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Dresdner neueste Nachrichten : 29.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-29
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.03.1935
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mit Handels« und Industrie «Zeitung L7ÄS?r.L 2MM- ' HalbmonaII.i,uvRM. Postbezug monatI.r,ovRM.«inschl.«ZRpf.poffgebi>hren (ohne Zustestunglgebühe) Kceuzbandsendungen: Für dl« Woche i.OORM. Schriftleitung, Verlag und SauvtgeswättSstelle: SreSden«A., HerdlnandflraSe 4 Einzelnummer 10 Rvf., außerhalb sr°s.vresden- 15 Rpf. Dresdner Neneste Nachrichten Nnzeigenpreile: ^nmdpe««r bi««»uv breit« «W-Ieü« »m »- >a»«lg«nt«tl 14 Ups., bl« 7v mw beeil« «m-Zetlitm r«itl«N 1,10 IM. KadaN nach Staffel v Bnzelgenprelillst« Ar.» Lrlefgeboh« für Suchstadenanzelgen raTips, aulschl. Porto. FW Ein. schaltung au bestimmten lagen und Plätzen wird kein« Gewähr übernommen Postadresse: Vresdev««.!. Postfach. Fernruf: onsvettebr Sammelnummer risoi. Aernvenehr 14194, 20024,27981 -27983 . reiegr.: Neueste Dresden. 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Auch in Dresden fanden sich Lausende Volksgenossen zu einer eindrucksvollen Kundgebung zusammen. lAuSfithrlicher Bericht findet sich aus Leite 5.) Ucberall wurde das barbarische und rechtswidrige Vorgehen der Litauer deutlich gcbrandmarkt und zum Ausdruck gebracht, bah das deutsche Volk einig hinter den Brüdern im deutschen Mcmelland steht. An die Mächte, die die Autonomie des Mcmeltandcs garantiert haben, wurde nachdrücklich die Forderung gerichtet, nun endlich — in zwölstcr Stunde! — die übernommenen Pflichten zu erfüllen und der litauischen Terror- Herrschaft Einhalt zu gebieten. An den Führer unrrdcn Telegramme mit dem Gelöbnis unbedingter Gefolgschaststreue gerichtet. MsenklindgrblllMll in Berlin Bericht unsrer Berliner Schrtftleitun kV Berlin, 28. Mär- Auch in Berlin versammelten sich am Mittwoch abend Hunderttausend« deutsche Volksgenossen, um flammenden Protest gegen das Schandurteil von Kowno zu erheben. Ans vier groben Plätzen der Reichshauptstadt, im Lustgarten vor dem Schlob, aus dem Wittenbergplah iiy Westen der Stadt, aus dem Lanterplatz in Friedenau und auf dem Richarbplatz in Neukölln, sprachen Vertreter des VDA. und des Bundes Deutscher Osten -u der Menge. Die gröbte Kundgebung war die im Lustgarten. Lange vor Be ginn war das weite Rund des Platzes angestillt, und immer noch zogen Tausende singend heran. Den Zügen wurden Plakate vorangetragen, die Aufschriften trugen wie „Gegen das Blutgericht in Kowno!", „Wo bleiben die Signatarmächte?" u. a. m. Die Freitreppe des Schlosses, von der herab der Führer des VOA. Dr. Steinacher sprach, war mit den Farben des neuen Deutschlands und des VDA. geschmückt. Bei seinen AuSsührungen wurde vr. Steinacher immer wieder von stürmischer Zustimmung und von Rusen wie „Nieder mit der litauischen Schandjustiz!", „Es leben unsre deutschen Brüder in Memel!" unterbrochen. Aber auch drasti schere Zurufe erschollen aus der Menge, die mit steigen, der Erregung den Ausführungen vr. Steinachers folgte. Der Redner führte u. a. aus: Es ist nicht Schuld der Memelländer, die so gut wie die übrigen Ostpreuben ihre Pflicht im Kriege erfüllt haben, daß sie fremder Gewalt überantwortet blieben. Durch eine» Gewaltstreich haben die Litauer im Jahre 1923 die Franzosen, die als Treu, händer der alliierten Mächte das Memelgebiet besetzt hielten, verjagt. Damals hat der französische Vertreter PetiSnv in einer Proklamation feierltchst Protest gegen den „blutigen Handschlag gegen das Memelgebiet" erhoben und aus drücklich erklärt, bah die alliierten Mächte auch weiter ihre Autorität über dieses Gebiet auSllben wollten. Dann sind die Franzosen abgezogen, der Raub des MemelgebietS ist nachträglich bestätigt worden, und bas feierltchst erlassene Autonomiestatut ist in niederträchtigster Weise immer wieder gebrochen worden, über die Bevölkerung hinweg, die bei allen Wahlen sich mit erdrückenden Mehrheiten zu ihrer deutschen Gesinnung bekannt hat. Ist es ein Wunder, wenn auch im Memelland bas Gesetz von Blut, Art und Sprache, das Gesetz des Volkstums, zur Erneue rung drängte und sich mit dem Geiste des neuen Deutschlands traf? Die Begeisterung der Memel- länder hatte nichts zu tun mit staatSpoltttschen Zielen. Am wenigsten dachten die Memelländer an bewaffneten Ausstand, vr. Steinacher gab bann «in Bild der ruchlose« und verbrecherische« Justiz, kontvdi«, tu der mittelalterliche Foltern zur Erpressung von Geständnissen angewendet wurde«. Das ganze Gerichtsverfahren g«ntigte,.um die litauische Verwaltung vor allen zivilisierten Staaten zu diS- qualistzieren und die Verantwortlichen aufzurütteln. Wir fordern heute RechtundGerechttgkettfür bas Leben und das Dasein wertvoller Menschen, deren ganze Schuld darin besteht, baß sie ihr Volk lieben und ihrer Heimat treu bleiben! Wie soll «an vertrane« zu Pakte« und Verträgen haben, »en« rin Staatswesen wir Litauen in brr a Lag, ist, die Memelkonventlon den Grobmächten in solcher Weise vor die Flitze zu werfen! Nicht um zu jammern und zu klagen sind wir hier, nein, um anzuklagen. Und unser» leidenden Volksgenossen an der Memel, insbesondere den Opfern der verbrecherischen Justiz von Kowno, rufen wir zu: Ihr seid nicht mehr allein! Deutscher starker Geist, lebendiges, leidenschaftliches Empfinden, ein neneS Deutschland von IM Millionen ist mit'euch, stolz aus euer Dulden und Bewähren. Minutenlang brauste Zustimmung auf, als I)r. Steinacher dann ein Tele gramm an den Fiihrcr verlas, in dem eö hettzt: „Gewaltige Volksmenge, zu spontaner Memel kundgebung im Lustgarten versammelt, erhebt leiden« schastlichen Protest gegen Schandurteil kowno, daS alle Deutschen als Pettschenschlag ins Gesicht emp finden. MemrllanbeS Not und Ehre ausrust alle Deutschen zu rückhaltloser Opferbcreitschast. Schwören, in unwandelbarer Gemeinschaft einzu stehen sllr Memellands Recht und Freiheit. Ver trauen in glühender Verehrung Ihnen, dem Führer deS deutschen Volkes." Dann formierten sich aus der Begeisterung der Stunde heraus die Massen zu Zügen und marschierten die Linden entlang zur Wilhclmstratze, um dem Führer ein lebendiges Bekenntnis der Trene und der Opferbereitschast zn geben. Der ganze Wilhclm- platz vor der Reichskanzlei war schwarz von Menschen. Die Schalmeienkapelle des Horst-Wcssel-Sturms spielte FreiheitSlteder. Der Führer zeigte sich mehrfach am Fenster und dankte für die Kundgebungen. Die Masten, die eine mnsterhaste Disziplin zeigten, marschierten dann unter dem Absingen von Marsch- unb Fretheitsltebern durch die Stadt -u ihren Ab- marschplätzen, wo sie sich auflösten. Sine böswillige Verdächtigung VNL. Berlin, 28. März In der italienischen Presse wollen die Verdäch tigungen nicht verstummen, Deutschland verfolge in Abessinien besondere Interessen und habe JnstruktlonSosfiziere und Kriegsmaterial in Addis Abeba angeboten. Alle diese Nachrichten sind frei erkunden und sind in Berlin und Rom offiziell dementiert worden. Wenn heute ein italienisches Blatt auf diese Tendenzmeldung zurückkommt, so kann dies nur als böswillige Verdächtigung be. zeichnet werben. Datz fremde JnstruktionSossiziere In Abessinien tätig sind, datz fremde Firmen, insbeson- dere französische und tschechische Waffen str m e n, sich um LieserungSaufträg« bemühen, und bab Gchneider-Creuzot bereits Verträge über die Lieferung von Gebirgsgeschützen In Abessinien zum Abschluß gebracht hat, ist bekannt. Hierüber liest man in der italienischen Presse allerdings kein Wort. ' . i . e schert Die Massenkundgebung im Berliner Lustgarten^ bei der vr. Steinacher sprach Litauische „Vorsichtsmaßnahmen" Wieder eine Verletzung -es Memelstatuts . X Königsberg, 28. März Die litauischen Behörden des McmclgebietcS haben einige AnordnUltjsrn getroffen, die mit aller Deutlichkeit erkennen lasten, datz man bei den zuständigen Stellen anscheinend ein Lnberst schlechtes Gewissen dem Mcmclgabiet gegen über ha« und mit Unruhen rechnet. So hat der kricgskommandant in Memel alle Verlängerungen der Polizeistunde zurückgezogen. Die memelländischc Landcspolizci und die litauische Grenzpolizei sind seit Montag abend in Alarmbereitschaft. Gleich zeitig hat das li«auischc Direktorium Vruvclaitis die memelländischcn Polizcibcamtcn aus die litauische Verfassung vereidigt. Hierzu ist zu bemerken, da» die litauische Ver fassung nur insoweit für das Memelgebiet Geltung hat, als sie den Bestimmungen des Statuts nicht zu- ividerläuft. Tic memelländischcn Polizcibcamten waren also nur ans die m e m c l l ä n b i i ch e Vcr- sassnng, in diesem Falle also ans das Memelstatnt zu vereidigen. AuS der Tatsache, datz das litauische Direktorium BruvclaitiS trotzdem die memelländi schcn Polizeibeamten ans die titanische Verfassung vereidigt, geht hervor, wie die Litauer die autonomen Rechte des Memelgebietes „wahren". Ein vernichtendes Gutachten Englische Juristen über das Schandurteil X London, 28. März Nach einer Meldung aus Riga haben zwei eng, lisch« Rechtsanwälte zu dem Urteil gegen die Memel, länder in einem Gutachten erklärt, es lei von poli tischen Umständen diktiert. Die beiden Rechtsanwälte, die den Gang des Prozesses im Interesse der Angeklagten beobachtet haben, sind John Lawrence, ein Sohn beS sehr bekannten Londoner Rechtsanwalts Str Alexander Lawrence, nnd Godfrey Rorris. Das Gutachten besagt u. a.: Die Urteile haben wenig mit dem Bewcismatertal zu tun und sind von politischen Umständen diktiert. Die vier Todesurteile sind ausgesprochen worden ungeachtet der Tat- fache, datz zwei der Männer einwandfreie Alibis nachgewiesen hatten. Das Beweis, material für einen bewaffneten Ans- stand besteht vollkommen aus Ge rüchten. Die Vorgefundenen Waffen sind geradezu armselig. Sie bestehen aus 200 Revolvern und Flinten. Zum größten Teil sind daftip sogar von den Behörden Waffenscheine ausgestellt worden. Die Anklagebehörde selbst hat ihre Annahme fallen gelassen, daß die Angeschuldigten mit ausreichenden Waffen für die Durchführung eines bewaffneten Auf. ruhrs versehen gewesen seien. Für die in letzter Minute vom Staatsanwalt abgegebene Erklärung, daß der Aufruhr nur c>» paar Stunden dauern sollte, nämlich bis zum Einmarsch deutscher Streitkräfte, liegt nicht bas geringste Bewcivneaterial vor. Der „Manchester Guardian" hält es für äußerst zweiselhast, datz die Angeklagten tatsächlich an Umsturzplänen gegen Litauen beteiligt gewesen seien. Das vorgcbrachte Bcweiömaterial ist selbst nach Mei nung dieses nicht gerade deutschfreundlichen Blattes nicht sehr überzeugend. Nach einigen Seitcnhiebcn auf Deutschland bezweifelt das Blatt die Dauer haftigkeit des M e m c l st a t u t ö, weil es un geeignet sei, den rasscnmäßigcn und nationalen Kampf zwischen Litauern und Deutschen zu meistern. Die Zeit sei für eine Revision des Statuts zwar noch nicht reif, aber eine Aendcrung in der osteuropäischen Gesamt lage, die unvermeidlich sei, werde auch das Memelstatut ebenso wie viele andre Dinge umschließen müssen. Vas Kownoer Kriegsgericht war nicht zuständig! * Halle, 28. Mär» In den »Höllischen Nachrichten" nimmt UnlversitätSprofestor vr. Erwin Noack sHalle), der Generaltnspekteur des NZ. Deutschen Juristen bundes, ausführlich zu dem Kownoer Blut urteil Stellung. Er kennzeichnet die Ungeheuerlich- keit, bte der UrteilSspruch gegen offensichtlich Un- schuldige bedeutet und betont die Notwendigkeit, daß die Garantiemächte des Mcmelstatuts gegen diesen politischen Justizmord einschretten. Mit folgenden Worten weist er dann nach, daß das Kownoer Kriegs- gericht überhaupt nicht zuständig für die Durchführung des ProzesteS war: „Das Memelgebiet ist durch die Pariser Konven tion vom 8. Mat 1921 durch Vertrag -wischen
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