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Dresdner Nachrichten : 15.04.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194204159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19420415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19420415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-04
- Tag1942-04-15
- Monat1942-04
- Jahr1942
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- Dresdner Nachrichten : 15.04.1942
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Das war -ie Echiffsprovuktion eines halben Zahres v ra k t m ol 6 u n 8 unserer Lerllnvr 8ckrlktIo I tun8 Berlin, 14. April. Während die englische Presse noch über die großen Schiffsvcrluste im Indischen Ozcan jammert, gibt daü OKW eine nene bedeutsame Ersolgsnachricht aus. Nimmt man die Meldungen vom 8. nnd 1l. d. M. dazu, so ergibt sich, das; in den letzten Tagen insgesamt 48 feindliche Handelsschiffe mit 318 200 BNT durch die deutschen Waffen versenkt wurden. Unter diesen 43 Handelsschiffen befinden sich nicht weniger als elf große Tanker. Was diese Zahlen be deuten, ergibt sich am besten aus einer Mitteilung des Ameri can Bord os Shipping, die im Gegensatz zu deu Nooseveltschcn Phantasien nüchternes Zahlenmaterial enthält. Danach haben nämlich die nordamcrikanischen Wersten im ganzen Jahre 1841 insgesamt Ü44l>i><> BNT Schiffsraum gebaut lgcgcnuber 640 »»00 BNT im Jahre 1040s. Mit andere» Worten heißt das, in der kurzen Zeitspanne, die die Sondermeldnngen vom 8., 11. und 11. April nmsassen, haben die deutschen Massen soviel an Schiffsraum veruichtct, wie die n o r d a m c r i k a n i - scheu Werften in einem halben Jahre bauten. Deutlicher kann die Lage kaum gekennzeichnet werden, und so sieht sich denn selbst der amerikanische Marincminislcr Knox zu dem Eingeständnis gezwungen, das, dies der größte See krieg sei, den die Weltgeschichte erlebt habe, Knox versucht zwar die amerikanische Ocffcntlichkcit zu beruhigen, indem er versichert, das, 100 weitere Klcinfahrzeugc nnd auch weitere Flugzeuge zur Bewachung der KUstcngcwässcr eingesetzt würden. Zu solchen Knoxschcn Acnsicrungen dürste die amerikanische Ocsfcntlichkeit wohl kaum noch Zutrauen haben. Es machen sich im Gegenteil die AuSwirtungeu dieses Unterseebootkrieges auch in den NSA immer stärker bemerk bar. Wenn jetzt wiederum sieben groste Tanker ver senkt wurden, so kompliziert sich dadnrch die OclversorgungS- lage der USA noch weiter. Altan must sich weiter vor Augen halten, dast, wenn abermals insgesamt 120 000 BNT versenkt wurden, daS nicht nur den Verlust dieses unersetzbaren Schiffsraums bedeutet, sondern auch den Verlust einer Ladung von etwa 170 000 GewichtStonncu, also einer Menge, die eben falls zu Buche schlägt. Besonders bemerkenswert ist wiederum die enge Zu sammenarbeit zwischen der deutschen Luftwaffe und den deut schen U-Booten auf der nördlichen VersorgnngS- ronte für die Sowjets, auf dem Wege nach Mur mansk. England hat für diesen Kamps das Schlagwort ge prägt: „Schlacht um die Mitternachtssonne". Die Erfolge, die jetzt vor Murmansk errungen werden, zeigen an, dast die zutreffende deutsche Formulierung heistcn wird: „Sieg der Mitternachtssonne". In einem Pit -Bericht wird beson ders daraus verwiesen, dast hier Spezialisten englische» und amerikanischen Schiffen auslaucrn, „alte Scapaslow-Flieger". Alle beseelt der Hunger nach sinkender Tonnage, die vom Kampfflieger letzten Einsatz verlangt. Der neue große Erfolg unfern A-Boote A « stem Führerhaapta«artier,14. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aus derHalbinsel Kertsch «nb imDonezgebiet fanden auster örtlichen Vorstößen schwächerer seindlicher Kräste keine wesentlichen Kampshandlungen statt. Dentsche Kampfflugzeuge beschädigten in einem Hase» der KankasuSküfte einen groben sowjetischen Tanker durch Bombentreffer. Im mittlere« Abschnitt der Ostfront wurde bei erfolg, reichen eigene« Angrifsöhaudlungc« eine größere Anzahl von Ortschaften genommen. An einzelnen Stellen wurden stärkere, von Panzer« unterstützte Angriffe des Feindes abgeschlagen. Im nördlichen Frontabschnitt wurde eine Krästegruppe des Feindes eingcschlosse« und vernichtet. In der Zeit vom 0. biS 13. April wurden an der O st, front 176 feindliche Panzer abgeschosse«. Wie bereits durch Sondermeldung bekannkgegeben, griffen deutsche U-Boote im Bordmeer einen aus Murmansk auslaufenden Gelellzug an und verfenktenzwelamerlkanischeTrans- porter mit zusammen 12 200 VRT. von denen einer bereits durch Bomben deutscher Flugzeuge beschädigt worden war. Kampfflugzeuge versenkten aus demselben Geleitzug einen Tanker von 4000 VRT und beschä digten ein großes Handelsschiff fo schwer, das; mit feinem Verlust gerechnet werden muh. Im Atlantik versenkten Unterseeboote 12 feindliche Handelsschiffe mit zu sammen 104 000 BRT. Fast ave diese Schiffe, unter denen sich sieben große Tanker befanden, wurden unmittelbar unter der amerikanischen Ostküste torpediert. In Nordasrtka wurde« Vorstöße starker britischer Krästegruppe« abgewiese« u«d im Nachstoß dem Gegner er hebliche Verluste zugesttgt. Siebe« Hanzerkamps» wage« und anderes Kriegsgerät wurden vernichtet oder erbeutet. In der Marmarika wurde» britische Krast- sahrzcugausammlungen und ein Flugplatz bombardiert. Die Angriffe ans militärische Anlagen der Insel Malta wurden bei Tag und Nacht fortgesetzt. Leichte Kampfflugzeuge griffe« am Tage Haseuanlageu uud BersorgungSeinrichtungcn a« der englische» Südküste erfolg reich mit Bomben an und zerstörten eine Fabrikanlage. In der vergangenen Nacht bombardierten Verbände schwerer dentscher Kampsslngzeugc einen versorgnngSwichtigen Hase» an der H u m b e r m ti n d u « g mit guter Wirkung. Eine geringe Anzahl britischer Bomber versuchte in der Nacht znm 14. April das «ordweftdentsche Küstengebiet anzu- sliege«. Ein seindliches Flugzeug wurde abgeschosse«. Bei de« Erfolgen im Atlantik zeichnete« sich die U-Boote des KapitänlentnantS Hardege« und deS Oberleutnants zur See Lasse« besonders ans. Die Besatzung eines dentschen Flugzeuges, bestehend a«S Oberseldwcbel Nitsch, Feldwebel Schäfer, Feldwebel Richter und Oberaesreitc« Hartman«, hat ungeachtet stärkster seindlicher Boden- nnd Jagdabwebr einen wichtigen Austrag über dem Kanal von Suez mit großem Schneid durchgesührt. Schon 88 lanker vor USfl vernichtet Berlin, 14. April. Die feindlichen Verluste an Tankern seit dem ersten Auftrete» deutscher Unterseeboote in amerika nischen Gewässern haben sich mit der durch die DicnStag- Sondermeldung bekanntgcgebcnen VcrscnkungSzifser auf 88 Tanker mit 718210 BNT erhöht. Dies bedeutet für den Gegner den Verlust von rund 1 070 00t» Tonnen Ocl. Diese Ziffer entspricht der dreifachen JahreSförderung an Oel in Deutschland im Jahre 1S87. Zer Drache Fafner „Ich liege und besitze, laß mich schlafen", läßt ihn Richard Wagner grollend brummen, den grimmigen Hüter des Hortes, den „Wurm" Fasner, der das Nheingold bemacht. Er ist mehr als eine Sagcngestalt aus germanischer Frühzeit. Er ist tiefempfundenes Sinnbild von der Unseligkeit des gierig ge horteten Goldes. Es lockt den, der cs nicht hat, mit der Versprechung aller Herrlichkeiten der Welt und tötet den, der es in Besitz nahm. Auch Fafner der Niese, der -um Drachen wurde, stirbt daran „Das Gold regiert die Welt", wie es Mephisto in der Gounodschcn „Margarethe" singt, seitdem uns von der Ge schichte der Völker Ucberlicferungen zusließcn. In den Grä bern der alten Sumerer fanden sich Goldschätze, die Aegyp- ter betrieben einen bereits hoch entwickelten Golbbergbau, von dem nicht nur das Grab des Tut-anch-Amon gefüllt war. DaS Goldene Vlies der Griechen, noch in hohen Orden bis in unsere Zeit als Abbild gerettet, war in der Urform das Fell deS GoldwäscherS, an dem die gleißenden Körnchen has tete». Hesiod spricht schon vom „Goldenen Zeitalter". Den Juden »var das Goldene Kalb Götze ihrer Raffgier. Goethe dichtet „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles", und Schiller jnhclt von der „ersten Liebe goldner -Zeit". Gold, Gold, Gold in all und jeder Form als Stoss und als Sinn bild. Und hier immer als das Zeichen ersehnten Glückes gewertet. Kein Wunder, wenn die Menschheit den Wert des gelben Metalles durch diese Ucberhöhung mit der Zeit zu überschätzen begann. Gold „regierte die Welt" in Kronen und Ringen, in Barren und in Münzen. Gold war der Maßstab nicht nur deS reichen Mannes, sondern es wurde das Maß des gesamten Lebens. Gold'und der aus ihm erwachsende Begriff Geld standen in ihren Werten gleich, überdeckte» sich. Eins ergänzte daS andere, eins wurde das andere. Um so erschütternder zwei Nachrichten aus den Bereinig ten Staaten, die heute noch als eins der reichsten Länder der Erde, bas wahre Dorado, also das Land des Goldes gel ten. Nelson, Chef -er USA-NüstungSproduktion, erklärte, „es wäre schön, wenn wir eine Verwendung finden könnten für unsere Milliarden verborgenen GoldeS, z. B. zur .Ver zinnung' von Konservenbüchsen für Apfelmus usw." Der Mann meint das durchaus ernst. W i e bitter ernst, gehl dar aus hervor, baß er zur gleichen Stunde verfügt hat, daß das amerikanische Schatzamt vier Fünftel seines Silber schah es im Umfange von 60 000 Tonnen herzugeben habe, um dadnrch Kupfer und Zinn zu ersetzen. Die sind in der Rüstungsindustrie notwendig, fehlen aber, seitdem Japan die Welt des Ostens allein, beherrscht. Auch Silber war einmal ein Nebcngötze im Tempel des Reichtums. Man entsinnt sich sogar, daß vor Jahrzehnten die sogenannten Bimetallisten seine Mitherrschaft forderte». Und Henle? „Unedles" Metall gleich allem anderen, das nicht mehr dem Luxusbedarf dient, sonder» zur Alltagsarbett heran gezogen wird. Mag man daS beim Silber allenfalls fmit einiger Ueber- windungj verstehen. Vergoldete Konservenbüchsen, ist es nicht der Zusammenbruch einer Welt, der sich da anbahnt? Vollzieht sich nicht eine Umwertung von Werten, die seit Jahrtansenbcn und f ü r Jahrtausende unverrückbar schienen? Gold, das war nicht nur der Stoss der Kronen, sondern auch da» Metall der nach ihnen so benannten Geldstücke: Der Gulden, Sovereigns, FricdrichödorS und LoniSdors. Ihre Werte schienen ewig und unabänderlich. So konnte denn auch Gold in Barren in den Schatzkammern der Notenbanken ge häuft werden, die seiner nach dem Gesetz als „Deckung" des Papiergeldes benötigten, damit die Währung stabil bliebe. Aber schon im ersten Weltkrieg kündete sich die Götzen dämmerung deS Goldes an. Damals verfügte die Welt über 42 Milliarden Währungsgold. Davon entfielen 24,3 auf Euroua, 7,0 auf USA und 0,0 aus die übrigen Länder. Deutschland besaß davon einen angemessenen Teil, und er blieb im wesentlichen unberührt über die Kriegüzeit hinaus. Auch als die Inflation begann, gab es noch» sehr beachtliche Goldbestände in der RctchSbank. Vielfach mehr jedenfalls, als l-U-^utn: Xrl«8»d«r. l^ulerv,«er (Sek) r-X-^ukn.! »rle,»d«r. U«l, (k>»2) Xum.! l»re-,e-»otkm»nn Staudomm gegen das lauwetter im Osten um den deutsche verwundete des flfrikakorps Neichspreffechef Vr. Vietrich mit Minister paooiinl Oefechtsstand einer Zliegergruppe. erholen sich unter Palmen. in Oenedig.
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