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Dresdner neueste Nachrichten : 13.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-13
- Monat1935-03
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 13.03.1935
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NSr, IS« I 3V«24 «10« fviuleto Anzeigenp,^ Schristleitung. Verlag und HauvlgelMlsftelle: VreSden-A., fferdinandsiraße 4 43. Jahrgang Nr 61 * Mittwoch, 13 März 1^33 wm-ZtllelmTertlM Nr.3. Sriesgebühr fM schaltung an bestimmt^W Postadresse: VresdenW Postscheck: Dresden rosa - «Mim Neueste Nachrichten , mm-Zelle lm ! IS wm breite ireigenpreirltst» Porto. Für «tn- W»ähr übemommen. ?OttSvettehr Sammelnummer 2iaoi. Fernvettehr K191, 20024,27981-27983 . leiegr.: neueste Dresden«Serllner Schriftleitung: Vittortastr.-ta- Fernruf: Kurfürst9861-936« Endungen ohne Rückporto werben weder »urückgesandt noch aufbewahrt - Im Faste höherer Gewalt oder Betriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts mit Sandels- und Industrie-Zeitung --«»»M: VW» vv» Halbm»naIl.lMNM.Posit-ezugmonaIl.r,goKM.emfchl.453ipf.postgebühsen söhne Zustestunqsgebühr). ttreuzbandsendungen: Für die Woche l,oo RM. Glnzelnummer 1^ Rps., außerhalb Sroß.Dresbens 15 Apf. Venizelos aus Kreta geflüchtet Das Weißbuch vor -em englischen Parlament - Erstes Ferngespräch Berlin-Tokio — GA.-Aufmarsch in Berlin am 21. März Das Ende des Aufstands Kreuzer .Avaroff" geht mit Benizelos nach Rhodos - Siegesjubel in Kitzen So» der dien st der Dresdner Ne'testen Nachrichten Athcn, 12. März. sDurch United Prcstj Ter Sieg der Negierung Uber die Nebelten ist in allen Ausstandsgcbicten voll ständig. Auch Kreta ist wieder unter der Gewalt der Regierlnig. VcnizcloS, der eigentliche Führer der Nebelten, hat selbst seine Sache verlorcngcgcben und Hal znsammen mit seiner Gattin und hundert ansständischcn Marineoffizieren an Nord des Ncbcllenslaggschisscs, des ttrcuzers „Ave ross", die Flucht ergriffen. Der Kreuzer verliest den Oasen Kanea heute früh mit dem Fahrtzlcl Nhodoo sd.c Insel Rhodos ist bekanntlich in italienischem Besitzt, wo die Rebellen heute nachmittag cin- tresscn sollen. Oie deutsche Lustwaffe Erklärungen des Generals der Flieger Göring X Berlin, 12. März Der RcichSminister der Luftfahrt, General der Flieger Göring, hat dem Sonderberichterstatter der »Daily Mail", Herrn Ward Price, ein Interview gegeben, in dem er zu der Frage der deutschen Luft waffe Stellung nahm. General Göring erklärte: Im AnSbau unsrer nationalen Sicherheit mnstte, wie wir mehrfach der Welt erklärt haben, auch für die Sicher heit in der Lust Sorge getragen werden. Ich habe mich hierbei auf das notwendigste Mast beschränkt. Die Richtlinie meines Handelns war nicht Schaffung einer die andern Völker bedrohenden An- grifsüwasse, sondern nur die Errichtung einer mili tärischen Luftfahrt, stark genug, Angriffe auf Deutsch land jederzeit abzuwehrcn. Dies geschah bisher in einem allgemeinen Rahmen, insoweit wir nur allgemein von Fliegern gesprochen haben, ohne eine scharfe Trennung nach militärischen Gesichtspunkten dnrchzusührcn. Dnrch die englische Negierung ist Deutschland u. a. ausgesordert worden, einem Lnftpakt beizutreten, einem Pakt, der zum Inhalt hat, gemeinsam gegen einen den Frieden störenden Angreifer zur Luft vorzugthen, daS hcistt, die eigenen Luststreitkräste dem bedrohten Lande zur Verfügung zu stellen. So die Forderung Englands. Deutschland, in dem Bestreben, alles zu tun und über all mitzuwirken, wo der Friede gesichert werden kann,' bat in seiner Antwortnote einem solchen effektiven Schuh, wie ihn die Lustkonvention darstellt, zu ge stimmt. In dieser Antwortnote hat Deutschland England in Aussicht gestellt, dast cS bereit sein würde, seine Luststreitkräste dem bedrohten Lande zur Hilfe zu senden. Zivile und militärische Luftfahrt Nachdem die deutsche Negierung also die Bereit willigkeit der Hilfe ausgesprochen hatte, war cs not wendig, nun eine klare Trennung innerhalb der deut schen Luftfahrt durchzufiihren, nämlich in der Richtung: Welches sind die Luststreitkräste, die zur Verfügung ge stellt werden können? Aus dieser Lage heraus wurde die Bestimmung getroffen, wer innerhalb der deutschen Fliegerei künftig zu den. Luftstreitkrästcn gehört und wer in Zukunft bei der zivilen Luftfahrt bzw. dem Lust sport zu verbleiben ha«. ES war notwendig, auch Lästerlich diese Abgrenzung kenntlich zn machen da durch, dast die Angehörigen der deutschen Luststreit- kräfte Soldaten im Sinne des Gesetzes wurden, ihre Führer also Offiziere. Es handelt sich dabel aber nur um einen Teil der bisher in der allgemeinen deutschen Luftfahrt tätigen Personen. Der Unterschied zwischen unfern Luststreit kräften und der zivilen Luftfahrt geht deshalb in Zu kunft klar und deutlich aus der Verschiedenheit der Rangabzeichen sowie aus der Dienst- gradbezetchnung hervor. Ich fasse zusammen: Unsre Bereitwilligkeit zum effektiven Schuh des Welt friedens, unsre Zusage, den Bedrängten zu Hilfe zu eilen, machte die Heraushebung der mili tärischen Luftfahrt notwendig, wenn unsre Zusage nicht leere Phrase bleiben sollte. Dienstgrade und Uniform Auf die Frage des Berichterstatters über die Unterstellungsverhältnisse in der neuen Luftwaffe, ihre Uniformen und ihre Titel anwortete der General: Die Luststreitkräste stehen unter dem Befehl deS ReichSminifterS der Luftfahrt, der austerdcm auch die Kontrolle der zivilen Luftfahrt hat. Sein mili« ««rischer Titel ist „General der Flieger". — Di« Uni form bleibt der des deutschen LustsportverbanbeS ähnlich, wird jedoch durch klare militärische Rang abzeichen äusterlich kenntlich gemacht. — Auch die Titel entsprechen den militärischen Dienstgradbezeich nungen vom Lrutnant auswärts bis zum General der Flieger. Auf die Frage nach der Ernennung von dent- schenLuftfahrtattachüSbei den deutschen Aus- landmissioncn erwiderte General Göring, dast dafür die Vorbereitungen noch schweben. Auch über die zahlenmästige Stärke der Luststreit- kräfte erklärte er, abschließende Zahlen noch nicht nennen zu können. WaS ihr prozentuales Verhältnis zu äen Luftstreitkrästcn der andern Mächte anbelangt, so müßte jeder klar und anständig denkende Mensch rinsehen, daß da» besonders bedrohte Deutschland hier di« Zahlen bean- fprvchen müsse, di« die absolute Dicher- Mit Ausnahme deS „Avcrosf" stehen die ttricgs- schisfe der Regierung wieder zur Verfügung. Die Rebellen haben die im Hasen von Kanea liegenden Zerstörer „Psara", „Leon" und „Niki" verlosten. Die an Bord zurückgebliebenen Mannschaften haben sich wieder unter den Befehl des MarincministeriumS gestellt. Ossenbar haben die Mannschaften der Schisse, ebenso wie gestern die Besatzung des Kreuzers „Helli", gemeutert und so die ausstänbischcn Lssizicrc ge zwungen, die Schisse zu verlosten. Die griechische Hauptstadt ist vom Sicgesjubcl der ReglcrungSanhänger erfüllt. Vor dem Ncgic- rungsgebäudc drängen sich die Masten und bringen Ministerpräsident Tsai dar iS und den übrigen KabincttSmitgliedcrn begeisterte Huldigun gen dar. SkAcrdingS ist man einigcrmasten enttäuscht Die Flucht VcnizcloS' ist das deutlichste Kenn zeichen dafür, dast die Revolution in Griechenland zu- sammcngebrochcn ist. Gestern schon war die Revolte in Mazedonien und Thrazien nieder geschlagen worden. Hier Hal sich gezeigt, dast die Rebellen zwar reichlich das groste Wort geführt haben, dast sie aber, als cs wirklich Ernst wurde, nicht daran dachten, erbitterten Wider stand zu leisten. So auch ist es zu erklären, dast die Verluste — besonders bei den Negicrungötruppcn — verhältnismäßig gering sind. Als am Montag früh Teile der Armee des KriegsministcrS Kondylis ScrcS einnahmcn und daraufhin die Ausrührer auch Drama und Kavalla räumten, da war «S schon gewiß, dast die Sache der Ausständischen zu Ende ging. Der Führer der Rebellen in Mazedonien, der kommandierende General des 4. Armeekorps KamenoS, hat sehr schnell die Konsequenzen gezogen: Am Montag um 14.8N Uhr überschritt er zusammen mit seinem Stabe — zwei Obersten, vier Oberstleutnants, sechs Haupt leuten und sechs Leutnants — südlich der bulgarischen Grenzstadt Mastanlt die Grenze und ergab sich -en bulgarischen Grenzposten. Auch der Gouverneur von Griechisch-Thrazien, Lidl, befand sich bei den Flüchtlingen. Diese Flucht hat sich unter dramatischen Umständen vollzogen: Als die vier Autos, tn denen sich KamenoS nnd seine Begleiter be fanden, in unmittelbarer Nähe der bulgarischen Grenze In der grundlos aufgeweichten Strast» stecken blieben, näherte sich ihnen eine verstärkte regierungs treue griechische Grenzwache, die ossenbar heit deS deutschen Volkes gewährleisten können. Integrierender Bestandteil jeder Sicherheit Auf die Frage nach der Rolle der Luftwaffe Inner- halb der gesamten Wehrmacht erklärte General Göring im heutigen Zeitpunkt eine klare Abschätzung der Lage noch lür unmöglich.. Fest stehe jedoch, dast die Lust- mass« ein integrierender Bestandteil jeder Sicherheit sein müsse und ohne Lust- wasfe auch Armee und Marine, mögen sie noch so stark sein, ohne Nutzen seien. Der Berichterstatter fragte zum Schluß, ob die deutsche Luftwaffe Imstande sein werde, Angriffe aus Deutschland abzuwehren. Hieraus erwiderte General Göring wörtlich: „Von dem Gefühl, daü Vaterland bis znm letzten Einsatz zu »ertetdigen, ist di« deutfch« darüber, dast sowohl die Anstthrer der mazedonische» Ausstandischen als auch VcnizeloS und leine Unter führer entkommen sind. Die Negierung hat bereits die bulgarische Negierung ausgesordert, ihr den Kom mandeur des ansständischen 1. Armeekorps, General KamenoS, nnd die übrigen Ncbellenossiziere, die gestern mit ihm über die bulgarische Grenze geflüchtet sind, auszulicsern, da sie gemeine unpolitische Verbrecher seien. Degrünbet wird diese These damit, daß die Aufständischen am Montag aus der Filiale der Griechischen Nationalbank in Kavalla Kü Millionen Drachmen geranbt haben. Tic bulgarische Negierung ist »m Beschlagnahme dieser Gelder ersucht worden. Es steh« zu erwarten, dast man anch an Italien das Begehren richten wird, VcnizcloS und seine Offiziere nach ihrer Landung in Nhodoü zu verhaften und an Griechenland auszulicfcrn. de» Auftrag erhalten hatte, die Flucht -er auf ständischen Offiziere nach Bulgarien zu verhindern. AIS die Offiziere die Wache bemerkten, flüchtete» sie unter Mitnahme ihres Gepäcks in wilder Hast der bulgarischen Grenze zu. Nur drei von ihnen blieben ans dem Kraftwagen zurück und ergaben sich. AIS die Mache sie cnlwassnen wollte, verübte einer von ihnen, ein Hauptmann, Selbstmord mit der Pistole. Tie griechische» Soldaten setzten nunmehr den flüchtenden Offizieren nach, die bereits das bul garische Gebiet erreicht hatten und bei den bulgari schen Grenzposten standen. Als die Verfolger An stalten machten, ans die Offiziere zu ichietzen, er klärte der Befehlshaber der bulgarischen Wache, dast diese das Feuer der Griechen sofort erwidern würde. Die griechischen Soldaten zogen sich hier auf zurück. Nach diesem Zwischenfall erst erklärten General KamenoS und seine Offiziere, die sich zunächst als „Rcgierungskommissarc" auSgegcben hatten, den bulgarischen Grcnzossiziercn, wer sie eigentlich kcien. Die Kämpfe im Ausstandögebiet dürfen jetzt in der Hauptsache als abgeschloste» gelten. General Kondnlis erklärt, es seien mir noch örtliche Maß nahmen znr endgültigen Wiederherstellung der Ordnung notwendig. Aber cS wird freilich noch lange dauern, bis auch die Auswirkungen der Revolte über wunden sind. Wenn es diesmal wirklich gelingen sollte, das Land für die Dauer zu befrieden, wären wenigstens die großen Opfer an Blut und Gut, die der veuizeltstische Umsturzversuch gefordert hat, nicht vcr- gebens gewesen. (Siehe auch die Meldungen auf Seite 2) Luftwaffe ebenso leidenschaftlich durchdrungen, wie sie anderseits überzeugt ist, daß sie niemals dafür einge setzt werden wird, den Frieden andrer Völker zu be drohen." Simon am 25. und 2S.Mrz tn Berlin? X Berlin, ir. März ' Die „Times" erwarten nunmehr den Berliner Besuch Sir John LimonS sllr de« 2 8. « nd 2 S. Mär ö- Da Eden ungesähr zur selben Zeit nach Moskau geht, werde» beide wahrscheinlich bis Berlin zusammen reisen. ES werde sür möglich gehalten, dast Eden kurze Zelt mit Simon in Berlin bleibe. Die Einzelheiten seien aber noch nicht sestgelegt. Der RegiermWsieg in Mazedonien Nebellengeneral KamenoS auf bulgarischem Boden Oie ünierhausdebatie Die Londoner Unterhansdcbattc über das zur Be gründung der neu angcsvrderlcn englischen RiistungS- kredite herausgegebene Weißbuch hat, wie vorauözu- schen war, mit einem Siege der Negierung ge endet. Der MißtrancnSantrag der Arbeiterpartei wurde mit 421 gegen 7!> Stimmen abgclchnt. Dieser Ausgang der Debatte stand von vornherein fest. Ter Antrag der Arbeilcrparlci hatte nur formale Be deutung nnd sollte lediglich den Rahmen sür eine De batte über die englische Rüstungspolitik und das da mit zusammenhängende Weißbuch abgcben. Für die Regierung haben Baldwin nnd ganz am Schluß Allsten- minister Sir John Simon gesprochen. Was war daS Ergebnis der Aus sprache? Trotz allen schönen Worten, die Sir John Simon über den Völkerbund nnd die unveränderliche Völkerbnndstreue der britischen Regierung sand, geht aus den Regierungserklärungen ebenso stark wie aus dem Weißbuch hervor, dast die englische Politik in der Abrüstung-- nnd SicherheitSsragc während der letzten Monate eine grundsätzliche Schwenkung vollzogen hat. Das beweisen die Ausführungen Baldwins mit aller Deutlichkeit, und deswegen hat der englische Vize kanzler ganz mit Recht bas Weißbuch als ein Doku ment von geschichtlicher Bedeutung bezeichnet. Bisher stand der Völkerbund im Mittelpunkt der bri tischen Europapolitik. Im Lause der letzten Monate wanderte er langsam der Peripherie zu, nnd jetzt bildet er zwar nach wie vor einen Besiandtteil der bri tischen Außenpolitik, aber nicht mehr den Nüttel- und Kernpunkt. Lehr deutlich und kühl erklärte Baldwin: der gegenwärtigen Lage des Völkerbundes sei eS schwierig, eine vollständige kollektive Sicherheit zu schassen und deshalb könne das Vertrauen aus diese kollektive Sicherheit, die das Völkerbundssystcm biete, nicht mehr allein ansrcichen zum Schutze der englischen Sicherheit. Ans diesem Grunde sei eine Aufrüstung Englands vor allem in der Luft notwendig. Wir haben England in seine Verteidigungs maßnahmen nichts hincinzureden nnd haben voll kommenes Verständnis sür Baldwins Standpunkt, dast „ein Land, das nicht gewillt ist, die notwendigen Ver teidigungs-Vorsichtsmaßnahmen zu seiner eigenen Verteidigung zu ergreifen, niemals Macht in der Welt haben wird, weder moralische noch materielle Ni acht". Nur verlangen wir, daß das gleiche auch sür Deutsch land gilt, und daß Deutschland tatsächlich auch dieselben VerteidigungSmaßnahmcn zugestanden werden, die England ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt. Damit sind wir wieder bei der alten, unab dingbaren deutschen Gleichberechtigung»- sordernng angclaugt. Deutschland ist im Weißbuch der englischen Regierung auch in der Form wieder einmal nicht als gleichberechtigt behandelt worden. Tie englische Ausrüstung wurde vielmehr einseitig, säst völlig allein mit den angeblichen deutschen Rüstungen begründet. Daran ändern alle späteren Abschwächung», versuche nicht das geringste. Tie scharfen deutschen Einwände, die gegen dieses Weißbuch erhoben wurden, sind bekannt. Es fragte sich nun, ob die englische Regierung die Ge legenheit der Untcrhausdebatte benutzen würde, sich zu diesen Einwänden zu äußern nnd die Hemmungen zu beseitigen, die der Fortführung der großen politischen Aussprache seit Veröffentlichung -cS Weiß, bnchcs cutgegcnstanden. Diese Frage wurde nicht nur tn Deutschland, sondern überall in der Welt ge stellt, und deswegen standen bei der gestrigen Aus. spräche weniger die innenpolitischen Probleme der HeereSverstärknng, sondern besonders die allsten. politische Begründung zur Diskussion, vor allem die Frage, ob die Beweisführung des Weißbuches bcrcch- tigt und seine Verösscntltchung kurz vor der geplan ten Berliner Neise des englischen Außenminister» richtig und geschickt war. Baldwin hat — das sei zur Kenntnis genommc» — den Versuch gemacht, den schlechten Ein druck dieses Weißbuches, daS überall als ein übler Rückfall in die alten Versailler Methoden ausgesaßt wurde, elivaS zu verwischen. Wenn er allerdings behauptete, es sei „weit von der Wahrheit ent fernt", daß Deutschland das einzige Land gewesen sei, auf das Bezug genommen wurde, so entspricht das nicht den Tatsachen. Alle Leser des Weißbuches Haven genau verstanden, wer gemeint war und wer gemeint fein sollte. Aber darüber wollen wir im Augenblick nicht rechten. Baldwin hat sich bemüht, daS nachzuholen, was das Weißbuch in bedauerlicher Einseitigkeit v e r- ab säumt hatte. Er hat in großer Ausführlichkeit auch aus die Rüstungen der übrigen Staaten hin-
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