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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1939
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390109028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-09
- Monat1939-01
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Eben» «sspare Sir. iz «onlas, s. Mm« «»» Der Mrer welht -en Reichskanzlei-Neubau M« Arbeiter bei -er Feier um -en Führer geschart Ehefrau, Ja. 8. 'Nen» Die N-Wewisten Wich von Leri-a in -er Zange Einbruch von iso Kilometer Länge - Wettere 13 Ortschaften in nationalspantschem Besitz her Zelt ver- ! nachdem der sind. Ist ab« t von dreißig ipt nichi mehr rb der Soh, r hinterließ , da er weder vlster seiner >r Vater ein r la mit dem ich verschwä- sie mitgeerbt. rber bist erd« den Ver- Dir zu» ischen welche« i-Jnscln?« - dem 155. uni von Tremp) im Norden und ASco am Ebro im Süden IM Kilometer. Bon der Cordoba-Front meldet der nationale Heeresbericht mehrere Ana risse der Roten, die aber sämtlich abge wiesen wurden. >« täglich von tl b>» iwvch« von b bl» wlworiet werd«», hnten Modtk- z der in de» ird die ^euch- dagegen Mai stellen bis aus an mit ein«» ere gibt, lrinr lesen Anstrich scharfer Land nalem Mörick „Das erste Bauwerk »es neuen Großöeutschen Reiches een mir »Rr »st > nng»««», »«» nmg »»»ilesttg«, aenn sich all« (,<„ teltolte» «ende» »che erBttalch, E! nikst Du iibrr startenspielen usdaner und .'n Getrunken S Beistandes in paar iese wrn mich aul, en zu spielen, clten -ablvan. > bekömmliche ?" — T-ine ike: die -aqe nnigen Köniz mer ' es Onkel Säm-ch I en zum I bmen, die bieraal rn Mer um tm I n wiinickl. wird I alles zu bediene» I einen charaliee» I t Frieden, tziöck I Anfang k>0 lei» I mter oder »aut ln, von angeneh- lesen, osleu, und mcnlelligca r>er> tc Kalliov« Acusterem und ältlich, vlellelii» l?ebenskameraden en. — Nicki« Helming, eliistg« rlker. — Nelle icbildetc» .Vlädrl virtlchast könnri en. Lie braucht ,richt, eln treuer beamter, nnd iß <10 Pf.,, crlebut i, 170 Zciitimeur, g. Mutterlose» Nichte ,>ilr> kiide 80, dunkelt reist, fröhlich und ten Vebenslame' a väterliche, leb, iist, In dem die Märzha 1 eri recht verträglich, nich Witwer mit > vorhanden. - >erns»tätlg, Hans« enem, moderne» mndenen Aiannt ftet »aul momwtch «M. n.eo, durch V«Itbe,ug -tuscht. «,.«« «p,. Pollgeb. lohne V<>»»ust«llil»g«geblll,r, »«< g-r-nmul «Sch-nt- Ach«« «ersemd. «njel-Nr. 10 «ps.; -uhechaw Dresden» Verlaus nur mit V«orgenausgabe iner aflichtigc Be. eiratung ent» icrechnei?" -- Anwartschaft Beiträge an« ng keine Bei. en Beitrad«- chzigmonaiige Anivartlchalt heiratnng be. c gezahlt lein, Tann betrat der Führer selbst das Rebnerpobtum. Wieder brauste», t-m der Beifall und die Heilruse der Arbei ter entgegen, und e» dauerte eine geraume Zett, bevor der Fti-rer da» Wort nehmen konnte. Der Führer umriß zunächst in großen Zügen die innen- und außenpolitischen Grundsätze, deren Anwendung und ziel bewusste Durchführung die geivaltigen Erfolge des ver gangenen Jahres zu danken sind. Er wteö dabei tnöbcsoirdcre aus die entscheidende Bedeutung der Stärkung des deutschen Se l bst b« w u ßt s« t n s auf allen Gebieten und in allen Schichten unseres Volke» hin. Daher sei es auch sein Be streben, diesem neuen Großdeukschen Reich eine würdige Hauptstadt zu geben. Das bedeute nicht, daß das übrige Reich dadurch vielleicht zürlickgestellt werde: aber seine Haupt- ftadt solle besonder» repräsentativ sein und in ihrer ganzen Größe die Größe dev Staate» zum Ausdruck bringen. „Als deutscher Volksgenosse", so erklärte der Führer unter dem begeisterten Jubel seiner Bauarbeiter, „bin ich heute genau da», wa» ich immer war, und will ich nicht mehr sein. Mein« Privatwohnung ist genau die gleiche, die ich vor der Machtübernahme hatte und wird dieselbe bleiben. Hier aber bin ich der Repräsentant de» deutschen BolkeS! »Erneute stür mische Kundgebungen.) Und wenn ich hier jemand in der Reichskanzlei empfange, dann empfängt den Betreffenden nicht der Privatmann Adolf Hitler, sondern der Führer der deut schen Nation! Und damit empfange tch nicht ihn, sondern durch mich empfängt ihn Deutschland." (Begeistert stimmen die Ar beiter dem Führer zu.) Der Führer schildert bann, wie er zu Beginn de» ver- hangen«« Jahres dem jungen Architekten Speer den Auf trag gab. Kür den v. Januar 1930 — so stellte der Führer unter dem jubelnden Beifall der Bauarbeiter fest, — habe pünktlich die Vollendung des Hauses gemeldet werben können. „Das ist noch nie dagewesen. Ich bin selber vom Rau und weiß, was bas heißt! ES ist eine einmalige Leistung, und jeder einzelne, der daran teil hat, kann heute stolz darauf sein! Auch das ist ein Zeichen der Leistungs fähigkeit des deutschen Volkes!" Der Führer sprach zum Schluß allen am Bau Beteiligten seinen herzlichen Dank ans. Da» Werk spreche für sich — und jeder einzelne könne da» Bewusstsein haben, mitgeholfen zu haben an einem Baudenkmal, das viele Jahrhunderte über dauern und von unserer Zeit zeugen werde als das erst« Bauwerk des neuen Großdeutschen Reiches. Er habe sie alle eingcladen, heute hier zusammenzu kommen, damit auch diejenigen draußen in ihren Stein brüchen sehen könnten, was aus ihrer Hände Fleiß entstanden sei. „Ihr alle könnt heute stolz und glücklich sein, und tch freue mich, daß ich mit euch, meine deutschen Arbeiter, da» Fest der Vollendung und der Uebernahme der neuen Reichskanzlei erleben darf. Ich habe euch so oit bet der Arbeit gesehen, und ich weiß, daß da», was jetzt so schöu geworden ist, in der Zeit des Entstehen» sehr viel Schweiß, Arbeit, Opfer und An strengungen gekostet hat. Mit dem Ban dieser neuen Reichs kanzlei ist eigentlich erst da» Jahr 1038 abgeschloffen! In diesem Jahre habt ihr e» geschasst, für die Ereignisse dieses Jahreü ist der Bau hcrgcslellt worden, und daher ist er die Bekrönung des Großbcutschcn politischen Reiches!" Mit minutenlangen Rufen „Wir danken unserem Führer" nnd langanhaltendem, brausendem Jubel bankten die Arbeiter ihrem Bauherrn Adolf Hitler am Schluß seiner Ansprache noch einmal aus tiefstem Herzen für seine Worte. wegen nach dem Sportpalast verlegt. In dieser geschicht lichen Stätte, die heute wieder festlichen Schmuck trug, fan den sich als Gäste des Führer» die rund 8000 Arbeiter ein, die auf dem Bauplatz selbst, in den auswärtigen Stein brüchen, in den Muschelkalkgebicten, in den Marmorschleife- reien nnd Kunstwerkstätten zum Gelingen de» Baues bei getragen haben. Man sah ihnen alle» den Stolz und die Freude darüber an, daß ihrer Hände Arbeit durch die Etu- sadung des Führers anerkannt nnd gewürdigt wurde. Dieser hohen inneren Freude gaben sic überwältigenden Ausdruck, als der Musikzug der L e t b st a n d a r t e den Badenweiler Marsch ansttmmte und der Führer nun durch die Reihen der Arbcitsmänncr hindurch den Weg zur Ehrentribüne nahm. Immer wieder erneuerten sich die Kundgebungen der Freude und Begeisterung, und immer wieder brausten die Heilruse dem Führer entgegen. Die llebergabe des Schlüssels Im Auftrage der Arbetterschast begrüßte der Berliner Arbeiter Mar Hoffmann den Führer. Zu beiden Seiten des Rcdnervodiums standen vier Zimmerleute in ihrer be kannten bunten Tracht mit Znlinder. Mar Hoffmann schilderte den Beginn und Verlaus der Bauarbeiten und führte dabei unter anderem aus: „Mein Führer! Mit mir stehen vor Ihnen Vertreter sämtlicher Sandwerksgruppen. um Ihnen an dieser Stelle ihren Dank abzustatten. Zugleich überbringe ich Ihnen, mein Führer, die Meldung: .Die neue Reichs kanzlei. der Prachtbau der Rcichsbauptstadt. ist schlüssel fertig!' Mein Führer! Ich überreiche Ihnen den Schlüssel!" - Der Führer ging dem Redner entgegen und nahm unter lautem und anhaltendem Händeklatschen der Arbeiter aus seiner Hand ein rotes Etui entgegen, in dem sich der Schlüssel zur Reichskanzlei besait». Botschaft FraucoS an Mnfioltvi. Mussolini hat das Ätt« glted des spanischen Nationalrates AunoS empfangen, der ihm eine persönliche Botschaft von General Franco über reichte. AunoS wird in Rom wirtschaftliche Verhandlungen haben. Der Groß« Rat des FaschtSmnS wird am Sonnabend, dem <. Februar, um SS Uhr, im Palazzo Venezia unter dem Vorsitz des Duce zu seiner ersten diesjährigen Tagung zusammentreten. „Politische" Explosion tu Vukarest vradtmolckuog nasoror llorlioor Sodrtktloituop Berlin, 0. Januar. In Bukarest ereignete sich eine geheimnisvolle Explo sion, bei der ein Hauö vollständig zerstört wurde. Bon den beiden Urhebern der« Explosion wurde einer getötet, während der andere, wenn auch verletzt, jedoch unbekannt entkommen konnte. Der Getötete wurde als ein Mittelschul- lehrer namens Dumitrescu erkannt, der ein große Rolle in der Eisernen Garde gespielt hat, und der bis her von den Behörden vergeblich gesucht wurde. ES scheint, al» ob die Explosion sich ereignete, al» Dumitrescu einen neuen Attentatsversuch vorbereitet«. Diese Ver mutung liegt um so näher, als Dumitrescu geschworen hatte, den Tob des Führers der Eisernen Garde, Codreano, zu rächen. Auch die Tatsache, daß die rumänische Presse nicht» Über die Explosion bertchtcn darf, spricht dafür, daß hier politische Motive eine wesentliche Rolle gespielt haben. entfernt ma, Frische ihre» l eine biiiere n. Sie bleibt mit der -u- Vruck u. Verlag, Ltepsch » Aetchardt, Vreaden «. k, Marten- »-u-teenv'««!- u. MeiEe «r.«M»eke»^i« straße ,S/12. Fernruf252«. Postscheckkonto lSLS Vreden A Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachung«, de, Landrat«« zu Vre-den und de« Schiet»amte» beim «u C>vcrverslcherung«amt Dresden Un»eNaii«t«L<tzriitltüL werde» nlchianltzew-tzu Saragossa, g. Januar. Die Aragon-Armee des Generals MoScardo ist am Sonntag zwischen Lertda und Balaguer in einer Breite von 27 Kilometer und in einer Tiefe von 2l) Kilometer vor gestoßen. Innerhalb des Dreiecks Lertda—Eervera—Balaguer eroberte sie neun Orte, darunter Eastelsera, Linola und B «llvtS. Auf dem rechten Flügel setzten die Navarra- Brigaden unter General Golchaga ihren Bormarsch in Rich tung der Straße Lertda—BorjaS-Vlanca—Tarragona fort. Oestltch von BorjaS-Vlanca nahmen sie vier Orte, darunter Om«llonS, ferner die Höhe Btlantt westlich von Fullada und die Höhen im Norden von Bimbobt. Die Navarra- Brigaden sind also nach Norden etngeschwenkt, und diese Bewegung läßt eine baldige Bereinigung mit der Aragon-Arme« MoScardo» erwarten. Dadurch würben die roten Truppen, die östlich von Lertda stehen, abgeschnitten werben. Die fruchtbar« Ebene von Lertda hat schwer unter der roten Herrschaft gelitten. In den am Sonntag befreiten, Linst reschen Ortschaften wurden die etnrückenden nattonalen Truppen von de« wenigen dort verbliebene» Einwohnern begetstert begrüßt, Ivöv Gefangene sielen in die Hand der Rationalen, vier rot« Flieger wurden abgeschossen. Die Gesamtlänge de» Einbrüche» in die feindliche Front In ttata- tonten »«trägt »wtschrn Benavent be Lertda ssitdöstlich Berlin, ». Januar. Ku Gegemvarl be» Führ««» «u» Reichskanzlers sand am Montagvormittag di« feierlich« Einweihung des Neu» Pan« »der Reichskanzlei i« Berlin statt. Damit ist «in weiterer Abschnitt in der Rengestaltnng der Reichshaupt« stabt erreicht worden. Au der Feier »ahme» «eben zahlreiche« Ehrengäste» rund 8N0Ü Arbeiter teil, die an diesem Riesenbau gearbeitet habe». Bor zwei Jahren, am SV. Januar 1037, verkllndete der Führer den Entschluß, Berlin zu einer wahren Hauptstadt des Reiches auszugestalten. Seit diesem Zeitpunkt sind zahl reiche einschneidende Veränderungen des Stadt bildes bewirkt worden. Im Mat 1037 wurden die umsang- reichtn Sbbrucharbetten an der Bobstraße für den Er weiterungsbau der Reichskanzlei in Angriff genommen. Im April 1038 wurde bann mit den Arbeiten zu dem monumen talen Bau begonnen, und bereit» am 2. August 1038 konnte da» Nichts« st gefeiert werden. In einem gewaltigen Ar beitstempo ist nun dieses Gebäude, das arbeitsmäßig und »eptäsentativ die politische Zentrale des Reiches, der Sitz ber höchsten Verwaltungsstelle ist, und das dem Re- aterungSviertel «in völlig neues Gepräge gibt, nach den Plänen Son Generalbauinspektor Professor Speer, der den Architekt«» Piepenburg mit der Durchführung betraut hatte, seiner Vollendung «ntgegrngesührt worden. Veiheseier im Sportpalast Die Feier dieses nickt nur in der Baugeschickte Berlin», sondern auch in d«r Geschichte de» Dritten Reiche» doch be hutsamen Ereignisses sollt« eigentlich im Ehrenhof dtr Reichskanzlei stattsinben, wurde aber des ungünstigen Wetter» Der Wechsel tm Memel-irekt-rtum Mit dem am Wochenende erfolgten Rücktritt des Memel direktoriums Baltisch»» ist der Schlußstrich unter eine barte und arbeitsreiche Uebergangsepoche im Schick sal des deutschen MemellandeS gezogen. Baltisch«» ist kurz nach den Scpteinbcrwahlen -um Mcmellandtag von 1035 aus seinen Posten berufen worben. Damals hatte da» Memel deutschtum einen in seiner Großartigkeit denkwürdigen Wahl sieg gegen den litauischen Terror errungen. Aber die Siche rung und Ausnutzung dieses Sieges war eine Ausgabe, die mit bcu größten Schwierigkeiten verbunden war. Die Män ner, denen die Memeldeutschen bis dahin ihr Geschick anver traut hatten, wie Dr. Schreiber, Böttcher. Dr. Brindlin- ger und Schnlrat Meyer, hatten flüchten müssen oder waren von den Litauern unter fadenscheinigen Begründun gen der Staatsbürgerschaft und damit der politischen Rechte beraubt worden. Dr. Neumann, der Vorkämpfer einer nationalsozialistischen ErneucrungSbeivegnng ' im Memel land, saß, zum Tode verurteilt und dann „lebenslänglich" begnadigt, tm Gefängnis von Kowuo. Die Mcmellänbcr hatten sich -war zu einer Einheitsliste zusammengesunden: aber eS bestand die große Gefahr, daß sie führerlos den Aus gaben d«8 weiteren KampseS nicht gewachsen waren. In diesem Augenblick in die Bresche gesprungen zu sein, ist da» Verdienst von BalbschuS und seinen Mitarbeitern. Ihre Aus gabe war hart und entsagungsvoll. Fast jede Maßnahme zur Besserung der wirtschaftlichen Lage Memels wurde durch das Veto des litauischen Gouverneurs durchkreuzt. Der litauische Druck — wenn er auch angesichts ber Erstarkung Deutschlands und der Einmütigkeit der Memclländer nicht mehr so groteske und jeder Zivilisation Hohn sprechende For men annahm wie bis 103.', — bauerte an. ES bedurfte allen Geschickes, in dieser Lage soviel für das Memelbeutschtum herauSzuholen, als möglich war. Heute ist diese Periode abac- jchloffen: Memel fordert jetzt sein Recht. Die Wahlen von Mitte Dezember führten noch einmal der Welt vor Angen, welchen völkischen Charakter bas Gebiet besitzt. DaS neue Direktorium, für besten Vorsitz man den Namen von Dr. Neumanns Stellvertreter, Vertu leit, nennt, wird dem Recht zum vollen Einsatz und Erfolg verhelfen. Ran--emerkunsm Eine Lüge zerrissen Der Vater de» ermordeten GcsandtschastSratS vom Rath hat in dem Prozeß gegen den Juden Grünspan vor dem Pariser Untersuchungsrichter seine Aussagen gemacht. Er wurde in seiner Eigenschaft als Zeuge und Zivtlkläger ver nommen. Uebcr zwei Stunden dauerte die Vernehmung, von der betont wird, daß sie sich in würdigsten und eindrucks vollsten Forme» vollzog. Den greisen Rcgiernngsrat a. D. vom Rath begleitete aus seiner Reise nach Parts das all gemeine Mitgefühl aller anständig Empfindenden. Aber dem Weltjudentum blieb es vorbehalten, in einer Weise, die man nur verächtlich nennen kann, die Person des Vaters in das Gewebe der LUgengespinste htneinzuziehen, mit dem es einen klaren Tatbestand zu vernebeln sucht, um abzulenken von dem jüdischen Meuchelmörder und den Hintergründen der Bluttat. Mit wühlender Phantasie wurden Märchen erkunden. So wurde »erbrettet, der Vater vom Raths sei nicht National sozialist und habe im Zusammenhang mit der Beisetzung seines SohneS Schwierigkeiten mit der Regierung, ja sogar eine Auseinandersetzung mit dem Führer gehabt. Er sei verhaftet worben nyd habe in einem Konzentra tionslager Aufenthalt nehmen müssen. Auch die übrigen Familienmitglieder wurden hineingezogcn. Es gibt anschei nend nichts, was so niederträchtig wäre, als daß es eine ge wiße Auslandspresse nicht begierig ausgrtsse und kolportierte. Jetzt hat der Vater vom Rath selbst Stellung gegen die Anwürfe genommen, die die Ehre seines toten Sohnes antasteten, und daraus hingewiesen, daß sein Sohn bereit» geraume Zeit vor der Machtübernahme sich zum Führer bekannte und schon 1082 Mitglied der NSDAP wurde. Er hgt weiter klargestell», baß er sich mit seinen eigenen politischen Ansichten in vollem Einvernehmen mit seinem Sohne befand und yat nachdrücklich die verschiedenen Gerüchte, die im Aus lände verbreitet wurden, in das Reich böswilliger Er findungen verwiesen. Damit ist wieder einmal das System an den Pranger gestellt, mit dem die Hetze gegen Deutschland arbeitet. Mit den Aussagen des Vaters ist ein hinterlistiger Angriff des Weltjudentum» abgcwiescn worden. Es ist zwar nicht anzunehmen, baß die notorischen Greuel- fabrikanten jetzt der Wahrheit die Ehre geben werden. Wohl aber darf man von der anständigen Auslandspreffe er- warten, daß sie von diesem Treiben im Interesse ihre» eigenen Ansehens abrückt und den Aussagen des Vaters de» Ermordeten den ihnen gebührenden Raum -»billigt. Wir stellen mit Befriedigung fest, daß einige fran zösische Zeitungen inzwischen bereits entsprechend gehandelt und die Methoden gcbrandmarkt haben, die in Erscheinung getreten waren. Wo aber bleiben die übrigen? Die Behand lung des Falles stellt einen Prüfstein sür journalistische Sauberkeit dar, der interessante Rückschlüsse zuläßt.
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