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Dresdner Nachrichten : 13.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193905136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19390513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19390513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-13
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1939
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MuMtliparade vor Franko in Madrid Auszeichnung -er deutschen und italienischen Freiwilligen Madrid. 12. Mai. Auf dem Madrider Flugplatz Barajas fand am Freitag vor General Franco die große Siegesparade der Luftwaffe des neuen Spaniens statt. Es handelte sich um die bei weitem größte Luftwaffenparade, die Spanien jemals gesehen hat. Die Veranstaltung erhielt eine besondere Note durch die Teilnahme der deutschen und italienischenFreiwilligenflieger sowie des gesamten Diplomatischen Korps. Nach einer Ansprache des Oberbefehlshabers der spanischen Luft waffe, General Kindelan, heftete General Franco persönlich den deutschen und italienischen Frei- Willigenfliegern die Militärmedaille an, wobei er jedesmal den Satz wiederholte: „Für be wiesene Tapferkeit und technisches Können innerhalb der Luftwaffe im Kreuzzug gegen den Kommunismus zeichne ich Sie aus." Die verdient« Auszeichnung der tapferen Mitstreiter gegen den Bolschewismus aus dem befreundeten Deutschland und Italien durch den Caudillo wurde von den ungezählten Tausenden, die dieser Ehrung beiwohnten, mit gewalti gen Beifallskundgebungen begrüßt. Anschließend betrat General Franco die Rednertribüne und hielt, immer wieder von stürmischem Jubel unter brochen, eine kurze Ansprache. Er erinnerte an die ersten Wochen des Krieges, als auf nationaler Seite di« ersten Flieger mit ungeheurem Heldenmut den damals aussichts losen Kampf gegen die rote Luftwaffe eröffnete und dabei Beweise einer Tapferkeit gaben, die schon legendär geworden ist. Während das nationale Spanten zu diesem BesrelunaS- kämpf antrat, seien zu feiner Unterstütz»«« alt« Frontsol daten auS den Ländern Europas — Deutschland und Italien — herbeigeeilt, die selbst die Zerrissenheit und den Befreiungskampf ihres eigenen Vaterlandes miterlebt hatten, um nun uneigennützig Sette an Seite mit den spanischen Kameraden gegen den Kommunismus zu kämpfen. Ausbau der spanischen Luftwaffe General Franco ging bann auf die Zukunft der spanischen Luftwaffe ein, die weiter auSgebaut werben solle, so baß dereinst Spaniens Verteidigung in der Lust in jeder Weise gesichert sein werde. Die Luftwaffe des neuen Spaniens solle ihrer unvergeßlichen Pioniere stets eingedenk sein, von denen so viele im Befreiungskampf gegen den Bolschewismus gefallen seien, wie Garcia Morato und andere, deren Namen in die Geschichte Spaniens ein gegangen seien. Franco forderte von der Luftwaffe Disziplin und jederzrittae Einsatzbereitschaft, denn nur eine solche Luft waffe könne Spanien groß machen. Der spanische Staatschrf schloß seine Ansprache mit dem Kampfruf: „Arriba EspanaI" und mit Hochrufen auf Deutschland und Italien. Die Nationalhymnen der drei befreundeten Nationen be endeten die eindrucksvolle Kundgebung. 10 000 Palmen schmücken die Straßen Am Freitag gab Propaganbachef Manuel Augusto die Einzelheiten der geplanten Stegesparade in Madrid be kannt. Die Feier -erfüllt in drei Teile: Dank an den All mächtigen,- Dank an den Caudillo und bi« Wehrmacht,- Dank an befreundete Nationen. In allen Madrider Kirchen wird ein Dankgottesdienst abgehalten, in dem aller traditionellen Schutzheiligen Spaniens gebacht wird und die historischen Waffentaten der Arme» Spaniens »efetert werden. DieEin- zpgSstraße des Caudillo wirb besonder- festlich ausgestaltet, lovüü Palmen, ein Geschenk Valencias, umsäumen den Weg. General Franco wird von Rittern des San-Fernando» Ordens, der höchsten Kriegsauszeichnung, begleitet werden. Vlumenregen über Madrid An der Parade werden rund 280000 Mann teil nehmen. Die Luftwaffe wird in dieser Zett einen Blumen regen über Madrid niedergehen lassen. Die befreun deten Nationen werben besonders geehrt. Den Botschaftern dieser Länder werben Oelzwetge als Symbol des ewigen Friedens zwischen Spanten und ihnen über geben. Sie werbe» dann diese Zweige an den Gräbern Ge fallener ntederlcaen, die durch ihr Blut die Verbundenheit dieser Völker besiegelt haben. Den Abschluß des TageS bildet ein großes Volksfest. Auf den Straßen spielen Ka pellen zum Tanz auf. Feuerwerk wirb in allen spanischen Städten abgebrannt. Anknüpsenb an alte Traditionen werden Ritterturntere in den alten Trachten vorgeführt. FronttMs BotMalter bei Franko will zurlilktteten Alrouo Vraktwolckuar ck»r vrosckoor Uaodrlodten Madrid, 12. Mat. I« diplomatische« Kreise« verlautet am Freitag, di« seit längerer Zeit umlaufende»» Gerücht« über Rücktritts absicht«« des fra«,»fische« Botschafter- P-tai« beruh te« aus Wahrheit, «l« Grundlage für die «mtsmüdigkeit des sranzöfische« Marschalls wirb angegeben, er habe feiner zelt de« Posten des ersten frauzSfische« Botschafters bet Gene ral Franco auf Grnud des Jorbaua-v-rard-Abkommenö übernommen. Dieses sei jedoch bisher von Frankreich nicht dnrchgesührt worden. Das Blatt der Madrider Falange „Arriba* fordert in einer Artikelreihe mit Nachdruck die Einhaltung des Jor- dana-BSrarb-Abkommens. Es erwähnt, von dem bisher nicht »urttckerstatteten spanischen Kriegsmaterial in Frankreich müsse bereits «in großer Teil als endgültig verloren ange sehen werden. Es sei vielfach bedenkenlos verschoben worben. M in Frankreichs Außenpolitik ein Wechsel erfolgt? Darüber konnten sich Dalaötee und Vlum in -er Kammer nicht einig werden Ll-ouo vrabtwoläun» ckor vroacknor Uaokrtokton Paris, 12. Ma«. Die Sozialisten wollen zwar die außenpolttifche Er- klärung der französischen Regierung billigen, nicht aber bi« Finanzpolitik. Am Frettagmtttag hatte Daladier die Sozia- listen wissen lassen, daß er in eine Teilung der Vertrauens- tagesordnung nicht etnwilligen könne. Sofort nach Beginn der Nachmittagssitzung beantragte zur allgemeinen Ueber- raschung der Parteivorsitzende Leon Blum die Vertagung der Sitzung. Kammerpräsident Herrtot gab -tesem Verlangen statt. Nach Wiederaufnahme der Kammersitzung kam eS am Freitaanachmtttaa zu dem erwarteten Rededuell zwischen Leon Blum und Daladier. Blum hielt ein« lange Rebe, deren ganzer Sinn darin bestand, die Ablehnung beS rabtkal- soztaltstischen BertrauenSantrageS für bi« Regierung durch die Sozialisten zu begründen. In seiner Rede, bet deren Schluß «» zu heftigen von der Rechten ausgehenden Lärmszenen kam, vertrat Blum die Auffassung, in der französischen Außenpolitik sei ein voll ständiger Wechsel etngetreten, der e» den Sozialisten zwar erlaube, dem außenpolitischen Teil der Regierung-, rrklärung zuzustimmen. Dagegen fei eine Billigung nicht möglich, soweit die steuer- und finanzpolitischen Maßnahmen in Frage kämen. Dies« würben nach wie vor von der Opposition auf» heftigste abgelehnt. Leon vlum brachte sein« Befriedigung über die bisherigen Ergebnisse der auf die kollektive Sicher- beit gerichteten franzvstschen «ußenpoltttk, soweit Polen, Rumänien und Griechenland in Betracht kommen, zum Aus druck. Er sprach die Hoffnung aus, daß außer der Türket auch Sowjetrußland bald in dieses System eingegliedert werben möchte. Sowohl gegenüber Italien al» auch gegen über Spanten fordert« Blüm «ine „Politik der Festigkeit*. Ministerpräsident Dalabter ergriff hierauf bas Wort und wandte sich gegen bi« Auffassung, baß in der fran zösischen Außenpolitik eine Aenderung eingetreten sei. Die Aenderung, die zu vrrzetchnen sei, beziehe sich auf die Hal tung der anderen mit Frankreich befreundeten Ndtionen. Wa di« Tschecho-Glowakei betreffe, so müsse er wiederholen, baß kein französischer Regierungschef angesichts der damaligen politischen und militärischen Lage den Wahnsinn «ine» Kriege» hätte aus stch nehmen können. Der Widerstand, der sich bet der Opposition jetzt gegen die dem Lande auferlegten Opfer zur Durchführung der Ausrüstung bemerkbar mache, sei kein würdige» Schauspiel. Mit Worten und Tagesordnungen könne man bi« öv Milliarden für die französische Aufrüstung nicht herbeischasfen. Man müsse auch berückfichttgen, welche Opser in anderen Ländern, vor allem in England, für di« Aufrüstuna gebracht würden. Die von dem radtkalsozialtstischen Fraktion-Vorsitzenden Chtchery etngebrachte vertrauen-tage-ordnung für bi« Regierung Daladier wurde am Frieitag gegen 18M Uhr westelarypäischer Zeit mit der ermatteten Mehrheit von 878:286 Stimmen angenommen. Die löst Sozialisten und 70 Kommunisten der französischen Kammer hatten geschlossen gegen die Regierung Dalnbtdt gesttumtt. Kolonialwaren Betrachten wir unseren täglichen Lebenslauf einmal unter dem nüchternen Gesichtswinkel der Rohstoff frage. Da machen wir die Feststellung, daß sehr viele Dinge, die da» Leben nicht nur angenehm gestalten, sonder« in einem hervorragenden Maße überhaupt erst die Grund lagen unseres zivilisierten Daseins schaffen, die Erzeugnisse ferner Länder und Zonen sind. Das ist für uns eine sehr bittere Erkenntnis; denn jede T«rsse Kaffee ober Kakao, die morgens auf unserem Frühstückstisch dampft, kostet dem Deutschen Reich Devisen. Unfere Wollhemden, die wir als Panzerung gegen die Unbill der Eisheiligen noch zu tragen gezwungen find, schließen sich ebenfalls davon nicht aus. Lassen wir un» von dem Autobus an unsere Arbeitsstätte befördern, so verdanken wir diese wiegende Art der Beför derung dem Rohstoff Kautschuk, den jetzt eine Mandats macht den von deutschen Kolonisten gepflanzten Bäumen abzapst, um ihn für teures Gelb an uns weiter zu verkaufen. Eine große Anzahl von Dingen ist «S, di« wir aus Uebersee beziehen müssen. Stsalhanf für Geile, Netze und Säcke, Häute und Felle für die Lederindustrie, Elfenbein für Klavtertasten, Gold und Diamanten für Schmuckwaren. Und wenn die Hausfrau sich bald an schickt, delikaten Blatt- und Gurkensalat zu bereiten, ist in der Gpeiseölflasche ebenfalls ein wertvoller kolonialer Roh- stoff eingefangen, der in der uns allen bekannten Form der Kokosnuß an den Palmen Togo», Kameruns oder Deutsch-Ostafrtka- gehangen hat. Sicher, die beutsch« Technik und Chemie haben für viel« dieser so wichtigen Ding« eben bürtige Ersatzstoffe geschaffen; aber: wie e» unS nie möglich sein wirb, im Großen Garten oder in der Dresdner Heide eine Vegetation heranzuzüchten, in deren Schling gewächsen sich Affen und Papageien schaukeln und die in ihrem Blätterdach die Gefahr des Erschlagenwerbens von Kokosnüssen birgt, so wenig wird es auch gelingen, UnS von den tierischen und pflanzlichen Rohstoffen unserer Kolonien fretzumachen. — Damit tut sich eine Frage auf, die weit über die engen Bezirke unseres privaten Daseins hinauSretcht und die von größter politischer und wirtschaftlicher Bedeu tung ist. Daß diese Frage eines TageS eine Lösung finden wirb, dürfte auch denen klar sein, die heute als Mandatare Nutznießer des von deutschen Farmern und Kolonisten ge schaffenen Reichtums sind. Der Wille zur Wiedererlangung seiner Kolonien ist im deutschen Volke stets wach gewesen, und er wirb in wenigen Tagen wieder einen neuen starken Auftrieb erfahren. Auf der Reichstagung des Kolonial bundes in Wien vom 16. bis 18. Mai, die unter dem Motto: Heraus mit unseren Kolonien! stehe»» wird, wird Groß- deutschland erneut seine immer wieder erhobene Forderung an die Welt richten und sie wissen lassen, daß die Rückgabe unseres Eigentums nicht nur eine, unter dem Gesichtspunkt der Rohstosffrage betrachtete, wirtschaftliche Notwen digkeit, sondern in ebenso großem Maße eine Frage der Wiederherstellung unserer völkischen Ehre ist. Der Hauptnutznießer des Raubes der deutschen Kolonien, das mit den Gütern dieser Erde so sehr gesegnete Eng land, steht der deutschen Forderung immer noch verständ nislos gegenüber. Und es macht den Eindruck, als ob bi« augenblickliche, aus der englischen Etnkreisungspolittk und der Danziger Frage resultierende Spannung den Englän dern eine günstige Atmosphäre für eine Belebung all jener fadenscheinigen Vorwände zu sein scheint, mit denen man den Raub der deutschen Kolonien glaubte sanktionieren zu können. Dor „Daily Telegraph", der langsam in das Fahrwasser der englischen Hetzpresse geraten ist, veröffent lichte in seine»» letzte»» Nummern eine Artikelserie eines Mr. George L. Steer, der im Auftrage der Zeitung eine Reise durch die deutschen Kolonien unternommen hat, um die Ver hältnisse, wie sie unter deutscher Verwaltung bestanden haben und wie sie jetzt von den Mandatsmächten geschaffen worden sind, einer eingehenden Untersuchung zu unter ziehen. Dabei kommt dieser seltsame Globetrotter zu aller hand interessanten Schlüssen. Er gibt, getreu der berüchtigten englischen Objektivität, zwar zu, daß das Vorgehen keiner kolonisierenden Macht in Afrika ganz frei von Unter- brückungen gegen die Eingeborenen gewesen, daß jedoch kein Land mit jo unbarmherziger Grausamkeit vorgegangen fei und «inen solchen Sturm der Entrüstung hervorgerufen hab« wie das VorkrteaSbeutschlanb. Mr. Steer versteigt stch sogar zu solgdnoer Behauptung: „ES gibt kein« zivili sierte Macht, die in der Geschichte der kolonialen Ausbreitung des 26. Jahrhunderts eine so verbrecherische Heftigkeit bei der Unterdrückung von Eingeborenenausständen anwanbte wie Deutschland, ausgenommen Italien bet feinem Vorgehe,» in Libyen und Aethiopten." Da» find Behauptungen, bi« heute nicht mehr verfangen, nachdem wir zur Genüge die grausamen britischen Kolont- k U 7 k. Der Darlen und seine Wese
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