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Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-20
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1935
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Dresdner Neueste Nachrichten »ez«g-preise: 2,00 RM. . emflyi. ^ragrnoyn mvnamiy '..... — ,.. > Halbmona!l.1,00AM. Postbezug monaN.2/X)7M.«Inschl.4ZKpf.p,stg<bahr«n (ohne Zustellungsgebkche). Kreuzbandsendungen: Für bl» Woche 1/X) RM. Einzelnummer 15 Apf., «ßech«» «nß.or»^»« 26 Rpf. mtt Handels, und Industrie'Zeitung Schristleitung, Verla» und SanylgeschDdstelle: Dre-den-A^ Zerdlnandstrade 4 Anreiaenvreike: Trundprels: die Ispalligemm-Zeste lm An» > zrlgenitll 14 Rpf.,Gt«llengesuche und privat» Jamllienanzelgen SNpf.,diei» ww breit« wm-Zelle Im Teztteill.ioRM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel k. Srlefgebühr für Ziffer» anzeigen Z0 Rpf. auoschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpretslistr Nr. 4 gültig. Postanschrift: Sres-eEl. Postfach. ftenmst: orttvettehr Sa»melnnmmer riaoi, rernvene-r rrssi-27SS3. 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Ueber Verlaus und Inhalt der Besprechung ist nichts bekannt. Der gestern abend angekündigte amtliche Bericht ist bisher anSgeblieben. Von italienischer Leite wurde auf Anfrage lediglich erklärt, daß „neue diplomatische Verhandlungen sowohl in Rom wie in Paris im Wange seien". Die französischen Kreise in Rom stellen fest, dak „nichts Entscheidendes" erfolgt sei. Ge« fprächigcr dagegen sind die Engländer. Sie erklären, es sei tatsächlich ein« Grundlage für neue Verhandlungen geschaffen morden: Italien habe zugeftimmt, feine Truppe» aus der Eurenaika sfo heißt die Aegypten benachbarte nordafrikanische Kolonie Italiens! zuriitkzuziehen. England würde im Gegen zug seine Seeftreitkräfte im Mittelmeer verringern. Frankreich habe sich verpflichtet, leine aus Artikel Iß Absatz 8 der VölkerbundSfatzung gegen England er« fliehenden Verpflichtungen fUnterstützung der engli schen Flotte durch die französischen Häsens anzuer« kennen. Auf dieser Grundlage könnten dann Ver handlungen zur Beilegung des Konflikts des Völker bunds mit Italien neu eingeleitet werden. Wir geben diese Berichte zunächst mit allem Vor behalt wieder. Sollten sie sich bewahrheiten, so hätte LavalS Vermittlnngstätigkcit im letzten Augenblick doch noch Erfolg gehabt nnb eS wäre vor den Beginn schärferer Sanktionen eine neue Berhandlungöperiode eingelegt. In diese Richtung weist ja auch der gestrige Genfer Beschluk, der den Beginn der Wirtschaft^ aktionen um etwa vierzehn Tage verschiebt. Aus jeden Fall zeige die italienische Versicherung, eö werde noch wciterverhandelt, dak zwischen Rom, Genf, Paris und London noch nicht alle Verbindungen abgerissen find. Was Orummonb Mussolini sagte Sonderdienst der Dresdner Neue st en Nachrichten »L London, IS. Oktober. sDurch United Prck) United Prek will in der Lage sein, Einzelheiten über den Inhalt der mit größter Spannung von der Weltöffentlichkeit erfolgten Unterredung Mussolinis mit dem britischen Botschafter in Rom, Sir Eric Drum mond, mitzuteilen. In dieser diplomatischen Be sprechung in Rom, d i e s li r d i e E n t w i ck l u n g d e r Lage im Mittelmeerraum von gröhter Bedeutung werden kann, unterrichtete Sir Eric den italienischen Staatsches davon, dak Groß britannien bereit sei, durch Zurückziehung einiger Kreuzer seiner Home Fleet aus Gibraltar zur Vermin derung der zwischen den beiden Ländern bestehenden Spanung bcizutragen.DieBorbedingung hierfür sei,daß Italien seine In Libyen stehenden Truppen reduziere. England iverde dann noch einen Schritt weitergehen und seine Lanbstreitkräste in Aegypten auf die gleiche Anzahl vermindern. Ter englische Botschafter machte Mussolini weiter- hin in aller Oessentlichkeitund Festigkeit darauf auf merksam, daß England 1. Durch die Angriffe, di« von fetten der italieni schen Presse gegenwärtig gegen es geführt würden, beträchtlich verstimmt sei» dak Grobbritannien r. Ungehalten darüber sei, dak Italien fünfmal soviel Truppen in Libyen konzentriert hab«, als Eng land in ganz Aegypten, >. Nies Sir Erie Drummond nachdrücklich dar aus hin, dak England nur durch di« vorhergehend«» italienischen Maßnahmen dazu veranlaßt worden fei, feine Mittelmeerflott« z« verstärken. Der englische Botschafter fügte außerdem Hinz», daß die englischen Kreuzer zurückgezogen werden wttr- den, wenn di« italienische Presse ihre antUnglischen Angriffe eingestellt hätte und ihren Ton gegen Eng land unverzüglich ändere. ' Mi!WiMiWii!!MWWiMM!!iWiiU^MWWiiiWiMWiiWiM!iWWWWWiiWMWiiW!iWiWWM!» D U I Tue jeder seine Schuldigkeit! - Aufruf der Reichsregierung Der gemeinsame Kampf gegen die Not in den vergangenen Jahren hat der Welt bewiesen, daß das nationalsozialistische Deutsch land für seine notleidenden Volksgenossen mit der gleichen Tatkraft eintritt, mit der es den Neubau des Reiches in Angriff ge nommen hat. Der einige Wille gab dem deutschen Volke Ehre und Freiheit zurück. Z Die geschloffene Kraft der Nation brachte fünf Millionen D Volksgenossen in Arbeit und Brot. Die Kameradschaft der deutschen Volksgenossen überwindet die aus dunkler Vergangenheit verbliebene Not und lindert die bittersten Sorgen. Auch für das jetzt beginnende Winterhilfswerk 1935/36 ruft die V Reichsregierung das gesamte deu-sche Volk ohne Unterschied zum gemeinsamen Kampfe gegen Hunger und Kälte auf. Der nationalsozialistische Staat, die nationalsozialistische Be wegung, ihre Negierung und das einige deutsche Volk betrachten das Winterhilfswerk als ihre höchste Ehrenpflicht. . D Tue jeder seine Schuldigkeit an dem Platze, auf den er gestellt ist. V Berlin, den 18. Oktober 1935. Die Reichsregierung D U Z Sagt Frankreich La? Telegramm unsres Korrespondenten London, IS. Oktober Frankreich hat die englische Anfrage wegen einer eventuellen Wassenhils« für die englische Flotte im Mittelmerr jetzt beantwortet, und zwar inbejahen « dem Sinne. Die schwere Krise den englisch-fran zösischen Beziehungen scheint fürs erste behoben. Ob die französische Antwort aber wirklich ein völlig klares und eindeutiges Ja enthält, wie die heutigen englischen Morgenzettungen berichten, wird sich zeigen, wenn die französische Rote im Lause des heutigen oder morgigen TageS veröffentlicht wird. Jedenfalls hat Laval für dieses „klare und eindeutige Ja" immerhin iik Gchreibmafchtnenseiten benötigt, und gut unter richtete diplomatisch« Kreise wollen wissen, daß Laval sein Ja mit ziemlich vielen Bedingungen belastet hat. Di« „Times" »ersehen das Wort von der srgensritigen Hilfeleistung mit einem Fragezeichen. Um Laval die Antwort zu erleichtern, hat der eng lisch« Botschafter in Parts im Auftrage der Lon doner Regierung die Versicherung abgegeben, daß England nicht beabsichtigt, in der Sanktions frag« selbständig vorzugehrn, und daß das englische Volk auch nicht den geringsten Wunsch hat, Krieg gegen Italien z» führen. Eine ähnliche Erklärung hat dl« englisch« Regierung auch dem italienischen votschaster Grandi abgegeben. Sie hat noch hinzugesüg«, daß England auch nicht an eine Blockade der italienischen Häsen oder an eine Schließung des SuezkanalS denkt. * Reuter meldet weiterhin, der Bericht, baß Laval mtt Ja geantwortet habe, sei in London mit großer Be- sriedigniig ausgenommen worden, lllntcrdrssen sind allerdings weitere Berichte ringetrosse», in denen dir französische Antwort weniger eindeutig erscheint. D. Schristltg.) Nachdem die Antwort zufriedenstellend ausgefallen sei, sei hiermit die Vorbedingung für eine Entspannung im Mtttelmeer er füllt. Indem die französische Flotte der englischen ihre Unterstützung leihe, sei Großbritannien, wie vcr- lantet, gewillt, einige der im Mittelmcer a n - gesammelten F l o t t e n v e r st ä r k u n g e n zu rückzuziehen. Bevor die britische Flotte jedoch ans einen normalen Stand im Mittelmcer znrück- gcsührt werden könne, müßten zwei Bcdingnngcn er füllt werden: 1. Italien müsse seine Truppenverstärkungen in Libyen -urttckziehr». L. ES müsse «ine „fühlbare Besserung in der all gemeinen Lage" eintreten, womit gemeint sei, daß die italienischen Presseangrisse gegen England ein gestellt werden sollen. Obwohl es nicht unmöglich sei, daß die beiden Ver sicherungen später erfüllt werden, sei bisher noch keine Verständigung -wischen der britischen und der italie nischen Regierung in Liesen zwei Fragen erzielt. Rom billigt das Verhallen Vimis - X Rom, IS. Oktober Nach hier vorliegenden Meldungen hat der sran- zösische Gesandte in Addis Abeba am Freitag seinen italienischen Kollegen besucht und ihn ebenso wie den italienischen Militärattachv bei bester Gesundheit gc- sunden. Entgegen Gerüchten, baß Gras Vinci dnrch seine Weigerung, Addis Abeba zu verlassen, mit seiner Negierung in Konslikt geraten sei, wird an zuständiger Steile erklärt, daß die italienische Regierung, die zwar zunächst die Abreise des Gesandten wünschte, durch aus die Gründe sttr sein Verbleiben würdige. Von Sonntag zu Sonntag «Via ckel Impcro" Am Eingang der Straße, die die Piazza Venezia mit dem Kotosseum verbindet und mitten durch die gewaltigen, unlängst srcigclegtcn Monumente des antiken Roms hindnrchiührt, steht ei» Denkmal Julius Eäsars. Aus ihm die Inschrift: l>. .Iniin Onr^nir Diel. I'i i s>vt. Inno X It> k'imn. rniiov.* Die Strane aber, ans der Noms hcnligcr Diktator den größten Diktator der römischen Geschichte grüßt — eine der gewaltigsten Straßen der Erde —, trägt den Namen „Vin ckoi Imporo" — Straße des Reiches —, und sie mündet am Kolosseum in die „Vin ilol 'j'rianko", in die Straße des Triumphes. Hier liegt der Schlüssel zum Ver- ständniS desscn, ivas seit 1 u 2 2 in Italien geschieht, dessen, was sich Henle in Abessinien nnd in Enropa begibt. Wer das vorsaschislischc Italien kennt, ermißt, wenn er, vom Palazzo Venezia, dem Amtssitz Muno- linis, kommend, die Piazza Venezia «belauert und hinter dem ans dem IN. Jahrhundert stammenden Lteingebirgc des Monuments Viktor Emanuels II. plötzlich aus der heutige» Zeil iu die Antike cinlriit, ohne daß er den gewaltigen Abgrund der Zeit, die das Rom der Eäsarcn von dem der Mnnolini trennt, auch nur bemerkt, die gewaltigen Vcräudernngcu im geisti ge» Klima Roms. Denn dieses Rom der Eäsaren ist plötzlich nicht mehr toter Stein, sondern irisches Leben! Welcher Wandel innerhalb weniger Jahrzehnte! Eine solche Straße zu schassen — ein solches Denkmal zu er richten — ihm eine solche Inschrift zu geben, wäre das Italien der Rudini, Titwni, Giolitii, Orlando oder Nitli nicht fähig gewesen, lind wenn sic cs getan halten, wäre cs antikisierende Spielerei, lnstori'chc Er innerung, humanistische schöne Genc gewesen, nicht mehr. Mit dem Leben, mit dem Datei», mit dem Volke des damaligen Italiens hätte es nicht das geringste zu tun gehabt. Aber jenes alte Italien, wie cs einstmals z. B. Fvgazarrv in seiner ..siieovl» moncko iintioo" künstlerisch gestaltet hat, jene Welt, die für unsre Groß väter und Väter der Inbegriff Italiens war, hätte nicht einmal den Gedanken einer solchen schöpfe rischen Widercrwccknng des alten Roms fassen können. Für sic war das antike Rom nicht Lcbcnsqncll, son dern tote Last. Für sie waren Forum und Palatin ein Stück Museum, das man den Fremden, die nach Rom kamen und die ost mehr von der Größe und der Ge schichte der uralten Stadt wußten als ihre eigenen Be wohner, nm ein Trinkgeld zeigte. Jene kleiniialicnische Welt erlag dem druckenden Erbe der Vergangenheit. Sic kam nicht heraus über ein geheimes Min derwertigkeitsgefühl, sic kam nicht los von dem Gedanken, wie erbärmlich und hossnnngsarm die Moderne im Vergleich zur Antike und zum päpstlichen Rom sich ausnahm. Oie Antike als Fluch und als Lebensquett Für die Fremden, die aus 'Norden Jahrhunderte hindurch in Scharen über die Alpen gereist kamen, war ganz Italien ein Museum, eine schöne Landschaft, und die Italiener ganz nette pittoreske Ltasiage- sigurcn vor dem Hintergründe der Tempel, Kirchen und Galerien. Für das moderne Italien und jein« Probleme interessierte sich kaum einer von ihnen. Der Fremde war für die italienischen Massen -er benei dete und geehrte „8i»rnolv", der Herr, der sich vieles erlauben konnte, was den eigenen Landsleuten verböte» Ivar — mochte er nun der stets von Vor stellungen märchenhaften Reichtums umwobene „fnir- iono" <Engländer> sein oder der immer etwas verrückte, viel trinkende, sich gchenlassende „T'o ckeaoo" lDcutschc». Und die Fremden fühlen sich auch ihrerseits als unbeschränkte Herren und schritte» durch diese Welt der gewaltigen Trümmer, der Lonne, der Farbe», der geschichtlichen Erinnerungen und der große» Kunst werke, als ob sie ihnen gehörte, als ob sic eigens zu ihrer Erholung und Erbauung ansgcbant sei, wenn sie den Nebeln und der Külte des nordischen Winters entflohen und über die Alpen in die römischen und slorentinischeu Frühlingslandschaften htnabstiegcn. Ein ganz kleiner Abglanz der Welt östlich von Suez, der Welt, in der der Weiße Weltherrschcr, alleiniger Herr war, lag schon über Italien. Das war die Welt, der zu Beginn des 2 0. Jahrhunderts eine neue italienische * ls. Kutin» Eälar — dem ewlaen Dlkiator — lm lN. Kabre nach der Wiedcrerktekmna der tzakced. liVatce» sind die alten Rutenbündel der anllken Gerichtsbcamtcn, die ,nm Staal-spmbvl de» saschlltlschcn Staate» erhoben wurden.)
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