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Dresdner neueste Nachrichten : 15.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193906157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-06
- Tag1939-06-15
- Monat1939-06
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.06.1939
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47. Jahrgang Donnerstag, 45. Juni 4939 Aamlllma ineigen ü Rpf„ ble rs mm beeile ww-Zeilr lmTrxtt»ll 1,10 RM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer anzeigen «I Rpf. autschl. Porto. Zur Zeil ist Anzeigenpreiolist« Nr. a gültig. Ar. 437 * Dresdner Neueste Nachrichten AAW-mit Handels- und Industrie-Zeitung ftterzuraNpf.Zustestungtgeb.) NreuzbanlE nd.: Zür bl, Woche 1^X> StM Einzelnummer 10 R-s., Mß-rhalv srob-o^bm, is Rps. Schrlstleitung, Verlag und SauptgeschMfielle: Dresden A, Serdinandstraße 4 postanschrtfi: Dresden «I. Postfach« Fernruf: Ortsverkehr Sammelvummer 24601, Fernverkehr 27981-27S8Z«relegramme: neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2vso«-Berliner Schrlstleitung: Berlin V 35, LlNorlastraße 4« Nichtverlangle Elnseadungen an bl» Schrlstleitung ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch austewahtt. - Zm Faste HSHerrr Gewalt ober LetrlebsstSnrng haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung bet entsprechenden Entgelt« prote- gegen Roosevelts Kommumslenkurs Or. Goebbels über Ausgaben des Geistesarbeiters - Neue polnische Provokation gegenüber Danzig Parlament gegen Präsident Von Roosevelt -«kämpfte Gesetzesvorlage befürwortet X Washington, 18. Juni Zu einem scharfen Bor st ob gegen baS Roosevelt. Regime, zu einem Borstotz, der von den Betroffenen geradezu als rin „Todesstoß" gegen baS Roosevelt-Programm schon bezeichnet worden ist, hat jetzt der Haushalt- ausschuß des Abgeordnetenhauses auSgeholt. Der Ausschuß hat nämlich eine Gesetzesvorlage befür wortet, die die Ausgaben der Bundesbehörde für Arbeitsbeschaffung erheblich beschränken will. Diese Behörde hat Milliarden ausgegeben, dabei aber baS theoretische Ziel einer Herabsetzung der Ar« bettslosenzahl keineswegs erreicht, weil eö ihr gar nicht darauf ankam. Vielmehr ist diese Behörde, in -er die leidenschaftlichsten Anhänger LeS Roosevelt- Regimes und seines kommunistenfreund- lichen Kurses am Werke sind, nur darauf bedacht gewesen, mit ihren Geldern Wahlagitation für Roose velt zu treiben, Wähler für Roosevelt zu gewinnen und die kommunistische Agitation offen zu unterstützen. So hat sie z. B. sich offen für den Bei- tritt der Nothllfearbeiter, die von ihren Geldern be zahlt werden, zu einer lübisch-kommuntstifchen Gewerk schaft eingesetzt. So gewinnt die Stellungnahme des Ausschusses für bte'vo» Roosevelt leidenschaftlich be fehdete Gesetzesvorlage -en Charakter eines offenen ProiesteS und Mißtrauensvotums gegen di« kommnnistensreund« liche Haltung Washingtons. Der AuSschub hat ferner auch aus dem Roosevelt- Programm die angrforderten beträchtlichen Summen für ein VunbeStheater gestrichen, das hauptsächlich agitatorische und vielfach antideutsche Theater- stücke aussührte. M-kau-Griff nach dem Saitemaum Telegramm unsres Korrespondenten 8t. LonLon, 15. Juni Die Londoner Presse bewahrt angesichts der Ver handlungen Strangs in Moskau ein ver- ligcnes Schweigen. Der gestrige Artikel der „Prawda", in dem nochmals die alte Balten-Forderung Moskaus ohne jede Konzession ausrechterhalten wirb, hat hier außerordentlichen Eindruck gemacht, und nur schüchtern schreiben einige Blätter, daß die Sowjets doch wohl eine der Formeln, die Strang mit sich bringe, vor- länsig annehmeu könnten. Der bekannte konservativ« UnterhauSabgeordnete Oberstleutnant Wilfo« warnt heut« tu eine« Bries an die „Times" vor dem Abschluß eines Abkommens mit Moskau. EnglischersettS scheine man das Miß traue» der baltischen Staate» gegen eine sowjet russisch« Garantie gar nicht völlig z» ersassen. Di« Sowjetunion trachte danach, «ine Art von Protektorat über di« baltischen Staaten zu errichten. Di« eng lischen Verhandlungen mit der Sowjetunion hätten die baltischen Staaten in die Arme Deutschland» ge« drängt, denn sie zögen «inen deutsche« Schuft im Kriegsfall« dem Ltnsall sowjetischer Truppen vor. Sie hätten backit nicht unrecht. Denn der Pakt, den die Sowjets haben wollten, gestatte ihnen, zu erklären, daß eine dritte Macht mit Angriff drohe und daß sie in den Krieg zögen, worauf England gezwipigen sei, mitzumachen. Was für eine Formel man englischer seits auch tmmer finden werde, ein solcher Pajt mit Moskau würde allzuteuer bezahlt sein, wenn man ihn auf Kosten dkö guten Willens der baltischen Staaten erkaufe. „Daily Expreß" meldet aus Warschau, Strang habe während seines Aufenthaltes in Warschau mit dem dortigen britischen Botschaster ausschließlich über Danzig gesprvchen, und Man berichte jetzt, daß England, Frankreich und Polen in Kürze etne gemein- same Erklärung Uber den ScktuS der Freien Stadt abgeben würden. Man hält es für möglich, daß die drei Mächte sich bereit erklärten, jegliche Anregung für einen Wechsel im Status Danzigs zu erörtern, mit Ausnahme der Einverleibung Danzigs ins Reich. Keine Ausnahmen von der Seschtvlndlgleils« -egrenzung für Kraftfahrzeuge X Verlin, 15. Juni Zu der Verfügung beS Führers über die Ge- schwindigkeitSbegrenzung für Kraftfahrzeuge wirb er gänzend mitgetetlt, daß von dieser Vertilgung im vssentlichrn Verkehr keinerlei Ausnahmen zulässig sind. Bei kraftfahrtechnischen und krastfahrsportltchen Erprobungsfahrten bat sich, her Führer in Einzel süllen ein« AuSnahmeMehmiguna selbst Vor behalten. V ZugÄnglück in Mittelgrund Dreizehn Tote, mehr als fünfzehn Verletzte — Stellwerk zerstört Am Donnerstag gegen 11.80 Uhr entgleiste der v»Z«g 118 Berlin —Dresden —Prag bei der Durchfahrt durch Bahnhof Mittel grund sSudetengauj auS noch nicht geklärter Ur sache. Drei Wagen stürzten um und die Lokomotive fuhr in das an der Streck« stehende Stellwerk hinein und zerstörte eS. Nach den bisherigen Feststellungen sind, wie die Retchsbahndirektion Dresden mtttetlt, vermutlich 18 Tot« und 15 bis r ü Verletzte zu beklagen, darunter drei Schwerverletzte. Der Präsident u»d der Vizepräsident der Reichs« bahndirektion Dresden begaben sich sofort an die Un- sallstelle. Bet dem verunglückten Zug handelt eS sich um den V-Zug Berlin —Dresden —Lobositz — Prrßburg —Budapest, der im internationalen Durchgangsverkehr tmmer gut benutzt ist. Mittelgrund ist der letzte Bahnhof vor Bodenbach, der aber auch bei Personenzügen nicht zum Ein- und AuSsteigcn zugelassen ist. Der kleine Bahnhof dient außer dem Güterverkehr nur dem Rangterverkehr siir die Zugtetle der Personenziige nach Tetschcn, dir, hier vom Bodenbacher Zug ab- gehangen und über die Llbbrücke zwischen Mittel grund und Laube und durch den Tunnel im Quader berg nach Teischen loder umgekehrt) wettergelcitet werden. Dieser kleine Rangierbahn Hof wirb aber von den V-Zitgen und einer Reihe von Personenziigen ohne Halt durchfahren. Er liegt un mittelbar an der Elbe. Pünktlich, zur vorgesehenen Fahrzeit, nahte am Donnerstag der V-Zug 118 von Schöna und Nieder grund her dem Bahnhof Mittelgrund. Hier, bei der Einfahrt, in der sich mehrere Weichen befinden, ereignete sich der Zugunsall. Htlssmannschaften waren sofort zur Stelle. Von 15 Uhr an kann der Eisenbahnverkehr zwischen Rad Schandau und Bodenbach eingleisig dnrchge« führt werden. Als tot sind bisher bekannt: . 1. Leutnant d. Res. Werner Gerhardt, vermut lich auS Döbeln, 8. Komp. FR. litt: 8. Louis Gottschalk, Angestellter aus Jena lThtir.j, Naumburger Straße 11; 8. Gustav Nauer auS Böhlift-Ehrenberg, Pslaume- straße 17; 1. Gefreiter Vinzenz Gerlach, Generalkommando des XV. «K.r 5. Oökar Schwiesau auS Berlin-Spandau, Zcppelinstraße Kg; S. Alfred Reichard auS Füterbog, Triststraße 8; 7. Lokomotivführer Hermann Hauke a«S Berlin. - 8. PostangeftrlUer Werner Steinbrück a«S Neuengönna Nr. 11. Die Namen der weiteren Toten stehen noch nicht fest. Tientsin-Aolkade streng durchgesiihrt Gonnabend Mastenbesuch von Japanern in der britischen Niederlassung - X Tientsin, 15. Funt Der erst« Tag der über die englisch« und fran zösische Niederlassung i« Tientsin »erhängten Blockade ist ohne Zwischenfälle verlausen. Das japanische Mili tär riegelte planmäßig alle in di« Konzessionen führen- den Straßen ab. Ebenso sperrte« Marinemotorboote die Zugänge zu den Landepläfte« an de« User« des Peiho.FlusseS ab. Den ganzen Tag üb«r sind zahl, reich« Engländer, die di« Niederlassung betrete« woll ten, von den japanischen Truppe» durchsucht ward««. Dabei wurde« sie genau s» behandelt wie di« Chinesen. Ein englischer Filmoperatenr, der an der ivternattonalen Brücke di« Durchsuchungen filmte, wnrd« von den Japanern verhaftet. Infolge des AbstoppenS des gesamten Auto- und Straßenbahnverkehrs herrscht in den Straßen ein Chaos. Auch der Fluß ist- durch die angehaltenen zahlreichen Boote, Dschunken und Schisse verschie dener Größe völlig verstopft. DaS GeschästSleben ruht. Bor den von den Japanern kontrollierten Sin- gängen zur englisch-französischen Niederlassung sam meln sich Tausende von Chinesen, die vergeblich auf Einlaß warten. Von den etwa 100 VOV chinesischen Kulis, die sonst täglich in die englisch-französische Niederlassung .kommen, konnten gestern nur 2000 passieren. Mit sichtlicher Unruhe haben di« englischen Kreise die japanische Mitteilung ausgenommen, daß öüovlt Javaner am Sonnabend die japanischen Kriegsgräber aus dem Boxerausstand, die sich in der britischen Niederlassung bestnden, besuchen werden. Der japanische Ministerpräsident» der Kriegs minister und der Außenminister besprachen am Mitt woch die Lage in Tientsin und die grundsätz lichen Fragen der Internationalen Niederlassungen in China. Den Berichten der Presse zufolge stimmt die Negierung darin Uber- ein, daß die militärische Blockade in Tientsin solang« ausrechtzuerhalten sei, bis die Niederlassungen sich vorbehaltlos in di« durch den Lhinakonsltkt bestimmte Lage in Nordchina anpaßten. Die Regierung werde zu gegebener Zeit grundsätzlich« Erklärungen über baS Problem der Internationalen Niederlassungen und das Recht der Exterritorialität in China abgebrn. Die ausländischen Kreise in Japan sind überzeugt, daß früher oder später auch in Schanghai ähnliche Maßnahmen wie in Tientsin zu erwarten sind, DaS Blatt' der Kwantungarmee schreibt, baß die englische Intransigenz die Entschlossenheit der japa nischen Arme«, mit anachrontstlscken Ein richtungen aufzuräumen, nur noch steigern und zum unwiderruflichen Verlust beS englischen Ein flusses im Fernen Osten führen wird. Japan könne bet seinem Kampf um sein zukünftiges Schick sal daS Fortbestehen der Internationalen Nieder lassungen, die sich als Herd der KrtegSver- langerung und anttjapantschen Aktio nen erwiesen, nicht bnlben. ES werd« sein Schwert nicht eher zurückztehen, als bis die Frage im japa nischen Sinne gelöst ist. Tas Auswärtige Amt teilt mit. baß zwar gegen wärtig keine Einheiten der Flotte an der Aktion in Tientsin beteiligt seien, daß aber jederzeit, wenn er- sorderlich, Kriegsschiffe beordert werden könnten. Der Sprecher des Außenamtcs unterstrich noch einmal, daß die gegenwärtigen Maßnahmen in Tientsin aus schließlich gegen England gerichtet seien und daß die Konsuln Frankreichs und der Ver einigten Staaten Zusicherungen bezüglich der Berücksichtigung der französischen und amerikanischen Interessen erhalten hätten. Schließlich kritisierte der Sprecher die Haltung Englands in der Streitfrage von Tientsin und erklärte, daß sich die japanische Haltung „versteifen" würde, falls England dazu übergehen sollte, Vergeltungsmaß nahmen gegen Japan zu ergreifen. Lctzerer Hinweis ist offenbar als Antwort ans die in London erwogenen wirtschaftlichen Druckmittel gegen Japan gedacht. Kernost-Beratung in London Telegramm unsres Korrespondenten 8t. London, 15. Junt London schaut zur Zett nach Tientsin. DaS eng lische Kabinett beriet gestern über die Haltung, die England zu der japanischen Blockierung der bri tischen Niederlassung in Tientsin einnehmcn soll, wobei ganz offensichtlich dir größte Sorge die schon berichteten Erklärungen von japanischer Seite bereitet haben, daß die Gesamtfrage der Einstellung Englands z« den japanischen Interessen in China zur Debatte stehe. Diese Worte haben London davon überzeugt, daß der neue Konflikt mit Japan nicht etwa mit einer Erfüllung der lokalen japanischen For derung in Tientsin nach Auslieferung der chinesischen Terroristen betgelcgt werden kann, sondern daß nun mehr allgemeine Kragen wie die Unterstützung der von den Japanern außer Kraft gesetzten Tschang-Kai- schek-Währung durch die britischen Banken in Fernost, die Duldung der chinesischen Terroristen in allen britischen Niederlassungen in China wie das Problem dieser Niederlassungen überhaupt aufgerollt sind. So schreiben die Blätter, daß Tientsin eine „Ge- neralprobc" für eine ähnliche japanische Aktion gegen die Internationale Niederlassung in Schanghai und den Auftakt zu einer „Offensive" gegen die britischen Vorrechte in China bedeute, und die „TimeS" erklären, Japan wolle posi- ttve britische und französische Mitarbeit bet der Er richtung der japanischen neuen Ordnung im Fernen Osten und Abstellung britischer Unterstützung für die chinesische Währung. Man habe, sagen die „TinteS" dazu, etne Bereinigung des Streitfalles über die vier Chinesen für möglich gehalten, abe'r über ble großen sapantscherseitS aufgeworfenen Wünsche könne eS kein Kompromiß geben. Alles hänge jetzt davon ab, ob Tokio diese Dinge amtlich betätige. Wenn -ieS der Fall sei, führen andre Blätter weiter auS, werbe England wirtschaftliche Gegenmaßnahmen erwägen- Wehrerziehung in der Schule Die Zeit einer Trennung unsrer Bevölkerung tu Heer und Zivil auch während eines Krieges, die Zeit einer räumlichen Scheid nng in Front und Heimat, ist vorbei. Kein Staat verschließt sich heute der grundsätzlichen Notwendigkeit, das ganze Volk im Geiste der Wehrhaftigkeit zu erziehe«. Wir sind uns darüber klar, daß dieses schon in der Schule zu geschehen hat. Die Vereinbarung zwischen dem NS.» Lehrerbund und dem Oberkommando der Wehrmacht hat dieser Auffassung deutlichen Ausdruck gegeben. Während nun manche andern Staaten eine vor militärische Ausbildung im Wasfenhandwcrk selbst »nd die Vermittlung reinen WehrwissenS auch in der Schule betreibe«, gehen wir im Dritten Reich einen andern Weg. Worin besteht das Wesen unsrer wehrgetsttgcn Erziehung durch die Schule? Wir wolle» die körperlichen, geistig-seelischen und moralischen Voraussetzungen schassen, auf denen ein rechtes Vvlkühcer aufbaucn soll, auf Grund derer die Soldaten von morgen noch bester als die von gestern und heute sind. Die Jugend soll, gesund, körperlich ertüchtigt, turnerisch und sportlich geübt, soldatisch und diszipliniert denkend, darauf brennen, endlich als Waffenträger der Nation in die Kasernen einznziehen. Sie soll eine unerhörte Bereitschaft, zu dienen und zu gehorchen, mitbringcn; sie soll anerkennen, Ehren dienst siir Führer und Volk zu leisten. Kamerad schaftlichkeit, Einsatzbereitschaft, Mut, kurz eine un überwindliche seelische Widerstandskraft, eine solda tische Haltung soll schon der jüngste Rekrut mitbringen. Bevor er als Soldat eingeklcidet wird, soll der innere Soldat fertig sein. Damit wird den Offizieren und Unteroffizieren unsrer Wehrmacht ihre schwere Aufgabe wesentlich erleichtert, damit wird die so bitter nötige Zeit siir die Erlernung deS WasscnhandwerkS selbst von dem Schassen der Grund lagen frei gemacht. Wenn auch ein gewisses Maß von Wchrwissen vermittelt wird, daS Hauptgewicht unsrer Arbeit in der Schule ruht also auf dem Wach sen einer Gesinnung: sie richtet ihr Haupt- augenmerk aus die Erzielung und Uebung einer politischen — weltanschaulich und charakterlich — pflichtbewußten Haltung! Wehrerziehung in der Schule ist darum keine Sache eines neuen Faches oder bestimmter Stunden, sondern Unterrichts- und Erziehungögrundsatz. Er soll unser»! rassischen Erbgut, daS eine soldatische, heldische Haltung möglich macht, als Mittel der Um welt eine rechte Entwicklungösiihrung sichern. Alle Fächer vertreten mcbrgeistige Belange. Die Möglichkeiten jeder Stunde sind zu benutzen, um den Schüler immer wieder erkennen, fühlen und er leben zu lassen, was soldatische Haltung, waS Volks stärke, waS Ehr und Wehr geschichtlich und heute, im Krieg und auch im Alltag deS Berufes, überhaupt siir alle Gebiete menschlicher und volkhaster Tätigkeit be deuten. Wchrpolitische Betrachtungsweise soll nicht nur wehrgeschichtliche oder wehrwisscnschastliche Stosse zusätzlich in den Lehrplan bringen, sondern zu einer gewaltigen, geistigen Klammer der gesamten Schul arbeit werden. Voraussetzung für jede soldatische Leistung ist der gesunde, kräftige, ausgebildete Körper. Richtung gebend für den Turn- und Sportunterricht, wegweisend für die politische Auswirkung der Lei besübungen sind die „Richtlinien für die Leibes erziehung an Jungenschnlcn" deS ReichSunterrichtS- Ministeriums von 1937. Tie deutsche Schule hat wöchentlich fünf Turnstunden, daneben Wanderungen und große Wettkämpfe. Sie bevorzugt die mann schaftlichen Kampsspiele: sie betont überall das Lei stungsprinzip, nicht wie früher den natürlichen Spiel trieb und die rein ursprüngliche Bcwcgnngssrcude. Schwimmen und Boxen spielen eine umfassende Rolle, Jede Stunde, besonders auch das Geräteturnen, ver langt im kleinen, waS später vom Mann und Krieger der Absatz 8 der „Pslichtenlehre deS deutschen Sol daten" fordert: „Höchste Soldatentugend ist der kämpferische Mut. Er fordert Härte und Entschlossen heit. Feigheit ist schimpflich, Zaudern unsoldatisch." Hier ist wohl der Leib der Ausgangspunkt, der ganze Mensch aber daS Ziel der Leibeserziehung. Nur kurz können in diesem Rahmen die geisteS- wissenschastlichen Fächer gestreift werden. Auch hier steht überall im Mittelpunkt die Erweckung einer Be geisterung für deutsches Soldatentum, für die Velden des Krieges und des Alltags, der Schlacht und der Arbeit. In der Geschichte stellen wir deutsche Führer von Arnim und Wittekind bis Bismarck, Hin denburg und vor allem den Führer bar. Wir lehren, wie deutsche Männer starben, beginnen bet den Ste- bingern, erzählen'von Schill, Klinke bis zu den drei Grasen Spee, Richthosen, Schlageter, Horst Messel und den Sechzehn der Fcldherrnhalle. DaS Regi ment der Stadt wird nicht vergessen. In der Erdkunde behandeln wir den deutschen Raum und unsre wehrwtrtschastltche Lage. Fragen beS
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