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Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-23
- Monat1935-01
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1935
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Felegr.: Neueste Dresden«Berliner Schriftleitung: Biktoriastr.l-i; Fernruf: sturfiirstoZüt -036S Postscheck: Dresden rnüv - Nichlverlanqle Einfenbungen ohne Rückporto werden weder zurückaesandl noch aufbewayrt. - Im Zolle höherer Gewalt oder Betriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder E.siattvnq des entlprcchenden Emgells Nr 49 x Mittwoch, 23 Januar 1935 43 Jahrgang Mola belonl Japans VerUndiguligswillen Oer SS. Geburisiag des Generals Litzmann - Französisch-abessinischer Zwischenfall - Neue Proteste gegen Litauen über- ranl 18.- r. vir.. naltivolle i> doch l>it< uralic 7, .. 2.. -i.tzt, >»W lSS- r. 2«. »t.r.« >c. tz«. 3.20. h/7 -betten, :rn billia istr.12.HoI vögsr '/-.SS /»-o/ü/r en... le« kni», Ille cutlleton, iilllie «>'. udelsieili ocrmitckte »e-eftk- Im Sturmgrbiet Pazifik Für einen neuen Ilotienvertrag Friedensappell des japanischen Außenministers an China X Tokio. LZ. Januar Der japanische Außenminister Hirota hielt am Dienstag im Parlament eine mit größter Spannung erwartete außenpolitische stiebe, deren Hauptpunkte Japans Wunsch nach einem n c n e n Flotten vertrag mit „gleitenden" Abrüstungs- bcstimmungen »nd ein Appell zu enger Zu sammenarbeit mit China bildeten. Außenminister Hirota erklärte, das, die grund legende Politik der japanischen sticgierung bei den Verhandlungen mit Großbritannien und Amerika darin bestanden habe, „eine gleitende Herabscstnng der stiiistnngcn in vollem Nmsangc dnrchznsiihren und die völlige Abschassnng oder weitgehende Begrenzung der Angrisssivasscn zu bewirken, nm jede Macht von der Drohung andrer Mächte zu besreien und eS Über haupt einer Macht unmöglich zu machen, eine andre zu bedrohen." Die Kündigung des Washingtoner Vertrages bezwecke nicht neue Ausrüstung, son dern im Gegenteil den Ab sch Ins, eines neuen Vertrages. „ES ist unvorstellbar", sagte der Ansienminister, „das, cs irgendeinen Grund zu einem Konflikt zwischen Japan und den Vereinigten Staaten gibt, zwei Ländern, die getrennt sind durch die Weite des Stille» Ozcans". „Wie siir unser» ehemaligen Verbündeten, Großbritannien", erklärte Hirota weiter, „mii dem wir übrigens p-ch zum Schutte unsres lieber- seehandclü verschiedene Dinge zu besprechen haben, London, 22. Januar Ter Londoner japanische Botschafter hat die Rede, die der japanische Ansienminister gestern im Parla ment gehalten hat, zur selben Zeit im Wortlaut der englischen Presse übergeben. Allein schon diese Tat sache zeigt, welch a u s, c r o r d c n t l i ch e n Wert inan in Japan darauf legt, den friedlichen Ton der Rede noch zu unterstreichen und in England Verständnis für die japanische Chinapolitik zu wecken. HirotiS Worte iibcr China bestätigen die in den lebten Wochen mehrfach geäußerte Auffassung, das, noch in diesem Jahre von Tokio ein entscheidender Schritt getan werde, die japanisch-chinesischen Beziehungen aus eine festere und zugleich freundschaftlichere Grundlage zu stellen. Japans Einladung an China, nilt Ihm zusammenzuarbcitcn, wirb hier sehr ernst ge nommen. Man weist aber daraus hin, das; die Besorg nisse Chinas, von denen Hirota gesprochen hat, im wesentlichen vonIapan selbst h c r v o r g c r n s c n wurden. In etwas verklausulierter Form deutet der Leitartikel der „Times" vorsichtig an, das, die Befürch tungen Chinas vor aggressiven japanischen Masinahmcn auch die Englands seien. Uebcrhaupt: so sehr man in England den freundlichen Ton der stiebe Hirotas so wohl England wie Amerika gegenüber unterstreicht, so ist man doch weit davon entfernt, sich allzu grohcn Illusionen hinzngeben. Der Tokioter Korrespondent der „Times" schreibt, das, die ganze Rede von de», Schlagwort getragen gewesen sei: „Ofiaficn zuerst!" und „Japan an der Spitze Ostasicns!" Neben der chinesischen Frage findet die Behand lung der rufst sch-ja panischen Beziehungen hier lebhafteste Aufmerksamkeit. Man nntcrstrcicht ebenso wie Hirota die Tatsache, das; die Spannungen, die noch im vergangenen Jahr Gegenstand schwerster Besorg nisse waren, jetzt stark nachgelassen hätten, und bestätigt Hirota, bas; gerade der Teil seiner Rede, der sich mit Rußland beschäftigte, tn höchstem Grade versöhnlich war. Das hindert die Engländer aber nicht, diesen Teil mit einem großen Fragezeichen zu versehe,^ und die „Times" schreiben sogar, daß die Möglichkeit einer „herzlichen Zusammenarbett" der Sowjetunion mit Vapa» ^«tchltch nrbrlhakt" lchetrie. kann ich mir nicht denken, das, irgendwo in der Welt ein Interessenausgleich zwischen uns siir unerreichbar gehalten werden könnte. Es ist übersliissig zu lagen, daß das gute Einvernehmen zwischen Iapa n und Gros; brita n n i e n einen wahrhalt bedeutenden Beitrag zum Frieden der Welt darstellt". Im Hinblick ans Japans Beziehungen in Ost- asien erklärte Hirota, das; die Regierung die Absicht habe, die friedliche Entwicklung der 'Be ziehungen mit S o w j c t r n ß l a n d durch die Regelung noch unerledigter Fragen zu beschleunigen. Zu diesem Zweck bitte sic Rnßtand um seine Mit arbeit. Japan zähle ans die Mitwirkung der übrigen Staaten OstalienS bei der Aufrechterhaltung des Friedens und der Ordnung in diesem Teile der Well Er hasse daher, daß China sich den tat sächlichen Nediirsnissen dieser Lage nicht verschließen und die cd'en Bestrebungen Japans teilen werde. Er sei glücklich in der Erkenntnis, daß bei dem chinesi schen Volk immer größere'Neigung besiehe, die wahren Ziele Japans zu würdigen. „Indem wir alles tun sollten, diese Bestrebungen zu sördern, hasse ich, daß China mit uns weiter in dieser Richtung zusammen arbeiten wird." Hirota betonte, daß Japan bei der Verwirk lichung seiner Politik äußerste Vorsicht, aber auch feste Entschlossenheit beobachten wüste. Lein Austritt ans dem Völkerbund habe dem Lande eine größere Ver antwortlichkeit auseilegt, doch sei ihm der Weg. den cs gehen müsse, seit langem vorgczeichnct. Etwaö nervös antwortet man hier auf verschiedene Hinweise Hirotas, die sich aus die geopolitische Stellung Japans beziehen. Man bestreitet natürlich nicht, das; Japan schon durch seine geographische Lage in einem besonderen Verhält nis zu China steht, erklärt aber dann mit Nachdruck, das, auch ohne diese geographische 'Nähe England und auch die Vereinigten Staaten Interessen hätten, die „nicht weniger bedeutsam als die Japans" seien. Ent täuscht ist man in hiesigen diplomatischen Kreisen von HirotaS unbestimmten Erklärungen zur Flottcnsragc. Man hofft, daß er zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal darauf zurückkommt und dann Vorschläge macht, die sowohl die englischen wie anch die amerikanischen „Besorgnisse" zerstreuen. Hirotas ausdrückliche Erklä rung, das, Japan nicht beabsichtige, seine Flotten rüstung anszndehncn, wird hier mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Jedoch enthält man sich in diesem Punkte jeder Kritik, weil man zunächst einmal die Praxis abwartcn will. „Väterlich besorgte" Kritik in Washington Sondcrkabeldicnst der Dresdner Ncncstcn Nachrichten Washington, 22. Januar. sTurch United Preß.) In den amtlichen Kreisen der amerikanischen Bnn, deshanptstadt hat die Rede des japanischen Außen ministers Hirota im allgemeinen einen günstigen Eindruck hinlerlassen. Man antwortet ans sic mit der erneuten nachdrücklichen Versicherung, daß die Bereinigten Staaten kein Wettrüsten znrTce beginnen würden und das, cs insolgc- dcsscn kein solches Wettrüsten geben werde, wenn nicht ein andrer Staat damit den Anfang mache. Damit antwortet man vor allem aus jenen Absatz der Hirolaschen Rede, in dem dieser betont, daß man aus der japanischen Kündigung des Washingtoner Ver trages nicht den Willen zur Ausrüstung heranSlcscn dürfe. Gerade diese Erklärung des japanischen Außen ministers hat in den offiziellen Kreisen Washingtons ausgesprochen beruhigend gewirkt. Von hier ans kommentiert man anch die übrigen Ausführungen Hirotas recht wohlwollend nnd übt nnr eine „vätcr- l t ch" be s o r g t e K r t t i k an jenen Teilen der Rede, die Japans Haltung „zu den inneren Angelegenheiten" Shtnas betressen. Während die Nachrichten über angebliche neue Operationen Japans in Nordchina ebenso rasch wieder verstummten wie sie aniianchten, werden henie außerordentlich wichtige bedeutend friedlicher an-sehende Tinge ans dem Fe.nen Osten gemeldet I m japanisch e n P arla in e n t hat A n ß e n - Minister Hirota eine große Friedens rede gehalten, in der er außerordentlich gesihickt der angelsächsischen Propaganda den 'Wind ans den Segeln zn nehmen sucht, ohne dabei auch nur einen .soll des japanischen Standpuncles an'zugeben. Er hat jeden Willen zur Ausrüstung bestritten nnd Japans Bereitwilligkeit betont, einen neuen Al>- riistungsverirag an Stelle des gclündigten Abkom mens von Washington ab.'schließen. Er hat serncr n iedliche 'Worte siir M vska u gesunden, wozu er um io eher iu der Lage war, als — das ist die zweite wichtige 'Botschaft ans O'ianen — die java nisch-russischen Verhandlungen iibcr den 'Berkaus der Ostchinabahn an Mani'chnluo gestern .'» Ende gingen nnd Rußland die Oslchineniche Bahn ausgab Ak vskau hat da m it eine seiner H anpt- stellnngcn im Fernen Oste» lignidicrt. Ter russische Imperialismus, ist abermals einen be deutsamen Sll>r>tt zurückgewichen. Tas ist ein großer Erfolg der japanischen Politik. Mit besonderer Spannung wartete man natürlich daraus, was Hirota iibcr China zu sagen haben würde. Tie Anssührungen des japanischen Außen ministers bestätigten die in den letzten Tagen ciuge- trossencn 'Nachrichten, das; die langwierigen japanisch chinesischen 'Besprechungen doch nicht so ohne Erfolg geblieben sind, als man in Europa vielerorts viel leicht vermutete. Hirota betonte den 'Willen Japans zn einem friedlichen 'Ausgleich mit China, wobei selbst verständlich unausgesprochen die Forderung miitlingi, das; China die führende Stellung Japans im Fernen Osten anerkennt nnd sich eng an das Reich des M ikadvs aulchn t. Japan l all aliv an der von ihm im vergangenen Frühling proklamierten Sonder stellung in. Fernen Osten fest, nnd man darf gespannt sein, wie sich die „väterlich besorgte" Kritik 'Washing tons und Londons in diesem Punkte weiterhin ans. die japanisch-angelsächsischen Beziehungen answirkcn wird. Gestaltung der Zukunft Alle diese Tinge sind auch für uns Deutsche außer ordentlich wichtig, tt a r l H a n s Hofer, der Münch ner Gcopoliliker, hat es als höchste Pflicht peseS Volks genossen bezeichnet, scinWcltbild in Ordnung zu halten. Denn dieses Weltbild ist die Grundlage aller politischen Meinungen, Entschlüsse und Taten eines Volkes. Ein falsches oder unvollständiges Welt bild hat ost schon in der Geschichte zn verhängnisvollen außenpolitischen Kehlern oder ebenso verhängnisvollen außenpolitischen Unterlassungen geführt, die das Schick sal der Völker für lange Zeiträume bestimmten. Tie Welt wandelt sich ununterbrochen, bleibt aber dabei an gewisse Grundgesetze, die Boden, Rasse und Idee den Völkern geben, gebunden. Cs gilt also, daö Wandelbare zn verfolgen und zn beobachten und eS in bezug aus Dauer, Richtung und ErsolgsanSsichten an jenen sich ewig glcichbleibcndcn Grundtatsachen zu prüfen. Nnr aus solcher Erkenntnis wächst die letzte Weisheit der größten Staatsmänner: die Zukunst v o r a n ö z n s e h c n, um sic zu gestalten oder zum mindesten, um gerüstet zu sein ans das, was sie siir das eigene Volk bringt. Wir möchten in diesem Zusammenhänge Hinweisen ans das erste Hest des neuen Jahrgangs der „Zeit schrist sür Geopolitik" s'Bcrlag Kurt Bo wi nckc l, Be r l in-Grn n c wa l d>. ES trägt das Kennwort „Weiträumiger Blick über daö Sturmgcbict Pazifik". Daö Hest ist das Ergebnis einer groß angelegten Rekognvszie- rungssahrt in die Zone der größten Spannung ans der Erde — einer sehr notwendigen Fahrt zu Be ginn eines Jahres, das mit der japanischen Kündi gung jenes Vertrages von Washington ans dem Jahre 1N22 begann, der die Besitz- und Krästelagc im Fernen Osten und'im Pazifik sür anderthalb Jahr zehnte scstlcgte nnd eine Atempause in das gewaltige Ringen um die Herrschaft über das Meer der Zu kunft brachte. Noch läuft der Vertrag btö zum Ende des Jahres 1ü8tz weiter. Aber wieder ist — daran ändert auch die gestrige Fricdcnörede Hirotaö nichts — die Ordnung im Pazifik und im Fernen Osten zur Diskussion gestellt —, wieder werden die Kräfte der Vereinigten Staaten, Japans und des Britischen Reiches gegeneinander ausgewogen — und wieder ist der Ausgang ungewiß, ist nicht zu sagen, ob alle drei Staatsschisfe ohne Havarie den Sinrm uberwineen werden oder ob andre Lmatsschisse in seine Ausläufer hineingczogen werden. r!>ltpo'iiische ttek gnosjierungSfahrten Von zwei Seiten dringen HanshoserS „Ans- klä.nngsA'.'pps" in die krilikche .Zone ein: ans der asiatischen Leite untersucht Koch le r-Hanke im ersten Aussatz einer längeren Ariikelreibe ^Grund lagen und Entwicklung des Vvrmachlkampses in Ost- asicn"> Stellung und Kräfteverhältnis Chinas, Japans nnd Rußlands, während von 'Westen her C o'. i n Roß, der seit langem als -Beobachter in l'KF. sitzt, -Amerika neu siir uns entdeckt nnd in einer Anssatz- reihe, die ebenfalls mehrere Hesie der Zeitschrift um fassen wird, Idee und Zukunstsacstalluna der Ver einigten Staaten behandelt. Derartige Untersuchungen sind außerordentlich wichtig. Ihre Ergebnisse müssen in möglichst weite Kreise getragen werden. Sie sind ein Gegenmittel gegen allzu eilig hingcworsene Reportagen oder gar gegen jene jetzt wieder anstanchenden politischen Kolpvrtagero m a n e, die das Thema eines In- knnftskrieacs nach den gleichen Grundsätzen und mit den gleichen Mitteln behandeln wie 'Wallace und seine Nachahmer irgendeinen spannenden Kriminal- sall. Diese Untersuchungen bilden siir den Zeitungs leser die unentbehrliche Ergänzung der TageSnach- richtcn, durch bereu Gestrüpp er sich sonst kaum hin- dnrchsindet. Es ist ja schon ein journalistisches Witzwort geworden, zn fragen: „Was tut die Lage im Fernen Osten'?" „Sie spitzt sich erneut zn." „Was tut sie dann?" „Sic entspannt sich wieder." lind leider gibt eS schon viele Zeitungslescr, die infolge der manchmal allzu leichtherzig hingeworscnen, einen neuen Krieg im Fernen Osten sür morgen und über morgen verkündenden Schlagzeilen, die am nächsten Tag widerrufen werden müßen, derartige Berichte gar nicht mehr lesen und die ungeheuer schickialSvolle Spannung ans den Weltmeeren jenseits der Straße von Suez siir eine Angelegenheit des SensationS- sonrnalismus hallen wie etwa das Gangstcrinin in Amerika. Wir alle, die wir nicht selber lange Jahre im Fernen Osten zugebracht haben, müssen mit größter Vorsicht und viel Mühe zu Werke gehen, wollen wir uns wirklich «ine auch nnr einigermaßen den Tat sachen entsprechende Vorstellung von den jene lerne Welt bewegenden llrkrästen materieller und ideeller Natur erarbeiten. Bekannt -ist die gut erinndene Ge schichte jenes frisch in China angckommcncn Euro päers, der nach drei Monaten natürlich schon ein Chinabuch unter der Feder hatte. -Nach drei Jahren verschob er die Fertigstellung des Buches noch um ein Jahr, 8a er den Stoss in so kurzer Zeit nicht zu bewältigen vermochte, nnd nach 80 Jahren verzichtete er überhaupt daraus, ein Buch zu schreiben, da er wahrscheinlich nie genug wissen werde, um es verantworten zu können. Zapan und daö asiatische Festland Fochler-HankeS Untersuchungen skizzieren im ersten Teil knapp und sicher Geschichte und Wesen der un geheuren Wirren und Krämpfe, in denen sich das moderne China windet, und schildern kurz die Hauptziele der N a n k i n g r e g i e r u n g: wirt schaftliche Erholung und die in einem säst ausschließlich agrarischen Lande so ungeheuer notwendige neue Ver teilung des Bodens — unter Zurückstellung gewisser nationaler Prestigefragen. Dieser letzte Punkt ist vor allem wichtig im Zusammen hang mit den chinesisch-japanischen Verhandlungen und der Stellungnahme Marschall Tschang Kai-schcks zu Tokio. S o w I c t r n ß l a n d rüstet fieberhaft und sucht die ihm noch verbleibenden Fernostgebicle, deren Verbindung mit dem Hinterland durch den Verlust der Ostchinesischcn Bahn gefährdeter ist als jemals, indu striell nach Möglichkeit ans sich selbst zu stellen und von der Zufuhr iu gewissem Maße unabhängig zu machen. Ein Plan, dessen Durchführung selbstverständlich Zeit in Anspruch nimmt. Ans diplomatischem Gebiet unter stützt eS diesen Plan durch die Ausnahme der Be ziehungen zu den Vereinigten Staaten. DaS Ziel d e r I a p a n l s ch e n P o l i t t k ist „die Schaffung einer breiten Operationsbasis und einer ausreichenden Er- uährungS-, Rohstoff- und Machtgrnnblagc ans dem asiatischen Festland". Alle drei Staaten bereiten sich ans die Möglichkeit einer großen pazifischen Ausein andersetzung vor, die Fochlcr-Hanke aus längere Sicht gesehen für unausbleiblich hält. Wenn Fochler- Hauk« iu diesem Zusammenhang von einem„vu* Hirotas Echo in London Telegramm unsres Korrespondenten
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