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Dresdner Nachrichten : 23.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194010230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19401023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19401023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-23
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.10.1940
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MM Mo cnglaS von eine,, ' Ja — ich komme den Mürber unter suchen habe», und I Gesichtspunkt au- nicht gar zu grob', cht werden wir e» )0N ein gutes Stillt itndlich überholen." Mohr. „Doch wenn mir nicht davon. iS unangerührt ge lt nichts geschrieben mißte er nicht auch 'orenz gemacht Hal, ?" it ein, „daft Lorenz der Schuh benimmt und das plötzliche ing gebracht werde» nö: ein Schneilwcg. c, der selbst unter überlegt hätte, da» teb. Uebrigens hat «blick nach der Tal wn einem Schaiott, edcnsails: da» -ab örder nicht geossnct u nehmen, das, wir CS lvird sich aber wrgen auzuiaiigen. gleich über manches die morgen ohnehin Uebrigens - Fron : mir unendlich leid kann gehangen. Cs >e geivcsen zu sein, morgen lvird man nd. „Ich denke, Herr en Frauen umgeht, lrat, den Pvlizei- den Fall als Hilis- ter untersuchen lägt, afsacheu bepackt, da» in, lvie es notig ist. - bin ich für solche 'S gern sein mochte, ie Herr Mohr in : sich aber nicht frei , arbeiten darf. Hab .n. - „Heimatland" mit 5-RcUy. gugcndliche über — „«chiung! g«In» en, HirilcnHeidkr». Aiichaet ch» Wachvntchan 6. 1 >0 »»» heiralci mb gila izzi Watdmüller. 8.30. x.30 «»II» nach Tilttl' Neu»»» Wochcnlih«». «npl»7» «Tel. 6,115) - Nkraidine .gatt, Han» I« Wachrnlchau 6. 6.38 r. Il — „Liebe bren, tt Carola Hödn. treibe Kans Maler. gugrndlichr he Wachenlrtiau 8. 8..10 210 „Vall-radrnd" t-. Maria Ilndcrgail. Ta,a: . 8.15. 8.30 ttr. — „Leiden l-belt' Etbwe. 8, «..'M. Verlangt Hörbincr. AdetcSandreibS Wehnunq". 6.30, 8.3i> »Nh! thelnd hiri will" No, Hirllen Huber». Micha«! 7 tSinaana PaiMrai er - l »il!" »nt Ren- TeNoen. Hanhier. Iuqrndbebe bbrr «eUrWechrnIche» kk >d» Urenh oerboien" -reibe Meiler. Moli Mboch- «. Iugdt. zügel. 4. 6.15. 8.38 >-EIreklen. Todnarr Elr 57 der Ilar re eh loder h Hamners. Mrelbe Melier. Han» A. Schlellow. Tazui 8,8.30 5lr. 73 „DrrSlamm. 6.15.8.30 Ich „vlnks der gier ss. Hainpers ».a. gugdl. nich! lrullcheWachenieban ' irm lm Warenhaus'. 6.IS, 8.30 — „Drei blaue tlunz, »>" mit Heinz Rilbmarn. mpers. Itugdi. rüget 6, 8.iv Du, Veronika". Tam: . 8.15, 8.30 lb „eSesehichlen aus mit Magda Schneider. Moli ii. a. jugendliche zuqelaNrn! ntcha» Lüglich 3.30, i>. 8.30 nalia" nach dem olelch- ude Hkkllerberq, Hans velbell lfche Wachrnlchau. 8, 8.38 »Deel blaue Jungs 8, 8 30 niben. Slepkenlvnllrabe 18 - mit Hälhc Haach, johannes Ilruege beuische Woche»- >ui v»r »lammdaa« d«, 30 atersptelplan Illi«: Oruner: Uellllilsgl Nonlo knete 10 vbr !>«»»«« «1«, Volk«» King l. /.ßtz Osgprirone 'Ooerette v. t<. ^illücke« ^usilrsi. L„eitunk O. Lnäe Le^en ^0 vlik Itomürllonkou» h» M« «tun«« mit ^len» er l.u»t,plel von /l. bldllel unU tl. lorenr. lnsrenierunh iteenr l'gbsl /»e l-r»n-l ^rvooereile v. l-. dtnrl^cbli» htuolle von Peter Nrernler d4u»U<»i. t^itunh 8. bcbuls 2, grii, Schill!«,, »«Norrli « <i«,anin>°illlch lü, Pelil'i! und Wihenlchaft: Dr. gilll Ma tUonet lUi unleidallenbe» n» liir MliUchall und t'eihi o Muniann. Illi «Udiii d«i »erltich» kchrUUellei. o,ra»l- Nilata, Druet und P«,l,»: l» Dr,,»«». P„I,ltll, ». «ittwbch, zz. Oktober 1»4« 8Z. gahrgang. «».-»« n>m breit) ll,d Rxl, NachlLhe nach Stalletv. gamilirnanzrigen » Npt-, Stellen,eluche Mlllim., Zelle » Npl., Lilsergeb. »0 »lps. — Nachdru» nur mit Ouellenangab« Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schrtltltücke werden nicht aulbewahrt «rlchelnen monatlich RM. r,7» frei «au», durch Postbezug «M. ,,70 elnlchlleblich »,« «p,. Postgebühr lohne Postzustellgebühr). SUnzel- aummer so Nps.l auherhalb Sachlen, 1» Npl>, Sudelenland >0 Npl. Druck und Verlags Llepsch L Reichard», Dresden A k, Marlen straß« ZS/tt. Rus 2Z2^l. Postscheck lSSS Dresden. Die Dresdner Vkachrtchten enthalten die amtltchen Bekanntmachungen de» Landrate« ;u Dresden, dr« Schledsamte« beim Vberverstche- rungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Vresden Mettenmtt nm noch Ruinen in London im / Ganze Straßen eine Wüste Gens, sr. Oktober. Unter dem Titel: „Es muß etwas getan werden" schreibt Mervyn Herbert am 18. Oktober Im „News Chrontele" «nter anderem: Wer «och nie tm Osten außerhalb der alte« Stadtmauer war, der weiß nicht, was Bombe« bedeute». Die schlecht gebauten Speicher, hie über die ganze Gegend der Docks verstreut liege«, kom men nächtlich unter den Hammer schwerer Bomben. Ma« klmn dort ganze Straße« durchlause«, die in eine Wüste verwandelt sind, ganze Straßen, in denen die Häuser nur Hausen von Staub und Schutt sind, mit mageren und hungrigen Naße» bevölkert. Es gibt gan;e Bezirke, wo keine Tür und kein Fenster mehr ganz ist. Meilenweit sieht man nur geschwärzte iiluine«, Masse« von verbogenem Eise« «nb blockierte Straßen. Aber selbst wenn die Türe« und Fenster »er« sälwnnden sind, kommt der Miete ei «zieh er, obwohl er ost einen Stahlhelm an Stelle des Hutes trägt. Wv die Häuser noch stehen, werden sic nur bei Tage bennht. Nachts werden die Bewohner des Castend Höhlen bewohner. Bepackt wandern sie zu -en Stationen der Unter ¬ grundbahn, schlafen unter Brückenbogen oder in den Fabrik kellern. Sie liegen in einem nicht zu beschreibenden Gestank. Was aber passiert den Leuten, die ihre Wohnung, ihre Kleider und Möbel verloren haben'? Man findet sie in Sammel lagern» wo sie genau so gedrängt wie in den Untergrund bahnen schlafen, wo jedoch die Luft etwas besser ist. Sic warten, bis sie an der Reihe sind, evakuiert zu werden. Wenn Leute alles verlieren, ihre Kleidung, Wohnung, Möbel, ihre Papiere, dann gibt es nirgends eine Behörde, die ihnen mit der nötigen Schnelligkeit helfen kann. Wer sich ins Castend begibt, wird bald gewahr werden, daß die ganzen Pläne der Negierung zur Lösung der Probleme, die bei Luftangrisfen entstehen, ein voll ständiger Fehlschlag sind. Die Organisation ist so schlecht, daß sie einfach vollständig auSsällt." Herbert sagt in seinem ansschlußrcichen Artikel ab schließend: „Das ist die wahre Geschichte der DocklandS. Sie ist finster und schmutzig und übertrifft alles bisher am Früh- stttckStisch Gelesene; denn das Castend schreit in seinem Todeskampf nach Hilfe! Brandbomben bündelweise über Hamburger Wohnungen Hamburg, 22. Oktober. Englische Flieger warfen in der vergangenen Tlachl ganze Bündel schwerer Brandbomben auf reine Wohngebiete der Stadt Hamburg. Der eiserne Sperrgürtel der Flak zwang die Flieger, weit außerhalb der Stadtbezirke ihre Sprengladung über Bord zu werfen und sehr große höhen aufzusuchen. Die Brandbomben prasselten ziel- und wahllos auf eine große Anzahl von Häusern, die die Heimat und Zuflucht einfacher schaffender Volksgenossen bilden. Ein Wohnblock war das Ziel unzähliger Brandbomben, die teilweise erheblichen Schaden an dem Eigentum der Bewohner anrichteten. Ins gesamt wurden über 30 Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Fn der Mehrzahl gab «S glücklicherweise nur Dach st n h l b r ä n - e. Die Flammen vernichteten alles, was diese Räume bargen. Besonders kratz ist ein Fall, in dem eine sehr große Anzahl Bomben auch die unter dem Dachboden liegenden Wohnungen stark beschädigte. In der Wohnung eines Feinmechanikers, der sich in langen Jahren mühsamer Arbeit, unter Auferlegung größter Sparsamkeit ein schön auS- gestattetes Heim geschaffen hatte, wurde die Inneneinrichtung fast völlig zerstört. In einer anderen Wohnung sind die Möbel zertrümmert und sämtlicher Hausrat ist vernichtet. So ivie es hier auSsieht, ist das Bild auch in den Nachbarhäusern. Dank der unermüdlichen Bereitschaft der Selbstschutzkräfte, der Polizei und der Feuerlöschpolizci, konnten die zum Teil entstandenen Großscuer nicht weiter um sich greifen. Immerhin waren aber außer dem sehr großen materiellen Schaden an privatem Gut mehrere Schwer- und Leichtverletzte zu verzeichnen. Sn vielen GrMSkten Englands neue Brände Berkin, LS. Oktober. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Fm Lause des LI. Oktober arifsenKampsverbände London «nd andere wichtige Biele in Mittel» und Südengland mit Bomben an. In London ent» standen zahlreiche neue Brände. In de« Klngmotorenwerke« von Ley land nördlich Liverpool «nd in zwei andere« An lagen der Rüstungsindustrie wurden wichtige Montage» «nd Maschinenhallen zerstört. Dnrch Treffer ans Trnppenkager und Flngpläße gelang es, Hallen und am Bode» stehende Flugzeuge zn zerstöre«. Weitere wirkungsvolle Angrisse galten mehrere« Großöllagern «nd Haseuanlagen. Beim Angriff aus einen Geleitzug an der Oftkttste Englands erhielt ein SandelSfchiss von »NN» BRT mittschiffs einen so schweren lresser, daß mit feinem Berlnft z« rechne« ist. In der Nacht znm LS. Oktober nahmen die Bergel» tnugssltige gegen London nnd die Angriffe ans andere Städte Großbritanniens ihre« Fortgang. Fn kriegswichtige» Anlagen in Birmingham, Cove«» try «nd Liverpool konnten Brände «nd Explofionen Icstgestellt werde«. Das Bcrmine« britischer Häse« wurde ohne Unter brechung fortgesetzt. Marineartillerie nahm ernent Dover nnter Feuer. Wie bereits gemeldet, beschossen mehrer« englische Schnell» boote ein Borpostenboot mit Maschinengewehre«. Das Bor» postenboot «rwiberte, unterstützt durch Kiistenbatterie der Kriegsmarine, das Fener. Ei« seindlicheS Schnellboot wnrde versenkt, die übrige« drehte« ab. ' In der Nacht in Dentschland einsliegende seindliche Flug zeuge «arsen «inige Bombe» ab, ohne militärische« Sach schaden anzurichte«. Der Gegner verlor gestern zwei Flugzeuge, davon eines durch Flakartillerie. Zwei deutsche Flngzeuge werde» ver mißt. 49., L9. UN- S1. Luftfiev von Major M-l-ers S Messerschmitt gegen 15 hurrlcane ' Berlin, SL. Oktober. I« einem Lustkamps zwischen sechs deutschen Messerschmitt-Jagern «nd 15 englischen Hurri- cane-Flngzengen errang Major Mölders am Dienstag seine« IS., 5«. «nd 51. Lnftsieg. Deutsche Sanöelsfchiffe erfolglos angegriffen Berlin, 22. Oktober. Am 21. Oktober versuchten bri tische Flugzeuge im Kanal deutsche Handelsschiffe mit Bomben anzugrcisen. Das heftige und gutlicgcnde Abwehr feuer der Schtsssflak der in der Nähe befindlichen Kriegs fahrzeuge wehrte den Angriff ab, so daß die Briten ihre Bomben in die See warfen. Die deutschen Schisse konnten ohne jeden Schaden ihren Weg fortschen. Der Führer empfing Laval Besprechung in Gegenwart des Reichsauhenminislers In Frankreich, rr. Oktober, «ährend eines Ansent« baltes in Frankreich empstn« der Führer de« Vizepräsidenten des französischen Minifterrate» Laval. Bel der Besprechung war der NeichSminister des Answärtige» ». Ribbentrop zugegen. Berfckürfung »rr Vezlrhungen Sapan-Snglan» vradtwolsaug unooror üorltaor Sobrlktloltuvg Berlin, 22. Oktober. Sowohl Tokto wie London stellen eine weiter zunehmende Berschärfung der japanisch-englischen Beziehungen fest. In England hat die schlagkräftige Antwort der Japaner tn Btrma Anlaß zu ohnmächtigen Wut- schreien der Zeitungen und des Rundfunks gegeben, nnd der britische Minister ohne Portefeuille Wrrenwoob hat sogleich nach dem ersten Bombardement der Japaner eine von Zorn erfüllte Rede gegen die ostastattsche Großmacht in Wakefield gehalten, «roßtönig «»klärte Greenwoob, England könne jetzt „ohne Umschweife" mit Japan reden auf eine Weife, die noch vor vier Monaten gefährlich gewesen wäre. Er hoffe, daß Japan „genügend gesunde Bernnnft" beweisen werde, um nicht in den Krieg etnzutrcten. Die japanischen Zeitungen haben Greenwoob wegen dieser seiner Aenßcrnn- gen bereits gehörig auf die Finger geklopft nnd ihn darauf htngewiesen, baß Britannien nm so lauter zu schreien pflege, je schlechter eS ihm geht. Wie „Kokumin Echimbun", Tokio, berichtet, beabsichtigt Ministerpräsident Fürst Konoye, sein Kabinett in ein KrteaSkabtnett nmzmvandeln. Die Absicht Japans, eine Neuordnung in Ostasien dnrchznsllhren, sei durch den englisch- nordamerikantschen Widerstand nur verstärkt worden. «n-lün-er veriasfrn gapan un- China vrndtmolcknng n«o«r»r Sorllndr Sokrtttloltuog Berlin, 22. Oktober. Wie tn Gchanghat verlautet, sollen die englischen Behörden in einer offiziellen Bekanntmachung den tn Japan nnd China lebenden Engländern nahegelegt haben, ihre Familienangehörigen zn evakuieren und auch selbst, soweit sie abkömmlich seien, da» Gastland zu verlasse». Das neue Rom Der Name Nom hat nicht nur für die Italiener eine» besonderen Klang. Er umschließt einen Zauber auch für uns Deutsche. Hier wird uns Antike lebendig; ans dem Kapitol, in den 'Ruinen, an der TrajanSsäule, an den tausendjährigen Wasserleitungen und Brunnen erfaßt man in Tagen mehr vom Sinn der römischen Geschichte, als durch bloßes Buch studium in Jahren. Aber Nom ist nicht nur das. Cs ist so vieles andere mehr, daß man die Stadt nicht in einen engen Begriff gießen kann. Man muß die Stabt vielfältig nehmen, wie sich denn in ihr die gesamte Geschichte Italiens spiegelt und mit dieser eine weite Gefühls- und Geistcswelt. Wechsel voll waren im Auf und Ab ihre Schicksale. Als sie die Hauptstadt des alten römischen Imperiums war, faßte sie in ihren Mauern bis zu 8U0VU0 Menschen; im 11. Jahrhundert waren es nur 20 UVV. Selbst 1840 hatte sic sich erst auf rund 155 VVV wieder erholt, und als sie die Hauptstadt des geeinigten Königreiches wurde, zählte sie nur wenig mehr als 22»lMi Bürger. 700 00(1 waren cs 1022 beim Machtantritt des Faschismus. Diese Zahl hat sich seitdem verdoppelt. Und das Nom von morgen, die Hauptstadt des ucucn, wach senden Imperiums? Zukunftsdrängen bestimmt den Rhythmus. Fremder, kommst du nach Rom, so ist der erste Eindruck, weit bevor die Antike zu dir spricht oder die mannigfachen Schätze der Kunst- und GeistcSwelt dich gcfangennehmcn, der, der sich volks tümlich in die Worte zusammendrängt: „In Rom wird ge buddelt." „Buddeln" ist ei» Berliner Ausdruck, aber die Römer sind ohnehin ein wenig die „Berliner" Italiens; in jeder Hinsicht; auch in der, daß sie in anderen Städten Bcr- gleiche gern mit der Redewendung beginnen: „Bei uns in Nom . . ." WaS nun die rege Bautätigkeit anbclangt, so ist sic durch den Krieg nur teilweise unterbrochen. Oncr durch das Stadt gebiet ziehen sich, überall deutlich sichtbar, die Arbeiten für die neue Untergrundbahn. Den neuen Fernbahnhöfcn werden die Gelände erschlossen. In verschiedenen Vierteln stößt man auf die Bretterzäune, hinter denen große Gcbäudckomplcxe nicdcrgelegt sind, nm Straßenzüge und Fronten zn gestalten, wie sie einer neuen Zeit geziemen. Innerhalb der Stadt, z. B. am Palatin, schreiten die Arbeiten für die Errichtung der neuen Ministerien vorwärts. Etwas außerhalb kündet das Wachsen zum Meere hin sich an. So wird geplant und geschafft und entworfen, damit aus dem Antlitz der Ewigen Stadt die Züge verschwinden, die an die Periode der Schwäche und Zerrissenheit im Mittelalter erinnern nnd Rom das wird, was Mussolini ihm als Ziel gesteckt hat: Zentrum der Arbeit und des Fortschritts, Hauptstadt des größeren Imperiums — nnd Vorbild für dieses zugleich. Mit einem Deutschen zusammen, der seit einem Menschen alter in Rom lebt, betrachte ich vom Forum Mussolini aus das Bild dieser Stadt. Neue, hohe Häuser mit glatten, gelben Fronten und eingeschnittenc» Balkoncn, etwas amcrilanisch anmutend, schieben fich in den Vordergrund. Mit leiser Weh mut, wie sie ja manche „alten Römer" haben, schildert er, wie früher die Ansicht war. Wir Jungen können da nicht ganz mit. Gewiß, deutschem Empfinden geht vielleicht die Modernität etwas weit. Italien zeigt überhaupt im ganzen Land einen ausgesprochenen Hang znm Neuesten vom Neuen. Seine vorbildlichen Eisenbahnen, seine Straßen bahnen, vorwiegend Oberleitungsomnibusse, sind die ersten Zeugen, mit denen der Fremde in Berührung kommt nnd deren Güte er gern registriert. Auch Kleinigkeiten prägen sich ein; z. B. die Tatsache, daß moderne Mctallmöbel bis nach Sizilien hinunter eine viel ausgiebigere Verbreitung gesunden haben als bei uns. Die neuen Postgebäudc, die Häuser des Fasclo allüberall im strengen Stil der Moderne. Aber mag uns ab und zu einmal etwa ein Ehrenmal, eine reichlich kühne Linienführung eines Gebäudes nicht znsagcn: viel Großartiges ist doch geschaffen, und als Gcsamtcindrnck bleibt auf jeden Fall der einer imponierenden Leistung. Nom soll moderne Industriestadt werden. Eine erhebliche Strecke ans diesem Wege hat eS bereits znrückgclegt. So wurden schon in den letzten Jahren viele Ncnanlagcn im Nahmen des Autarkieprogramms in Nom und seiner Um gebung erstellt. Da handelt es sich um Zellulose- und Kunst faserwerke, um Zuckerfabriken, nm Fabriken zur Alkohol gewinnung aus Rohr oder Trebern, zur Destillation von Braunkohle, um Zementwerke und anderes mehr. In der Nähe von Rom wird in neun Bohrlöchern sogar Erdöl ge wonnen «nd mit Hilfe einer 6,3 Kilometer langen Oellcitnng hcrantransportiert. Geht man zur Meeresküste hinunter, so kann man dicht bei dem berühmten Badestrand von Ostia auch die Anlagen arbeiten sehen, die aus dem Seeland das Eisen gewinnen; ein überaus interessanter Vorgang. Aber seit kurzem wird die Industrialisierung Roms inganzgroßc m Stil gefördert durch die Anlage einer n c u e n I n d u st r i c- zone in der Nähe der Stadt. Gewissermaßen ans dem Nichts heraus werden hier die Fabriken wachsen «nd jene Straßenzüge sich entwickeln, in deren Architektonik sich das den Kinderschuhen entwachsene Zeitalter der Technik doku mentiert. Alle möglichen steuerlichen Vergünstigungen und billige Frachtsätze werben gewährt. Ballte sich bisher das industrielle Italien vorwiegend in Norbitalie» mit Mailand nnd Turin als Schwerpunkten zusammen und unterhielten die großen Firmen in Rom lediglich Büros, so haben bereits jetzt nahezu hundert Firmen den Bau von Werken in der neuen Industrie»»«« Roms beschlossen. Dabet fördert das faschistische Italien keineswegs ein seitig die Hauptstadt. Die neuen Jnbustriezonen von Bozen nnd Venedig bestehen bereits; die von Apnania ist im Bau und mit einem Teil gleichfalls schon in Betrieb, und Neapel und Palermo werben folgen. Wenn also Rom
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