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Dresdner neueste Nachrichten : 09.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-09
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.01.1935
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Dresdner Neueste Nachrichten m«,.mit Handels« und Industrie «Zeitung 2"ua""M- N!-Wr°^s 2.V0E uiw.Zelle lm Tezttell l.io RM. Rabatt nach Staffel b. An,eigenpreisliff« " Halbmonatl.i,00RM.Poffbezugmonall.2ä>0RM.einschI.4ZRpf.ppffgebührei» Nr.» Lckefgebllhr für Luchslabenanzeigen R) Rpf. ousschl. Porto. Für Sin« . lohne Zusletlungsgebühr). ttreuzbandsendungen: Zur die Woche 1,00 RM. schallung au bestimmten Tagen und Plätzen wlrd keine Gewähr übernommen. Schrjstlellung, Verlag und SavPlgefttzäMelle: SreSdtN'A., Zerdinandflraße 4 Slnzelnummer 10 Rpf., außerhalb Groß. Dresdens 15 Rpf. Polladreffe: VreSden«A.l. Postfach - Fernruf: Orisvettehr Sammelnummer 24601, Fernvettehr 14194,20024,27981-27983 * Telear.: neueste Dresden * Berliner Schrlftleitung: ViNoriastr.4»; Fernruf: Kurfürst9861-9366 Postscheck: Dresden roso - Richtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch ausbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt oder Betriebsstörung haben unsre Äezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. I - 43. Jahrgang x Mittwoch, 9. Januar 4933 Vegmn des großen paWscher-prozeffes Ein A-rüstungsproiololl in unierzeichnet? - Erhöhung des amerikanischen Wehretais - Greifers Besuch in Warschau Ise ersten Stimmzettel an der Saar s X Berlin, 8. Januar. sDnrch Funkspruchj ' Nach zweimaliger Vertagung begann am Dienstag vor dem 2. Senat des Volksgerichtahols der mit Span» nun« erwartete Prozck gegen die sieben Mitglieder nnd Mitarbeiter der groken kommunistischen P a K sä l schc rz c n t ra l e in Deutsch laud, die seit 1918 in grösstem Nmsang ihr dunkles politisches Handwerk anogeübt und zahlreichen strastrcchtlich ver- solgte» kriminelle» nnd politischen Ver brechern ans de» Bei Heu der KPD. zur Ilucht über die Grenze durch Ausstellung fal scher Sluöweispapicrc vcrholseu hat. Als die Pastsälscherzentrale im November 1922 in ihren damaligen Geschäftsräumen in der Kaiscrallce im Berliner Westen ansgehobcn wurde, sand die Polizei ei» riesiges Vager aller möglichen Fälsch er werk zeuge nnd Urkunden. ES wurden damals beschlagnahmt 2199 Stempel, Sh Pässe, «8» lose Pakblätter, 897 Pakphotographien, 899 Ur kunden, 737 Gebührenmarke», 57 Stcuermarlen, 72 O.ufttungskartcn, 89 Arbeitsbücher nnd Arbeiis, ldeschcinigungcn, 195 Zeugnisse, 7l>l> polizeiliche Formu lare und >>.',!> Vrlrsbvgen verschiedenster Firmen. Die Aushebung des Büros bedeutete zwar einen > schweren Schlag sür die Organisation, doch noch keine Vernichtung, degn das Fälschcrhandwcrk wurde nnn im geheimen in den verschiedensten Räume» weiter betrieben, bis das verbrecherische Treiben nach der nationalen Erhebung im Mai l988 endgültig unter- j bundcn wurde. , Ala Mitglieder dieser Fälscherorganisation haben sich seht vor dem Volksgerichtshof s ti » s Männer zn verantworten. Mitangctlagt sind zwei Hclse- rinnen, die weniger belastet sind und sich daher zur Zeit des BerhandlnugsbeginnS aus freiem Fuße be finden. Die Verhandlung, zn der etwa !>N Zeugen geladen sind, wird voraussichtlich drei Tage dauern. Schikanen bei der Abstimmung Oeutsche (Stimmen ungültig erklärt Telegramm unsres nach dem Laar gebiet c n t s a n d l c n L o n d c r b c r i ch t c r st a t l c r S i./.. Saarbrücken, 8. Januar Die Vorabstimmnug im Saargebiet hat bereits zu Schwierigkeiten geführt. In Beckingen und Mettlach wurden gestern von 82 Stimmen, die Beamte und ihre Frauen abgegeben haben, s ü n s sür ungültig erklärt, weil die Abstimmenden, entgegen den Vor schriften der Abstimmnngskommlsjion, ihrer politischen Meinung Ausdruck gegeben haben sollen. Dazu wird auch das Heben des Armes sum Deutschen Gruk ge rechnet. Besonders hart wurde eine alte, bettlägerige Fran bctrossen, die ins Stimmlotal gebracht wurde nnd dort nach Abgabe ihrer Stimme, ossenbar an gesichts des Todes, änsicrtc: „Ich bin deutsch ge boren nnd will deutsch sterbe n." Daraus er klärte der Aighlvorstand ihre Stimme sür ungültig! Der ttreiSlcltcr von Beckingen hat Beschwerde gegen diese Ungültigkeitserklärungen eingelegt. Ob ihr statt gegeben wird, ist bis seht noch nicht bekannt. Da die Bestimmungen der AbstimmuugSordunng von den ueulraleu Wahlvvrständen mit aller Schärfe durchgesuyrt werden, kann man die Stimmbe rechtigten nicht eindringlich genug er mahnen, sich ganz genau an die Vor schriften zn halten. Gegen diese Vorschriften bestehen auch sonst allerlei Bedenken. So leuchtet der Sinn der Vorschrift nicht ein, das, zum Ankrenzcn der Felder ans dem Stimmzettel nnr ein schwarz schreibender Bleistift benutzt werden darf. Es ist dringend zu fordern, das, diese Bestimmungen noch abgcändert werden. Wie früher schon berichtet wurde, wollten die Polizcibeamten und Landjäger reinen Gebrauch von ihrem Recht brr vor zeitigen Stimmabgabe machen, sondern erst am Sonntag gemeinsam mit den andern Volksgenossen absttmmen. Nun hat sie.aber der Direktor des Inner» der SaarrrgiernngSkommtssion, der Franzose Heim- btprger, dazu gezwungen, indem er ihnen vom Der Beginn der Abstimmung: Die ersten Abstimmenden im Liimmlokal Saarbrücken-Siadt. Der Stimm schein wird dem Vorsitzenden übergeben, der ihn in die Urne in«. Der Landcsleiler der Deutschen Front, Pskro, der Ortsgrnppcnlellcr von St. Johann, Zenner, und -er stellvertretende LandcSletter Nietmann bei der gewaltigen Kundgebung in Saarbrücken. 12. bis 15. Januar keinerlei Diemtbsfreinng znm Zwecke der Ansübirng ihres Stimmrechts gewährte, Eine genaue Besichtigung der Wahllokale in Saar brücken ergab, das; die beiden Umschläge, in die die benutzten Stimmzettel gesteckt werden, so dünn sind, das, nun» die Art der Stimmabgabe leicht erkenne» kann, wenn man diese Umschläge, die mit der Wahlnummer, dem Name« nnd der Anschrift versehen, sind, gegen das Vicht hält. Die Geheimhaltung der Abstimmung ist um so weniger garantiert, als in manchen Wahl lokalen noch gar keine Wahlurnen vor handen sind und die Umschläge cinfachaufdcn Tisch gclegt.werdcn. Auch die Frage, wo diese abgegebenen Stimmzettel bis zur Zählung am nächsten Montag ausbewahrt werden, ist, entgegen der ersten Annahme, das; sie auf Lie Rathäuser der acht Kreisstädte kämen, noch nicht geklärt. Unter diesen Umständen haben die Strassenbahner von Völklingen beschlossen, sich am Sonntag im Dienste so avzulösen-, dak sie nicht vorzeitig abstimmen müssen. Die Vcrkchrsbeamten in Saarbrücken wollen diesem Beispiel folgen. Leder trägt die Saarplakette! Die Rcichspropagandalcitung der NSDAP, teilt mit: In den Tagen bis einschlieklich >2. Januar wird im gesamten Reichsgebiet dicSaarabstimmnngs- pla kette zum Preise von 29 Ps. ansgegeben. ES wurde bestimmt, dak der gesamte Betrag auoschlieklich zugunsten unsrer Slrüder au der Laar verwandt wird. Die Plakette selbst stellt die unverbrüchliche Verbunden heit der Saardeutschrn mit den Volksgenossen des Reiches dar, die im Kranze deutschen Eichenlaubes unter dem Motto: „Treue nm Treue" Hand in Hand »usammrnstehcn. Das gesamte deutsche Volk ver leiht seiner Teilnahme am Kamps der Brüder an der Saar dadurch Ausdruck, das; es die deutsche Saar- abstimmungSplakctt« trägt. Die Ergebnisse von Rom ksinc znsammcnsastcnde Würdigung der Ergebnisse von Rom dürste am ehesten mit der Feststellung ge lingen, das; ein Ziel der Besprechungen erreicht und die kolonialen Streitpunkte zwischen Italien und Franlreich im groken nnd ganzen ansgerännu werden tonnten, das; dagegen eine Renordnung der Verhält nisse in Sndosteurvpa im Ausgleich der französischen und italienischen Interessen — das.zweite Ziel — nicht erreicht worden ist. Allerdings ivariel man auch in die'er Frage, die, im Gegensatz zu den afritani'chen Abmachungen, in engerem nnd weiterem Sinne auch Deuls.htand berührt, mit sormalen Ergebnissen ans. Mau weist eincu s r a u z ö i i i ch - i i a l i e n i' ch e n K o n s n I i a l i v p a l l lwörilicb: Berainngs- pakli zum Schutze der österreichischen „lluabhäugig- leil" vor nud ein Dotumeni mit der Empfehlung an die 'Nachbar- nnd Nachfolgestaaten Oesterreichs, eineu N i cl iein m i s ch u u g s patt abzusthlieken. Sicher lich ist die Vereinbarung Italiens nud Franlreichs, sich bei allen Ereiguiiieu, die Oesterreichs Unabhänglg- teil bedrohen, vor einer Entscheidung zn beraten, ein politisches Fallum. Man hat versucht, den Wett streit nnr den ansichlaggebenden Einilnn aus das „un abhängige" Oesterreich durch eiue nenndsthailliche Be ratung zu mildern, die daun erfolgen mnü, wenn eine kritische Entscheidung gefällt werden mnk. Aber auch das bleibt im Gründe eine Abmachung sor- m a ! e r Art. Eine 'Vereinbarung in der S a ch e ielbst, die Italien in dem Sinne wünsche, dak ihm allein die Beeinflussung der österreichischen Politik überant wortet würde, bringt der Koninllalivpail nicht. Betrachtet man „Palt" nnd „Empsehlnng" näher, so ergibt sich eine Fülle von Widersprüchen. Einmal will man beide Vereinbarungen mit dem Wunsche rechtfertigen, die „Unabhängigkeit" Oesterreichs zu ge währleisten nnd zu schützen, lins scheint indes eine solche „Unabhängigkeit" schon dadurch hinreichend charakterisiert zu sein, das; zwei andre Machte sie znm Gegenstand ihrer „Konsultationen" machen, ohne dabc- ansdrücklich eine 'Beteiligung des „Schützlings" selbst sesizulegen. Die Empsehlnng. einen Nichkeinmischungspakt cinzugehen, richtet sich n. a. an Ungarn, Lüdslawien und Rnmänien. Mau wein, da» die Beziehungen zwischen diesen drZ Staaten keineswegs srennd- schasllich sind, dak vielmehr Ungarn ans der einen, Südslawien nnd Rnmänien ans der andern Seite in entscheidenden grundsätzlichen Fragen ausgesprochene Gegner sind, und. wenn mau es so Heiken will, zwei verschiedenen politischen Vager» ange hören. Auch ihre Auftastungen über die vstcr- »eichische Frage weichen erheblich voneinander ab. Alle drei Länder sollen sich aber in der Garantierung der österreichischen Grenze und der Verpslichlnng der Nichteinmischung am gleichen Veriragstiich finden. Wenn die verdächtig vielbesprochene Unabhängigkeit Oesterreichs nnn im Sinne des Paktes einmal bedroht scheint, müssten diese drei Staaten sich in gemeinsamer Abwehrhandlnng vereinigen. Welchen Wert kann man unter diesen Umständen den Unterschriften unter das Nichteinmischnngsabkvmmen lwenn sic wirklich geleistet werden solfteni noch beimcsien? Der gemein« samen Verpslichlnng fehlt doch in diesem Fall osscn- kundig die tragende Grundlage, die allein in der gleichen'Richtung der politischen Interessen, in einem gewissen Gleichtlang der Bedürfnisse und Bestre bungen, wenigstens in diesem Punkte, gegeben seit« könnte. Ungarn hat im übrigen bereits deutlich zn verstehen gegeben, das; es zn den angeregten Ab machungen kein allzu grokeS Vertrauen besitzt. Die Gegensätze, die Henle noch ebenso wie in der ganzen Zeit »ach dem Kriegsende die Vage des Süd ostens belasten, werdetzi durch einen solchen Pakt nur dünn überkrustet, aber nicht be seitigt. Jin Gegenteil: sic können, wenn man dia Träger io durchaus widerstrebender politischer Willenskräfte für diese» Zweck, die Garantierung der österreichischen Unabhängigkeit, zusanimcnzwünge, nnr um so leichter sich entzünden. Italien und Frankreich sind, so mnk man leider festste»««, iw den alten ausgetretenen Gleisen geblieben, von denen man indes weist oder zumindest misten sollte, dast sic nie znm Ziele führen. Es ist die alte Methode der Kollektivpakte, mit der man schon so ost ans wirtschaftlichem und politischem Gebiet die Gegensätze in Mittel- nnd Südosteuropa beseitigen wollte, mit der man aber immer wieder Enttäuschungen erlebte. Man hat auch jetzt wieder zuerst eine „Dachorganisation" geschaffen, ohne sich zik vergewissern, ob denjenigen, die man unter diesem Dache zu einer Wohngemeinschaft vereinigen will, die Noch 5 Tas« bis zur Oaarabstimnmng!
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