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Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-20
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1935
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Schrlftleltung, Verlas und SauplgeschüftSstelle: VreSden-A^ Zerdlnandflraße 4 postanschrist: Vresden-«.i. Postfach«Femruf: Orttvettehr Sammelnummer 2iaoi, Zernvettehr 27981-27S8Z«relegr.: neueste Dresden * Verliner Schrlftleltung: Vertin D.ZS, Postscheck: Vretden 20ül> - Nlchtverlangte Einsendungen ohne Rstckporko werben weder zurückgesandl noch aufbewahrt. - Zm Aaste höherer Gewalt oder Äetrteb-stöning haben unsre Sezieher leinen Anspruch auf Nachllefer^ M Mm-Zelle Im An- und private f ^^Mxtteil 1,10RM. ch^^Whebühr für Ziffer. Wttisliste Nr. 4 qültig. MirfarstSZül-936S ^e- entsprechenden Enlgelt« Dresdner Neueste Nach Bezugspreise: Zustellung in-sau« 2,00 RM. ——2— ,Inschi. Trägerlohn monatlich / Halbmvnatl.I.ooRM. Postbezug mvnatl.r/X)ZlM.einschl.4ZApf.postg«bllhren (ohne Zustellung-gebühr). Kreuzbandsendungen: Astr bi» Woche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Nps., außerhalb Groß. Dresden« 15 Npf. mit Handels- und Industrie-Zeitung * Aamilienanttiae Nachlaß nach MW anzeigen 30 Rpf. Nr. 167 / 43. Jahrgang x Sonnabend, 20. Juli 4935 Vor einer Kraftprobe in Paris? Ltebertragung -er Kirchenangelegenhetten an Minister Kerrt - Aufschlußreiche Aussagen im Siegener Mordprozeß Wechsel im Berliner Polizeipräsidium VX8. Berlin, 1V. Juli. lDurch Funkspruch) Der Polizeipräsident von Berlin, Konteradmiral a. D. v. Levetzow, hat dem Reichs- und preu ßischen Minister des Innern, vr. Frick, nm Enthebung von seinem Amt gebeten. Der Reichs- und preußische Minister des Innern hat bis zur endgültigen Ge nehmigung durch den Führer und Reichskanzler den Polizeipräsidenten v. Levehow von seinen Dienst geschäften entbunden und mit ihrer vorläufigen Wahr- nchmung mit sofortiger Wirkung den Polizeipräsi denten von Potsdam, SA.-Gruppcnsührer Graf Helldorf, betraut. In Verfolg dieser Ncuernennung sand Freitag mittag eine Besprechung statt, au der mit Reichs minister Gauleiter vr. Goebbels der Staats- kommissar der Hauptstadt Berlin, vr. Lippert, Generalleutnant der Landespolizei, Daluege, der stellvertretende Gauleiter Görlitzer, Polizeiprä- sident SA.-Gruppensührer Hell dors und SA.- Gruppenführer Uhland tcilnahmen. In dieser Besprechung wurden die Richtlinien ststgestellt, nach denen in Zukünften planvoller Zn- sammenarbeit zwischen politischer Gaulcitung, SA.- gührung, Polizei und Stadtverwaltung der Kamps um die Säuberung der Reichshauptstadt von kommunistischen Zersetz ungSver- suchen, reaktionären Treibereien und bo l s ch c w i st ts ch-j ü d i s chc r A n m a ß u n g weitcr- gcsithrt werden soll. Die Besprechung ergab eine vollkommene Ucber- einstimmung, die die Gewähr bieten wird, daß auch in Zukunst der Eharakter der MeichShauptstadt alS einer durch die NSDAP, eroberten deutschen und nationalsozialistischen Stadt, die dieses Reiches und Volkes würdig ist, im vollen Umfange gewahrt bleibt. Partei, Polizei und Verwaltung werden es als ihre Ehrenpflicht ansehcn, in einträchtigem Zusammen wirken diesem groben Ziele zu dienen. Zronilämpferelnladutig nach England X Berlin, 1g. Juli Das Programm der Deutschlandreise der englischen Frontkämpfer sah am Donnerstag eine Arbeits- beiprechung über die tiinstige Ausgestaltung der gegen seitigen Beziehungen vor. Im Name» seines Verbands lud dabet Major Fetherstone-Godley die deutschen Kameraden zur Teilnahme an der nächste» Jahrestagung der Bri- tish Legion P sing st en 1936 nach England ein. Die deutschen Frontkämpfer nahmen diese Ein ladung mit größtem Beisall an. In der Zwischenzeit soll eine Englandreise dcntscher Frontkämpfer dem Studium des Versorgungswerks der British Legion und einem eingehenden Meinungsaustausch über die sozialen Einrichtungen dienen. Als besonders wichtig wurde sestgestellt, daß die Jugend der Völker im Krontkämpfergeist erzogen werde. Im Anschluß an den Besuch der Pariser Julitagung der Fidac, mit der die deutsch-englischen Froutkämpser srcunbschast- liche Fühlung halten wollen, wurden Maßregeln zu einer engeren Verbindung zwischen Frontkämpsern und Jugend vorgesehen. Die Besprechungen zeichneten sich durch den kameradschaftlichen Geist und den herz lichen Ton aus, in dem alle Fragen erörtert wurden. Kablnettslrtsls in Athen X Athen, 19. Jult KrlegSmtnister und stellvertretender Minister präsident General Kondukts sowie Landwirtschafts minister Theotokts haben überraschend ihren Rücktritt erklärt. ... Nach dem Rücktritt der Minister KondyliS und TheotokiS forderte Ministerpräsident Tsalbaris im Minister»«», tn dem «S in der Frage der Staats form zu Meinungsverschiedenheiten gekommen war» die übrigen Minister auf, ihren Rücktritt «tnzureichen. Wie eS heißt, sötten KondyliS und TheotokiS die Be- settillung der republikanisch gesinnten KabinettSmit- glieder gefordert haben. TsaldariS wird im Lause des Tages vom Staatspräsidenten ZaimiS empfangen und mlt der KabtnettSneubtldung betraut werden. Di« Reise de» Ministerpräsidenten Tsaldäris nach Deutschland wird infolge der Mintsterkrtle verschoben. Gegen Lavals Notverordnungen Beamtendemonstrationen trotz des Verbotes angekündigt Telegramm unsres Korrespondenten ». Paris, 19. Juli Traft dem Temonstrationsverbot der Regierung haben die Beamtengewerkschastcn ihre siir heute nachmittag angelegte Protestkundgebung aus dem Oper »platz in Paris ausrecheerhalten. In einem stammenden Ausrus an das sranzösische Volk suchen die Kommunisten und die marxistischen Sozial demokraten heute die Führung im Kamps gegen die „Hungcrvcrordnungen" der Regierung Laval an sich zu reißen. Unter Führung mehrerer Abgeordneten der beiden Parteien hat gestern auch eine Delegation der Beamtengewerkschasten beim Minister, Präsidenten Laval klagesiihrend Vorgesprächen. Die Be amten hätten dabei erklärt, daß sic keine Bürger „zweiter Klasse" seien. Sie müßte» daher sordern, daß ihnen die Freiheit zu Protestkundgebungen aus der Straße gelaßen werde. Sie seien keine Plünderer und Brandstister, wie die Tenumstranten »ou» 7. Februar 1931 es gewesen seien. Laval hat demgegenüber nur daraus aufmerksam gemacht, daß sede Straßentundgcbung verboten sei und verboten bleibe, daß sich scdcr demonstrie rende Beamte den schwersten Disziplinarstrasen aus setze. Das Innenministerium hat dazu eine Erklärung erlassen, daß jeder Demonstrationsversuch der Bc- amtengcwerkschasten, so wie er heute aus dem Opern- platz in Paris angekündigt ist, mit allen staat lichen Machtmitteln unterdrück« werden würde. Jeder Beamte, der dabei verhaftet werden sollte, würde sofort aus seinem Dienst entlasten. In zwischen haben die Gewerkschaften der Volksschullehrer und der Postbeamten sich mit besonderer Schärfe gegen die Notverordnungen erhoben. Beide Gewerkschaften fordern Straßenknndgebungcn wie auch einen Protest streik. Die Eisenbahncrgewerkschasten haben jedoch einen Proteststreik abgelehnt. Alles in allem glaubt man heute, daß die Demonstrationen über die Not verordnungen nicht über ein gewisses Maß hinaus gehen würden oder, wie das „Journal" erklärt, „die Grenzen der Bcrnunst nicht überschreiten". Völkerbundsrat am 29. Juli? Das Telegramm Avenols X Genf, 19. Juli. In Völkerbnndskreisen ver, lautet weiterhin, daß der Generalsekretär des Völker bundes, Avenol, den Mitgliedern des Völkerbunds rates ein Telegramm übermittelte, in dem er offiziell mitteilt, daß die Schlicht« ngsve. Handlungen im i t a l i e n i s ch, a be s s i n i s ch c n Streitfall gescheitert seien und daß laut Ratsbeschluß vom LS. Mai nunmehr der Völkerbnndsrat zur Ernennung des süns 1 en SchiedsrichterS zusammentreten müsse. Das Telegramm soll auch die Anregung enthalten, der Rat möge zu dieser Tagung am Montag, dem 59. Juli, zusam mentreten. In Völkerbundskreisen besteht der Eindruck, daß, falls es wirklich zu einem Zusammentritt des Rates Ende Juli kommen sollte, die Tagung nur kurz sein wird und der Rat sich daraus beschränken würde, dcir sünftcn Schiedsrichter, der sehr wahrscheinlich eines der Mitglieder des Völkcrbnndsratcs werden soll, zu ernennen. Eine sachliche Ausrollung des Konsliktes soll dabei nicht in Frage kommen, da daran im Augenblick niemand Interesse hätte, wäh rend eine rein formelle Tagung, die nur der Er nennung des fünften Schiedsrichters dienen würde, dem allgemeinen Wunsch nach Hinausschiebung einer g r u n d sä tz l i ch c n Auseinander setzung bis zum Herbst entsprechen würde. Es herrscht hier die Meinung vor, daß man sich vor dem Schritt AvenolS wohl auch des Einverständ. nilses der italienischen Regierung zu einem solchen Vorgehen versichert hat. Wiens Stellung zum Völkerbund Telegramm unsres Korrespondenten Rom, 19. Juli So beruhigend die offen ausgesprochene Neutra lität Japans im italienisch-abessinischen Konflikt auf Rom gewirkt hat, so sehr beunruhigt man sich in Italien Uber die Besprechungen Avenols mit Laval, über die Londoner Bekanntmachung der Zusammen setzung der großen englischen Delegation für die kommende Völkerbundstagnng und über die an gekündigte Reise Litwinows nach Paris. Es sei hier eingeschaltet, daß in Rom die Nachrichten über eine Besprechung Litwinows mit Mussolini auf ttalte- irischem Boden bisher nicht bestätigt werben. In amt lichen Kreisen wird aber erklärt, daß italtenischerseitS gegen eine Aussprache zwischen Mussolini und Litwi now nichts einzuwenben wäre. In den fast täglichen Besprechungen, die der italienische Botschafter in Lon- don Grandt mit Vertretern des Foreign Office hat, und ans den Debatten des Oberhauses und Anfragen im Unterhaus hat man in Rom den Eindruck ge wonnen, daß England noch einen letzten Versuch machen will, den italienisch-abessinischen Konflikt durch den Völkerbund im friedlichen Sinne zu lösen und daß Frankreich wenigstens grundsätzlich jetzt dem gleichen Gedanken -»stimme. Schon die Andeutung einer solchen Möglichkeit aber ist dazu angetan, in Rom die lebhaftesten Be unruhigungen hervorznrusen. Die Turiner „Stam- pa", die sich bereits in den letzten Wochen durch be- sondere Feindseligkeiten gegen die englische Politik hervorgetan hatte, spricht denn auch heute die italie nischen Besorgnisse In aller Schärfe ans. Das Blatt erklärt, daß die Befürchtungen, die es unmittelbar nach der Rede Hoares geäußert habe, jetzt leider durch Tatsachen bestätigt würden:EnglandwolleJta- lien mit Hilfe des Völkerbundes aus s e i u e m W e g a u s ha l t e n. Bemerkenswert ist, daß entgegen der völkerbundsseindlichen Haltung der „Stampa" die außenpolitische Wochenschrift „Assari Esteri" dem Völkerbundsstandpunkt sehr viel wei ter entgegenkommt. Die „Assari Esteri" erklären, daß Italien dem Genfer Institut vornehmlich deswegen mit dem größ ten Mißtrauen begegne, weil der Völkerbund heule ausschließlich ein Machtinstrument in den Händen Englands und Frankreichs sei. Italien sei im Sekretariat des Völkerbundes nicht so gut vertreten wie diese beiden Staaten. Wenn Ita lien die Gewißheit hätte, daß Gens die italienischen Wünsche ebenso befriedige wie die Englands und Frankreichs, dann wäre es Rom gänzlich gleichgültig, ob die abessinische Frage im Völkerbund oder nnmittel- bar zwischen London, Paris und Nom besprochen werde. Die „Assari Esteri" fügen hinzu, man möge diese italienische Aussassung vom Völkerbund „zynisch" nennen, sie sei aber wenigstens ehrlich. Als Ziel für Verhandlungen über die ostastatische Frage geben auch die „Assari Esteri" an: 1. Sicherheit: das heißt absolute Kontrolle Italiens über die militärischen Kräste seines afrikanischen Nachbarn: S. Aus dehnung: das heißt volle Freiheit sür Italien, in Abessinien seine kolonisatorische und zivilisatorische Mission zu erfüllen, wie England und Frankreich sie anderswo erfüllt haben." Die „Assari Esteri" erinnern schließlich dapan, daß Mussolini schon vor geraumer Zeit eine RevtsioudcsBölkerbundsstatuts l vvrgcschlagcn habe, verknüpsen also die abessinische I Frage mit der Genser Revisionsjrage. Oie III. Internationale In dielen Tagen beginnt in Moskau eine Tagung der III. Internationale, der „Komintern". Es ist die siebente seit der Gründung dieser Institution des Wcltkomninnismus im Jahre 1919. Von Moskau ist allerdings bisher noch nichts über dieses nach der Aussassung der Sowjets sicherlich „epochale" Ereignis der Ocssentlichkcit mitgcteilt worden. Vor einigen Tagen hat jedoch die ossiziöse sranzösische Nachrichten agentur Havas gemeldet, daß bereits eine Reihe von Delegierten am Tagungsort eingelrosien sei, unter ihnen auch der Führer der sranzösische« Kommunisten, Marcel Cachi n. Der Tatbestand ist also ziemlich eindeutig. Diesmal verschweigt inan die Tagung der Internationale: im Herbst vorigen Jahres ist ne sogar abgesagt worden. Damals, im September, war die Sowjelrcgierung gerade um ihre Ansnahmc in den Völkerbund bemüht, sür die Barthon so eiirig die Wege bereiten hals. Moskau spielte damals vor der Welt den Harmlosen nnd tat io, als ob der Bolsche wismus noch nie etwas mit weltrcvolutionärcn Plänen zu tun gehabt hätte, nnd daß er nur noch dar aus sinne, sich an der „Sicherung des Friedens" nach französischem Vorbild und sranzösische» Methoden zu beteiligen. Eine Tagung der III. Internationale hätte ausgesprochen schlecht zu diesen Absichten gepaßt. Nach dem Völkcrbnndscintritt folgten die Bünd nisse ni it Frankreich und der Tschechow slowakei. In Moskau feierte man mit den Herren Laval und Bcncsch Bcrsöhnnngsscstc. Man schüttelte sich brüderlich die Hände, und Stalin nnd Litwinow versprachen, daß sie den Sektionen der Konnnnnistischcn Partei in -en Ländern ihrer Bundesgenossen beschien wollten, nicht nnr jede wcltrevolutionärc Propaganda einzustcllcn, sondern „positiv" an den staatlichen Aus gaben mitznarbcitcn. Wir haben den Eindruck, daß es Leute gegeben hat, die diesen Versicherungen Glauben schenkten und alle Gefahren sür die kapitalistische und abendländische Welt nnnmcbr gebannt meinten, wie es feit der Begründung der bolschewistischen Macht immer wieder Leute gegeben hat, die aus die Zusicherungen der Sowjets hcrcinsiclcn. Jetzt ist die kommnnistjschc Internationale, die in ganz besonderer Weise die Verkörperung des weit revolutionären Gedankens darstellt, nun doch, wenn auch mit beträchtlicher Vcripätnng, in Moskau zusam- mengetreten. Will man vielleicht jetzt sämtlichen Sektionen, nicht nur denen in Frankreich nnd der Tschechoslowakei, die neue Religion der Versöhnung nnd der positiven Mitarbeit predigen? Ldcr ist man setzt in Moskau, nachdem man den Ausnahmcschein sür Gens und die Bündnisverträge in der Tasche hat, zu der Anstauung gelangt, übergroße Vorsicht sei nicht mehr vonnöten? Wir finden, daß die Sowjctrcgic- rnng kaum so schweigsam sein würde, wenn cs sich in der Tat um eine Verjöhnungsaklivn handelte. Davon würde man vielmehr so laut und deutlich sprechen, daß es niemand in der Welt überhören könnte. Ans Propaganda haben sich die Bolschewisten von jeher gut verstanden, ebenso gut daraus, ihre wahren Ab- sichten zu tarnen. Daß cs auch heule noch in den bürgerlichen Lagern der verschiedenen Staaten Ver trauensseligkeit genug gibt, hat die außenpolitisch* Entwicklung des letzten Jahres und hat auch das Ech» gezeigt, das den Moskauer Vcrsöhnungseidcn folgte. Denn die Dummen werden nie alte. Die Einberufung der Komintern zeigt mit er barmungsloser Klarheit, wie die Dinge in Wahrheit liegen. Ob man den Völkerbund als „Juteruationa>e der kapitalistischen Bourgeoisie" schmäht oder ob man tief gerührt in seine Arme eilt, ob man die großen Rüstungen in der Welt als Vorbereitungen zum End- kamps des Kapitalismus gegen den Kommunismus kennzeichnet oder ob mau mit dem am stärksten ge rüsteten Staat ei» Bün-dnis abschlickt, ob man die Sektionen der Internationale ans Zurückhaltung oder erhöhte Aktivität drillt: das alles ist nnr taktisches Spiel. Ob der Kommunismus die Zähne zeigt oder mit der Friedenspalme wedelt, wird allein von den jeweiligen Bedürfnissen der inneren und äußeren Lage der Sowjetunion bestimmt. Das letzte Heft der amtlichen Komintern-Zeitschrift enthält einen Aussatz, der sich mit dem Beschluß des Zentralkomitees . der Kommunistischen Partei Eng lands über die Vorbereitung zum 7. Kongreß der Komintern beschäftigt. In diesem Aussatz heißt es: „Wir treten ein in die Epoche der offenen Revolutions kämpfe. Die zentrale Parole dieser Epoche ist die Parole der Sowjetmacht. Die zentrale taktische Auf gabe ist die Vorbereitung der bevorstehenden NevolutionSkämpse, ist dte Organisation der Sin, hettsfront." Aber weiß Gott nicht der E i n h e t t s- sront mit dem kapitalistischen Bürger, tuml Am 19. Juli wurde au der lcttisch-sowjet-
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