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Dresdner neueste Nachrichten : 19.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-19
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.07.1935
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Postfach«Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981-27083 * Telegr.: neueste Dresden«Serliner Schristleltung: Serlln W.35, Dtttortastr.4«,- Fernruf: Kurfürst9361-0366 Postscheck: Dresden 20«) - Nichiverlangle Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahri. - Zm Aaste h-herer Gewalt oder LetrlebSstkrung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 166 x Frrttag, IS. Zu« 1933 43. Jahrgang Klare Scheidung zwischen Religion und polilik Einschreiten gegen Mißbrauch der geistlichen (Stellung - Neue Unruhen in Belfast - Gtraßenkundgebungen in Frankreich verboten Ein Erlaß Görings Gegen den politischen Katholizismus ML. Berlin, 18. Juli Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Der preußische Ministerpräsident und Chef der Geheimen Ltaatspolizci, General Göring, hat in einem Erlaß an die Obcrpräsidcnten und Regierungs präsidenten sich mit der ablehnenden Haltung ge wisser Kreise des katholischen Klerus gegen den Nationalsozialismus und seine Einrichtun gen besaßt. In bewußter Verkennung der außer ordentlichen Leistungen des nationalsozialistischen Staates und im Gegensatz zu der bereitwillige» An erkennung, die ihm das gesamte Volk siir seine erfolg reichen Anstrengungen aus asten Lcbensgcbictcn zollt, glaubt eine Anzahl katholischer Geistlicher immer noch, die ihnen anvcrtrautcn Volksgenossen an der national sozialistischen Idee irremachcn zu sollen, nur weil sie ihren politischen Einsluß schwinden sehen. Der Ministerpräsident lehnt die Entfesse lung eines Knlturkam pses gegen die Tal ho lisch« Kirch« nach wie vor aus das destim m teste ab. Er hält es aber siir unbedingt notwendig, mit aller Energie gegen diejenigen Bestre bungen vorzugchen, die von dem politischen Katholi zismus her hem nationalsozialistischen Staate im Kampsc entgegcntreten. Demgemäß hat er, um dem Treiben solcher antinationalsoztaliftischer katholischer Geistlichkeit, deren Einstellung und Haltung Immer noch in der (Gedankenwelt der ehemaligen Zen trumspartei wurzelt, ein Ende z« bereiten, die Staatsbehörden angewiesen, mit allen geschlichen Mitteln gegen solche Mitglieder des Klerus vorzugchen, die die Autorität ihrer geistlichen Stellung zu politischen Zwecken mißbrauchen. Der Erlaß fuhrt unter anderm ans: Die Linie der Claalsstihrung iu der Behandlung des politischen Katholizismus ist eiudcutig und klar vvrgezcichnet: Ter nationalsozialistische Staat gewährleistet die Unversehrtheit der christlichen und damitauch der katholischen Kirche: er ge währt ihr und ihren religiösen Einrichtungen seinen Schnp. Die Zeiten, in denen der Wille und die Macht des Staates nicht hiurrichtc, die Kirche vor den zer fetzenden Eiuslüsseu der Goltlvjenbcwcgung wirksam zu schützen, sind vorüber. Für die Kirche entfällt damit jede Veranlassung, über das Gebiet religiöser Betätigung hinaus politische Einslüsse ausrechtzucrhalten oder von neuem anzustreben. Sie darf daher weder Gott anrnscn gegen diesen Staat — eine Ungeheuerlichkeit, die wir in ossener und versteckter Form allsonntäglich erleben —, noch darf sic eigene politische Kräfte unter der faden scheinigen Begründung organisieren, sie müsse vom Staat her drohende Gefahren abwehrcn. Wir dul den Bestrebungen nicht, deren Träger früher dnS Zentrum war. Wir bckämpscn sic, auch wenn sic unter dem Deckmantel religiöser Betäti gung in Erscheinung treten; wir bekämpfen sic nm so entschiedener, je mehr sic sich in hintcrhältigc und ver logene Formen kleide». Dazu gehört cs, wenn Kle riker, die sich mit der politische» Totalität des Natio nalsozialismus nicht absinden wollen, in letzter Zeit mehr und mehr die Ausdrnckssormen, Wortprägungen und Sym bole des natiönalsozialistischen Kampfes aus ihren angeblichen „Kampf" übertragen. Sie wen den jedem Volksgenossen in Fleisch und Blut über gegangene Abkürzungen — wie HF. aus „Hcrz-Jelu- Fngcud", BTM. auf „Bund der Maricnmädchcu" und Abwandlung des Deutschen Grußes aus FcsuS Christus an. Sie belassen eS nicht bet den althergebrachten kirchlichen Veranstaltungen, sondern sie häufen große demonstrative Prozessionen und Kirchenseste und bedienen sich dabei einer in der Vergangenheit noch nicht dagewcfcnen Aufmachung und Werbung für diese Veranstaltungen. Neben allen dem nationalsozialistischen Kamps abgeschcucu äußeren Formen verleiten sie die ihnen znr religiösen Be treuung anvertrauten Volksgenossen bis zu schein- heiligen Ausrufen wie: „Unser himmlischer Führer Jesus Christus, Treu Heil!" Rede des abessinischen Kaisers -Italien wir- sehen, wie ein einiges Volt kämpft" Sonderkabeldtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten Dschibuti, 18. Fuli. sDurch United Prcßj Der Kaiser von Abessinien, Hatte Selafsie, hielt heute vor dem Parlament in Addis Abeba eine Rede, in der er erklärte, daß er selbst nicht zögern würde, sein Blut hinzugcben zur Verteidigung des äthiopischen Reiches. Der Kaiser sprach im Verlause seiner Ausführun gen über die zahlreichen Ereignisse, die zu der gegen wärtigen gespannten Lage gesiihrt hätten. Vierzig Jahre lang habe Italien den Wunsch gehegt, Abessinien zu erobern. Dieser Wunsch sei ganz osscn zum Ausdruck gekommen im vergangenen Fahre durch die Zwischenfälle von Gon« dar und Ualual. Italien habe damals Entschuldigun, gen und Entschädigungen verlangt. „Wir aber", so er klärte er, „haben aus Grund der bestehenden Verträge Versöhnung und einen Schiedsspruch ge- sordeiit- Kaiser Lelassie beschrieb dann seine Bemühungen um eine sriedlichc Beilegung des Konslikts mit Italien. Allein Italien habe seine Kriegsvorberei» tuugen unentwegt fortgesetzt. „Mussolini selbst", so erklärte er, „hat sein Volk und sein Heer im Sinne der Vision becinslnß«, daß jetzt ein« neue glorreiche Seite in der italienischen Geschichte geschrieben werden solle." Abessinien habe nicht den Wunsch, irgendein Land in der Welt anzngreiscn, aber es wisse bis znm letzten Mann zu kämpfen. Zwar sei das italienische Heer mit allen modernen Waffen aus gerüstet, aber Italien werde sehen, wie ein einiges Volk unter der Führung eines Kaisers zu kämpfen verstehe, ein Volk, das entschlossen sei. dem Beispiel seiner kriegerischen Vorjahren zu folgen, wenn ein Feind seinen Boden betrete. Vor der Einberufung des Völkerbundsrats Sonderdienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Gens, 18. Juli. sDurch United Prcßj Der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, hat gestern an alle RatSmitglicdcr Telegramme abgc« sandt, in denen er sic aussordcrt, sich znr Teilnahme an einer Sondersitzung des VölkerbnndS- r a t e s z w i I ch r n jI u l i u n d 8. A n g u st bereit» zuhalten. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, wird Litwinow als Ratspräsidcnt In allernächster Zeit die formale Einberufung des Rates bckanntgebcn. Der Schritt Avenols, der sich gegenwärtig in Paris aushält, erfolgte nach einer längeren Aussprache, die der Generalsekretär des Völkerbundes im Quai d'Orsay mit dem Ministerpräsidenten und Außen minister Laval hatte. tLiehe auch die Meldungen ans Seite 2j Von der Kanzel setzen sie staatliche Einrichtungen und Maßnahmen ohne Scheu herab. Der Ministerpräsident nimmt dabei ans den kürzlich ergangenen Erlaß des Reichs und preußische,^ Mini sters des Innern Bezug, der sich g c g c n d i c S a b o - tage der RaIscngcsctzc wendet. Es ist so weit gekommen, daß gläubige Katholiken als einzigen Ein druck ans dem Besuch des Gottesdienstes mitnchmcu. daß die katholische Kirche Einrichtungen des national sozialistischen Staates ablchnt, weil in den Predigten sortgci'ctzt ans politische Fragen und Tagesereignisse in polemischer Weile angcspiclt wird. In manchen Lan- destcilcn vergeht säst kein Sonntag, an dem nicht die religiöse Ergriffenheit des Gottesdienstes zur Vor lesung sogenannter .„Kanzelerklärun^cu" über rein politische Dinge mißbraucht wird. Die kirchlichen Oberen sind nach dem von ihnen geschworenen Bischoss- eid der Regierung Achtung schuldig und verpslichtet, sic auch vom Klerus achten zu lassen. Nach ihre» Erklärungen verurteilen sic auch das geschilderte Treiben, anscheinend sind sie aber gegen gewisse Teile des Klerus machtlos. Ta alle Warnungen nur zn einem Mißbrauch der bisherigen Nachsicht gesiihrt haben, erwartet der Ministerpräsident nunmehr vonZllcn Strasversolgungsbehörden, daß sie die ganze Härte der bestehenden Bestimmungen in Anwendung bringen. Ter Erlaß führt dann die zahlreichen Fälle auf, in denen Kleriker ihren staatsfeindlichen Einsluß geltend zu machen versucht habe» und legt dar, wie diesem Gebaren zu begegnen ist. Grundsätzlich wird scstgestellt, daß non den Geistlichen, soweit sie — namentlich im Religionsunterricht — imStaats- dicn st tätig sind, verlangt werben muß, baß sie sich nicht nnr während des Unterrichts jeder negativen Einstellung gegenüber dem NationalsczialismuS zu enthalten haben, sondern daß sie darüber hinaus, wie alle andern Staatsdiener, siir den national sozialistischen Staat positiv einzntreten haben, sich also mit ihrer ganzen Persönlichkeit rückhaltlos hinter ihn stellen müssen. Nur dann könne der National. svzlaliSmnö den Geistlichen die religiöse Miterziehung der Ingend anvcrtrauen. Ter Ministerpräsident stellt serner fest, daß die sogenannten konfessionellen katholischen Fpgrnbverbände sich immer mehr von ihrer ans» !ch">«!'lch resigi^en Betätigung entfernen Wenn nicht eine vollständige Umstellung hierin cin- triti, sind die Verbände als politische auzuschcn nud zu »"erbieten. Das Tragen von Uniformen und alle Vvllsjportliche Betätigung ist ausschließlich der Staatsjugcnd und den andern Gliederungen der Partei Vorbehalten. Der Ministerpräsident macht cs allen Staatsbehörden zur Pflicht, die ausgczcigtcn Mißstände cntfchicden zn unterbinden, sich dabei aber der g a n zen Schwere der V erantwortnng bei der Anwcnd n n g der gesetzlich gegebenen Handhaben bewußt zu sein. Die Macht deS national sozialistischen Staates gestatte cs, die ausgczcigtcn Mittel mit alter Besonnenheit anzuwcnden; daß er mit der katholischen Kirche grundsätzlich in friedlichen und geordneten Ver hältnissen leben will, hat er durch den Abschluß des Konkor dats deutlich genug bewiesen. Im übrigen müßten die Entscheidungen von der Uebercinstimmung mit dem Empfinden der Volksgemeinschaft, die sich das Gefühl für Recht und Unrecht rein bewahrt hat, ge tragen sein. Dann würden auch diejenigen, gegen die sich die im Interesse der Llaatssührunz not wendigen Maßnahmen richten, in den Augen des Volkes nimmermehr als „Märtyrer" angesehen werden. Weiter heißt es: Der Gottesglauben und die Religion der katho lischen Volksgenossen wird nicht angetastct, wir überlassen der katholische» genau so wie der evangelischen Kirche die völlige Freiheit des Glau bens und der Lehre. Politisch aber ist n ii r eine Staatsaufsassung in Deutsch land vorhanden und denkbar: dlenatto- na l s o zia l'i st i schc Idee. Wir wollen keinen Kulturkampf, da wir nnr den politischen Kampf kennen; in diesem aber waren und bleiben wir sieg reich. Zu diesem Grundgedanken betont der Mini sterpräsident, daß der politische Katholizismus letzten Endes durch eine positive nationalsozialistische Ans- baupvlitik überwunden werden muß, wobei er ans die besonders wichtige Rolle hinweist, die die HF. im weltanschaulichen Ringen um die Jugend spielt. Der Ministerpräsident macht deshalb allen Behörden die nachdrücklichste Förderung der HF. znr Pflicht. Schließlich weist er ans die Notwendigkeit engster Zu. lammenarbeit zwischen den Behörden der inneren und der Justizverwaltung sowie zwischen den staat lichen Stellen und den maßgebenden Aemtern der Partei hi.;. Randbemerkungen Notwendige Folgerungen Ans dem Gantresfen der NSDAP, in Münster hatte Reichsinncnministcr I)r. Frick unter dem kri schen Eindruck der Provokation durch das anmaßende Schreiben des Bischoss von Münster mit aller Ent schiedenheit die Forderung der völligen Ent- k o n s c i s i o n a l i s i c r u „ g des gesamten öffentlichen Lebens vertreten, und er hatte betont, der nationalsozialistische Staat werde cs sich nicht gefallen lassen, wenn der politische Katholizismus weiterhin versuche, „mit den Lcbcnsintcreiien der Nation Schindluder zu treiben". Dieses Lcbcnsintcrcsse heißt: die Aufrechterhaltung der Volksgemein schaft. Denn die Volksgemeinschaft wird gefährdet, wenn unter dem Deckmantel der „Sorge um kirchliche Belange" Angriffe gegen den Staat, der im neuen Deutschland mit dem Volke gleichbedeutend ist, gesiihrt werden. Daß es jo schwer war, die wirkliche Volks gemeinschaft herznstellc», daran trägt gerade auch der politische Katholizismus sein gerütteltes Maß Schuld. Es wäre ein lächerliches Unterfangen, wollte jemand bestreiten, daß zn allen Zeiten der poli tische Katholizismus von vcrhängnisvvltstcm Einsluß gewesen ist. Das Wirken des Zentrums und der Bäurischen Volkspartei steht noch überall in frischer Erinnerung, und man hat auch nirgends ver gessen, daß gerade die enge Versitzung zwischen diesen Parteien und der katholischen Kirche so schädlich siir die Gciamtinteresien des deutschen Volkes war. Schäd lich stzr dir N a t i o n, schädlich letzten Endes aber auch sür die K irche selbst. Sic hätte deshalb allen Anlaß, zufrieden damit zu sein, wenn das neue Deutschland auf reinliche Lck-eidung drängt. Aber von einem Willen der katholischen Kirche, tätig dabei milznwirken, ist bisher säst nichts zn spüren gewesen. Im Gegenteil! Es wird immer deutlicher, daß viele Diener der Kirche, weite Kreise der katholischen Geistlichkeit, nach wie vor in de» alten Zcntrumsgcdankcngängcu wandeln und von hier ans Sabotage gegen den neuen Staat treiben, lind deshalb ist cs so dringend notwendig geworden, daß der Staat von sich aus eingreist und Ordnung schasst. Die Ankündigung und Forderung Fricks in Mün ster wird durch den heute bckanutgegebcncn Erlaß Görings in die Tat umgcictzt. Wer von den Mit glieder» des KlernS die Autorität seiner geistlichen Stellung zu politischen Zwecken mißbraucht, soll zur Rcchcnschast gezogen werden. Wir im vorwiegend evan gelischen Sachsen haben meistens nur geringe Vor- stcllttiig davon, in welcher Weise innerhalb der katho lischen Kirche dieser Mißbrauch getrieben wird. Ter Erlaß Görings gibt genug Einzelheiten bekannt, die Aufklärung darüber schassen und beweisen, wie schlimm die Dinge in Wirklichkeit stehen. Wir wissen, daß sich auch noch mehr Beispiele dasür ansühren ließen. Aber schon das Gesagte genügt vollkommen, nm die getrvssenen Anordnungen zu rechtfertigen. Irgendwelcher Mißdeutung können sie nicht ausgesetzt sein. Trotzdem betont cS der Erlaß ausdrücklich: „Der Ministerpräsident lehnt die Entsendung eines Kultur kampfes gegen die katholische Kirche nach wie vor aufs bestimmteste ab." Und an andrer Stelle: „Der Gottes glauben und die Religion der katholischen Volks genossen werden nicht angetastct; wir überlassen der katholischen genau jv wie der evangelischen Kirche die völlige Freiheit des Glaubens und der Lehre." Das lind nicht Worte, das ist vielmehr durch die Tat aus reichend bewiesen. Um so größer ist das Recht uud die Notwendigkeit sür den Staat, ans seiner Gegenforde rung zu beharren, -aß politisch nur seine, nur die nationalsozialistische Auffassung Geltung lnibcn darf. Das deutsche Volk uud ganz gewiß be sonders auch die katholischen Volksgenossen erwarten mit aller Bestimmtheit, daß nunmehr endlich die katho lische Geistlichkeit auch ihrerseits die praktischen Folge rungen ans dieser theoretisch längst anerkannten Grunüthesc zieht. Reinerhaltung -er Rasse! Das Thema „Die Juden in Deutschland" ist in diesen Tagen wieder einmal stärker in den Vor- dcrgrnitd der allgemeinen Unterhaltung gerückt. Den Anlaß dazu haben gewisse jüdische Kreise selbst gegeben. Es wurde besonders in Berlin von den verschiedensten Seiten darüber geklagt, daß von einer Zurückhaltung, wie sie das nationglfozialistische Deutschland unbedingt von den Juden fordern muß, kaum noch etwas zu spüren sei und daß man vor allem am Kursürstendamm den Eindruck gewinne, als sei „überhaupt nichts ge schehen": Das ging so weit, daß jüdische Kinobesucher Störungsoersuche bei der Vorstellung des schwedischen Fslttt» „Petterson und Bendel" unternahmen. Die Empörung über dieses Verhalten hat dann zu einigeiUProtestkundaebunaen auf dem Kursürstendamm
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