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Dresdner neueste Nachrichten : 27.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-27
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.03.1935
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43. Jahrgang Mittwoch, 27. März 1S3S Nr. 73 lohne Zustrllunq-gebahrj Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Avf., außerhalb Sroß-Dr.-den- 15 Apf- mit Handels« und Industrie «Zeitung L'SL'-L -ovE " HalbmonalbiMAM postbezugmonatl.rsraAM.rinskhl.-rApf.postgebükrel, SLrlftleltunii. Verlag und SauvlaelwäfUstelle: Dresden«^ Zerblnandstraße 4 Dresdner Nemste Nachrichten Ltnrelaenveeile« Einm-pmisr bi» rr mm brett, mm-Z«n« tm . ' !- An,eigen«,,! 14 Rpf., dl« 7V mm beeil, wm-Zell« tm Tizttitl 1,10 AM. Rabatt nach Staffel v AnzelgrnpreielP« Rr.I. Sriefgedühr für SuchNabenon,eigen so Apf. au-schl. Porto. Für Eli» schaltung an bestimmten Tagen und Plätzen wird kein« Gewähr übernommen. Postadresse: Dresden««.I. Postfach * Fernruf: ortsvettedr Sammeinummer 2SkM, Fernvettebr msi. 20V24,27S81-27-8Z . relegr.: neueste Dresden * Serltner Schriftlrttung: vtttortastr.s»; Fernruf: Kurfürst YF61-SZ6S postsch«t: vreäden 2040 - Sllchwerlangl« Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandi noch aufbewayrt. - 2m Aaste höherer Gewalt oder Letned-störung haben unsre Sezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de- enisprechenden Snigeit- Krantreichs Riesenfchlachtschiffe Vas Alottendauprogramm voluder Kammer genehmigt Telegramm unsres Korrespondenten e II. Paris, 2«. März Die sranzöstsche Kammer hat gestern in kurzer Debatte mit 458 gegen 125 Stimmen das neue Flottenbauprogramm sitr 1985 genehmigt. Das Programm umfaßt bekanntlich deg Bau eines ersten Großkampsschtsses von 85000 Tonnen sowie den Bau von zwei Torpedobooten. Das zweite Groß- kampsschiss soll erst am 1. Mannar 1987, also nach Ab. laus des Washingtoner FlottcuabkommcnS, in Ban ge nommen werden. Man erinnert UL, das, der Bau dieser Großkampsschisse zunächst mit^deutltcher Spitze gegen Italien beschlossen worden war. Da nun aber Schreckensurteil in Kowno Freundlicher Verlauf des englischen Besuches - Japans Ausscheiden aus -em Völkerbund - Eröffnung -er OAK.-Tagung in Leipzig Todesurteile und Zuchchausstrafen X aowno, 2«. März. (Durch Funkspruchs Am Dieusiagvormiktag gegen IN Uhr wurde unter großer Spannung das Urteil - des tlownocr Kriegsgerichts verkündet. Der Vorsitzende gab bekannt, datz Emil Boll, Walter Prietz, Heinrich Wannagat und Smit Lepa zum Tode verurteilt worden sind. Es handelt sich hier um die Angeklagten des sogenannten Fememordes der Jcsuttis-Gruppc. Johann und Ernst Wal lat wurden zu lebens länglichem Zuchthaus verurteilt. Der Führer der Sozialistischen BolkSgcmeinschast vr. Reumann und liiert «leit erhielten je zwölf Jahre Zuchthaus. Die Angeklagten »wanka, Ernst Rademacher, Brokoph Riegel, Haak, Grau, Lappicns, Scheschkewitz erhielten je zehn Fahre Zuchthaus. Der Führer der Vhristlichsozialistischen Arbeitsgemeinschaft, Freiherr o. Satz, Baron Ropp, Rebberg, Gronenberg und acht andre Angeklagte wurden zu je acht Jahre» Zuchthaus verurteilt. Bei den Bcrurteilten wird das gesamte Vermögen beschlagnahmt. Als vor vierzehn Tagen die Anklagevertreter im Komnoer Memelländcr-Prozcs, ihre unerhörten Stras- anträge verkündeten, da hielt cs niemand in der ge samten Knlturwclt für möglich, das, das Gericht cS fertigbrtngen würde, diese Slrasanträge zum Urteil zu erhebe». Es ,i st trotzde in geschehen! Tas Kownocr Gericht hat ein Schreckensurtcil ohne Bei- svicl gesollt,- »nd erschüttert sragt mau sich, ob die Kownocr Machthaber es nnn auch noch wagen werden, den Wahnsinn aus die Spitze zu treiben und dieses Urteil uvUstrecken zu lassen. Aber allein die Tatsache, datz solche Ttrascn im Namen des „Rechts" verkündet werden konnten, genügt, um scstzustcllen, datz Litauen in der Behandlung der Mcmclländcr nur die Methoden der Gewalt und des Hasses anwcndct, und datz cs sich den Teufel darum schert, was im Bcgriss aller zivilisierten Nationen Recht wirklich bedeutet. ES ist vom ersten Tage des Kowuocr Prozesses an vollkommen klar gewesen, datz die Anklage jeder Grundlage entbehrte. Man warf den Führern und den Anhängern der Sozialistischen Volksgemeinschaft und der Christlich-Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft vor, datz sie die gewaltsame LoSIrennung des Mcmcl- gebietS von Litauen betrieben hätten, und von einer besonderen Gruppe der Angeklagten wurde behauptet, datz sie an dem vollständig ungeklärten Tode des JcsuttiS schuldig seien. Beweise? Tie hat cs vor her nicht gegeben, und auch während der Verhandlun gen wurden sie nicht erbracht. Wer im Besitz einer alten Jagdflinte oder eines vorsintflutlichen Trommel- rcvolvers war, der galt auch schon als verdächtig. Geständnisse? Auch über diese verfügt das Kownoer Gericht lischt. In der Bornutersuchung sind freilich verschiedentlich Geständnisse ausgezeichnet worden — aber entweder wurden sie in die Proto kolle hineingesälscht, oder sie waren von den Ange klagten unter schlimmsten Mißhandlungen erpreßt worden. Allein diese Bornntersuchnng war kennzeich nend für die Art der lltauischen „Justiz". Und vom gleichen Geiste war auch die Prozeßiührung getragen. Ter heutige UrteilSsprnch fügt sich nun zwar passend in das bisher schon gewonnene Bild ein. Gerade deshalb aber muß es seststehcn, datz das letzte Wort noch nicht gesprochen lein darf. Kann oder will Litauen die Ausgaben nicht erfüllen, die ihm im Memcltzatut auscrlcgt sind, dann müssen ihm von andrer Leite seine Pflichten klargcmachl werden. Was werden die Unterzeichner der Mcmclkonvention — England, Frankreich, Italien, Japan — nun tun? Nicht nur Deutschland wartet gespannt aus Antwort. Gnadengesuch für X Kowno, 26. März Von den weiteren Angeklagten tm Memelprozctz wurden Drehle», Preikschas und vi-. Herbert Böttcher ebenfalls zn 8 Jahren Zuchthaus ver urteilt. Die übrigen Angeklagten erhielten Zuchthaus strafen von 1!4 bis zn S Jahren. Lediglich die beiden Spitzel «nd Kronzeugen, Molinus und Kubbutat, erhielten 114 Jahr« Zuchthaus, die in GesänguiSstraßen umgewandelt wurden. Gleichzeitig verkündete das Gericht, datz es sür diese beiden «in Gnadrngrsuch Krim Staatspräsidenten einreichen «ürd«. Es ist bezeichnend sür die Methode der Urteils findung, datz gerade diese beiden, obwohl Molinus Geschäftsführer der Sovag war und mithin eine führende Rolle spielte, von dem Gericht in dieser Weise behandelt werden. Nur ganz wenige Ange klagte, bei denen es sich in der Hauptsache um N a m e n S v e r m e ch s l u n g e n handelt, also nm solche Männer, die überhaupt gar nicht aus die An- die beiden Spitzel klagebauk gehörten, oder um sunge Leute von 16 und 17 Jahren, wurden sreigcsprochen. TaS Gcrichtsgrbäude und die umliegenden Stratzcnzüge machten am Dienstagvormittag den Eiu- drukk eines großen Tages. Ma» hielt ein erhebliches Polizeiaufgebot aus der Straße, das die Menge, die sich dort versammelte, sofort auSeinandertricb. Im Gerichtssaal war die militärische Bewachung erheblich verstärkt und auch auf die bisher aus freiem Fuß be findliche» Angeklagten ausgedehnt. Die Diplo matenloge mar überfüllt mit Vertretern aus- ländischer Staaten, hohen litauischen Richtern und Be- amten. Aus den Pressetribünen herrschte ein Andrang, der erheblich stärker als bei Eröffnung des Prozesses war. Der Zuschauerraum dagegen war nnr wenig gefüllt, da nur wenige Zuschauer zu der Urteilsver kündung zugelassen worden waren. Die Angeklagten nahmen das Urjctl ohne jede große Bewegung und sehr ruhig hin. Man hatte aber allgemein den Ein« druck, daß dieses entsetzliche Urteil von niemandem erwartet worden war. (Siehe auch die Meldung aus Seite S) die französisch-italienische Freundschaft „besiegelt" ist, wurde gestern der Bau dieses Schisses mit den „deut schen Floltenrüstungen" begründet. Marinemtnister Pi 6 trt war aber doch ossenhcrzig genug, zu erklären, daß bisher nur „zwei befreundete Nationen", nämlich England und Italien, Uber gleich große Ein- heiten verfügen, und daß Frankreich mit dielen Nationen keinen Konflikt zu befürchten brauche. „Wozu bauen wir also 35 000-Tonnen- Schisse?" fragte der Abgeordnete Cot dazwischen. Er erhielt aber keine Antwort. Zum Schluß erklärt« der Marlneminister Pistri, daß nur zwei Arten von Kriegsschissen niemals von der Veralterung bedroht leien: die Großkampsschisse. die die Infanterie der Marine darstellten, »nd die U-Boote. Alle andern Einheiten, namentlich die Torpedoboote und die Tor- pedobootzerstörer, könnten lrüher oder später durch Flugzeuge ersetzt werden. Historische Lllstmedtingeit Links vom Führer Außenminister Sir John Simon und Lordsicgelbcwahrer Eden. Rechts vom Führer der Dolmetscher und dann Außenminister Freiherr v. Neu rätst. Offene Aussprache beim Führer Bericht unsrer Berliner S ch r i s t l e i t u n g s-V Berlin. 26. März Tic Berliner drutsch-eugliiün! Aussprache ist tu "vollem Clangc. Ohne sede Förmlichkeit ist mau am Montagvormittag sofort an die zur Debatte stehenden Fragen lAbrüstuug, Sicherheit, Völkerbund, Lnstpaktj hcrangetrctrn. lieber den Berkaus der gestrigen Be» iprcchung«u wurde am Abend folgender amtlicher Be richt ausgcgcbcn: „Der Führer und Reichskanzler empfing heute vormittag den britischen Außenminister Sir John Simon und Mr. Anthony Eden im Beisein des Reichsaußcnministcrs. Freiherr« v. Neurath und des britischen Botschafters Sir Eric Phippo. Besprechungen fanden statt sowohl am Vor mittag als auch am Nachmittag über einige der Fragen, die in dem englisch-französischen Eom- muniqne vom 8. Februar erwähnt worden sind. Die Besprechungen werden im Lause des mor gigen Vormittags wicdcrausgcnomme» werden." Wie auö diesem kurzen Bericht, dessen Abfassung den internationalen Gepflogenheiten entspricht, hervor geht, sind die Verhandlungen bisher normal verlausen. Sie begannen am Montag kurz nach IN Uhr und wurden nach vierstündiger Tauer kurz vor 14 Uhr durch eine Panse unterbrochen. Die englischen Staats männer nahmen als Gäste des deutschen Rcichsaußen- ministcrS an einem Frühstück teil und machten dann eine Spaztersahrt durch Berlin. Gegen 16 Uhr wnrden die Beratungen in der Reichskanzlei fortgesetzt. Sie dauerten bls gegen 19,80 Uhr. Str John Simon und Mr. Eben fuhren dann ins Hotel Adlon, wo sie be kanntlich Wohnung genommen haben. Kurz daraus wurde in der englischen Botschaft die ausländische Presse empfangen und kurz ln der dem deutschen Eom- muniquü entsprechenden Weise unterrichtet. 29,80 Uhr begann das den englischen Ministern vom Rcichöautzcn- mlnister v. Neurath zu Ehren gegebene Abendessen. Ai» diesem nahmen außer den englischen Ministern teil: der Führer und Reichskanzler, der britische Bot schafter, sämtlick»« Kabinettsmitglieder, die Begleiter der englischen Minister sowie di« Herren der briti- schen Botschaft und führende Persönliclsteitcn der RelchSbeHörden und der Partet mit ihren Damen. Am heutigen Dienstag morgen wurden die Besprechungen in der Reichskanzlei fortgesetzt. T4e Vertreter Englands stehen natürlich im Mittelpunkt der Ansmerklamkcit der RctchShauptst.adt. Auch atu Montag sammelten sich vor dem Hotel Adlon und dDc Reichskanzlei größer« Menschenmengen an. Di« gkoße Bedeutung, die auch tm Ausland« den Ber liner Beratungen bcigcmcsscn wird, zeigt sich in de« Anwesenheit einer beträchtlichen Anzahl von Sonder korrespondenten ausländischer Zeitungen. Es besteht in dentschen Kreisen übrigens der Ein druck, datz die Beratungen am ersten Tage zn einer sehr offenen Aussprache gesührt haben. Ta cs daraus ankomnit, manche Bedenken, Mißverständ nisse und Unklarheiten, die in der Londoner Schluß erklärung, welkt»« die Grundlage der Verhandlungen bildet, vorhanden sind, zu beseitigen, ist eine solch« vfsenc Aussprache selbstverständlich der beste Weg, nur einander uäherzukowmcn, und man hat in dentschen Kreise» den lebhaften Wunsch, daß sich aus dieser klaren Abgrenzung der Standpunkte ein« sachlich« Förderung der ja nicht Deutschland und England allein, sondern ganz Enrozm angehenden Fragen er gibt. Der Montagabend schloß jedenfalls in Kreisen der Beobachter mit der zuversichtlichen Meinung, daß aus beiden Seiten der beste Witte zu einer Verständi gung vorhanden ist. Oie heutigen Besprechungen X Berlin, 26. März Am Dienstagmittag gegen Uhr wurden die Besprechungen mit den englischen Ministern in der Reichskanzlei durch eine Mittagspause unterbrochen, Vom Publikum lebhaft begrüßt, begaben sich Außen, Minister Sir John Simon und Lordsiegelbcwahrer Eden mit ihrer Begleitung in zwei Krastwagcn in die englische Botschast, wo die «onsercnzteilnchmcr das Mittagessen grmcinschastlich einnchmcn. „Und das ist gut so" Sonderkabeldicnst der Dresdner Neue st en Nachrichten „L Washington, 26. März. (Durch United Preß» Vor Pressevertretern nahm Senator Borah Stel lung zu dem Schritt Deutschlands. Er äußerte u. a.: „Der Vertrag von Versailles wird be seitigt, und daS ist gut so." Die BundeS- Fußball-Ländersptel ln Dresden Sonntag den 26. Mai wird nach einer Entscheidung des Fachamtes Fußball im Dentschen Reichsbund sür Leibesübungen der Länderkamps zwischen der deutschen Nationalmannschast >q»d der Auswahlels der Tschecho« llowakri in Dresden tUrSgctragcn.
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