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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19381215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938121501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938121501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-15
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1938
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Mk^/se 7sse^e//«/kj7 /»// M)5Ve/r- gamUikn-njktnen u. Elkllkn^^uch« «llltmeter- zrUk I «»!. ÜHIergtb. SO «»!. — Nachdruä nur mU Qurllrnannab» Lrcidnn Nachrtchl-n. Unverlangte SchriltliüL» werden ntckit aulbewadrl «»,4« Sipt. Pvllged. Ivhn^PostjuIteNaeb.t de« 1 x wichenll. verland. Sinzel-Rr. 10 Npl.; aulu li. Liedden« mlt »bendaudg. lo givl.; oubertz. Lacki, ml» Adendaeugade Ib lüvl., Sudetenland lv Rvl- Druck u. Verlar,: LIrpsch L Reit' ardt, Dresden A. l, Marien- siraße ZS/42. Fernruf 21241. Postscheckkonto lass Dresden Die» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt«hauptmannschast Vresden und de» Schiedsamte» beim Vberverstcherungsamt Dresden M Fahre Zwangsarbeit für die MwMaja Sie Schul- an -er Entführung General Millers bewiesen kNxrono vralitmolstunL stör vrosstnor Kavdriodtso Paris, 14. Dezember. In dem Prozeß argen die Krau des Generals Lkobli« weg«» der Eutsührung des weißrussischen Generals Miller wurde am MUtwochnachmittag das Urteil gefällt. Das Gc- schworeneugericht des Leine-Departements verurteilte Krau Lkobliu, genannt Plewißkaja, zn SU Kahre» Zwangsarbeit und Ist Jahre» Aufenthalts» verbot, nachdem die Geschworenen die Lchuldsragc bejaht, in ihrer Mehrheit der Frau Lkoblln aber mildernde Um stände zugebilligt hatte». Zu Beginn der Verhandlung hatte der Verteidiger der Krau Skoblin, der iitdische Rechtsanwalt Philolcnka, in sclnein Plädoyer den Freispruch der Krau Skoblin verlangt. Kutcrcssanterweise sagte der silbische Anwalt, er persönlich sei überzeugt davon, das, die Entführung des Generals Miller den Sowjets znr Last falle. Plewitzkaja sei daran jedoch iiilschuldig. Denn wenn sie wirklich eine Mitschuldige an der Entführung des Generals Miller gehabt habe, dann hätten die Sowjets sie verschwinden lasten, Ivie verschiedene andere Personen, die bei der Entftthrnyg des Generals Miller mit- Berlvillung -er MMen Autobabnarbeilee Auf -et Fahrt zur Eröffnungsfeier - Dammrutsch bet Berlin Vrabtmolstuvs unserer vorlinor 8olirlkt1sltuii8 , Berlin, 15. Dezember. Im Lause des gestrigen Nachmittags, Abends und während der Nacht waren sie nun alle wohlbehalten in Berlin eingctrosscn, die 8080 Gäste des Führers, die 8UOO dentschen Aulobahnarbctter. Branngebrannt und lachend stiege» sie ans den Zügen. Sie wurden sofort von ihren Betreuern empfangen und in Omnibussen in ihre Hotels und Pensionen gefahren. Die 288 Antobalniarbeiter der Obersten Banleitnng Dresden allerdings hatten Pech. Ein grünerer Damm rutsch kurz vor Berlin lsiehe auch die Meldung im lokalen Teil) machte die Kernverkehrsstrecke Dres den —Berlin unbefahrbar. Tie Gleise hingen bis ,u acht Meter sreiichivebend in der Lust. Dadurch erlitten die Züge aus Lachsen drei und vier Stunden Verspätung. Wie uns die Dresdner nach ihrer Ankunft erzählten und wie wir aus ihrer glänzenden Laune sogleich merkten, haben sie sich durch dieses Missgeschick jedoch die Stimmung nicht ver derben lassen. Die sächsischen Aulobahnarbeitcr wurden durch einen Omnibuspcndeldicnst zwischen den beiden nächstgclcgenen Stationen zu einem Zuge nach Berlin gebracht. Tie Behebung des Schadens diirste mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Ursache des schweren Dammrutsches wird zur Zeit unter Weihlmchtsbliume für Deutsche ln Rumänien verboten Gins unverffün-ltche Maßnahme - Die Bitte -er -rutschen Volksgruppe abgeschlagen Bukarest, 11. Dezember. Das Ackerbaumintsterium hat das Schneiden und den Berkans von Tannenbäumen mit der Begründung verboten, es handle sich bei dem Ausstcllen des EhristbanmeS um eine un rumänische Litte. Das Verbot ist die Folge einer vor kurzer Zeit erfolgten Stellungnahme der „LaudeSwacht" der rumänischen Ltaatsjugendorganisation, in der auster der Abschassung deö Weihnachtsbaumcs dazu ausgcrnsen worden war, die alten rumänischen Bräuche des Wcihnachtskranzes, des UmhcrgehcnS mit dem Stern »sw. wieder etnzusühren und zu pflegen. Die zweite Begründung lautet, dast die rumänischen Wälder durch das Schneiden der Tannenbäume gefährdet würden. Die Volksdeutsche Presse in Nnmänten hat sofort nach dem Ausruf der „Landcswacht" daraus bingcwiesen, das, dieser «weite Grund bet dem Wald reicht nm Rumäniens in Icincr Weise stichhaltig sei. Gegen die Erhaltung der alten Bräuche sei selbstverständlich nichts etnzuwcnden, doch gelte das auch für die deutsche Volksgruppe, der der Ehrist- baum ein heiliges Symbol sei. Der Bitte, den Ankauf von Weihnachtsbäumen nicht unmöglich zu machen, hat sich die rumänische Regierung versagt. Sie hat ein allgemeines Ver bot erlassen, durch das die Deutschen Rumäniens schwer be troffen werden. Zu dieser Krage hatte auch die rumänische Zeitung „Eorcntnl" Llellnng genommen. Dort schrieb Romulns Dianu, ein betannter Jvurualtst, er persönlich sei nicht gegen den Weihnachlsbaum, er finde ibn sehr schön. Leine Ab nbassuug mtistte ibm wie ein Attentat gegen die wundervolle slindheil, ivie ein grausamer egoistischer Akt einer Generation wirkten. Von General Skoblin selbst wolle er nicht sprechen. Die Frage, ob General Skoblin an der Entführung mit gewirkt habe, wolle er vorläufig offen lassen. Er beschränke sich lediglich ans den Fall der Frau Skoblin, die er persönlich sür unschuldig halte. Bei der Urteilsfindung waren es zum Teil recht schwie rige Kragen, über die sich die Geschworenen hatten entscheiden müssen. Zum Beispiel darüber, ob der General Miller gc- sangengchaltcn worden sei, ob die Plewitzkaja hierbei Hilfe leistete, ob gegen General Miller Gewalttaten begangen worden seien oder ob man dem wcistrussilchen General Miller eine Falle gestellt habe, wobei die Angeklagte mitschuldig sein konnte, und anderes mehr. Das Strafmast richtete sich danach, für welche Taten die Angeklagte als schuldig befunden wurde. TaS Höchstmast hätte aus lebenslängliche Zwangsarbeit lauten können, doch konnte aus diese Strafe nicht erkannt werden, weil die Geschworenen sür mildernde Umstände ein getreten waren. Tic Bewcisanträgc der Verteidiger waren von den Geschworenen als nicht stichhaltig verworfen worden. Besonders beeindruckt zeigte sich das Gericht von der würdigen Haltung, die die Gattin des von der GPU ver schleppten und ermordeten wcistrussilchen Generals Miller während des Prozeßverlaufes eingenommen hatte. sucht. Die Zugverspätungen, die sich nicht nur auf die Dresdner Züge auswirkten, stellten die KdF - Ouarticr- vrganijalion vor unerwartete Schwierigkeiten, die sie jedoch erfolgreich meistern konnte. So wurde sür die hungrigen Magen der allzu verspäteten, zum Teil erst nach 2 Uhr nachts eintressendcn Autobahnarbeiter überall schnell warmes Essen > bcreitgehaltcn. Tic Sachsen wohnen durchweg nm den Stettiner Bahn hos herum in guten Gasthöfen,' im Lelirerveretnshaus am Alerauderplatz nehmen sie gemeinsam ihre Mahlzeiten ein. Die Münchner wohnen bezeichnenderweise rund um den Bayrischen Platz, die Nürnberger znm grasten Teil in der Nürnberger Straste. Die BreSlancr teilen sich mit den Essenern in die Gegend nm den Kurfürstcndamm, während die Kölner mehr in der Innenstadt beheimatet sind. Dr. Goebbels spricht Berlin, 14. Dezember. Der Rcichssendcr Berlin sowie alle NeichSsender mit Ausnahme des Dentschlandsendcrö übernehmen am Don nerstag, dem 15. Dezember, 18,15 bis 14,88 Uhr, aus der Dtulschlanbhalle eine Ansprache des Reichsministcrs Dr. Goebbels zur Freigabe des 8808. Kilometers der ReichSantobahnen. gegen die nachfolgende Generation erscheinen. Die wenigen tausend Tannen, die von den Bergspitzen herabgeholt würben, schädigten nicht bas Eigentum deö Landes. Schädigungen und Raub kämen von anderen und nicht von diesen winterlichen Sitten. „Panikstimmung in Stebenbüraen" Budapest, 14. Dezember. Unter der Ueberschrift „Jeder ist verdächtig, der lebt — Dies ist die Parole in Rumänien" vcrösscnllicht bas Acht- ilhr-Blatt des Grasen Brthlcn einen Bericht über die Zustände in Siebenbürgen. Das Blatt stellt fest, daß dort eine wahrhaft allgemeine Panikstimmung herrsche als Folge der Aktionen der rumä nischen Polizei. In Siebenbürgen wage sich niemand mehr zu rühren, denn die Polizeiexekniivc halte praktisch jeder mann für verdächtig, gefährlich und mit der Eisernen Garde verbündet. In ttlausenbnrg, das vor einigen Tagen durch einen Polizeikordon umschlossen worden sei, haben in den Aemtcrn uüd in Privathäusern Haussuchungen und Ver nehmungen durch Polizcipatrouillen stattgesundcn in der offenkundigen Absicht, die Bevölkerung mit allen Mitteln ein zuschüchtern. Auch die Klauscnbnrgcr Hochschulen mustten an diese Polizeirazzien glauben, die auch aus die theologischen Fakultäten ausgedehnt worden seien. Ausländische Tkicologte- stubcnten seien trotz gültiger Auscnthaltsbewilltgung binnen 21 Stunden ausgewiesen worden. Jene Studierenden, welche dem Ausweisungsbefehl nicht innerhalb des vorgesclniebenrn Zeitraumes Kolge leisteten, seien an die Grenze gebracht worden. Das Schulprogramm -er W Immer wieder hat sich der Führer in seinen grosten Reden an die deutsche Jugend gewandt oder auf diese ver wiesen. Er setzt in die Heranwachsende Generation ein grenzenloses Vertrauen und hat mehrmals gesagt, dast erst in dieser und den nächsten Generationen die nationalsozia listische Weltanschauung das ganze deutsche Volk in allen seinen Schichten durchdringen wird. Skrupel und Zweifel, Widerstände und Gegensätze, die heute noch bei der Vor- kriegögcneratton hier und da sichtbar sind, werden dann völlig ansgeschaltet sein, und eine innerlich gleichgerichtete Armee wird den Marsch in die Zukunft antretcn. Wer diese Hinweise des Führers aufmerksam verfolgt hat, sür den gibt cs keinen Zweifel darüber, welche un geheure Bedeutung der Jugenderziehung heute zukommt. Bisher geschah diese Gemeinschaftserziehung auf zwei verschiedenen Ebenen: innerhalb des Bereichs der Schule und in den Reihen der Hitlerjugend. Nach der Machtergreifung wurde zunächst getrennt mar schiert, denn die alle Jugendlichen umsasscndc Slaats- jugend musste erst ausgebaut werden. Dieser Aufbau ist jetzt nahezu vollendet, und es gibt kaum noch einen deut schen Jungen und ein deutsches Mädchen, das nicht irgend wie in den Reihen der Jugendorganisation steht. Auch in Zukunft wird sich die Gemeinschaftserziehung auf getrennten Ebenen vollziehen, allerdings wird die wechselseitige Ver knüpfung immer enger und die gegenseitige Einwirkung immer stärker werben. Diese Entwicklung wird im einzelnen deutlicher sichtbar, wenn man sich mit dem umfassenden Programm be schäftigt, das die Hitlerjugend zu dem Thema Schule und Jngendsührung ausgcarbeitet hat. In dem neuen Buche des Reichsjugendsührcrs Baldur von Lchirach „Revolution der Erziehung" und in einem Sonderheft der sehr beachtens werten Führerzeitschrift der Hitlerjugend, „Wille und Macht", sind die Grundlinien dieses Programms angcdeutet. Die Vorschläge der Hitlerjugend beruhen aus den Er fahrungen von sechs Jahren und stützen sich auf eingehende Untersuchungen, bei denen die Forderungen und Notwendig keiten der Schule durchaus berücksichtigt sind. ES handelt sich also nicht um eine der berüchtigten „Schulreformen" deS alten Systems, sondern nm eine organische Zusammen fassung und Abwägung aller für die Gestaltung der Jugend erziehung wichtigen Faktoren. Der oft gehörte Vorwurf, dast die Hitlerjugend den Lehrer zum blosten WtsscnSver- mittler hcrabwürdigen will, wird entschieden zurückgewiesen. So schreibt Baldur von Schirach in seinem neuen Buch: „Wir kämpfen nicht gegen die Schule, wir kämpfen sür die Schule, und zwar gegen jeden, der sic anders als nationalsozialistisch gestalten möchte." Im wesentlichen sind cS drei grostc Fragenkreise, die den Inhalt deS pädagogischen Programms der Hitlerjugend aus machen: die Forderung nach Leistungssteigerung, die Tatsache deö N a ch w u ch S m a n g e l s und die angcstrebte Verschmelzung Lehrer- Ingen ds «ihrer. Der Ruf nach Leistungssteigerung und die Klage über unzu reichende Kenntnisse der Schulentlassenen ist immer mehr zu einem entscheidenden Problem geworden, das vor allein vvn austen her an die Schule heraugetragcn wird. Ans der Wirt schaft mehren sich die Stimmen, die von einer unzurei chenden Vorbildung der Lehrlinge sprechen, und zwar gilt das sür die Absolventen aller Schularten. Aehn- liche Bedenken wurden von der Wehrmacht in bezug ans das Willen deS Osfiziersnachivuchses geltend gemacht. Die Bc- rcchtignng dieser Klagen wird durch zahlreiche Prüsungs- ergcbnissc erhärtet. ES ist eine Tatsache, und zwar eine scbr ernste, dast bei den von den Kammern dnrchgesührten Prüfungen ein Drittel aller anögclcrntcn ttausmannsgchilsen den Anforderungen in« deutschen Aussatz und im Rechnen nicht gewachsen war. ES fehlt den Schulentlassenen oft jeder Sinn für die nüch terne Tagesarbeit, für Gewisscnhasllglett und Verant- wortungsbewubllein in den kleinen Dingen. Die ebenso zahlreichen wie verfehlten Experimente der Systemzeit haben an die Stelle der Ler „schule theoretische Komplere ge setzt, die „modern" sein sollten, den Schülern jedoch nur ge schadet haben. Diese falsche Entwicklung soll nun natürlich nicht in das Gegenteil nmschlagen und etwa zu einer Prügel pädagogik von Anno dazumal führen. Die »ationalsozia- listischc Schule wird immer lebensnah und - im guten Sinne — modern sein, was jedoch nicht auöznschliestcn braucht, dast dem Erwerb der rein arbeitsmäßigen Grund kenntnisse eine gröstcre Bedeutung zugemcssen wird als bisher. In diesem Zusammenhang verdient auch der Vor schlag der Hitlerjugend Beachtung, alle zusätzliche, aus di« spätere Verusötätigkcit abzieleude Ausbildung zurückzii» stellen. Der Unterricht in Kurzschrift, Maschinenschreiben nsw.
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