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Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-17
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1935
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43. Jahrgang 7ir. 464 x Mittwoch, 47. Iutt 4S3S Dresdm Neueste Nachrichten -MM. mit Handels' und Industrie-Zeitung M-r-iMM- ^lbm»El,E^stk^gm^ AEMenan,-,g.nsRpf.,bI.;9w°br.I.-^^ lohn» Zustellung-gebühr). Kreuzbandsendungen. Für bl» Woche 1/x> RM. Nachlaß nach Nialstaffel I ober Mengenstaffel b. Srlefgebsthr für Ziffer. Einzelnummer 10 Apf„ außerhalb Sro,-vw-d.n« IS Rpf. Schrlftleltvng, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: SreSdkN'A„ Aerdlnandstraße 4 an,eigen so Npf. au-schl. Porto. Zur Zeil Ist Anzeigenpr-isilste Nr. 4 gstliig. postanschrist: Vre-deEl. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27981-27WZ * Lele-r.: neueste Dresden * Serltner Schrlftleltung: Verlin W.Z5, VMorlaflr.4»; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: lvrelden 20«) - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden w«d«r Mückgesanbl noch aufbewahrt. - Im Fast» höherer Gewalt oder Letrlebsstdning haben unsre Äezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de- entsprechenden Entgelt- Scharfe Sprache in Nom Italiens „Antwort" an England - Das englische Kabinett gegen Lloyd Georges plan - pariser Beratungen über die Notverordnungen Angriffe gegen den Völkerbund Die englischen Gäste beim Wrer .Italien behält sich volle Handlungsfreiheit vor Die neuen italienischen Mobrlmachungsmaßnah- men »eigen, daß Rom sehr wenig Vertrauen auf einen Erfolg der non England eiirgeletteten diplomatischen Besprechungen über eine friedliche Beilegung des abessinischen Streitfalles hat. Di« Turiner „S tam - pa" drückt diese Stimmung heute et>va mit folgenden Worten aus: „Wenn cs gelingt, einen friedlichen Ausweg »u finden — dann um so besser. Wenn nicht kund aus dem ganzen Artikel geht hervor, daß die .Stampf an ein Gelingen nicht glaubt), dann wird Italien »um Schwert greisen." Und noch schärfer sucht „Gazzctta del Popo io" aus die diploma tische» Verhandlungen einzuwirken, indem sie heute morgen drohend erklärt, Italien behalte sich volle Handlungsfreiheit vor und sei der einzige Schieds richter, welche Maßnahmen es »u treffen habe. Trotzdem dauern die diplomatischen Besprechungen an. England möchte unter allen Umständen wenigstens das Gestchtdes Völkerbundes lvahren. Es will ihn »war im gegenwärtigen Augenblick und bis zum Ab- schluß der diplomatischen Besprechungen aus dem Streitsall Herausbalten,' aber daraus soll keine neue moralische Niederlage des Völkerbundes entstehen, ob wohl es angesichts des bisherigen Rekords dieses In- stituts kaum ans eine ober mehrere neue derartige Niederlagen ankäme. Die italienische Presse tritt für völlige Ausschaltung deS Völkerbundes ein. In der römischen „Trtbuna" wurde gestern erklärt, Abessinien bllrse nicht »um Prüfstein der Autorität und des Pre ¬ stiges des Völkerbundes gemacht werden. Eine der artig groteske Verfälschung der Tatsachen könne von Italien nicht geduldet werden. Noch schärfer greift heute morgen Mussolinis Blatt, „Popolo L'Jta- l i a", den Völkerbund in seiner gesamten heutigen Form an. Ein erstes Ziel Italiens scheint der Ausschluß Abessiniens aus dem Bund zu sein. Für das Sklaven- und Barbarenreich Abessi nien" — um einen Ausdruck deS Mailänder Abend blattes „La Sera" zu gebrauchen — ist nach italienischer Ansicht kein weiteres Verbleiben im Völkerbund mög lich. Auch in der extrem konservativen Londoner „Mo rning P o st" wird die Möglichkeit eines Aus. schlusses Abessiniens aus dem Völkerbund bereits ganz offen erörtert. Es gibt englische Kreise, die sich mit dem Gedanken einer Betrauung Italiens mit einem Mandat für Abessinnicn bereits abzufinden beginnen. Nur ist man sich nicht einig über Umfang und Aus- dehnung dieses Mandats. Denn abgesehen von der Rücksicht aus das moralische Ansehen des Völkerbundes, stehet^ür England ja ganz reale Interessen aus dem Spiel, vor allem in Nordabessinien. Die Wässer des Tanasees sind lebenswichtig für die Baum wollkulturen des Sudan, und infolgedessen möchte England keine allzu starke fremde Macht in der Nähe dieser Wässer dulden. Ueber die für Montag ange kündigte grobe Rede des abessinischen Kaisers Hatte Selasst ist bisher noch nichts bekanntgeworden. Der Führer in Unterhaltung mit Major F. W. C. Fe t he r st o n e - G o d l c n : links L- grupprnsührer Dietrich, Reichskriegsopscrsührcr Obcrlindober, Neichsministcr Rudolf Heb: Die Fortsetzung der Mobilmachung ganz rechts Botschafter v. Ribbentrop. X Berlin, IS. Juli Der Führer und Reichskanzler empfing waren u. a. auch Rcichsminister Rudolf Heß, Reichs- kriegsminister v. Blomberg, Reichsinnenministcr Or. Telegramm unfrei Rom, 16. Juli Die amtliche Ankündigung der Mobilisierung zweier neuer Divisionen für Ostasrtka lwir berichteten im größten Teil der gestrigen Ausgabe noch darüber — d. Schriftltg.) ist als italienische Antwort aus die Rede Hoares aufzufassen. Während England, wie es durch seinen Außenminister verkünden ließ, die Hoffnung auf «ine friedliche Beilegung deS ikalientsch-abessintschen Streit falls immer noch nicht ausgegrben hat und die diplo matischen Verhandlungen um eine Heranziehung Frankreichs zu seinem Vermittlungsversuch fortgeführt werben, hat Italien zwei neue Divisio.nen mobil gemacht und damit eine unmißverständliche Antwort gegeben. Diese Sachlage faßt „Lavoro Fascista" in den Worten zusammen: „Während man in den europäischen Kabinetten richtungslos über die juristische Auslegung und die mögliche Beilegung der sogenannten abessinischen Frage hin und her redet, handelt Mussolini." Im übrigen begründet die gesamte Italienische Presse die neuen MobtlmachungSmaß- «ahmen gemäß der amtlichen Mitteilung mit den Rüstungen, die die abessinische Regierung trifft. Wenn Li« beiden fetzt mobilisierten Divisionen tu Oftafrika gelandet sind, wird Italien kn Afrika über zehn enropäische Divisionen verfügen. Die mobilisierte Division Sila der regulären Armee hat ihren Standort in der sliditaltenischen Stadt Cosenza. Die Ernennung CeruzziS zum Kommandeur der gestern mobilisierten Schwarzhemdendtvtston hat kn Rom Aufsehen erregt, denn Eeruzzt tst der Chef deS Stabes der Milizen, nimmt also nach Mussolini, der bekanntlich Oberstkommandierender der Miliz tst, Len obersten Rang in den Reihen der Schwarzhemden ein. Der Beschluß, zehn neu« UnterseeLooke z« Lane«, wurde in der vor wenigen Tagen stattgefunbenen Sitzung deS AdmiralrateS gefaßt. Er stellt insofern «ine Erweiterung des im Haushaltplan für daS lau fende EtatSjahr vorgesehenen FlottenbauprogrammS dar, als unter den kleinen Kampfschtffen nur der Bau von sechs Speztaleinheiten zu je 60« Tonnen vorgesehen war, di« dem Schutz von Transporten gegen Unter- seebootSangrtsfe bienen sollen. * Nach weiteren Berichten aus Italien schreibt die italienische Presse, daß sich Italien weder durch Presse- ««griffe noch durch daS Suchen nach vagen Formeln von der Linie, die »um Schutz seiner Interessen :md seine- Prestige- klar vorge»etchn«t sei, abbrtngen last«. Korrespondenten Für „Popolo d'Jtalta" sind die neuen Mobil- machungsrnaßnahmen ein „neuer Beweis sür die unbeugsame Festigkeit, mit der die faschistische Regie rung den Widerstand aufnimmt"., Dio gleichzeitige Bildung von Ersatzdivisionen zeige wieder einmal den festen Entschluß der Regierung, die militärische Schlag kraft Italiens sicherzustellen. Dio Turiner ,/Stam - pa" hebt hervor, daß die Diplomatie im gegenwär. tigen Zeitpunkt nicht in der Lage sei, einen Ausweg zu sind«». Wenn über Genf oder auf irgendeinem andern Wege der Knoten auf gute Weis« gelöst wer. den könne, dann um so besser, wenn nicht, werde man zum Schwert greifen. Dio Er- fahrungcn der letzten Zett bestärkten Italien in der Ueberzeugung, daß «ine jungo Nation ihro Zukunft nicht zu sehr auf alto und neue Freundschaften bauen dürfte, sondern nur auf sich selbst. „Gazetta del Popolo" stellt in den Vordergrund ihr'vr Betrach tung, daß Italien in der abessinischen Angelegenheit sich volle Handlungsfreiheit vorbehalt« und -er einzig« Schiedsrichter über dto geeig netste und wirksamste Art der Verteidigung seiner nationalen Interessen »u bleiben wünsche. Neues Haus — atter Geist Ole italienische Polemik gegen den Genfer Bund X Mailand, IS. Juli. sDurch Funkspruchs „Pop »lo d' Italia", der bekanntlich Mnssoltnt nahesteht, polemisiert in einem Aussatz an hervorragen der Stell« gegen den Völkerbund. Zum Anlaß nimmt daS Blatt eine Notiz, daß der neu« Völker« bnndSpalast nnnmehr seiner Fertigstellung ent« gegengehe, daß di« Büros am 1. Januar 1986 dort «ntergebracht würden, und daß es an der Zeit sek, daS alt« Gebäude zu verkaufen. Am 1. Januar, sä» heißt «S in dem Artikel, werde als» der Völkerbund indas «en« Gebäude mit der alten Mentalität, mit seinen grämlichen «nd versklavten Mitglieder« übersiedeln, ««statt die Mentalität «nd die Systeme z« wechseln, wechsle man das HanS. Aber bis zum 1. Januar 1986 fehlen noch fünf Monate. Vielleicht komme -er Völkerbund «och z« einer ander« Geistes« verfasfung. Vielleicht «erde der «en« Palast ein leerer Tempel bleibe«, ein Tempel pH»« Götter« b ild er, der de« jungen Völker« de« veweiS^Ür da» Richtverstehen der alte« ltesere. Da«« mFss« dteser «««« Palast geschloss«« n«d leer bleiben, ««gebe« von schweigsame« «nd »er« schlossene« Gärte«, «m de« Europäer« ei« äbschkeckem de» Bild ihrer alte« Irrtümer z« gebe«, am Montagmittag die fünf Vertreter der »British Legion". Der Stellvertreter des Führers. Rudols Heß, der sich zur Ausheilung einer Skivcrlctzung in der Mark besinbet, war eigens zu dem Empfang nach Berlin gekommen. In Begleitung der englischen Gäste besanden sich Botschafter v. Ribbentrop, Reichs- kriegsopsersührer Oberlindober und SS-Oberführer v. Humann-Hainhofen. Am Nachmittag empfing Botschafter v. Ribben - trop die fünf englischen Frontkämpfer. Anwesend Die Missten dk Botschafter v. Ribbentrop an i X Berlin, 16. Juli Der RetchSkrlegsopferführer, Pg. Ob er lind- ober, gab am Montagmittag zu Ehren der Vertreter der „British Legion" «in Frühstück in dem mit den deutschen und britischen Farben und Fahnen ge schmückten Festsaal deS Hotels Kaiserhos. Als erster Redner nahm Botschafter v. Ribbentrop daS Wort. Er nannte «S ein besonderes Ereignis, daß heute znm erstenmal seit Beendigung des großen BölkerringenS englische Frontkämpfer in Deutschland weilten, und sprach von der verdienstvollen soziale» Arbeit der Frontkämpserbünbe in allen Ländern. Er fuhr fort: Aber meine Kameraden, so wertvoll «nd aus wahr«m Kameradschaftsgeiste diese Arbeit der alten Soldaten auch tst, so glaube ich, sind die Kämpfer des Weltkrieges heute durch das Schicksal bestimmt, «ine weit über ihre ursprüngliche Zielsetzung hinaus gehende Ausgabe, ja vielleicht «ine geschichtlich« Mission zu erfüllen. Diese liegt in der Bölkerversöhnungi DaS gemeinsame Fronterlebnis, die gegenseitige Achtung vor der tapferen, anständigen und ehrlichen Gesinnung hat ehemalige Gegner immer wieder zu einander geführt und nicht selten zu Freunden ge macht. Sollte aber daS, waS bei einzelnen möglich ist, nicht auch bet Nationen gelingen? Dies, meine Kameraden, muß unsre Aufgabe, muß die wahre Auf- gäbe -er Frontkämpfer sein. Vor der Erhaben- heit des KronterlebnisseS kann keine Heuchelet, können keine diplomatischen Knifse standhaften, und nichts scheint mir geeigneter, die Völker einander näher zu bringen und die Probleme aus der egoist.schen AlltagS- aimosphäre einer Lösung entgegenzusühren, als der aus dem Kronterlebni» geborene Kameradschaftsgeist. Frick, Reichsarbeitsminister Seldte, der Oberbefehls haber des Heeres General der Artillerie Frhr. von Fritsch, SA.-Grnppenführer Prinz August Wilhelm, SA.-Grnppensiihrer Meyer-Ona-e, Reichskricgsopfcr- führer Oberlindvbcr, Oberst a. T. Reinhard, General major a. D. Gras von der Goltz, Frhr. v. Lersncr, General a. D. Haushofer. Ter Empfang bot Gelegen, heit zu einer kameradschaftlichen und srennd'chastlichcn Aussprache zwischen den Vertretern der englischen Frontkämpfer nnd den Vertretern der Reichsregie rung und der deutschen Frontkämpservcrbänb' s Frontkämpfer e Vertreter der British Legion Es ist nicht Aufgabe der Frontkämpfer, Politik zu treiben oder die Politik ihrer Regierungen be einflussen zu wollen, aber wir, die wir uns mit den Problemen der europäischen Politik zu beschäftigen haben, wissen, daß politische, sür die Völker nützliche Lösungen nicht möglich sind, wenn eine vergiftete Atmo ¬ sphäre vorherrscht, >- ober so lange, wie kürzlich ein ausländischer Staats mann sagte, „eine durch den Krieg zurückgelasseue, ver- armte, aufgeregte und mißtrauische Welt" besteht. Diesen Zustand zu beseitigen und «ine Atmosphäre herzu- stellen, die eS den Staatsmännern ermöglicht, nützliche und dauerhafte Vereinbarungen zu tressen, hierin sehe ich die große «nd dankbare Aufgabe der Front kämpfer. Daß wir heute unsre Kameraden von dem großen englischen Frontkämpserorganisationc» hier in Verlin unter uns sehen, gibt uns die Gewißheit, daß wir «nserm großen Ziel einer Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner, vor allem England, Frankreich und Deutschland, und damit einer Solidarität Europas immer näher kommen. Unbeirrbar und gegen alle kleinlichen Machenschaften und sonstigen Widerstände einer überwundenen Periode werden wir Frontkämpfer ans diesem Wege fortschreiten nnd, meine Kameraden, ich bin felsenfest überzeugt: wtrwerden siege ul Was unsre bei de« Länder sm besonderen betrifft, so gibt eS -wischen Großbritannien «nd Deutschland keine Disserenzen irgendwelcher Art mehr. Ich glaube, seit dem 18. Juni, dem Abschluß -eS deutsch-englischen Flottenabkommens, das den ersten Schritt auf dem Wege zu einer praktischen Friedens politik bedeutet, ist dies allmählich jedermann klar geworden. Der deutsche Reichskanzler hat in seiner 'c. .D st
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