Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193512197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-19
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten Anreiaenvreite. Bwndprel«: die Ispaltigemm-Zeile Im An»' — ze igrnleil 14 Rpf.,Gtellengesuche und privates Famlllenanzeigen üRps„dielS wwbreite wro-Zelle im Teilte II l,iu UM. - . . . _ , „ . Nachlaß nach Malstaffel I »der Diengenstaffel 14. Lriesgedlihr für Ziffer- Schrtstleltvng. Veilaa und Saoptaeschäfisflelle: Vresden-A^ Aerdinandflraße 4 an-eigen zo Rpf. au-sÄi. p°rt». zur ze» «st An,eigenpr.isliste M. 4 -M«.. Postanschrift. Dresden-«. 1 Postfach - Fernruf: OrtSvettehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 27981-27983 « relegr.: AenesteDresden«Verllner Schriftleltnng: Serlln W.Z5, Vtttorlastr.l«; Fernruf: Kurfürst9861-9Z66 Postscheck Dresden ross - Richlverlangle Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandl noch aufbewahrt. - Zm Faste höherer Gewalt ober Letrlebsstörung haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de- entsprechenden Entgelt« Lrsr 7S 2-W- mit Handels- und Industrie Zeitung Halbmonatt.l,(X)RM.Postbezugmonatl.2MRM.emschl.4ZRpf.postgebühren v (ohne Zustestungdgebsthr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1/8) RM. Eintlelnummer 10 Rpf., außerhalb Sroß-Vraöden« 15 Rpf. M. L9S " Donnerstag, IS. Dezember 1S3S 43. Jahrgang Benefch Staatspräsident Oer Führer besichtigt die Lei-stan-arte — Neues Vertrauensvotum für Laval - Fortdauernde Spannung in Nordchina Opfertag in Italien Ablieferung der Trauringe — Ansprache der Königin — Weihe der Stadt „pontinia" Telegramm unsres Korrespondenten -oe Rom, 18. Dezember Der heutige 18. Dezember wird in ganz Italien als nationaler Feiertag scstlich begangen. Heute ist der erste Monat der Sanktionen vergangen, und alle italienischen Städte und Dörfer tragen an diesem Gedenktag Fahnenschmuck. Am „Altar des Vaterlands", wie das Grabmal deck unbekannten Sol daten genannt wird, brachte heute die Königin in Gegenwart der Spitzen der Partei ihren und deö Königs Eheringals nationales Lpser dar. Nachdem ein Priester dieTtahlring e, die gegen die goldenen Trauringe eingctanscht werden, cingc- segnet hatte, flieg die Königin, begleitet von einem Zug römischer Kricgowitwcn und hoher Partcipcrsönlich- kcltcn, unter dem Gesang vaterländischer Lieder die Stufen des Denkmals hinan, um dort die Ringe nie derzulegen. Ihrem Beispiel folgten in unendlich lan gem Zuge Tausende von Frauen. Die Stahlringc, die sic als Gegengabe erhielten, tragen als Inschrift die Daten des 18. November XIV tsaschistische Zeit rechnung) iznd des 18. Dezember und die Worte: „DaS Gold dem Vaterland." Tic Königin verlas, nachdem sie die Ringe nicdergclcgt halte, eine Botschaft, die von allen italienische» Sendern übertragen wurde und in der sie das Opfer der Trauringe, dieses „Snmbol ersten Glückes und letzten Verzichtes" im ganzen Lande als eine Huldigung an den unbekannten Soldaten und die übrigen italienischen Gefallenen des Wclt- lricgcS verherrlichte, und vor dem ganzen Volk von Gott den Sieg und den „Triumph der Kultur RvmS in dem erlösten Afrika" erflehte. Zugleich entbot sie allen italienischen Soldaten zu Lande, zu Wasser und in der Lust, den Schwarzhcmdcn, den Arbeitern, den Askaris in Ostasrika ihren Wcihnachtsgruß. Diese» nationalen Feiertag hatte außerdem der Duce erwählt, um die dritte der im pontinischen Suinpsland ncugcgriiudctcn Städte, Pontinia, ciuzuwcihen. Ans diese Weise soll zum Ausdruck ge bracht werden, daß das faschistische Italien auch im Krieg und in den Sankttonsnötcn die friedlichen Arbeite» der landwirtschaftlichen Verbesserung fvrtsctzt. DaS Blatt MufsoliniS, der Mailänder „P opolo d'Ilalia", veröffentlicht anläßlich des nationalen Feiertages einen Artitcl, in dem abermals die Opser- srendc und Einsatzbereitschast des italienischen Volkes hervorgchobcn und die Lanktionspolitik als ungerecht und grotesk bezeichnet wird. Tas Blatt sagt weiter, die heutige Abendsitzung dcS Faschistischen Großratcs werde „dem alten Europa vielleicht etwas zu sagen haben". Auf die außenpolitische Be deutung der heutigen Großratssitzung hatte man amt- licherscitö bereits hingcwiescn mit der Erklärung, daß der Großrat „wahrscheinlich Erklärungen zu den Vorschlägen HoareS und Lavals fordern" würde. Ansprache Mussolinis X Rom, 18. Dezember Bei der Einweihung der neuen Stadt Pontinia hielt Mussolini eine Ansprache, in der er u. a. aus- führte: „Dreitausend Hektar neues Getreideland sind bereits für die italienische Landwirtschaft auf diesem Snmpsgelände zurttckgcwonnen worden. Das italie- Nische Volk kann einer sehr langen Belagerung Wider stand leisten, weil eS weiß, daß es das Recht aus seiner Seite hat. Der Krieg, der in Afrika begonnen hat, ist ein Krieg der Zivilisation, ist der Krieg des Bol - k e s. das erkannt hat/ daß dieser Krieg sein Krieg ist, der Krieg der Armen und Proletarier. Gegen uns steht die Front des Konservatismus und der Heuchelei. Gegen diese Front liegen mir im Kampf, der hart ist und den wir bis zu Ende durch kämpfen werden. Ein Volk von II Mil ch lionen Seelen läßt sich nicht betören. Mit seiner tief, gehenden einmütigen Zustimmung geht bas Regime seinen geraden Weg weiter. ES kann und will nicht anders handeln." dereils im ersten Wahlgang gewählt Von 440 Stimmen 340 für Benefch — Stimmenthaltung der Gudetendeutschen Partei Telegramm unsres K v r r e l v o n d e n i c n 8. Prag, 18. Dezember Heute 10.30 Uhr trat im Wladislawsaal der Prager Burg die tschechoslowakische National- versammlnug zur Wahl dcS neuen Staats präsidenten zusammen, bei der der bisherige Außenminister Dr. Benefch mit 310 Stimmen ge wählt wurde. Dr. Eduard Benefch erhielt 72 Stimmen mehr, als die erforderliche Dreisiinstelmchrhcit be trägt. 21 Stimmen wurden für Professor Nemec ab gegeben, und 76 Stimmen waren ungültig. Insgesamt beteiligten sich an der Wahl 110 Abgeordnete und Senatoren. Die 7« leeren Stimmzettel stammen von der Sudeten deutschen Partei, von den Un garn und den tschechischen Faschisten. Die 21 Stimmen für Nemec waren von der tschechischen Nationalvcr- einignng abgegeben worden. Prosrssor Nemec, brr von den tschechischen Rechtsparteien ursprünglich ausgestellte Gegenkandidat Dr. BencschS, hatte im letzten Augenblick seine Kandi datur zurückgezogen, um, wie erklärt wird, „die nationale und staatliche Einheit nicht abzuschwächen". Damit war die Wahl Dr. Bcneschs, den Masaryk als seinen Nachfolger cmpsohlcn hatte, schon im ersten Wahlgang gesichert. Diele Wendung hatte knapp vor Toresschluß eine politische Entspannung gebracht, da nun auch die stärkste tschechische Partei, die tschechischen Agrarier, für Dr. Bcncsch stimmen konnten. Die tschechische Nationalvcrcinigung stimmte trotzdem für Nemec. Ter historische Wladislaw-Laal, in dein bereits die letzte Wahl Masarnks zum Staatspräsidenten im Jahre lü:>1 vorgcnvnimcn worden war, boi mit feinen gotischen Wölbungen und festlich geschmückten Tribünen ein stimmungsvolles Bild. Der Saal war bis ans das letzte Plätzchen gefüllt. Unter den dunkel gekleideten Zuschauern leuchteten die Uniformen der tschechischen Generale und ausländischen Militüratlach« s und die farbigen Soutanen der katholischen Geistlich leit hervor. Besondere Ansmerksamtcit er regte der weiße Kops des ehemaligen russischen Ministerpräsidenten Miljukow, der als alter Freund Masarnks aus Paris zur Wahl gekommen war. Der Vorsitzcudc der Nalioualversammlnug, Kam merpräsident Malnpetr, würdigte eingangs die Verdienste des znriickgctrctcncn „Befreier-Präsiden ten" Masnrnk, während sich die Anwesenden von ihren Sitzen erhoben. Ebenso wurde das Ergebnis stehend angehört. Kurz nach 'L12 Uhr kündigten 2l Kanonen schüsse an, daß die Wahl des neuen Präsidenten der Republik vollzogen war. lieber die Stadt und die Prager Burg kreisten zwei Flngzeuggcschwader, be stehend aus schweren Bombcnslngzcngcn. Gleichzeitig wurde über alle tschechoslowakischen Rnndfnnkstationcn das von der Ocsscntlichkcit mit größter Spannung er wartete Ergebnis der Wahl bckanntgcgcben. Aus dem Gebäude des Wladislaw Saales wurde die Staats flagge gehißt. Kurz nach Ablegung des Gelöbnisses schritt der neue Staatspräsident Dr. Bencich die im Burghof ausgestellte Ehrcukvmpauic ab. Ans dem Burgplatz, über den ständig Fliegergeschwader kreisten, hatten außer dem Militär die Prager Bürgerwache, Abordnungen der Tokoln, der tschechischen national sozialistischen .Freihcitswachc, der tschechischen Pfad finder und andrer Vereine Ausstellung genommen. Dr. Beucsch wurdc bei seinem Erscheinen von stür mischem Jubel empfangen. Am frühen Nachmittag be gab sich Beuesch dann zu Masarpl^n Schloß Lana. Rücktritt des tschechoslowakischen Kabinetts X Prag, 18. Dezember. sDurch Funksprnchs Der Vorsitzende der Regierung, Dr. Milan Hodza, überreichte dem ncngewähltcn Präsidenten Dr. Bcncsch den R ii ck I r i«t s b e s ch l n ß der Ge sa m t r e g i e r n n g Der Präsident betraute das ttabiuctt mit der vorläusigcn Wcitcrsiihrnng der Ge schäfte. Es wird sich vor allem darum handeln, einen ncncn Außenminister zu ernennen. Erfolgreicher abessinischer Vorstoß am Takazze X Addis Abeba, 18. Dez. sDurch Funkspr.s Am Takazzeslttß hat sich «ine gröbere Schlacht entwickelt, deren Ausmaße noch nicht zu übersehen sind. Die Abessinier haben denFluß an mehreren Stellen überschritten. Siche rem Vernehmen nach sind blutige Kämpfe umAksum, 80 Kilometer nordwestlich von Adua, im Gange. Auch nördlich von Makalle, im Tembiengcbict und in der Provinz Gcralta, haben neue ULmpse begonnen, die für die Italiener sehr verlustreich sein sollen. Sämtliche Grsechtöhandlungcn sind erst seit zwei Tagen im Gange. ES fehlen daher nähere Einzelheiten. * Daß es sich dieses Mal tatsächlich um einen abes sinischen Ersolg handelt und daß anscheinend eine größere Kampshandluna im Gange ist, geht auch ans dem letzten italienischen Heeresbericht hervor. Dieser lautet: „Beträchtliche gegnerische Kräfte, die ans 3000 Krieger geschätzt werden, haben unsre am Takazzc- fluß verteilten Bcobachtnngsvorposten bei dem Fluß übergang von Mai Timchet <05 Kilvmetcr südwestlich von Aks,»») angegriffen. Unsre eriträischcn Truppen haben sich nach hartnäckigem Widerstand ans den Paß Dcmbcgnina 121) Kilometer nördlich von Mai Timchet) znriick- gezvgc u. Zur gleichen Zeit hat eine andre Gruppe abessinischer Krieger talabwärts den Fluß über schritten, um mit einem Umgchungsmanöver in der Landschaft Lchire zu operieren, deren Bevölkerung sich unterwvrscu hatte. Das gegnerische Manöver hat zu Kämpfen geführt, die unter reger Teilnahme unsrer Luftwaffe und Tankableilnngcn zur Zeit im Gauge sind. Bei den ersten Zusammenstößen sind vier Offiziere und neun Soldaten der Hcimatarmee gefallen und drei Offiziere verwundet worden. Die Verluste der Eingeborcncutruppcn belaufe» sich aus einige Dutzend Tote nud Verwundete. Tie Verluste des Feindes sind noch nicht scstgestellt, sie sind aber beträchtlich." Oeuffcher Protest in Brüssel X Urüssel, 18. Dezember. IDurch Funksprnchs Nachdem von der belgischen Regierung ungeachtet aller von der deutschen Regierung gegen das AuS- bürgerungögesetz vom 80. Juli 1981 und gegen den Ausbürgerungöprozcß erhobenen Vorstellungen mit kürzester Frist die AuSweisung der vier durch Ur teil deö Appellationsgrrichtö in Lüttich vom 21. Oktober 1985 endgültig auSgebürgerte« Heimattreuen Bewohner von Eupen-Malmedy verfügt worden ist, hat die deutsche Regierung durch ihren Ge- schästöträger in Brüssel nochmals schärsstrn Pro test gegen das Vorgehen der belgischen Regierung rinlrgen lasten. Momenibilder „Diskussionsgrundlage" Heute nachmittag tritt der Völker bund zusammen. Offiziell, um über die Frage der aistirischen Flüchtlinge aus dem Irak zu ver handeln. In Wirklichkeit, nm über das Schicksal des Pariser Friedensplanes zu beschließen, denn die Ent scheidung über dies vielumslrittenc französisch-englische Kompromiß hat man ihm freundlicherweise znge- schvbcn. Der französische Ministcrpräsideut Laval hat gestern seine Abmachungen mit Hoare vor der Kammer verteidigt nud auch ciu Vertrauensvotum mit 3NI gegen 252 Stimmen erhalte». Aber seine Mehrheit ist doch stark zniauimeugeschrumpst, nud ciu beträchtlicher Teil der Radikalsozialcu stimmte mit der LinkSoppositivu. Das englische Kabinett hat morgen wahrscheinlich einen »och bedeutend heftigeren Kamps mit seinem Parlament zu bestehen, doch ist auch hier anznnehmcn, daß Baldwin trotzdem eine be trächtliche Mehrheit erhält, selbst wenn „seine Lippen" — dicö Wort hat unterdessen einige Be rühmtheit erlangt — auch weiterhin „v ersiegclt" bleiben müssen, und er auch jetzt noch nicht sagen kann, was denn nun eigentlich Sir Samuel Hoare zu seiner aufsehenerregenden Kursschwenkung in Paris am Sonntag vor acht Tagen veranlaßt hat. Im übrige» lut man i» Loudoncr Regicrnngs- krciseu sehr harmlos, distanziert sich sogar von den Vor schläge» unter dem Moito: „... und grüß mich nicht Unter den Linden" nnd erklärt unschnldsvoll: Was in Paris beschlossen wurde, sind doch lediglich „An regungen" und „Gedankengängc", über die der Volicr- bnndsrat „frei und unabhängig" zu entscheiden hat nnd die selbstucrständlich „nnr eine Vcrhandlnngs- grnndlage" bilden sollen. Wie wird nun die freie und unabhängige Entscheidnng des Völkerbundes ans- schcn? Eine glatte Ablehnung ist wohl kaum, zu er warten. Man liebt in Gens das klare Ja ebensowenig >vie daS klare Nein. So dürste das Pariser Kompro miß wohl zunächst einmal in der alten beliebten A n s - sangstellnng eines neuen Ausschusses verschwinden, der den Anstrag bekäme, ans der Grund lage der Pariser Vorschläge die endgültigen Friedens vorschläge ansznarbcitcn. Ob sich dabei viel ändern wird? Viel weniger kann man Italien nicht bieten, ohne dieses Land zur Verzweiflung zu treiben, und viel mehr kann man dem Negus auch nicht nehmen. Der endgültige Frieden wird wohl nach einigen Wochen und Monaten im großen nnd ganzen so ansl'ehen wie das Kompromiß, ans das sich Laval und Hoare ge einigt haben. Der Korridor für Kamele Es ist ein undankbares Los, vom Völkerbund beschützt zu werden. Das hat Abessinien jetzt erfahren. Mil dem sogenannten Schutze und der melodramatischen Acchtung des italienischen „Friedensbrechcrs" fing cs an, mit der Austeilung des Schützlings scheint cs jetzt zn enden. Am Ansang stand der idealistische Kreuz zug der gesamten zivilisierten Welt — England mit der Bibel nnd den Kriegsschiffen an der Spitze -, am Ende steht das im stillen Kämmerlein vereinbarte rcalpolitische Gci'chäst, dessen Kosten ter zahlt, zn denen „Schutz" der Kreuzzug begonnen wurde. Einen Teil der Kosten werden allerdings auch die kleineren Kreuzritter, die sich, obwohl der NegnS sic im Grunde nicht im geringste» interessierte, zum „höheren Ruhm" Englands den Sanktionen anschloiie», sehr bald auf der Passivseite ihrer handelspolitischen Bilanz vor finden. Denn Italien wird nach allem, was ihm jetzt widerfuhr, kaum mit sich spaßen lassen. Zum Pariser Geschäft gehört eine merk würdig geheime Klausel, von der im eng lischen Weißbuch natürlich nicht im geringsten die Rede ist, die aber nichtsdestoweniger Tatsache ist und ans die von den „Times" die Ausmcrksamkeit gelenkt wird. Der NegnS sollte viel verlieren — aber wenigstens etwgs erhalten. Nämlich die Erfüllung eines allen Wunsches: einen Zugang zum ossenen Meer c, denen Fehlen die Entwicklung Abessiniens an geblich so sehr verzögert hatte. Und zwar sollte dieser Zu gang ans einem Korridor bestehen, der vom abessini schen Hochland zum bisherigen italienischen Hasen Assab verlies und in dessen Gebiet der Negus völlig souverän sein sollte. Nur eine kleine Bedingung mar dabei: Der NegnS durste unter keinen Umständen auf den frieden störenden, revolutionären Gedanken kommen, dielen ihm großmütig zngcstandcncn Hafen etwa durch eine Eisenbahn mit seiner Hauptstadt verbinden zn wollen, denn dann wären ja die Interessen der an der sranzösischcn Babu Dschibuti—Addis Abeba inter-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite