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Dresdner neueste Nachrichten : 06.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193504068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-06
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.04.1935
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Nr. 32 * Sonnabend, 6. April 1933 43. Jahrgang Dresdner Neueste Nachrichten mtt Handels« und Industrie «Zeitung --»»«M. wn>-3«N«tm rertteli1,10 NM. Rabatt nach Staffel v. Anzelgenprelrllst, ' " Halbmonall.l,nyNM.P»sibezugmonail.r,ooNM.einschI.4ZNpf.postgebühren Slr. L Sriefgebül» für Suchsiadenanzelgen 30 Npf. oueschl. Porto. Zür Ein. lohne Zustellungsgeböhr). Kreuzbandsendungen: Zür die Woche i,oc> RM. phaNuna an bestimmten Lag« und Plötzen wird kein. Gewähr übernommen. SchrlftlkitUNg. Ätklag UNd SiMptgelMMlle: DttSdeN'A., ZerdiNÜNdstraße 4 EtMlNUMMek 10 Rpf., außerhalb Sroß-Vre-denS IS Rpf. potiadreffe: Dresden««.I. 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Vor allem stoßen selbstverständlich die Meldungen über eine völlige Umbiegung, der alten Barthouschen Ost paktpläne und ihre eventuelle Erweiterung zu einem allgemeinen europäischen Pakt aus die schärfste Kritik. Vor allein aber jene Blätter der Rechtspresse, die, wie z. B. „Echo de Paris", völlig aus das sranzösisch- russisch-tschechoslowakische Bündnis eingestellt sind, greisen den Außenminister Laval an, weil er über haupt die Pläne zu einer „Verwässerung" des Paktes zur Kenntnis genommen nnd zur Beratung gestellt habe. Durch diese „Schwäche" Lavals würden sowohl Rußland wie Italien entfremdet. Bemerkenswert ist, daß sich der „Temps" nach der Aussprache EbeuS mit Benesch aus Prag melden läßt, eö bestehe jetzt nur noch wenig Aussicht, daß man den Ost pakt in seiner ursprünglichen Form retten könne. Der „TempS" meint, daß die Tschechoslowckket mit einer Umformung des OstpakleS entsprechend den englischen Vorschlägen einverstanden sei. Im Schoße des französischen Ka- binettSscheinen Meinungsgegensätze zu bestehen. Während ein Teil der RegiernngSmit- glieder auch serner an dem Abschluß eines sranzösisch- sowjetrussischen Bündnisses fcsthält, treten andre -asür ein, man solle in Genf einen allgemeinen europäischen Beistandspakt vorschlagen, dessen erste Unterzeichner aber Frankreich und Sowjetrußland sein sollten. Andre Minister wieder neigen mehr den englischen Plänen zu. Am Sonnabend treten die französischen Minister unter dem Vorsitz des Präsi denten der Republik zu einem Ministerrat zu sammen, um die endgültigen Beschlüsse für die Kon- ferenz von Stresa zu sassen. Eden auf der Heimreise »Line Lösung im Augenblick nicht zu finden" Telegramm unsres Korrespondenten F- London, 5. April Ter englische Lordsicgctbcwahrcr Eden hat am Donnerstagabend nach einer Zwischenlandung in Leipzig seine Rcise in Köln unt« rbrvchc n und kehrt infolge des ungünstige» Flngwcttcrs erst im Laufe des heutigen Freitags nach London zurück. Infolgedessen ist die für heute angesctzte Kabi nettssitzung bis Montag vertagt worden. Am Dienstag spricht der Außenminister Sir John Simon im Unterhaus Uber das Ergebnis seiner und Edens Rundreise. Am selben Tage, spätestens am Mittwoch, reisen Sir John Simon und Eden nach Stresa ab. Dagegen ist es unwahrscheinlich, baß Premierminister Nanviay Macdonald persönlich nach Stresa geht. Der Sonderkorrespondent der „Times", der Eden auf seiner Reise begleitete, erklärte heute morgen, daß Eden keinen Zweifel darüber habe, daß der Oftpakt in seiner bisherigen Form nicht er, reicht werden könne. Sein Gesamturteil über die Fahrten John Simons und EdcnS faßt der gleiche Korrespondent folgender- maßen zusammen: „Diese Informationsreisen haben unzweifelhaft einen großen Wert gehabt. Ihre Ergebnisse recht fertigen aber, nach Ansicht autoritativer Kreise, nicht die Hossnung, daß eine Lösung im Augenblick ge sunden werden kann. Sic bedeuten aber auch nicht, daß unter keinen Umstände» jemals eine Lösung ge sunden werden könnte." Was der Sonderkorrespondent sonst milteilt, ist ziemlich vage nnd nicht völlig eindeutig. Er spricht davon, die Situation sei nicht völlig entmutigend. Die englischen Reisenden hätten den Eindruck gewonnen, daß Europa sich eher in einem Zustand allgemeiner Beunruhigung als im Zustande drohender Kriegs gefahr befinde. Man dürfe die Hoffnung auf eine Lösung nicht aufgebcn. Ob England sich im Lause der kommenden Tagung zu irgendwelchen neuen Bin dungen, die über den Locarnovcrtrag hinausgehen, verpflichten werde, sei zwar noch immer unklar, jedoch noch völlig unwahrscheinlich. Ju ähnlichem Sinne äußert sich übrigens heule auch der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph". Benesch nach Moskau ringelten X Moskau, 5. April. (Durch Funkspruchs Wie die „Taß" meldet, ist nach einem Bericht dcS Prager Korrespondenten der ossiziö'cn „Jsivestija" der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch von Auftcnkommisiar Litwinvw heute zu einem Besuch in MoSkan eingeladcu worden. Benesch hat die Ein ladung angenommen. Tasttingers Enthüllungen Flandin protestiert gegen »Indiskretionen" - Ein Dementi, das nicht überzeugt NemrGouvttnetirdr-Mmelgrbiel- X Kowno, s. April. (Durch Funkspruchj Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, ist am Donnerstag durch BersügUng des Staatspräsidenten der kürzlich zum PreiSkommissar von Litauen be stimmte frühere Präsident der Kownoer Landwirt schaftskammer VladaS KurkanSkas zum neuen Gouverneur des Memelgebietes ernannt worden. Kur- kauskas war früher Ossizier und im Fahre ISA) Kom mandant 00» Wilna. Er ist der Schwiegersohn des be kannte« Grase« Subow, dessen Name bei der letzten Direktoriumsbildung tu Memel wiederholt genannt wurde. Die Zweidrittelmehrheit für Gömbös X Budapest, 8. April Von maßgebender ungarischer Seite wird zudem bisherigen Wahlergebnis folgendes mttgetetlt: Auf Grund der bisherigen Wahlergebnisse kann sestgestellt werden, daß die Regierung Gömbös im neuen Par lament über eine Zweidrittelmehrheit ver füge» wirb. Die Regierungspartei hat bisher bereits 166 Mandate und somit lö Mandate mehr als sis vor der Auflösung des Abgeordnetenhauses hatte. In der Zett bis zum 7. April muß noch die Wahl von k>6 Abgeordneten erfolgen. Dem außerordentlichen Sieg der Regierungspartei stehen weitgehende Ver luste sämtlicher übrigen Parteien gegen über, mtt Ausnahme der Partei der unab hängigen Kletnlandwirte, die eine geringe Zunahme -er Abgeordnetenmanbate verzeichnen kann. Von den Verlusten ist am schwersten die legitt mi st i sch eingestellte Christliche Wirtschaftspakte« be- troffen, die zwei Drittel ihrer Abgeordnetenmandate verloren hat. Von besonderem Interesse ist die weit- gehende Auffrischung in der personellen Zusammen setzung des Abgeordnetenhauses. Nach den bisherigen Wahlergebnissen werden 96 neue Männer in das Abgeordnetenhaus einztehen. Der neue Schweizer Bundesrat X Bern, v. April. (Durch Funkspruch) Die Bundesversammlung wählt« am Donners- tag als Nachfolger d«S -urückgctretenen Bundesrats Schultheß den Nationalrat Hermann Obrecht (Solothurn), der von der bürgerlichen Fraktion unterstützt wurde, mtt 128 von 214 Stimmen »um Bundesrat. Der sozialdemokratische Kairdidat erhielt »4 Stimme«. Telegramm unsres 8. Paris, 8. April Ministerpräsident Flandin nnd Finanzministcr Germain-Martin haben gestern vor der für Rüstungs- auSgaben zuständigen Untcrkommission der Kammer Vortrag gehalten. Dabei protestierte Flandin zunächst gegen „unliebsame Indiskretionen" nnd drohte, er werde die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kommissionen einstellen müssen, wenn der artige Fälle in Zukunst noch einmal vorkommen sollten. Der Protest Flandins richtete sich natürlich gegen den Abgeordneten Taittinger, der gestern die sensationellen Enthüllungen aus den Mitteilungen des KricgSmtnisterS General Maurin und deS Lustfahrtministers General Dönain gemacht hatte. Während Flandin also nur von „Indiskre tionen" gesprochen, aber die Angaben selbst nicht dementiert hat, haben Maurin und D 6 nain gestern abend ein Dementi heransgcgeben. Aber dieses Dementi ist sehr merkwürdig und wenig überzeugend. ES lautet nämlich: „Der KriegSminister und der Luft fahrtminister wenden sich mit einem formellen Dementi gegen die Erklärungen, die ihnen von derbe ntschen Pressein -en Mnnd gelegt werben, und die übrigens in absolutem Widerspruch zu der Politik FraukreichS sichen." Der .Qeuvre" sttgt dieser Auslassung die sehr richtige Bemerkung hinzu, daß ja im Grunde ge nommen nicht di« b««tsch« Presse die Snthüllnngen gemacht habe, sondern der Abgeordnete Taittinger. Der marxistische „Populaire" betont, baß es unnütz sei, die deutsche Presse verantwortlich zu machen. „Die Tatsache besteht ja, daß Taittinger erklärt hat, es seien militärische Abkommen zwischen Frank reich, Rußland, Italien, »er Tschechoslowakei und Belgien abgeschlossen worden, und nur diese Tatsache der Taittingerschen Enthüllungen hat jenseits des Rheins die Entrüstung hervorgerusen, zu deren Echo sich die deutsche Prelle gemacht hat. Taittinger ist eS also gelungen, di« international« Erregung nnd daS Mißtrauen z« erhöben." Ueber die Frage aber, ob das Mißtrauen nicht in erster Linie durch die Gehetmverträge Frank- reich» selbst, über die Taittinger ja nur berichtet hat, verstärkt werden muß, schweigt man sich auS. In manchen politischen Kreisen zweifelt man übrigen» daran, ob diese Enthüllungen TatttingerS wirklich so spontan nnd «»gewollt erfolgt sind, wie man es heute hinstelle« will. Taittinger ist al», Führer der Korrespondenten patriotischen Jugend ein national unbedingt zuver lässiger Mann. Außerdem spielt er im Verband der Reserveoffiziere eine große Rolle. Er kann also seiner Persönlichkeit wie seiner politischen Einstellung nach keineswegs als ein „Verräter durch Geschwätzigkeit" angesehen werden. Aber wie dem auch immer sein mag: keinerlei Erklärung wird eS fertig bringen, glaubhaft zu machen, daß die Enthüllungen Taittingcrü erfunden seien. Sic erhielten gestern sogar eine ge wisse Bestätigung durch eine Meldung des „Temps" aus Nom, wonach die italienische Regierung für die Stresa-Konferenz schon jetzt beantragt habe, „einen konkreten militärischen Plan für -en Fall einer konkreten Kriegs drohung" aufzustellcn. Die Italiener sollen sogar, wie gewiße Gerüchte melden, vorgeschlagen haben, daß auch gleich ein gemeinsamer Oberkommandierender für die künftigen „alliierten" Truppen gewählt werde. Aii-demstalizSsischeilltWiigmogramm X Paris, 8. April Nach „Populaire" hat Ministerpräsident Flandin Im Finanzausschuß der Kammer gestern erklärt, das Programm für die Landesverteidigung erfordere für die Luftfahrt 800 Millionen Franken (181 Millionen Mark) für 1088 und 1 Milliarde (164 Millionen Mark) für 1636. Für die Materialbeschaffung seien jedoch 414 Milliarden (738 Millionen Mark) notwendig, die aber aus drei Jahre verteilt werben könnten. Flandin habe ferner erklärt, daß Frankreich seit 1626 für HeercSzwecke 134 Milliarden Fran, ken au »gegeben habe, wovon 18 Milliarden Franken für Ncuanlagcn verwendet worden seien. Bemerkenswert ist, daß es sich bei vorstehenden An- gaben deS „Populaire" wieder um JndiSkre- tionen aus den Verhandlungen des FinanzauS- schnsseö handelt, für die Flamin nachdrücklichst Still- schweigen erbeten hatte. Einladung an Lloyd George Telegramm unsres Korrespondenten London. 8. April Lloyd George hat vom Kabinett die Einladung erhalten, mtt einer Reihe von Ministern die Vor schläge seines New-Deal-Planes zu diskutieren. Diese Besprechung soll im Laufe der nächsten Woche slattslnben. ES verkantet, daß die Regierung «ns- besondere Lloyd Georges Plan zur Vergebung öffentlicher Arbeiten annehmen wolle. Wahlfahrl nach Danzig Jubel um Göring - „Die Wahlschlacht schon gewonnen" Bon unser»: in Danzig weilenden 8. I-. - S ch r i s t l e i t n n g s m i t g l i c d Danzig, 8. April Danzig ruft seine. Staatsbürger zur Wahlurne. Gewiß nicht ans Freude an parlamentarischen Ein richtungen. Sondern aus dem Zwang heraus, endlich einmal eine klare Enlschcidnng herbelzusührcn. Danzig ist bis aus den Kern deutsch. Und deutsch sein heißt heute nationalsozialistisch sein. In Danzig aber halten sich noch jene Elemente, Reste der Parteien, die bei uns im Reich verschwanden, weil sic keine Daseins berechtigung mehr hatten. Sie können sich noch halten, weil Danzig unter der Obhut des Völkerbundes steht. Und sie benutzten ihre klägliche Existenz zu Störungen, ivo sic nur tonnten. Als sic aber so weit gingen, dem Völkerbund vvrzulügcn, die nationalsozialistische Mehrheit deS Danziger Volkstags habe nicht mehr das Vertrauen der Bevölkerung, riß die Geduld. Der bis 1837 gewählte Volksiag löste sich ans und beschloß Neuwahlen. DaS Volk soll unn mit Hilfe dcS Stimm zettels selbst sagen, ob cs erkannt hat, daß Dcntichtum nnd Nationalsozialismus dasselbe sind. Tas ist der Sinn dieser Wahl. Sic vollzieht sich in Formen, die peinlich genau die Vorschristcn beachten. Sic ist srci nnd ist geheim. Sieben Listen enthält der Wahlzelle!: eine der Nationalsozialistischen Dculicl>en Arbeiter partei nnd sechs Splitter, die wir aus dem Reich nicht mehr bcgrcisen. Am Sonntag wird über sie das Urteil gesprochen werden. Wir Danziger anS dem Reich wissen nur von einer Heimat. Ihr wollen wir dienen, auch hier. Nachdem wir das Wahlrecht erhalten hatten, eilten wir herbei, cS anSznüben. Kein Danziger Staats angehöriger im Reich wird es versäumen, keine Pflicht zu tun. Davon zeugte schon die Herreise. Noch ivaren wir alle einzelne. Soweit die Vereine der Danziger im Reiche stark genug sind, geschloßen aus- zutrctcu, werden sic am Sonnabend früh hier cin- tresfcn. Aber schon gestern war der Ostprcußenzug so stark mit Danzigern besetzt, daß man, wie sonst nur im Hochsommer, einen Vorzug fahren mußte. * Im festlich geschmückten Marienburg ergießt sich die Mcnschcnslut auf den Bahnsteig. Schon zeigt sich stärker das Zusammengehörigkeitsgefühl. In kleinen gegenseitigen Hilien passieren mir die Paß- und Zoll- psorten zum Danziger Zug. Er ist endlos lang, denn unsre Zahl ist durch den Zustrom aus Ostpreußen mehr als verdoppelt. Vor einer Stunde ist hier Göring, aus Königsberg kommend, ansgesliegen. Während sein Wagen durch den jubelnden Danziger Werder rollt, müssen wir die jetzt so umständlich und langsam werdende Bnmmclzugsahrt nach Danzig er dulden. Kaum sind mir ans Danziger Gebiet, grüßen unS Fahnen, Fahnen, Fahnen. Selbst daS kleinste Dors prangt im Schmuck von Girlanden und Hakcn- krcuzbannern. Nur aus den Bahnhöfen weht die weiß-rote Flagge Polens. In Danzig zunächst verwirrendes Gedränge. Fast jeder wird von Bekannten nnd Verwandten erwartet. Schon vor dem Bahnhof grüßt uns das Bild einer festlichen Stadt. Ucberall Transparente, Hakcnkrcnz- nnd Landesfahnen an hohen Masten. Irgendwoher klingt Mnsik, hört man marschierende Kolonnen. Es erweist sich als unmöglich, gleich ins Hotel zu kom men: cS ist von einer unabsehbaren Menschenmenge umlagert, die Göring zujanchzt. Endlich gelingt der Durchbruch. Aber man findet nur halbe Ohren. Görings Besuch läßt alles andre unwichtig werben. Nach einer triumphalen Fahrt durch daS slachc Land ist er, im ArtuShos feierlich empfangen, dann langsam zu Fuß den Weg gegangen, der für seinen Wagen vorgesehen war. Jeder hat ihn so ganz nahe gesehen, und jeder spricht nun davon. Als der Abend sich senkt, sährt der Ministerpräsi dent zur Kundgebung in die Sporthalle. Nur wer besonderes Glück hat, kommt noch hinein. Seit Tagen sind alle Karten vergriffen. Mtt stürmischem Jubel wird Göring empfangen, begeisterter Beisall begleitet seine Worte. Er stellt u. a. fest, die Begeisterung der Dc-nziger sei deshalb so groß, weil das Volk fühle, daß eine Entscheidung bevorstehe, die mit dem Glau ben gewonnen werden müsse, und darum wiederum könne man schon heute sagen: „Die Danziger Wahlschlacht ist gewonnen!" „Wenn ihr am Sonntag zur Wahl geht", so sagt Göring weiter, „so gilt es nicht, fcstzustellen, ob die NSDAP, einige Mandate mehr hat. LS gilt vielmehr, der Welt gegenüber sestzustellen, wie Danzig denkt, unh
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