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Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-31
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1935
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Sonntag, Si. Marz isss 43. Jahrgang Nr. rr Dresdner Neueste Nachrichten mit Handets« und Industrie.Zeitung -MLU 2..,.^ -r..„.tl1.10RM. Rabatt »ach Staffel v. «njeigenpieteNste Saidm«natI.l,«)RM posibezugmonail.rx>«RM.«inschI.erRps.postgtbahren » Rpf. El-P.it-. MEIN- <--">« 3ust.ldmM.b0yr). Kc.u.dands.nbuagen- Ilie dl. Woche i.oo RM. Mtunaan bestimmten ras« und plLde« »lrd k-ta.Sewähs abemomm«. Schrlstleltvng. Verlag und SavvtgeftdMSflelle: Dresdens Ferdinandstraße 4 Einzelnummer IS Ävf., auserhaid Seo,.veesben« 20 Apf. vostadresie: Vresdew«.i. Postfach«stenmf: orttvettehr Sammelnvmmer 2iaoi, Fernverkehr 141S4.20024,27S81-27SSZ«relegr.: Aeueste Dresden«Verliner SchrWeltung: Morlastr.4»; Fernruf: KuMstsisi-szaa Postscheck: Vreden rosa - Nichtvertangte Etnsendungen oha. Rackporto v«rb«n vedn zurückgesandt noch aufb.wahrt. - Im Aalt« h-h«rer Gewalt oder Äetrleb.stSrung haben unsre Sezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Besprechung Edens mit Stalin Sitzung des Reichskabinetts - Oie Belga-Abwertung - Oie neue Gemeindeordnung in Dresden Moskau wirbt um London Großes Interesse in England - Ostpakt und Fernostpakt Telegramm unfrei! London, SO. Mär» Die Londoner Presse berichtet sehr ausführlich und auch freundlich über Eben» Besprechungen in Moskau. Besondere» Interesse wendet sich der ein. stündigen Unterhaltung zu, die Eden gestern im Kreml mit dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Stalin und dem Vorsitzenden des Nates der Volks kommissare Molotow hatte. Eden erklärte einigen Pressevertretern, bah die Unterredung „interessant und eindrucksvoll" gewesen sei. Die Londoner Presse weist aber darauf hin, daß Sden di« englisch« Regierung in keiner keif« sestgrlegt habe, da seine Besprechungen von vornherein nur zur Unterrichtung bestimmt seien. Der Gonberbericht- erstatter der „Time S" berichtet aus Moskau, es zeige sich bereits, bah der Besuch Edens viel dazu bei« getragen hab«, um da» Mißträuen MoSkaü» gegen England zu zerstreuen. Man verstehe in Moskau zwar wodl, daß die Sympathien de» englischen Bolte» mehr nach Berlin als Moskau gerichtet seien, aber nach fowjetrussischer Ansicht müsse England seine pri vaten FrcundschastSgesiihle den Interessen des Frie dens miterordncn si). Man empfinde in MoSka« grobe Genugtuung Larlibcr, dab Str John Simon in aller Oeffentlichkeit die Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschland und England aufgrzeigt hab«. Man habe in Moskau viele Sympathien mit den deutschen Beschwerden gegen den Versailler Vertrag. Man sei aber der Ansicht, das, seine schlimmsten Teile — Besatzung. Reparationen und NüstungSungleichhelt — inzwischen abgeschasft worden seien. Der «TtmeS"-Korresponbent glanbt, daß Rußland, wenn Deutschland dem Ostpakt nicht bei treten werde, wahrscheinlich den Vorschlag eine» sranzSsisch-russisch-tschechischen Pakte» zur gegenseitigen Unterstützung gegen einen Angreifer ' machen werd«. ES wünsche nur, dab England nie- manden ermutige, Widerstand gegen diesen Plan zu leisten. Der Sonderkorrespondent der „News Ehro- nicle" geht erheblich weiter und schreibt, zum erstenmal seit dem Weltkrieg bestehe die Möglichkeit für eine wirkliche englische Entente mit Rußland, die sich ans den gemeinsamen Wunsch nach Weltfrieden Korrespondenten gründe. Der diplomatische Korrespondent der „Mor- ning Post" sagt, in der RüstnngSfrage nähmen die Rusten einen ähnlichen Stand wie Deutsch« land ein. Sie seien bereit, di« Rilstüngen zu begrenzen, wenn auch die Nachbarstaaten das täten. Wie wenig Rußland aber wirklich zu einer solchen Haltung bereit ist, zeigt ein weiterer Satz der „Morning Post", in dem eS heißt, Rußland könne wegen seiner besonderen Ver hältnisse sowie der fernöstlichen Probleme eine wesentliche Ueberlegenhett über eine deutsche Armee verlangen. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" kommt den Rusten sogar so weit entgegen, -aß er schreibt, nichts sei davon festzustellen, baß dir Sowletunion aggressive Absichten hab«. Im marxistischen „Daily Hcrald" heißt «S u. a., man glaube, daß Stals» gestern der Hoffnung Ausdruck gegeben habe, daß eines Tage» ei» lernöltlichrr Pakt zur Aufrechterhaltung de» Frieden» in Ostasten, dem Nybland, Japan, di« Ber« «intgten Staat«» und Grobbrttannien beitreten würden, zustande kommen würde. Die frühere rnglandscindlichc Einstellung in Moskau sei letzt so gut wir verschwunden, und man befürchte in Moskau nicht mehr, dab sich England bemühe, «in« sowletseindlichc Koalition zu schassen, Wie der „Daily Telegraph" noch mittcilt, sollen zwischen Eden und Litwinow auch «trtschastlich« Fragen von gröbtem Ausmaß besprochen worden sein. Rußlands Handel sei bereit, beträchtliche Aufträge nach England zu vergeben. Man habe in Moskau die Ansicht, daß eS außerordentlich wichtig sei, in allen Teilen der Erde gute Beziehungen mit England zu unterhalten. Im übrigen beginnt man in England, der kommenden Stresa-Konferenz eine immer größere Bedeutung zuzumessen. Oie Besprechungen Edens abgeschlossen X Moskau. 80. März Die politischen Besprechungen Eben» sind im wesentlichen abgeschlossen. Der Lordsiegclbcmahrer, der Rußland bisher nicht kannte, wird die Gelegenheit feines AusenthaltS in Moskau benutzen, um verschie dene Einrichtungen und Anlagen Moskau» und der Umgegend zu besichtigen. „M sind für jede Aufgabe bereit" Oie Schlagfertigkeit X Rom, SV. Mär» Der italienische Senat hat am Frettagnachmittag in Gegenwart Mussolinis, dem wiederholt lebhafte Kundgebungen bereitet wurden, den WehrhauShalt ge nehmigt. Der Staatssekretär im Kriegsministerium, General Baistrocchi, machte programmatische An gaben über den Stand de» Heeres» da» Lurch seine Ausrüstung, Motorisierung, Organisation und einheit liche Gesamtleistung den Bedürfnissen eine» modernen Kriege» vollkommen ge. wachsen sei. Wann rin Krieg auSbrech«, so führt« ter General au», könne niemand vorauSsehen. Man könne aber behailpten, baß er fastplStzli ch, das heißt, nach wenigen Tagen politischer Spannung, auSbrechcn würde. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, sich von niemandem »«Vorkommen »» kaffen, «m nicht die Initiative de» Angrifs» zu verlteren und dem Willen de» Feinde» da» Gesetz des Handelns zu überlassen. Der B « w « gungSkrieg sei für Italien eine gebieterische Notwendigkeit. Die Organisation der Grenzen sei dadurch wirksamer gestaltet wprben, daß die traditionellen EinfallStore »um großen Teil ab- gestoppt seien, freilich nicht durch gewaltige und kost spielige Festungen, sondern durch OveryttonS« ftützpunkte. Die Infanterie werd« nach gründ lichen Expertmentrn mit alle» Waffen ausgerüstet, die »ur Ueberwlnbnng jeglichen Widerstand» Und zum Aushalten jeder Ossensiv« notwendig seiest. Für di« Ausrüstung der Artillerie Wirde vor allem aus den Bewegungskrieg RüLsicht genommen, damit si« die Infanterie auf jede« GehH und in jeder Lag« wtrksa» unterstütze« köstne. Gin großer Teil der Kavallerie sei wotgrjfiert wordftst. Die Ein- -mknfnng.tzvn des italienischen Heeres Offizieren und Unteroffizieren zur modernen militärischen Ausbildung sei im Gang«. Desgleichen werd« der Generalstab bezüglich seiner erweiterten Ausgaben einer Reform unterzogen. Be sondere Aufmerksamkeit werde der engsten Zusammen arbeit »wischen Landheer und Luftwaffe ge schenkt. Baistrocchi schloß: „Im April werde« wir rund »oa vso Mann «nter den Wasfe» Haden, di« vollkommen ««»gerüstet und t« geschloffene Einheiten gegltedcrt stad. Wir sind, wie Mussolini vor wenigen Tage« sagt«, für jede Aufgabe bereit, di« m«S da» Schicksal stellen wird. Kein Sreigni» wird nn» nnvordereitet überraschen." Todesstrafe im Mordprozeß Zünemaan beantragt X Berlin, »L Mär» I« Mordprozrß «ege« di« rsjährig« Fra« «har» lotte Iünem « n », die ihr« drei «einen Kinder End« Januar diele» Jahre» in ihrer Kellerwohnung in der «einftraße »7 hilflos »«rückließ und »eG Hnngrrtod« »reis««», beantragt« der Vertreter der Anklage am Schluß seine» Pkaidoner» gegen die An geklagte «ege« Mord«» tn drei Füllen di« Todesstrafe «ad dauernden Verlust der bürger lichen Ehrenrechte. ,><vergL de« «erhandkungMertcht ans »eit« «) Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah - Ein Querschnitt durch die Weltpolitik der Woche Zm Zwischenakt Wir sind im Zwischenakt. Der Berliner Besuch Sir John Simons, den man tn Parts zunächst am liebsten sabotiert hätte, liegt hinter uns und hat sich, was auch iu der sogenannten Weltpresse man gels authentischer Informationen über ihn orakelt werden mag, sowohl für Deutschland wie auch für England gelohnt. Sir John Simons Kollege, Anthony Eden» ist unterdessen in Moskau ein- getroffen und wird tn den ersten Tagen der neuen Woche über Warschau und Prag nach London zurückkchren. Erst nachdem diese politische Erkun- dungSsahrt abgeschlossen ist, wird das englische Kabi nett Beschlüsse fassen und der Vorhang wird über dem nächsten Akt aufgehen: der Konferenz von Stresa am Eomersce tn Oberitalicn, wo Mussolini, Laval und Sir John Simon am 11. April zu. sammenkommcn wollen. Ist den Zeitungen Le» Auslandes wir- -ur Zeit viel WosenS davon gouwcht, daß, wie es tn England heißt, „no ugreemout". keine V-rcinbarung ivährend deS Berliner Besuches d-'-s englischen Außenministers zustande gekommen sei. Immer wieder stößt man aus die bald mit offener Schadenfreude, bald mit düsterer Enttäuschung vorgetragene Auffassung, eS habe sich nichts geändert. Im Grunde sei alles beim alten ge blieben. DaS Gedächtnis vieler Leute ist wahnhaft be neidenswert. Teilweise, sind «S die gleichen Zeitungen, -le vor -er Reise aus grundsätzlicher Abneigung gegen jede deutsch-englisch« Besprechung immer wieder ihren Lesern darlcgten, eS würden und könnten kelirerlet Abmachungen in Berlin getroffen werden und die jetzt die Tatsache, daß ganz selbstverständlich weder Deutsch- land noch England irgendwelche Bindungen ein gegangen sind, dazu benutzen, um gegen Dcutschland Stimmung zu machen. Oer Wert -er Berliner Tage Der Wert der Berliner Tage besteht darin, baß man sich gegenseitig völlig klar und offen ausgesprochen hat. Lösungen konnten tn den zwei Tagen selbstverständlich nicht gesunden werden. Das mar auch gar nicht di« Absicht der Zusammenkunft. Diese Lösungen zu sin- den, wird die Ausgabe viel längerer Zeiträume sein. iSir John Simon sprach dieser Tage von Wochen ober gar Monaten.) Ein BeipeiS für die widerlich verlogene Heuchelet, mit der jetzt tn einem Teil der westeuropäischen Presse Politik gemacht wirb, ist die Tatsache, baß gerade die deutsche Vfsvnhett »u Angriffen aus Deutschland benutzt wird. In den letzten Jahren wurde immer wieder mit dem Schlagwort von der „deutschen Sphinx", -em „deutschen Rätsel", dem „deutschen Fragezeichen" operiert. Das ging bi» hin zu jener UnterhauSrede Baldwin» im November 1934, in der er die Unsicherheit tn Mitteleuropa und die Unklar- heit über die wahren -rutschen Absichten gerade al» größte FrtedenSgefahr htnstellt«. Der Führer hat nun diese Klarheit geschaffen. Und sofort wird in West- «uropa -er Spieß umge-reht, und man redet von der „deutschen Brutalität", die sich schon so stark fühle, baß sie die übrigen Völker vor vollendete Tatsachen stellen und „dte Karten offen auf den Tisch legen" zu können meine. Man fleht also, baß es für gewisse Leute völlig gleichgültig ist, wa» dte deutsche Politik tut. Die tvesteuropätsche Presse handelt nach dem be kannten Grundsatz: Ich kenne bl« Absichten meine» Gegner» nicht, aber ich mißbillig« st« auf jeden Fall. Tiraden und Tatsachen In da» Kapitel dieser internationalen Heuchelei gehört «s ferner, wenn immer wieder erklärt wirb, die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland sei eiste „Kriegserklärung an die zivi lisierte Welt". Ganz abgesehen -avön, baß ja auch das kleinste Land der Welt ,«S für sich als Zeichen seiner Souveränität und Unabhängigkeit in Anspruch ntmlyt, sein HeereSwelen nach fein«» eigenen Ber- tetdigungSbedürfntffen »u ordne», stehen neben diesen heuchlerischen Tiraden über die von Deutschland drohend« Kriegsgefahr bi, tägliche« trockenen Tat- sachenbertchte über RÜstungsmaßnahmtn in allen Länbern. Erst, dieser Tage wurde berichte«, däß Italien, das schon den Siebenjährigen da» Ge. wehr in di« Hand brückt, seinen SechSIahrplan »um Ausbau einer starken Lustmacht lauf der Grundlage > der« schon sehr starken Vorhand»»«« vustmachU U» einen Dreljahrplan abgekürzt hat. In den nächsten zwei Jahren werden allein 4N0 Millionen Mark sür Flugzeugbautcn ausgeyeben werden. In da» gleiche Kapitel gehören auch die Versuch« einiger englischer Zeitungen, die russische Gefahr kür Deutschland mit allen Mitteln zu verkleinern und zu bagatellisieren, ivährenb niemals «iu Wort gesunden wird gegen die hm re rische Angstpsychose gewisser fron- Mischer Kreise, die fortgesetzt mit der angeblichen deutschen Gefahr operieren. .TMci ist Frankreichs geopolitische Lage ungleich sicherer als die Deutsch- landS, das in ber Mitte Europas liegt und dessen Grenzen nach alle» Seiten hin osscn sind. Daß in Deutschland di« russischen Rüstung«», das russische Friedendheer von 969 909 Mann «nd der „Bau der größten Luftflotte der Welt", den man In Moskau angekttnbigt, andre VerteidigungSmaßnahmcn not wendig machen als vielleicht in England, wird natttr- lich von jenen Zeitungen überhaupt nicht in B.iracht gezogen. Brurmenvergistung Zur Heuchelei gesellt sich die Brunnenvrr- gisiung, sür die ein besonders UblcS Beispiel der am Mittwoch erschienene Sensaiionsbericht des „Daily Telegraph" ist, der unter der Niclenschlagzeile „Hitlers Forderungen sür Deutschland" berichtete, der Führer habe von Sir John Simon die sofortige Be- scitigung des Korridors und den Anschluß Oesterreichs, die Eroberung Sudetcndeutschlands, eine Armee, die »m 5V Prozent stärker sei als die französische usw., ge fordert. Von deutschcr Seile tst diese völlig erfundene Meldung sofort in der gebührenden Weise gcbrandmarkt worden. Aber ihre üblen Wir kungen dauern selbstverständlich an, da die Mitteilungen deS „Daily Telegraph" von ber französischen Presse selbstverständlich sofort in größter Ausmachung über nommen wurden. Die Veröffentlichung des „Daily Telegraph" ist ein typischer Fall für die ungeheure Gefahr deS Journalismus alten Stils. Tie Berliner Besprechungen mußten selbstverständlich im kleinsten Kreise stattsinben. Nur so war eine offene Aussprache möglich. Nur so konnte fruchtbare Arbeit geleistet werden. Wenn nun ein seiner Veraniwortnng nicht bewußter Korrespondent, um die Konkurrenz zu schlagen, geschickt private Kombinationen als amtliche Tatsachen htnstellt und wenn der Bericht in der Ncdak- tion bann auch noch verfälscht wird, dann sind wir dort angelangt, wo die Presse eine Gefahr sür die Böller, eine Gefahr für den Frieden der Welt wird. In Deutschland würden Journalisten, die so handeln, mtt Recht von der Berufenste gestrichen werden. Tenn sie handeln der obersten Ausgabe eines deutschen Schrift leiters, die Gegenstände, die sie behandeln, wahrhaft darzustellen und nach bestem Wissen zu beurteilen, strikte entgegen. Pressefreiheit tst nicht bt« Freiheit, zu lügen und zu verleumden und Labet eines Tages sozusagen au» Versehen eine ganze Welt in Brand »u stecken. OaS russisch-englische Sespräch Die russische Presse hat unterdessen ver gessen, daß ste England noch vor wenigen Tagen tn der hemmungslosesten Art und Wetse angriss. Herr Sden wurde wahrhaft mit Begeisterung empfangen. Er ist ber erste englische Kabinettsminister, ber seit dem Sturze Kerenski» im Herbst 1917 wieder russischen Boden betritt, und sogar dte „TimcS" sind anläßlich diese» „Markstein» in der Geschichte der englisch, russischen Beziehungen" von ihrem alten Grundsatz abgegangen, unter keinen Umständen einen Korre spondenten nach'Moskau zu entsenden. iDer russisch« Korrespondent ber „Time»" saß bisher in Riga.) An der Grenze wurde, wie dte englischen Blätter berich. ten, Mr. Anthony Eden durch die sröhlichen Klänge einer Kapelle begrüßt, die im Wartesaal -e» Grenz- bahnhoses den Blauen-Donau-Wglzer spielte. Sollten dies« Tön« Herrn Eden davon überzeugen, tn welch lustige» und fröhliches Land er einreist? Sin bißchen viel Potemkint Den meisten Rusten dürst« heut« nicht sehr nach Wiener Walzern zumute sein, und auch di« Klänge von Johann Strauß könne» dl« Schüsse ber Hinrichtungspelotons, die gerade tn der letzten,Zeit wteber tätig waren, kaum übertönen. Kar! Radek, ber außenpolitisch« Spitzen- journaltst de» Gowjetregime», empfing den englische» Sendboten mit einem Artikel, ber halb schulmeisterlich, -alb drohend »ar. Er appelliert« an England, .^«e
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