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Dresdner neueste Nachrichten : 16.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193504167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-16
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.04.1935
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43. Jahrgang Dtensiag, 16. April 1935 Ar. 90 x Beginn -er Genfer Ratstagung Starke Meinungsgegensähe über das Ergebnis von Stresa Veröffentlichung -er französischen Völkerbun-s-enkfchrift 1raße 36 Ein Prüfstein für den Völkerbund linaer Sir 11 noch einigermaßen positiv auS ir»F» Seestraße t e/>//rvn largarethenstr Ite« Rathauh Ge- an- Be- zur ,ubn.Ltr.?tjt :ipzigerSlr.« »er »« Ecke Schicßz. torihstraßk <21 itrahe 32 am Poslplaj M'Straße IS Ecke Rittnsst äsen Stroh, z or«» lenschr Str. II >e Straße I l-Abteil»«- >aren sein ganzes politisches Prestiae vor dem Völkerbund in die Waagschale geworfen hatte. Bei dem franzö sischen Vorgehen in Genf handelt es sich, wie wir be reits mehrsach dargclegt haben, nm eine Aktion aus politischen Gründen und mit politische» Zielen. Zu den einzelnen Punkten der französischen Be schwerde wird an andrer Stelle dieser Ausgabe das Notwendige gesagt. Ganz im allgemeinen muh be merkt werden, daß die französische Anklage mehr ein Verteidig ungoplädoy er für den tat sächlich Beschuldigten ist. Und der eigentliche An geklagte in Gens ist nicht Deutschland, son dern Frankreich. Tcntschlaud hat solange ivie trgei -möglich daraus gewartet, daß eine allgemeine Wcltabrüstung, wie sic im Versailler Friedcnsdiktat vorgesehen war, zustandekommcn würde. Es ist immer von neuem hingehaltcn und betrogen worden. Ter Zeitpunkt mußte kommen, an dein Deutschland diesem trüben Spiel nicht länger folgen konnte. Als es offenkundig wurde, daß die andern Mächte, französischem Willen sich fügend, uns unser Recht auf die Dauer vorenthalten wollte», mußte Deutschland sein Recht selbst erfüllen. Ter Schritt vom 16. März hat endlich eine real: Grundlage für eine aussichtsreiche Diskussion der Fragen geschaffen, die Europa lösen muß und, wenn man den Ver sicherungen seiner Staatsmänner Glauben schenkt, auch lösen will. Frankreich berust sich in seiner Denk schrift aUf den Versailler Vertrag, denn cs glaubt mit diesem Instrument alles aus dem Wege räumen zu können, was die französische Vormacht in Enrova an tastet. Die Mitglieder de- Rates werden sich jedoch darüber klar sein müssen, daß sie nicht -lesen Vertrag zu schützen bestimmt sind, sondern eine Rechtsfrage zu lösen hasten. Die Tatsachen, mit denen diese Rechtsfragen beantwortet werden, sollten ihnen be kannt sein. Wird der Rat diesmal seiner Aufgabe gewachsen sein? französische Denkschrift allgemeinen Wehrpflicht in der Tagesordnung steht die die der os,iR.-.ir so,iR.-.ro Krepp.... iolleuk-.rr »seltpapier, laket^-.S tolles..» London, 15. April In England wird das Ergebnis von Llrcsa im all gemeinen mit Befriedigung ausgenommen. Ausge sprochen pessimistisch ist allein „Dailn Mail". Die „Times" vertreten erneut die Auslassung des Preises rings nm Macdonald. „Die kollektive Diplomatie bat sich in Stresa selbst gerechtfertigt", schreibt das Blatt, „und selbst wenn sich das vollständige kollektive Snstem im Augenblick nur in matten Umrißlinien abzcichnet, die Zusammenarbeit zwischen England, Frankreich und Italien ist nicht nur ausrcchlerhalten, sondern sogar noch enger gestaltet worden. Und das ist in sich selbst eine Friedensgarantie." Aber zur gleichen Zeit, so fahren die „Times" fort, habe man die Fühlung mit der wichtigsten abwesenden Nation erneuert: mit Deutschland. Das Ergebnis von Stresa sollte die vielen Leute, die Deutschland süv einen cingcsleischtcn Gegner jedes Kottektivsystcms hielten, beruhigen. Deutschland sei bereits volles Mitglied des Locarno- SystcmS, des besten Vertrags kollektiver Sicherheit, dec bisher erdacht worden sei. Deutschland wünsche ibn auch aus die Lust auszndehncn und sei bereit, an einem vielseitigen Nichtangriffspakt in Osteuropa teilzu nehmen. An seiner Ost- wie an seiner Westgrenze sei Deutschland ans eine Politik internationalen Zusam menarbeit sestgelegt. Daß dieses Ergebnis ohne jede Schwächung der englisch-französisch- italienischen Beziehungen erreicht worden sei, sei höchst befriedigend und ermutigend. Nach Ansicht hiesiger diplomatischer 1!reise ist das Ergebnis von Stresa in erster Linie Vorbeugen- d e r Natur. Man glaubt sagen zu können, daß das Konscrcnzcrgcbnis ans eine', künftigen Vertrags- brecher abschreckend wirken werde. Es habe in der Konferenz, so heißt es in den „Times", volle Ucber- cinstimmung dariiber bestanden, daß das, was sich er eignet habe, für den europäischen Frieden sebr schlecht war und daß künftig einseitige Vertragsverletzungen eine sehr ernste Lage schassen würden. Trotz dieser Sätze lassen die „Times" doch keinen Zweifel darüber, daß in Stresa über die Tauglichkeit der Maßnahmen, die bei weiteren Vertragsbrüchen augcwcndet werden sollten, sehr verschiedenartige Meinungen ausgetreten seien. Die „Times" sind ein sichtig genug, sich auch iu der Frage der heute zur Debatte stehenden s r a n z ö s i s cb c n Völker- b u n d s d e n k s ch r i s t nicht völlig dem französischen Standpunkt zu verschreiben. Feder gerecht denkende Politiker, so schreibt das Blatt, müßte anerkennen, daß die Verletzung eines d i k t i e r t c n Vertrages nicht dasselbe sei wie die Verletzung einer in freien Verhandlungen zustandcgcko m mene n Vereinbarung, und abgesehen von den im Vertrag enthaltenen Versprechungen der ehemaligen Alliierten, ihre eigenen Rüstungen zu vermindern, sei Deutsch- land 1W2 die Gleichberechtigung versprochen worden. Und wenn die „Times" auch noch einmal «inen leise» und vorsichtigen Tadel über die lange „Verheimli chung" der deutschen Rüstungen aussprechen, so srageir sie doch, welche andre Methode es in der Praxis für einen Staat gibt, dem man die Gleichberechtigung versprochen hat. Die „Times" verweisen aus das Beispiel Oesterreichs, Ungarns und Bulgariens, deren Wünsche hinsichtlich einer BertragSrcvision bei ihrem Bekanntwerden sofort «ine lebhafte Tätigkeit Titn- lescuS als Vertreter der Kleinen Entente veranlaßt hätten, waS dann z» einem Aufschub der Frage ge führt habe. Tatsächlich hätten die Winke TitnicSens die drei Konscrenzmächte eingeschüchtert. ES verdient besondere Beachtung, daß die „Times" als einzige von allen Gleitungen heute vorsichtig den weltpolitischen Hintergrund der Beschlüße von Stresa zu zeichnen versuchen. Sie erklären in einer stark verklausulierten, vorsichtigen Form folgendes: „England wünscht nicht, sich aus deu Ostpakt zu be- schränken. England würde eS gern sehe», ohne daß cs wünscht, Apwrika in eines von seinen Problemen cin- i znbeziehen oder Amerika zu bitten, einen Teil seiner Verantwortung mitzutragen, daß Amerika Englands Position kenne und verstehe und keinen Zweifel dar über habe, was es zu sichern versuche." Es läßt sich nicht gerade behaupten, daß diese Sätze der „Times", die möglicherweise aus dem Mund Macdonalds selber stammen, völlig klar sind. Man wird sic aber wahr scheinlich dahin anslcgeA, dürfen, das England sich keineswegs in Europa allzu sehr fe st iegen will, nm, wie das viele einflußreiche Kreise Englands fordern, die Hand frei zu haben zu einem Zusammengehen mit Amerika in wirklich groben weit- ' politischen Kragen. Dr.»N.. v-°i< n«r Sir. ri» !ouisenslr.7Z Die ersten Besprechungen ' X Gens, 15. April. sDurch Funkspruchs Wie man hört, sind zwischen den beteiligten Mächten Verhandlungen darüber im Gange, ob in der Schlutzentschließung des Rates Deutschland genannt werden soll, oder ob diese Entschließung einen allge mein«» Charakter erhält. Es verlautet, daß Frankreich und die ihm befreundeten Mächte noch immer auf der besonderen Nennung Deutschlands be ständen, daß aber von andrer Seite Einwände geltend gemacht worden seien. Das Ergebnis dieser Verhand lungen steht zur Stunde noch aus. Außenminister Laval hatte am Vormittag Be sprechungen mit dem sowjetrnssischen Volkskommissar Litwinow und mit den Vertretern der Kleinen Entente. Die Konferenz von Stresa ist am gestrigen Sonntagmtttag zu Ende gegangen. Heute nachmittag ',416 Uhr begann die auf Frankreichs Wunsch cinberufene außerordentliche Tagung des BölkerbundsratS in Genf mit einer heimsitzung, an die sich eine öffentliche Sitzung schließen soll. Auf schlußfassung über Wiedereinführung Deutschland. Wenn Stresa gegangen ist, so verdankt man das — darauf haben wir schon am Sonntag hingewicsen — in erster Linie der Mitteilung Deutschlands, es werde unter be stimmten Voraussetzungen doch einen Ostpakt ab schließen, wodurch hie moralische und politische Situation Englands auf der Konferenz einige Stützung erfuhr. Sonst aber zeigt die Schlußerklärung der Konferenz trotz ihrer Länge, baß nicht allzuviel Fortschritte zu verzeichnen sind. Die vielbesprochene itälienisch-französtsch-engltsche Einheitsfront ist zunächst nur eiüt Front der formalen Prozedur. Das gilt vor allem auch sltr den Fragenkomplex ring» um den Donaupakt, der nach -er grundsätzlichen Einigung in der Ostsrage immer stärker in den Vordergrund tritt. England hat sich, wie vorauSzusehcy war, die Hände völlig freigehalten und alle neuen Verpflichtungen ab gelehnt. Neber den Inhalt der künftigen Beschlüsse be stehen noch sehr viel Meinungsverschiedenheiten. Das geht auch aus dem M c i n u n g ö w i r r w a r r in der westeuropäischen Presse am heutigen Montagmorgcu hervor, die zwischen extremem Pessimismus und ebenso extremem Optimismus hin und her pendelt. Während Ward Price in der „Daily Mail" außerordentlich pessimistisch ist, feiert der „Daily Telegraph" das Er gebnis von Stresa in den leuchtendsten Farben als einen Triumph der britischen Politik. Aehnliche Meinungsgegensähe lassen sich auch in Frankreich und Italien feststellen. Die französische Denkschrift an den Völkerbund ist schärfer ausgefallen, als man auch im westeuropäischen Lager nach gewissen An zeichen in Stresa erwartet hatte. „Maßvoll" kann man ihren Ton wirklich nicht nennen. Sie ist das Ergebnis eines typischen Konferenzkompro misses. England hatte am Freitag durchgesetzt, daß bei den künftigen Besprechungen über den Plan eines osteuropäischen Paktes auf die deutsche Einstellung Rücksicht genommen werden und keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden sollten, die dte Reichs regierung nur noch anzunehmen ober abzulehnen hätte. Wahrscheinlich meinte es, zum Ausgleich dafür Frankreich in der Frage der deutschen Wehr hoheit entgegenkommen zu müsfen, und das um so inehr, als Frankrejch tn dieser Angelegenheit Mit englischen Augen Ergebnis von Stresa „vorbeugender Natur" Telegramm unsres Korrespondenten Uneinheitliche Auffassung iy Rom Telegramm unsreS Korrespondenten Rom, 15. April Die Ergebnisse der Konferenz von Stresa werden, soweit sie sich aus den bisher vorliegenden amtlichen.. Kommuniques und den eingehenden Presseberichten vom Lago Maggiore beurteilen lassen, in Italien durchaus uneinheitlich bewertet. Eine Zu'ammensassuug der Hauptpunkte der Besprechun gen von Stresa, wie, sie sich in der italienischen Oefsentltchkeit gestern -bett- darstellten, ergibt: 1. In bezug auf -ch, fraciizöstschen Antrag besm Völkerbund ist — ngchZtalientscher Auffassung — ein Kompromiß zwischen den sich anfänglich schroff gegen überstehenden Ansichten Englands und Frankreichs erreicht worden. Dabei gkhcn die Bewertungen dieses Kompromisses weit auseinander. „Giornale d'Jtalia" erklärt, es sei Uebereinstimmung erzielt worben nicht nur über den Textder vom Völkerbunds vorsitzenden auf -en Antrag Frankreichs hin auszu- lprechenden Bernrteilung ,ch«S eigenmächtigen Ver ehren» Deutschlands", sondern auch in bezug auf Li« »om B»lk«rb»,nb»rat zu beschließenden Maßnahmen V Dresdner Neueste Nachrichten L'LA'I «!>,«'-""«!!!- mit Handels, «nd Industrie'Zeitung »«'U-.-""«- LNLL"°m".'S 2-02M- »b»27 W ^.q»n»tm Ttttt«» 1-10 AM «adatt nach Staffel v «nzelgenpretilist, . . ' Salbmvnatt.l,ovRM.Postbezuqm»naII.2,onRM.emsch,.4;Rpf.p°sIgkbühit» am Haupts olk»empsz,gy rser Straß«, »-4 Galeriestz * a.Allmmtz ckr.s. Rulin« »KNA Grundpreis, bl« » wro dreist nua-ZAl« tu» MN,,'»«''»"* I . ,4 dst 7, bnlst miv-8«N«>w r«rtt«ll 1,10 7tM Aaba« nach Staffel v «nzelgenprelitist, - , Sri.fg.dlih, für »uchstadenan,eigen A, Aps. aosschl. Porto. Für dl» - l-»"- Zust.Nungsgrbührs Kreuzbandsendungen: Für die Woche i.oo RM. MItoag -n bestimmten Tage» und Plötzen wird lew. Gewähr übernommen. SLrMltUNg. Vttlag Mld SElgest-M-elle: DN-dtll'A^ ZtldlllgNdstraße 4 ElNzelNUMMl 10 Apf., außerhalb Groß.Dresdens 15 Apf. Madreffe- Vre-den-Ll. Postfach«Fernruf: Ortsverkehr Sammewommer 24«n, Fernverkehr 14194,20024,27-si -27-8Z«reiear.: Aeueste Vresden«Lekliner Srhrlftlettung: ViNoriastr.4«: Fernruf: Kurfürst 9.461-9Z66 Postscheck: Dresden MS0 - Richwerlangt« Einsendungen ohne Alickporto werden weder zarückgesandt noch aufbewayrt. - Im Fall» höherer Gewalt oder LetrlebsstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelts Wirrwarr der Pakte Telegramm unsres Korrespondenten ». Paris, 15. April Nachdem die Sitzungen in Stxesa beendet sind und daS ausgegcbcne Kommuniquv in Paris bekannt geworden ist, glaubt man hier, ein abschließendes Urteil über die Ergebnisse sälleu zn können. Man kann kurz zusammensassen, daß Frankreich von Stresa erwartet hatte, baß Sanktionen, zumindest wirt schaftlicher Art, gegen Deutschland wegen der Ein führung der allgemeinen Wehrpflicht beschlossen würden, daß weiterhin feste Abmachungen zustande kämen, die automatische Sanktionen für künftige Ver tragsverletzungen Deutschlands enthalten sollten, daß das „Lustlocarno" von England sallengclassen würde und daß schließlich der Ostpakt sür Deutschland un annehmbar gemacht würde. Mussolini hatte zu diesen Wünschen wohl noch den Abschluß eines «festen Ab- kommens" gefordert, das seinen Vorschlägen vom 6. April, die Unabhängigkeit Oesterreichs zn schützen, bestimmte, und zwar militärische, Formen geben sollte. Alle diese Wünsche wurden nicht ganz erfüllt. Von Sanktionen gegen Deutschland ist nicht mehr die Rede. Tie Beratungen gingen nach hiesiger Aus lastung vielmehr damit ans, daß zwischen Frankreich und Rußland ein Militärbündnis besteht, daß Deutsch land die allgemeine Wehrpflicht hat und eine Luft flotte besitzt, die ebenso stark ist wie die Englands, und daß Mufsolini entschlossen ist, Oesterreich militärifch in jeder Weife zu „schützen". Im übrigen sind fast alle Pressebetrachtungen ans folgenden Nenner zu bringen: „Frankreich und Italien behalten sich volle Hand lungsfreiheit vor, um die in Versailles erfolgte euro päische Grenzscstsehnng zu verteidigen." Interessant ist. daß Frankreich jetzt alles auf die Karte der zwei» fettigen fbilateralenj Verträge setzt, während noch vor kurzem Deutschland, das solche Ver träge vorschlug, in der Pariser Presse heftig ange griffen wurde, und Frankreich den Grundsatz viel seitiger smultilateralcrs Verträge vertrat. Nach dem der Ostpakt in seiner ursprünglichen Form er ledigt ist, sollen zweiseitige Militärvcrträgc zwischen Frankreich und Rußland, Frankreich und Italien, Frankreich und der Tschechoslo wakei abgeschlossen werden. In diesem Zusammen hang muß daraus hingewiesen werden, daß nach einer Meldung der „Jnteravia", einer Luftsahrtkorrespon- tcnz, die in Gens erscheint, ein« 85küpslge Kommission russischer GeneralftabS» osfizier« unter Führung des Generals Lowrow in der Tschechoslowakei «ingetrosfen ist, um den Stand der Organisation der tschechischen Militärluftfahrt zu „studieren". Damit würde sich die Kette eindeutig fchlteßen. Auch bas sogenannte „Lustlocarno" soll durch zweiseitige Sonderverträge „ergänzt" werden. Frankreichs Widerstand gegen den englischen Vorschlag, Deutschland tn dieses Abkommen hineinzunehmen, scheiterte an dem englischen Be harren. Um den Bruch zu vermeiden, gab Frankreich nach, so daß es also zu einem Lustabkommen zwischen Deutschland, Frankreich und England kommen wird. Frankreich hat es sich aber ausdrücklich vorbe» halten, noch ein besonderes Lnftabkommen zwei» seitiger Art mit Italien abznschließen, und plant auch einen gletcharttge» Sonbervertrag mit England. - ' , all. Hau«»-»- b. SS 3. r l ar., Ichlaut uäug.,ob.And- n. amt. M. » ». welß.mal.m. h..well Md.i. z- Srv. !>M zsrWM v verbclrata üch uns a«. . aut modmc »en Wünltc» säbrt. »u lint. Sonnt, b. U. ormbund )29 * v. HauvtkM gegen zukünftige Vertragsverletzungen. Nach diesen Aeußerungen des dem Palazzo Chigt nahestehenden Blattes scheint es, als ob die Genfer Tagung »ur die Befehle der drei unter sich einigen Westmächte aps- zusühren hätte. Dte Turtner „Gtampa" dagegen beurteilt die Bereitwilligkeit -es BvlkerbunbsrstteS, sich nach den Empfehlungen der drei Weltmächte zu richten', sehr viel weniger günstig, und stellt fest, daß in Strtsa'lediglich Einigkeit Uber die Form der dem Bölkerbuwd zu machenden Vorschläge erzielt worben sei, -aß aber über deren Inhalt nach wie vor grundsätzliche Gegensätze zwtfchen dem btttischcn und dem französischen Standpunkt bestünden, 2. Daß die mit dem Ostpakt zusammenhängenden Fragen-sür Italien nur ein untergeordüetes Interxffe haben wie wir stets betont haben —, nnd'batz^lr >, Zukunft Oesterreichs-und des Donaupdk'tt'ßMx römischen Politik-seh? viel wichtiger^sind, hat auch »k Konsereiiz von Dtrvsä erneut bestätigt. Gerade Hllf »tefem -t« italienische Politik so besonders interes sierenden Gebiet ergeben sich aber noch schwierige Zu- kunftSsragen. Dte italienische Politik bemüht sich zur Zeit um eine Zusammenfassung der von Rons M-< führten Staaten Oesterreich, Ungarn und Bulgaxstyr und der vom neuen Freund Italiens, Frankreich, ve- herrschten Staaten der Kleinen Entent; zu eineiy qlle Donau- und Balkanstaaten umfassenden Stchkk,- bett»s« steiy, vielleicht in der Sorin zahkreiHer -wetsoiBser Verträge. Geschwa-er „Zmtnelmatin" un- „Boelle" X Berlin, 15. April. lDurch Funkspruchf DaS ReichSlnftsahrtininisterium gibt bekannt: ' Der Fiihre r nn d R « i chskanz ler hat auf Vorschlag des Reichsministers der Luftfahrt, General der Flieger, Göring, -em Fliegergeschwader in Mecklenburg die Bezeichnung „Geschwader Jm- ni« l mann" und.dem Fliegergeschwader in Nieder sachsen die Bezeichnung „Geschwader Boelke" verliehen, nm neben dem unvergeßlichen, größte» Jagdflieger Deutschlands, Freiherrn v. Richthofen, a,,ch die.gleich ruhmvollen Namen seiner beiden Käme» «rßdcii in der neuerstandenen RcichSlnftwaffc fortleben izn lassen. ' j . ^Der Führer hat den Erlah vollzogen in der Ge wißheit, daß die Geschwader I'mmelmanii und Boelke, durchdrungen von der hohen Bedeutung der ihnen übertragene» Ueberlieserung, sich in Geist und Leistung der damit verbundenen besonderen Verpflichtung stets gewachsen zeigen. Die Mitteilung von dem Erlaß ist inzwischen durch eigenhändiges Schreiben des Reichsministers der Luftfahrt an die Mutter Iminelmanns und die Elter» Boelkes gegangen, wobei General Göring seiner besonderen Freude darüber Ausdruck gab, der Uebermlttler Lieser auch die Htnterbliebenen ehrende» '«pltzfftz sei« »u kÄimen.
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