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Dresdner neueste Nachrichten : 06.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193509069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-06
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.09.1935
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Freitag, 6. September 1SSS 43. Jahrgang Nr. 208 > Dresilmr Neueste Nachrichten mit Handels« und Industrie-Zeitung Halbm°na,I.1,0oRM^ostb-,ug m°natt.2^RM.e^schh47Rpßp°stg.bühren Aamillman,eigen dNps.,b,«7Smmbsel,e°>m-3-tt. im Tertt-il,,loRM. (ohne ZusteNungsgebllhr). Kreuzbanbsendungen. M die Woche IchO AM. . Nachlaß nach Malsioffel l oder Mengensiaffel v. Lsttfgebühs für Ziffer- Einzkinuinmek 10 Äpf., außerhalb Groß «Dresden» 1A Aps. vkdkistieitllNg, Ätsiag und vüllplütfltzUstSftkÜk: VkkS-tll'Ä^ Akk-!nüll-ftkstöt 4 anzeigen 30 Rpf. autschl. Porto. Zur Zeil iff Anzelgenpreisliffe Nr. 4 gültig. Postanschrift; VreSden-A.1. Postfach«- Fernruf: Orttvenehr Sammelnummer 24601, Fernvenehr 27SS1-27S8Z«relegr.: neueste Dresden * Berliner Schriftleitung: Berlin K.3S, VlNortastr.in; Aernmf: «urfstrst SZ6i-S366 Postscheck: Dresden 20«) - Nichtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder »urllckgesanbt noch oufbewahrt. - Zm Aaste HSHerer Gewalt oder SetrlebSstorung haben unsre Bezieher leinen Anspruch aus Nachlieferung oder grstatiung des entsprechenden Entgelts Wieder ein litauischer Rechtsbruch Veröffentlichung der italienischen Anklageschrift gegen Abessinien — Abschluß der Lustmanöver bei Braunschweig Die Schuld am SiilstmzunM Vier Verhaftungen in Berlin VX8. Berlin, 8. September Die Iustizpresscstelle Berlin teilt mit: Wie seinerzeit bereits bekanntgcworden ist, hat die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Berlin, un mittelbar »ach dem Einsturznnglück bei dem Bau der Nord-Lüd-8-Bahn in der Hermann-Göring-Straße, das insgesamt 10 Todesopfer gefordert hat, die Er mittlungen über eine etwaige Schuld frage cingeleitet. Tie Bearbeitung dieses die Oesscntlichkeit i» besonders hohem Maste interessieren den Verfahrens wurde dem Oberstaatsanwalt Dr. Reimer übertragen, zu dessen Unterstützung nach wie vor Gcrichtsasscssor Riel, der seinerzeit als erster Vertreter der Staatsanwaltschaft bei den Aus- ränmungSarbeitcn zugegen war, tätig ist. Zur ein gehenden Aufklärung hat die Staatsanwaltschaft ein Sachverstttndigengremium hinzngezogen, das unter Leitung des Geheimrats Professors Dr. Hertwtg von der Technischen Hochschule Berlin steht und dem als Mitglieder solgende Herren »»gehören: Professor Dr. Dischingcr von der Technischen Hochschule Berlin, Professor Dr. Halter von der Technischen Hochschule in München, ReichSfachgLuppcnwalter Hnpf- auer (Deutsche Arbeitsfront), Regierungsbaurat im Ruhestand Bousset, Regierungs- und Baurat Schupp an vom Polizeipräsidium Berlin. Die Untersuchung über die Ursachen des Sinsturz- unglücks ist inzwischen soweit gediehen, dast aus Ver anlassung der Staatsanwaltschaft heute Haft befehle gegen solgende Personen erlassen und voll streckt worden sind: 1. Direktor Hugo Hossmann von der Berlinischen Baugescllschaft m. b. H. L. Ingenieur Joseph Karl Rath, Technischer Sachbearbeiter der Berliner Bangescllschast m.b. H. S. Bauleiter Diplomingenieur Frist Roth. » ReichSbahnrat Wilhelm Weyher. Den Festgenommenen wird sahrlässige Tö tung zur Last gelegt, die darin erblickt wird, dast bei der AuSsührung deS Baues grobe Verstöße gegen anerkannte Regeln der Baukunst vorgekommcn sind und daß die Genannten dasitr in erster Linie die Verantwortung zu tvagcn haben. Mit dem abschließenden Sachverständigengutachten bürst« in etwa einer Woche zu rechnen lein. Willkür gegen Dr. Schreiber Entziehung der Staatsangehörigkeit - Mit allen Mitteln gegen die Einheitswahttiste X Memel, 8. September. (Durch Funkspruchs Der Gouverneur des Memelgebietes hat dem früheren Landcspräsidcntcn und festigen Tpistenkan- didaten der memclländischen Einheitsliste zur Wahl am LS. September, Dr. Schreiber, die Staatsange hörigkeit entzogen. In der Begründung heistt es, dast Dr. Schreiber die litauische Staatsangehörigkeit als Bürger deS Mcmclgcbietcs durch unrichtige Bescheini gung erhalten habe. Er und seine Familie werden von nun an alsAuSl 8 nder behandelt. Da Dr. Schreiber Präsident der Memelländischen Handelskammer ist und in verschiedenen sonstige» wirtschaftlichen Organisationen «Nb öffentlichen Kör» perfchasten deS Memelgebietes führende Stellungen bekleidet, deren er mit dem Verlust der Staatsange hörigkeit vcrlorengeht, steht er persönlich mit feiner Familie nach diesem Willkürakt vor dem Ruin. * Wie bekannt, ist Dr. Schreiber seit 18 Jahren Memclländer, also längst vor der Ratifizierung des Memelabkommens im Memelgebiet ansässig gewesen. Bisher sind niemals Zweifel an seiner Staats angehörigkeit laut geworden. Er wurde vom litauischen Gouverneur seinerzeit sa sogar zum Landrsprästdenten ernannt. Als Beamter einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft hat er seinerzeit auf Grund seiner An- stellung auf Lebenszeit vorschriftsmähig für Litauen optiert. Der angegebene Grund für diesen neuen Schlag gegen die stammcsbewustten Memelländcr ist also so fadenscheinig wie nnr irgend möglich. Die Litauer verfolgen keinen andern Zweck, als die deutsche Einheitsfront ihres Spitzenkandidaten zu berauben, und dazu erscheint ihnen eben jedes Mittel recht. Die Willkür der Litauer kennt überhaupt keine Grenzen mehr. Zwei weitere Beispiele: Tie Ausgabe des „Memeler Dampf boots" vom DienStag wurde beschlagnahmt, weil durchaus ordnungsgemäst Dr. Schreiber als Spitzenkandidat der Einheitsliste gc- nannt worden war. Die Donnerstag-Ausgabe wurde ebenfalls unterdrückt, weil die deutschen Wähler auf gefordert wurden, für die Wahlunkostcn Spenden zu stiften. Je näher der Wahltag rückt, desto häufiger und desto brutaler werde» die Rechtsbrüche der litauischen Stellen. Zweimal ist schon das be stehende Wahlgesetz geändert worden. DaS Ziel dieser Aendcrungen besteht lediglich darin, eine Wahl täuschung und eine Wahlbceinflussung in allergrößtem Umfang zu ermöglichen. Die Litauer im Memelgebiet dürfen tun,was ihnen be liebt. Die Deutschen dürfen sich nicht einmal verteidigen. Eine der litauischen „Grüßens der ehemalige Gesandte in Berlin und Lon don, Sidzikaukas, hat vor kurzem in Kowno un gefähr folgendes gesagt: „Die Memelländer haben kein Beschwerde, und kein Petitionsrecht. Beschweren sie sich doch, so sind die litauischen Gerichte dazu da, sie dafür zu bestrafen." Diese Worte offenbaren in kaum noch zu überbietendem Zynismus die Mittel der litau ischen Bestrebungen im Memelland. Im Memel deutschtum gibt eS gegen diese Gewaltakte nur eine Stimme, die Stimme einhelliger ungeheurer Em pörung. Und es ist immer wieder notwendig, darauf hinzuweisen, daß mit der Zuspitzung der Lage im Memelgebiet die Verantwortung der Signatarmächte, die dem Memeldeutschtum die, in der Konvention niedergelegten autonomen Rechte garantiert haben, immer gröber un- ernster wird. Wer braucht Kolonien? Oberst House für bessere Verteilung -es Kolonialbesitzes X New Bork, 8. September. (Durch Funk» fpruch.j Oberst Edward M. Hous«, der früher« austenpolitische Berater WilsonS, «erössentlicht in der Zeitschrift „Liberty" einen Aussatz, in dem er de» Ge» danken vertritt, dast der Weltfrieden nnr durch eine bessere Verteilung des Landbe» fisteS der großen Kolonialländer zu» gnnsten Deutschlands, Japans und Italiens erhalten bleiben könne. Eng land, Frankreich, Sowjetrustland und di« Bereinigten Staate«, di« vier Mächte, die „die Welt besitzen". «übten den andern drei Ländern Ausdehnungsmög« lichkeiten gewähren, die den gegenwärtige« Verhält nisse« angemessen seien. Jeder Staatsmann, so erklärt Oberst Hous«, wird in privater Unterhaltung zugebeu, dast Deutschlaud, Italien und Japan Gebiete benötigen, wohin sie ihren BevölkerungSüberschnst schicke« ««d woher sie die Rohstoss« beziehen können, die ihnen das eigene La«d nicht gewähren kann. Aber di« grob«« besitzenden Ration«« sind nicht willen», ihre« weniger glücklichen Genoffen mehr als „Brotkrumen ,« gewähren, di« vom k-lonsttten Tisch sollen". Erster M des Genfer Schauspiels In Genf hat gestern nachmittag die erste Rats sitzung in der abessinischen Angelegenheit stattgcsnnden. Beschlüsse sind vorläufig nicht gefaßt worden. Rats präsident ist zur Zeit der argentinische Gesandte in der Schweiz, R u i z G u i na z u, der zunächst einmal mit teilte, daß der Spruch des Schiedsgerichts über den Zwischenfall von Ualual einstimmig gefällt worden sei und dem Rat demnächst mitgeteilt werden solle. Wie wir schon berichteten, hat sich das Gericht sehr diplomatisch aus der Affäre gezogen und ein sehr salomonisches Urteil gefällt. Es hat nämlich nie mandem recht gegeben, weder Italien noch Abessinien, sondern hat erklärt, daß beide Länder letzten Endes an dem Zwischenfall unschuldig seien. Italien begründet aber, wie bekannt, sei» Vor. gehen gegen Abessinien längst nicht mehr mit dem schon halb vergessenen Zwischenfall von Ualual, son dern hat dem Rat «ine ausführliche Denkschrift vorgelegt, die ein ganzes Bündel schwerster Anklagen gegen Abessinien enthält. Diese Vorwürfe wurden von dem italienisrl-en Vertreter, B a r o » A l o i s t, in der Ratssitzung durch eine außergewöhnlich scharf gehaltene Erklärung noch unterstrichen. Aloist erklärte rund heraus, es gebe keine Möglichkeit eines friedlichen Zu sammenlebens -wischen Italien und Abessinien mehr. Die italienische Regierung könne der abessinischen Regierung keinerlei Vertrauen mehr entgegenbringen und glaube, daß nicht mehr die geringste Möglichkeit bestehe, daß Abessinien vertrag liche Verpflichtungen, zu deren Ueberimhme es sich bereit erklären sollte, rinhalten würde. Der stilistische Bertretcr Abessiniens, der fran zösische P r o s e s I o r I dz e, antwortete mit Gcgcn- angrissen gegen Italien und behauptete, Italic» suche, nachdem der Zwischenfall von Ualual ans der Welt geschasst worden sei, nach einem neuen Vorwand, um Zeit für weitere Vorbereitung des Krieges zu finden. Die italienische Denkschrift stelle die inneren Ange legenheiten eines Völkerbundsmitgliedes zur Erörte rung und schasse damit einen ernsten Präze denzfall. Aalglatt und diplomatisch außer- vrdentlich vorsichtig sprachen Eden als Ver treter Englands und Laval als Vertreter Frankreichs. Eden vermied in seiner Rede alles, waS von Ilalicn irgendwie peinlich enipiunden werden konnte, und »er stieg sich sogar zu der Behauptung, von irgendwelchen Konflikten zwischen England und Ilalicn tönne nicht die Rede sein. Selbstverständlich, daß Eden iv.mhl ivic Laval erneut betonten, ire Länder stünden auf dem Boden der Völkcrbnndssatzung. In Paris und London ist man, nach den Berichten der heutigen englischen und französischen Morgen zeitungen zu urteilen, wieder einmal ziemlich opti mistisch gestimmt. Im Pariser „Oeuvre" glaubt Frau Tabouiö bereits die Umrisse eines Kompro misses zeigen zu können lvcrgl. Bericht unsres Pariser ^-Korrespondenten). Im ganzen hält sie sich aber dabei an das, was Eden in seiner Rede über das seinerzeit aus der Pariser Konferenz von England und Frankreich vorgeschlagene Angebot an Italien, das von Mussolini als unzureichend abgclehnt wurde, gesagt hat. Trotzdem klammert man sich in Paris an die Hoffnung, daß der Duce doch noch zu Verhand lungen auf der Grundlage dieses Pariser Angebots bereit sei, und in einigen Zeitungen wird sogar schon davon gesprochen, man habe in Rom neue Verhand lungsvorschläge ansgearbcitct. Tie Rede AloisiS, so sagt man, widerspreche trotz ihrer Schärfe dieser Kom- promißbereitschast Italiens nur scheinbar. Ihr Text sei in Rom festgesetzt worden, bevor die in den letzten 24 Stunden sichtbar gewordenen Entspan- nungStcndenzcn sich dort durchsetzen konnten. In Paris begründet man diese optimistische Stim- mung ferner damit, Eden habe sich unter dem Einfluß LavalS gemäßigt, während man in London umgekehrt sest'tcllt, Laval sei stärker in EdcnS Bahnen cingclcnkt. Ans jeden Fall will man eine weitgehende Annähe- rnng der beiden Standpunkte sestgcstcllt haben. Ob dieser Optimismus stichhaltig ist und ob eine Entkpan- nung wirklich vor der Tür steht, müssen die nächsten Tage lehren. Schließlich kommt es ja auch noch daraus an, was Abessinien zu sagen hat. Und man scheint in Addis Abeba dnrclmnS noch nicht an Kapitulation z» denken. Im Gegenteil: der Vertreter Abessiniens in Gens soll heute vormittag die strikte Anweisung erhalten haben, den bisherigen abessinischen Standpunkt nicht zu ver lassen und alle Kompromisse abzulchnen. Paris ist optimistisch Hoffnung auf neuerliche Hinauszögerung der Entscheidung Telegramm unsres Korrespondenten 8. Paris, 8. September In Paris beurteilt man di« weitere Entwicklung der Genfer Verhandlungen über Abessinien heute morgen folgendermaßen: Man nimmt an. dast der VölkerbundSrat zunächst einen dreiköpfigen Bericht» erstatteranöschutz ernennen wird, der di« italie, Nische Anklageschrift und die abessinisch« Rechtfertigung zu prüfen hätte. Vielleicht werde man auch gleich eine ^UnteisuchnngSkommission einsetzen. Ferner würden die Delegat ionSsührer Frankreichs, Englands und Italiens selbst ihre in Paris seinerzeit unterbrochenen Verhandlungen wieder ansnehmen, und zwar, wie Frau Tabouis im „Oeuvre" berichtet, ans folgender Grund, läge: Gründliche Reorganisation Abessiniens auf wirt, schastlichem, finanziellem, handelspolitischem, technischem und industriellem Gebiet, Modernisierung der Berwal» tung. Ausarbeitung eines Fremden» und Rieder» laffungSrechts, Abschaffung der Sklaverei, Organisa tion der Grenzpolizei «nd der Polizei überhaupt. Ferner Abschluß von Handels» «nd KonzefsionSver« trägen mit den Nachbarländern und schließlich Revision der Grenze«. Bei affen diesen Punkten könne Italien besonders bevorzugt werden, so daß «S eigentlich prak» tisch doch das Protektorat über ganz Abessinien erhalt«. Dies« Berhandlnngen aber würde« monatelang aubanern, «nd sie könnte« nur gelingen, «en« während dieser Zeit keinerlei kriegerisch« Handlungen vor kämen. Ob diese Voraussage nicht etwas allzu optimistisch ist, must die weitere Entwicklung lehren. Die Betrach tungen der Pariser Morgenblätter sind auf einen „gemäßigten Optimismus" eingestellt. Man begrüßt e» als einen großen Fort schritt, daß sowohl der Engländer wie der Italiener in der gestrigen Ratssitzung betont Hütten, «S gäbe keinen „d i r e k t e n" K o n s l t k t zwischen Eng. l a n d u n d I t a l t e n. Tic Pariser Presse will weiter wissen, daß Italien sich verpflichtet habe, bis zum Ab schluß der Genfer Verhandlungen keinerlei kriegerische Maßnahmen in Abessinien zu unternehmen, cs sei denn, daß es „provoziert würde". Tic französischen Kritiker glauben, sowohl ans englischer wie aus italie nischer Seite gewisse Anzeichen eines Ver stäubt g u n g s w i l l e n s seststellen zu können. Mau behauptet z. B., daß die Friedensbereitschast Italiens stärker sei, als die gestrige leidenschaftliche Anklagerede AloisiS vermuten lasse. Aber das komme vielleicht daher, er klärt Pertinax im „Echo de Paris", daß die Rede Edens unter der Mitarbeit Lavals in Genf selbst auSgearbcitct und daher gemildert worden sei, während AloisiS Er klärungen noch in Rom „in einseitigem Parteigeist" abgesaßt worden seien. Italien wisse aber heute, baß in Genf eine engere Zusammenarbeit zwischen Frank reich und England bestehe als noch vor wenigen Wochen auf der Pariser Dreierkonferenz. Pertinax behauptet, der englische und der französische Standpunkt seien auf dem Wege, sich einander zu nähern. Die Reden Edens und Lavals seien durchaus auf den gleichen Ton eingestellt, wobei allerdings Eden „lortv" und Laval „piano" gesprochen habe. Dazu komme, daß Italien sich auch davon habe Überzeugen können, daß Englands militärische Machtmittel im Mittel meer doch nicht ganz zu verachten seien. Vielleicht werde es England angesichts der tech- Nischen Entwicklung der Luftwaffe nicht gelingen, seine Seeherrschast jederzeit aufrechtzuerhalten, aber cs genüge !m gegenwärtigen Falle für die Zwecke des englischen Reichs, wenn die englische Flotte nur den Eingang und den Ausgang des MittelmeerS bet Gibraltar und bet Port Said in der Hand behalte. Dann sei Italien, falls es hart auf hart gehe, doch aus die Knie gezwungen.
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