänglichen Zögern jetzt so energisch dem italienischen Vorgehen entgegen tritt, so geschieht das gewiß aus dem Bestreben heraus, die Geltung des Völkerbundes als Bewahrer des Friedens und als Schiedsrichter in internationalen Streitfällen zu sichern. Aber es geschieht natürlich nicht um einer abstrakten Friebensidee willen, sondern wett diese Kriedcnsstcherung zugleich auch Siche rung lebenswichtiger Interessen des britischen Weltreiches bedeutet. Das ist schon tausendmal gesagt worden, mag aber trotzdem wieder holt werden, weil heute nun auch die englische Presse offen davon spricht und weil dann erst, wenn man diesen Sachverhalt nicht ignoriert, die augenblicklichen Vor gänge ins richtige Licht gerückt werden. Es geht England um Aegypten und den Sudan, um die Herrschaft im Mittelmeer, um Arabien und um den Weg nach Indien, und es richtet seine Blicke mit so großer Besorgnis dorthin, weil das Italien, das hier mit seinen Ansprüchen auftritt, nicht mehr das Italien von ISIS oder von 1S20 ist, sondern bas Italien, das zum Imperialismus des alten Rom zurtickgekchrt ist. Die faschistisch« Propaganda hat daraus niemals ein Hehl gemacht, im Gegenteil, sie hat sich alle Mühe gegeben, diese Idee in die Köpfe der Italiener einzuhämmern. Mussolini versichert jetzt allerdings, daß seine Ab- sichte» keinen Zentimeter über Abessinien hinaus gingen. Doch man glaubt ihm in London nicht, man fürchtet vielmehr, daß ihn, der Appetit beim Essen kommen werde. Außenminister Hoare hat in Genf in seiner Rede zwar rin überraschend weitgehendes Verständnis für die berechtigten Wünsche der „Völker ohne Raum" gezeigt, die Vorbehalte für die unmittel- bate Erfüllung dieser Wünsche, die in seiner Rede gleichfalls enthalten waren, haben dieses Verständnis in den Augen der Italiener aber stark entwertet. Italien will sofort und allein die Herrschaft in Abessi nien übernehmen, und England will den Italienern nur bestimmte größere Rechte, die vom Völkerbund kontrolliert sein sollen, zugestehcn. Wie soll di« Kluft, die »wischen der englischen und der italienischen Auf fassung ausgetan ist, überbrückt werden? Gestern abend und heute morgen sah e» so, als brauchten doch noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben zu werben, als sei Mussolini doch noch bereit, elnzu- dl^/r Londoner und Pariser Blätter, dl« Es sich dabei höchstens um einen tak- handle, werden wohl recht haben. Grundsätzlich ist eS immer noch so: England Eiarrt aus seinem Standpunkt, Italien tut es ebenfalls. Bisher hat man nach dem Grundsatz gehandelt: „Zeit gewonnen, alles gewonnen." Aber dieses «tadium nähert sich seinem Ende. Die Regen zeit in Abessinien, die größere militärische Opera tionen unmöglich macht, ist vorüber, jeden Tag können — um Mussolinis Ausdrucksweise anzuwendcn — „die Gewehre von selbst losgehen". Und während die Diplo maten noch verhandeln, Pläne entwerfen, Auswege Nichen, ^aben sich gewichtig bereits die militäri schen -stellen eingeschaltet. Kriegsrüstungen überall Italien setzt nicht nur die Truppen- und Mate rialtransporte nach Lstasrtka fort, sondern es bringt auch die schweren Batterien an den KUstenstädten deS Heimatlandes in Stellung und schickt mit möglichster Beschleunigung Zehntausende Soldaten nach Libyen, dem Nachbarlande Aegyptens. England konzentriert eine große Zahl seiner besten und größten Schisse, die eS der Heimatslotte in der Nordsee und im Atlantik und der Flott« in den indischen Gewässern entnimmt, an den Eingängen zum Mittelmecr, im Mittelmeer selbst und im Roten Meer. Zypern, Malta und Gibraltar werden zur Abwehr von Flugangrissen ge rüstet, täglich bringen Transportdampser Regimenter und Flugzeuge dorthin. Tas ägyptische Heer und die ägyptische Luftflotte, über die englische Offiziere be fehlen, rüsten und manövrieren. Tie Türket beschäftigt sich mit der Frage der Schließung der Dardanellen. Tie griechische Flotte besucht Istanbul und wird von den Türken demonstrativ begrüßt. Mit einemmal sicht der Himmel über dem blauen Mit telmeer grau und gewittcrschwer aus, Mit eincmmal zeichnet sich drohend die Gefahr eines kriegerischen Zusammenstoßes zwischen England und Italien ab. Es kann kein Zweifel daran bestehen, baß weder England noch Italien den Krieg wollen. Jedes der beiden Länder hofft, das andre werde nach geben, wenn eS selbst sich nur recht unnachgiebig zeige. Beide aber haben sich so weit vorgewagt, daß ein Nach geben ohne erheblichen Prcstigeverlust nur noch schwer möglich ist, Trübe Erinnerungen steigen aus. Aus einer Stimmung heraus, wie sie jetzt über dem Mittel, meer lagert, sind die meisten Kriege entstanden. Trotzalledem: die Regierungen und Männer, bei denen die Entscheidung liegt, wissen ganz genau, welche ungeheure Verantwortung aus ihren Schultern lastet, und der Weltkrieg liegt noch zu nahe, als daß abermals ein „Hineinschlittcrn" in einen Krieg mög lich sein sollte. 1814 ist die Welt in die Irre gegangen alle Länder, die mit in den Strudel gerissen wurden, leiben heute noch schwer daran — wenn man nun aber mals an einem Scheideweg steht, dann müßte allein die Erinnerung an 1814 genügen, um den Verantwortlichen den richtigen Weg, den Weg des Friedens, zu weisen. Und schon deshalb wird man gut daran tun, die Frie- denShossnung ausrechtzurrhalten, mag die Lage auch noch so gespannt sein. »Vouhetismus* Es ist in diesen Tagen schon einmal die Frage be antwortet worden, wie es überhaupt möglich ist, daß man in Italien glaubt, im äußersten Fall einen Kon- slikt mit England kriegerisch auStragen zu können: die Entwicklung der Luftwaffe ist cs, die weiten italienischen und vor allem auch den militärisch maß gebenden Kreisen diese Zuversicht gibt. Stärker als in andern Ländern ist in Italien die Auffassung ver- breitet, daß die Luftwaffe einem Zukunstskrieg ein voll- kommen andres Gesicht als den Kriegen der Ver- gangenheit, den Weltkrieg eingeschlossen, geben werde, und die moderne Kriegslehre, die betont aus diesem Gedanken gegründet ist, trägt ihren Namen nicht zu- fällig nach einem Italiener. Der „Douhetis m u S": daS ist die kriegSwissenschastlich bis «ns einzelne durch- geführte Theorie des italienischen Generals Giulio Douhet, nach der künftig allein der „Nur-Lustkrieg" entscheidende Bedeutung haben soll. Douhet vertrat — er «st bereits Im Jahre 1930 gestorben — den Stand, punkt, daß ein kriegführender Staat sich zur See und zu Lande auf die Verteidigung beschränken, aber seine ganze Kraft auf die Erringung der Luftherrschaft kon- zentrieren müsse, d. h. auf die Vernichtung der feind- lichen Luftstreitkräste und ihrer HilsSguellen und die
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