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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.12.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381206015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938120601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938120601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-06
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.12.1938
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48,44 8tps. Postfleb. (ohne Posizusiellgeb.) bei 7 x wSchentl. versand. «in»el-Nr. lo Rpf.; autzt-h. Dresden» mit AbendauSg. 10 Rpf.; aukerh. Eachs. mit Abendausgabe 1L Rpf., Ludetenland 1V Rpf. Vruck ».Verlag t LIrpsch L Vetck ard«, Vreoden A. l, Marlen- An,«<g«»Ea. »rEst««L 7.mmime«er,ea« straft. ZS/42. Fernruf 2! 241. Postscheckkonto ISÜS Dresden b-eU> ,^«e Lt-I,e, L Die« Blatt enthält die amtliche » Bekanntmachungen der « «p,. «igeeoeb. »o »p,. — «ochdnul Amtshauptmannschast Dresden und de» Schirdeamtes beim ^e >nU QueUen-naabe r.etdnee «-»et»,-,. Gberverstcherungsam» Dresden UnveNangt-Schriimack« werden n><t>t au,ben>Lhn ^Är-r/^e Arcike/rL «r// M)5Ve/r- s/kck Juden dürfen kelnen Geldfchnnnk erwerben Gesetz zur Gefamtentiudung der deutschen Wirtschaft Berlin, 5. Dezember. In der zweiten Anordnung zur Verordnung über die Anmeldung des jüdischen Vermögens vom 24. November 1938 ist dem N e i ch s m i r t s ch a f t s m i n i st e r die Ermächtigung erteilt morden, im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsministern die Massnahmen zu tresfen, die notwendig sind, um den Einsatz des jüdischen Vermögens im Einklang mit den Belangen der deutschen Wirtschaft sicherzustellen. Auf Grund dieser Ermächtigung hat der Reichswirtschaftsminister unter dem 3. De zember 1938 eine Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens erlassen, die die gesetz liche Grundlage für die Gesamtentjudung der deutschen Wirtschaft, des deutschen Grundbesitzes und sonstiger wichtiger Bestandteile des Volksvermögens enthält. Tie Verordnung bcsliinint unter anderem, das, jede ch r n n d s« ü ck s v e r ü u st c r u n g durch einen Inden gc» n c l> in i g u n g s p s l i ch t i g ist. Ferner wird der Depot« zwo »ist für Wertpapiere von .luden eingcsührt. Eine Anolieserung non Wertpapieren ano solchen Depots, die bei einer Devisenbank eingerichtet werden, bedarf der Genehmi- qunst drS Reichawirtschaslsminlslers. Endlich wird den Juden deniichcr LtaatSzugehörigkcit und staatenlosen Inden gesetz lich verboten, Gegenstände anS Gold, Platin oder Lilber, '»wie Edelsteine und Perlen zn erwerben, zu verpsändcn oder freihändig -n verdüstern. Der Erwerb solcher Gegenstände aus iiidischcm Besitz ist künftig nur noch durch besondere amt liche Verkaufsstellen gestattet. Die Verordnung über den Einsatz des jüdischen Ver mögens schasst die gesetzlichen Voraussetzungen zu einer ge ordneten und planmästigeu Entjudung der deutschen Wirt schaft. Ihre wesentliche Bedeutung liegt darin, das, sic es den Behörden ermöglicht, auch zwangsweise Entjudungcn dnrch- zuführen, die volkswirtschaftlich notwendig sind. (Die welkeren Anordnungen der Verordnung siehe im handclskeil) NMsmlnWr von Ribbentrop nach Paris abgereist Am Dienstag feierliche Anterzetchnuns der -emsch-französischen Erklärung kBnono vrulitmolckunkt <ior vrssckoor bkaodrlotiton Berlin» S. Dezember. Aus Einladung der französischen Regierung begab sich der iileichsmiuistcr des Auswärtige» von Ribbentrop am Montag abend um LI,Hä tthr mit dem Nordexprcst zu einem kurzen Aiiscnthalt nach Paris, um dort — wie bereits gemeldet — eine die deutsch-französischen Beziehungen betreffende gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Zur Verabschiedung des Rcichsaustcnininisters hatten sich ans dem Bahnhof Friedrichostraße verschiedene Herren vom Auswärtigen Amt etngcsnndcn. Von der französischen Bot schaft waren der Botschaftsrat Graf Monibas und weitere Mitglieder der französischen Botschaft erschienen. Vor der Ankunft des Rcichsaustenmintstcrs in Paris findet am Dicnstagvormittag unter dem Vorsitz des Präsi denten der Republik, Vebru n, im Elnscepalast ein Minister- rai statt, der den deutsch-französischen 'Beziehungen und damit der gesamteuropäischen Vage gewidmet sein wird. Die Sitzung wird jedoch nur sehr kurz sein, da Anstcnmlnister Bonnet sich zum Empfang des Rcichsausten» ministerS in den Invalidenbahnhof begeben wird. Am DicnStagmittag wird Ministerpräsident Daladier zu Ehren deS deutschen Gastes ein Frühstück geben. Um 15,30 Uhr findet dann im historischen Nhrcnsaal des Wehrministcriums die feierliche Unterzeichnung der deutsch-französischen Erklärung statt. Anschließend werden Erklärungen über den Rundfunk die Bedeutung der Unterzeichnung erläutern. Abends wird Austenministcr 'Bonnet zu Ehren des deutschen Gastes ein Diner im Qnat d'Orsay geben. Für den Miilwoch sind bisher zwei offizielle Feierlichkeiten vorgesehen, nämlich ein Frühstück, das das ComitS France Allemagne geben wird, und ein Diner in der deutschen Botschaft, das der RctchSaustcnmtntstcr für seine französischen Gastgeber ver anstalten wird. Der französische Botschafter in Berlin, Coul andre, ist bereits am Montagvormittag in Paris cingctrvsscn. Der diplomatische Korrespondent des „Paris Lotr", IulcS Lauer wein, gibt der Ansicht Ausdruck, auf beiden Leiten sei im Volke tief der Wille verankert, sich nicht mehr zu bekämpfen. Das MemelbkutMum verlangt Bereinigung aller Fragen kUaono vralitmsiäuog «kor vrosckoor 5'aokriobtoo «owno, 5. Dezember. Bekanntlich hat das Direktorium deS M e m e l g e b i c t S nach der Aushebung des Kriegszustandes acht Forderungen der Memeldeulichen dem litauischen Gouverneur unterbreitet. Es wurde verlangt: Freilassung der bestraften Personen und Aushebung aller im Zusammenhang mit dem Kriegszustände getroffenen Mastnahinen, Abschalsung der Visagcbührcn. Aus hebung des Gesetzes zum Schutze von Staat und Volk, Ab- ic^zlfung der LiaatssicherhritSvolizei, Ucbergabe der Ans- läudcraiigclegcnheilen an das-Direktorium, Ausstellung der Auslandspässe in litauischer und deutscher Lprache, Ab schaffung der Film- und Prcssezensur für cingesührtc Druck erzeugnisse. Der litauische Gouverneur hat aus vier dieser Forde rungen reagiert. Er hat in einem schreiben dem Memel direktorium den Vorschlag gemacht, die genannten Angelegen heiten einer K v m Mission von I n r i st c n zur Be ratung zu übergeben! Wie ans Memel verlautet, ist kaum anznnchmcn, dast das jetzige Direktorium, das zur Beit ohne Landtag arbeitet, aus eine derartige Lösung der fchwerwiegenden Fragen ein ¬ gehen wird. Die vom Direktorium aufgeworfenen Fragen sind von solcher Aktualität, dast sie nicht aus die lange Bank geschoben werden können, lieber hundert Memelländer warten in litauischer Gefangenschaft auf ihre Freilassung. Ferner handelt cs sich um die Abschassnng verschiedener Einrichtungen der Zentralbehörden, dle das gute Einvernehmen zwilchen dem Mcmcsgebiel und Litauen vcrgislet haben ilnd auch weiter stören. Das Memeldrntschtum verlangt eine rasche und schnelle Entscheidung. - 10« Hilfspolizisten für -as Memellanö Memel 5. Dezember. Wie bekannt wird, hat sich in Anbetracht der wachsenden Unsicherheit im Mcmelland das M e mc l d i r e k tvrinm entschlossen, unverzüglich 100 Polizisten in den Land- kreisen Memel, Hcybckrug und Pogcgen cinzusctzcn. Die HilsSpolizet wird nach Bedarf in Z i v t l k l c i d n n g, mit einer weihen Armbinde gekennzeichnet etnbernscn. Die Armbinde wird in deutscher und litauischer spräche die Auf schrift „HilsSpolizet" tragen und mit dem Siegel des Memcl- direktoriumS versehen sein. Glückwunsch -eö Aührsrs an Mackensen Berlin, ö. Dezember. Der Führer n n d R c i chS k a n z l e r übermittelte dem Generalseldmarschall von Mackensen, Falkenwalde bet Stettin, anlässlich seines 3». ineburisiages telegraphisch leine herzlich Iten-Glückwünsche. Lebhafte Besorvntsse um -en Papst KInon, l)r»dtiu«lckunu ltsr Vrvücknor d>'«ebrlobt«o Rom, d. Dezember. Der Zustand des Papste» soll sich, wie „Regime Faleista" zn berichten weist, wieder so weit verschlechtert haben, dast in der Umgebung des Heiligen Vaters lebhafte Besorg nisse entstanden sind. Die Aerzte batten erneu« Anzeichen von Erschöpfung festgeftellt. Symbol »es neuen Sean Von uossrviu «künckigon Sliturdsi kor im Liiciostsii Bon der deutschen Ocsfentlichkcit nur wenig beachtet, ha« sich im Vorderen Orient vor einiger Zeit eil« Ereignis vollzogen, das anS mehr als einem Grunde die Ausmcri- samkeit der politischen Welt verdient. Dieses Ereignis war die feierliche Einweihung der nach elfjähriger Ban- zeit nnnmehr sertiggestclltcn T r a n S t r a n i s ch e n Bahn. In feierlicher Form wurde durch deu Lchah-in-Lchah in Gegen wart einer großen Anzahl führender Persönlichkeiten ans allen Teilen des Iranischen Reiches, bei Lcbid Tschelchnie. ungefähr 400 Kilometer südlich von der Hauptstadt des Lau des, Teheran, die Einweihung der neuen Bahn vollzogen, und »var befestigte der Lchah-in-Lchah eine goldene Schraube an den Schienen, woraus er das Zeichen zur Ans nähme des Verkehrs gab. Man hat in den lebten zwei Jahrzehnten immer wieder gehört und gelesen von der technischen und verkehrSpolitische» Entwicklung des Vorderen Orient, so das« man vielleicht vci stacht sein könnte, diese Einweihung der Transiränischeli Bahn nur als ein Ereignis von vielen ähnlichen anzusehcn. Und doch kommt der Vollendung gerade dieser Bahn eine ganz außerordentliche grundsätzliche Bedeutung zu Diese Bahn ist geradezu ein politisches Symbol sür die Haltung und Entwicklung Irans. Auf den ersten Blick könnte cs dem VcrkehrSpvlitikcr ausfallend und unzweck mässig erscheinen, dast diese Bahnlinie gebaut wurde, ohne jede Möglichkeit sür einen Anschluß an ein Eisenbahnnetz der Nachbarländer. Tatsächlich verbindet ja die Bahn, die gncr durch daS ganze Land von Nordosten nach LüdmcstcN geht, das Kaspische Meer mit dem Iranischen Golf. Weder nach Lowlcirnstland noch nach Indien oder nach der Türket wird durch diese Bahnlinie eine VcrkehrSverbin dnng ermöglicht oder auch nur erleichtert. Hierin aber lieg« gerade das besondere, das politische Moment dieses Vahnbaucs. Wurde doch diese Bahn ausdrücklich nur für das eigene Land, gewissermaßen ans innerpvlitischen Rücksichten gebaut. Natürlich sollte sie und wird sie auch der wirtschaftlichen Erschließung des Landes in hei oorragendcm Maße dienen. Als aber im Jahre 1028 der Auftrag zum Van der Bahn gegeben wurde, da waren politische Erwägungen vorherrschend. Die Bahn sollte eine verbindende Klammer werden, durch die die einzelnen Provinzen des Landes fester z n sa m m e n g e sch l o s sc n werden sollten, nm partikulartstische Bestrebungen, die früher hier und da ausgetaucht waren, zu unterbinden. Darüber hinaus soll die Bahn der Zentralgcwalt in Teheran die Möglichkeit geben, sich in ganz anderem Maste als bisher iin ganzen Lande Geltung zn verschaffen. Welche grundsätzliche Wandlung aber dieser Bahnbau auch tu außenpolitischer Richtung bedeutet, wird er sichtlich, wenn man sich vor Auge«« hält, dast eS bisher im ganzen Lande nur zwei allerdings nur sehr kurze Eisenbahn linien gab. die aber beide voin AuSlande her nach Iran vorstostcnde Stichbahnen sind. Die eine dieser Bahnen ist die von Sowletarmcnien nach TäbriS führende Bahn, die im Kriege scrliggcstcllt wurde. Die andere Strecke ist eine eben falls während deS Weltkrieges gebaute Stichbahn, die von Britisch Indien 00 Kilometer landeinwärts führt, die aber heute nicht mehr betrieben wird. Diese beiden Stichbahnen sind bezeichnend für die damalige politische Lage. Lic sind daS sichtbare Zeichen für das englisch-russische Abkommen von 1007. durch daS Iran, das damalige Persien, in eine nördliche russische und in eine südliche englische Einslust sphäre ansgeteilt wurde. Mit Hilse dieser 'Bahnlinien, die natürlich weiter auSgcbaut werden sollten, sollte der Etnslust Rußlands vom Norden her und E nglandS vom Süd osten her in das Innere des Landes vorgctricbcn werden. Mit dicker Politik, die durch die innere Zerrissenheit Irans überhaupt ermöglicht wurde, hat nun das neue Iran gänz lich gebrochen. Man lehn« jede Einslußnalimc von außen her entschieden ab und ist bestrebt, auch jede Möglichkeit, fremden Einfluß ins Land zu bringen, zu unterbinden. So wird in der Tat die jetzt eben scrtiggestellte TranS- Iranilche Balm geradezu zum Symbol der neuen Politik Irans, der Politik der Besinnung aui sich Iclbst» der Politik des wieder erwachten naiionalen Selbstbewustt- scinS Dies komm« auch darin zum Ausdruck, daß die TranS- iranischc Balm ganz ans eigenen Mitlcln ohne Znhilscnalnne fremden Geldes gebaut wurde. Was das bedeute«, wird er sichtlich. wenn man sich vergegenwärtig«, was für ein un geheures Werk dieser Bahnbau darstelli So umfaß« die Ge- lamtstrccke rund 1100 Kilometer Sie führ« von Bender Schab am Kaspischen Meer am mächtigen Demawendgcbirge vorbei nach Teheran, von dort weiter in südwestlicher Richtung über den bis m 5000 Meter ansteigenden Höhenzug des Bc.ck!'»art- gebirges und schließlich durch die weite Ebene von Arabistau nach Bender Lchabpur. am Iranischen Golf. Im Nordabschnitt der Bahn «ar« über WM M«l«r Höbenunterschte-e zu
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