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Dresdner neueste Nachrichten : 26.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-26
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.10.1935
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Oktober iszs Dresdntt Neueste Nachrichten Bezugspreise: E^3ust-lluagln-sau- 2,00 RM. elnschl. Träqerlohn monatlich / Halbmonatl.1,VONM.Postbezugmonail.2,OOZtM.einschl.4ZNpf.poffgebahren (ohne ZuffeNunqsgebllyr). Kceuzbandfendungen: Zllr di« Woche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Rps., außerhalb Sroß-Oresdens 15 Rpf. mit Handels« und Industrie «Zeitung Skhrlflleitung. Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden«^ Zerdlnandstraße 4 Änzeiaenpreise: Grundpreis: die 1 spassige mm-Zelle im An« ' zeig enteil 14 Rpf., Stellengesuche und privat« Familienanzeigen SNpf.,dlelO mm breite ww-Z«ile im Textteil 1,1» KM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Lrlefgebühr für Ziffer anzeigen 30 Rpf. ousschl. Porto. Zur Zeit Ist Anzeigenpreirliste Nr. 4 gültig. Postanschrift. Dresben-A.1. voftsach - Fernruf: Vrlsverkehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 27981-27983 * relegr.: AeoesteDresden * Verliner Schrifileltung: Nerlin W.35, Moriaftr.4o; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden 2050 - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Aaste höherer Gewalt oder ÄetriebsstSrung haben unsre Äezieher leinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 251 X Sonnabend, 26. Oktober 1935 43. Jahrgang Vertagung des englischen Unterhauses Italiens Mindestforderungen - Medizin-Nobelpreis für den Deutschen Gpemann - Parteitag der französischen Radikalsozialen I«. L7 M« kllme »Wl i IM (IM g«rtk!«> > iwn-ollorrlict, Mo»«-, l-«o > i. ^ölr v»«nk« l t.eN«r > !«»» ». 8»I>I»i»" I >/ g l w>r , 31» »WMWI i «reltdelr. v von «Ilse t lirgiet ek-llith; »r unser - nue sosr« ltürer t'IIm iltorOI«« »I»»» lent«. « erleal't ,<t KVHIie all -i» vlle IN. » tzkri IIIr-1,».t»nieI Iut«roltj,l«r r Nod«it» UlkHHM IVedomiiwo »nsctzl ttumor ir« i»rv Oe 0 sNsck» II Ullr aektlnot lonnolll ik, äm8s«7 Stt «tr Iknvll cununlrt 184.- runa . , 175.- nüo . . . IVO.- letuoken 1«Ä.-> v» . . . 225.50 »»«UN« , ünls 1.05 u. OeciU« billig Üiilimli'. ro Thronrede König Georgs Aeußerungen zum Abessinienkonflikt X London, L5. Oktober. (Durch Funkspruchj Das englische Parlament wurde am Frcitag- mlttag, wie vorgesehen, aus unbestimmte Zeit vertagt. Tie Vertagung spielte sich in den üblichen formen ab, indem das Unterhaus in das Oberhaus gebeten wurde, nm dort eine Thronrede entgcgen- gunchmcn. Die Thronrede dcü Königs stellt, wie üblich, einen Rückblick aus die Tätigkeit der vergangenen SitzungS- periode dar. Sie enthält daher lediglich eine Ans- zählung der wichtigsten Ereignisse dieser Zeit. Rur an einer Stelle der stiebe wird ans die Außcn- politik Bezug genommen, In ihr wird u. a. dar aus hiugcwiesen, das; die Beziehungen Großbritanniens mit andern srcmdcn Mächten weiter srcnndschastlich geblieben seien. Eine kritische Lage sei be dauerlicherweise zwischen Italic» und Abessi nien entstanden, die größte Sorge bereitet. Bon dem Augenblick des Ausslackernü des Streites an habe die britische Regierung ihr äußerstes getan, um so wohl allein wie auch in Zusammenarbeit mit andern Mitgliedsstaaten des Völkerbundes ein? sriedliche Lösung hcrbcizusühren. Bedauerlicherweise hättcn diese ständigen Bemühungen eine Gewaltanwendung nicht verhindern können. Die britische Regierung habe loyal die Anstrengungen deö BölkcrbnndcS unterstützt, den Frieden wiedcrhcrzustcllen und eine gerechte Regelung dco Streites zu sinden. «Der Bericht über die Unicrhanssitznng am Don nerstag sindct sich aus Leite 2» Flotterikonferenz am 2. Dezember X London, LS. Oktober Tie britische Negierung hat die Unterzeichner deS Londoner nnd des Washingtoner Flottenvcrtrages zn einer am L. Dezember in London beginnenden tton- serenz Uber die Frage der F l o t t e n be g r e n z u n g cingeladen. Die Einladungen wurden den Bot- schastern der vier in Frage kommende» Mächie, Amerika, Frankreich, Italien und Japan, zugcstellt. Nou Frankreich nnd Amerika liegen bereits zusagende Antworten vor. Neuer Aufstand auf Kreta? Son der dienst der Dresdner Neuesten Rachrichte » Athen, 25. Oktober. (Durch United Preß) Aus der Insel Kreta soll am Tonnerstagnachmit- tag ein neuer bcwassnetcr Ausstand der Republikaner ansgcbrochcn sein. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Sins die Nachricht aus Kreta hin wurden sofort 2000 Mann Truppen vom griechischen Festland ans nach der Insel entsandt. Außerdem liefen drei Zerstörer mit unbekanntem Ziel, vermutlich aber ebenfalls nach Kreta, aus. In politischen Kreisen wird daraus hin gewiesen, das; die kretische Bevölkerung, wie der letzte Nenizelistciiansstand gezeigt habe, in ihrer über wiegenden Mehrheit republikanisch gesinnt sei nnd das; sich auf der Insel 20 000 bis .30 000 bewaffnete Zivilisten befänden. Wenn es darum nicht gelingen sollte, die neue Revolte sehr schnell zu unterdrücken, so befürchtet man, das; die republikanische Ausstands bewegung sich ans der ganzen Insel ausbrcitcn nnd von da aus auch ans Teile des griechischen Festlandes übcrgrciscn könnte. * Eine Meldung deS gleichen Inhalts bringt auch die Pariser Mittagszcilnng „Paris Midi". Das Blatt fugt noch hinzn, in Athen selbst seien SO republikanische Lssizicrc, unter andern» auch General Panagiskaos, verhaftet nnd auf die Inseln im Acgäischcn Meer ver bannt worden. Bon zuständiger griechischer Leite wird bis seht lediglich die Tatsache vcrösscntlicht, das; der Führer der Republikanischen Partei, Papan dreou, einen umstürzlerischen Ausruf in Umlauf ge lebt habe. Er sei daraufhin in seinem Hotel polizei lich interniert worden. , Explosion in italienischer Pulverfabrik X Rom, 25. Oktober. (Durch Funkspruchj In der Patrvnenabteilung der Pulverfabrik in Lecco ereignete stch nm Freitag ein ErplosionSunglück. Ein amtlicher Bericht spricht von drei Toten und mehreren Verletzten. Fünf Punkte des „Siornale d'Ztalia" Oer Anspruch auf Kolonialbesitz in Abessinien aufrechterhalten Telegramm unsres Korrespondenten Rom, 25. Oktober Während man in Nom amtlich immer noch die größte Zurückhaltung wahrt, läßt das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" jetzt znm erstenmal in sehr vorsichtiger Form die Berhandlttngsgrttndlagen durchblicken, aus denen Italien die Besprechungen zur Lösung der abcssini'chen Frage plant und wünscht. Die italienischen Forderungen lassen sich in solgenden s ü n s P unkten znsanimcnsasicn: 1. ES herrsch! Barbarei und Unordnung in Abessinien. „Dieser Zustand, der den Forderungen der Zivilisation nnd des Völkerbundes nicht Genüge leistet nnd der bisher andaircrt, ersordert eine internationale Organisation iin Gesamtgebtct Abessiniens." Mit diesem Sah verzichtet Italien ans ein eigenes Mandat über ganz Abessinien und kommt dem Borschlag.dcr Fiinscrkommissiou, der die Einrichtnng internationaler Beratungsstellen in Addis Abeba vorsah, entgegen. 2. DaS abessinische Reich ist nicht einheitlich in sich zusammengeschloffcn. Die vom eigentlichen zentralen Amhararcich untcrworsencn Randpro vinzen beginnen sich von Addis Abeba abznlöscn. Große Masten von Eingeborenen stellen sich nnter den Schuf; der italienischen Fahne. „Die Einrichtung einer internationalen Organisation in Abessinien wird dieser unbestreitbaren und tatsächlichen Ab trennung der Randgebiete Rechnung tragen müssen, und sic wird dabei auch die Notwendigkeiten und die aus Grund der noch immer gültigen Verträge mit England und Frankreich lgemcint sind die Vertrüge von litOO nnd 1025t erworbenen Rechte Italiens in Rechnung stellen müssen." Mit diesem Las; erhebt Italien Anspruch aus alle diejenigen Pro vinzen, in denen Ausstände gegen die Zcntralrcgic- rung ausbrechcn. 8. „DaS Problem der Sicherheit Italiens wird durch die Entwassnung Abessiniens gelöst." Mit diesem Saß erneuert Italien seine alte Forderung nach A u f l ü s u n g de s abe s s i n i s ch e n He e rc s. 4. Durch die Besetzung der Provinz Tigre und die Aushebung der Sklaverei durch die italienischen Besatzungsbchörden ist in dieser Provinz der tztegcn- satz „zwischen den Forderungen der Menschlichkeit und dco Bölkerbundes" aufgehoben worden. Mit dieser Feststellung erhebt Italien Anspruch aus den endgültigen Besitz von Tigre, der abessinischen Rordprovinz. 5. Italien macht sich den englischen Vorschlag zn eigen, Abessinien einen Zugang zum Meere zu ge währen, verlangt allerdings, daß dieser Hase» auf italienischem Gebiet in Eritrea und nicht in Britisch- Lomaliland lieg«. Die Bedeutung dieser Ausführungen des dem Palazzo Ehigi besonders nahestehenden Blattes ist des halb nicht unbeträchtlich, weil Rom mit ihnen der Ocsfcntlichkcit, wenn auch in verhüllter Form, znm erstenmal seine Forderungen belanntgibt. Eine genaue Prüfung ergibt, -aß Italien noch nicht viel von seinen ursprünglichen Forderungen nachgelassen hat. Bei kommenden Verhandlungen wird das Schwergewicht i.uf der Frage liegen, wie viele abessinische Provinzen Italien sich als Kolonial besitz einverl eiben will. Grundsätzlich bleibt auch die Frage ossen, ob England, nachdem sich der Völkerbund ans Betreiben Edens hin znm Verfechter ter abessinischen Lvnvcränität aufgeworfen hat, über haupt über den Kops des Negus hinweg iiber so ein schneidende Verletzungen der abcssinikche» Hohcitsrechte mit Rom verhandeln kann und will. Bisher hat man das in London glatt abgelchnt. Laval ist wieder tätig Unterredungen am Quai d Orsay — „Gedankenaustausch", aber noch keine „klaren Formeln" Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 25. Oktober Ministerpräsident Laval setzt seine Vermittlungs aktion fort. Er empsing gestern erneut, den italie nischen Botschafter Eerutti nnd hatte ferner eine längere Unterredung mit dem britischen Botschafter. Der Quai d'Orsay hat am Abend die Nachricht dementieren lassen, daß Mussolini irgendwelche genauen ./Vorschläge" für die friedliche Beilegung des abessinischen Krieges gemacht habe, die, wie man wißen wollte, vom Quai d'Orsay nach London weiter gegeben worden seien. Der offiziöse „Petit Parisi en" dementiert aber heute morgen schon wieder dieses offizielle Dementi, wenn er erklärt, daß immerhin „Gedanken ausgetanscht worden seien". Bei dem augenblicklichen Stand der Verhandlungen sei es noch nicht möglich, „klare Formeln" zu prägen. „O euvr c" macht denselben Unterschied, wenn er er ¬ klärt, daß zwar keine „Vorschläge", ivobl aber „Prin zipien" besprochen worden seien. Tas Blatt be hauptet ferner: 1. Mussolini sei eventuell bereit, noch eine zweite von den drei italienischen Divisionen ans Tripolis zurückzuzichcn, ohne eine Gegenleistung von England zu fordern. 2. Er verpflichtet sich, die italienische Offensive in Abessinien cinznstellcu, bis England sich ans seine „Anregungen" geäußert habe. 8. Keinerlei neue Trnppcnsendungcn vvr- znnehmcn. 4. Falls England die italienischen Anregungen siir annehmbar halte, würden sie sofort der Fünscr- kommisston nnd dem Trcizehncransschuß in Gens übermittelt werden. London kühl zurückhattend T e l c g ra m m u ns re s K o r r e s po n den t e n 2V. London, 25. Oktober Tic angeblichen italienischen FriedenSvorschlägc, wie sie ans französische» oder römischen Quellen nach London gelangt sind, werden in England zurückhaltend ausgenommen. Tie gestern erfolgte offizielle italie nische Erklärung über die sofortige Zurückziehung von 15 000 Mann aus Tripolis und ihre Rücksendung nach Italien ist in England zunächst unr zur Kenntnis ge nommen worden. Gleichzeitig betont man aber, daß siir England ein „Kuhhandel" — nämlich Verminde rung der englischen Flotte im Mitlclmccr gegen Vgx- minderung der italienischen Truppen an der ägypti schen Grenze in Tripolis — nicht in Frage komme. Es ist nicht unmöglich, daß England das eine oder andre seiner großen Schlachtschissc wieder in einheimische Ge wässer znrückzicht, eine wesentliche Verminderung seiner gegenwärtigen'Flotte im Mittelmeer ist aber im Augenblick noch nicht zu erwarten. Ju hiesigen gutunterrichtetcn diplomatischen Krei sen erklärt nnzn, das; die italienische Truppcnzahl an der ägyptischen Grenze 75 000 Mann betrage. Tie größte Zahl von ihnen seien Weiße. Wenn Italien jetzt tatsächlich 15 000 Mann zurückziche, so bleibe doch eine derartig große Zahl von italienischen Truppen in der Nähe der ägyptischen Grenze, daß sich an der Vage nicht viel ändere. Der „Times" - Korrespondent in Kairo cniwertct die italienische Zurückziehung völlig durch seine Angabe, daß siir Italiens Schritt weit weniger politische Ucberlcgnngen maßgebend gewesen seien als die tatsächlichen Mühen und Beschwerden, Truppen in diesem Gebiet zu nnterhaltcm Gneisenau Zur 175. Wiederkehr seines Geburtstages am 27. Oktober Von kksn» tteyok Wenn wir in der NachkrieaSzeit, während der Jahre des Kampfes aeeen das System von Weimar, immer wieder für Neiöhard t v. Gneisenau eingetrctcn sind und im Opinnisunst des Pazifismus die Erinnerung an sein außcrorScnllichcs Wirken tke/le/t Ltlckc/tkiensk wachgchalien haben, sc darum, weil der nnst erb« kiche Geist von Potsdam auch in Gneisenau, und gerade in ihm, dem „Ausländer", eine seiner stärksten Verkörperungen gesunden hat, weil er zu den großen Lymbolträgcrn der Bcsrciungszcit gehört nnd nnter den glühende» Patrioten von 1812 keine ge ringere Rolle gespielt hat als unter den — ganz wenigen! — großen Erneuerern der preußischen Wehr macht nnd unter den paar Feldherren jener Zeit, die sich mit Napoleons Genie messen dursten: ia, er ist cs schließlich gewesen, der bei Lignn und Waterloo das Schicksal des Korsen, und damit Europas, be siegelte. Wir haben es daher auch begrüßt, als seiner zeit Wolfgang G o e tz mit seinem Schauspiel „Neid- Hardt von Gneisenau" hervvrtrat und sich zahlreiche Bühnen siir seinen Helden gewann: nur mnsncn wir zu unsrer Enttäuschung feststellen, daß jener Tichtcc die Gestalt des großen Kämpfers, anstatt sie als Vcr- törperung -es geheimnisvoll werden« den Volksstaats zn zeigen, in pseudotragischcn Abstand von Staat nnd Volk geruckt und sie mit Min derwertigkeitsgefühlen ausgestattet hatte, die wohl den großstädtischen Lcclenznständen von 1025 entsprechen mochten, in GncisenauS Wesen aber keineswegs be gründet waren. Wenn ivir heute an Gneisenau denken, so sehen nnd verehren ivir in ilnn vor allem den Mitschöpser des preußischen Heeres während der Jahre von „Deutschlands tiefster Erniedrigung". Dieser leidcn- schastliche Kämpfer hat sich damals wohl nicht träumen lassen, daß rnnd hundert Jahre später sein geliebtes deutsches Volk in eine noch tiefere Erniedrigung ge stürzt werden würde, als es die von ilnn erlebte gc« wesen, nnd daß dann wiederum ein Deutscher ans österreichischem Blut, wie auch er es von den Vorfahren hatte, das deutsche Volk und das Reich aus der Erniedrigung heraus nnd empvrsiihrcn werde! * Alles Große entsteht in tiefem Geheimnis, bahnt sich in der Verborgenheit an, tritt eines Tages, noch nnsicher, ans Licht, verfällt der Ablehnung und dem Spott der jeweiligen Machthaber, muß sich wehren, wächst im Kamps, wird stärker als die Pfründner, die cs Niederhalten wollen, ballt alle guten Kräfte un- widcrstclilich nm sich, sagt dem verderbten Gestrige» den heiligen Kampf an und gewinnt ihn kraft seines jüngeren, reineren, helleren Rechts. So auch die Freiheitsbewegung von 1 807 bis 1818, die sich im jammervoll gedcinütigten Preußen anbahnt nnd damit die eigentliche Mutter des neuen Reiches der Deutschen wird — dieses Reiches, dem cs zwei Menschenalter später bcschieden ist, sich vom hvssnungsloscn Habsburger Kaisertum abznlöscn und die Rcichsidee im deutschen Norden dauerhafter, weil wurzrlstärkcr, einzupslanzcn. Tas
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