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Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193907181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-18
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1939
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Dresdner Neueste Nachrichten Sezugspreise: 2,00 RM. ». >. . tMilyi. «LragOsioyn monünlly HalbmonaN.l,007M.postb«,ugmonoÜ.2/00IM.»lnschl.4»Irpf4>ostg«bahrrn Wrzu 1» Npf. ZusteNung-geblihren). Kreuzbandsendung: Inland al« ZeitungSbrucksochr rs Rpf„ Au«land TiM. für bl« Mach« WzelNMMk 10 Ustf., außerhalb Sraß^rrsden« 1Z Äps. mit Handels« und Industrie.Zeitung Jamilienanteigen -Rps„ biers mm breite mm-Zelle lm Teilte ll 1/1 o NM. Schnm-IIML »erlo« end SEWIMelle- Srttdm A, r-rdiiiE-»k 1 27-^7^»°»' Postanschrift: Vreaden Al, Postfach« Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, zernvettehr 27981-27SSZ«Telegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 2v6v* Berliner Schrlstlettung: Berlin WZ5, Mortastraße 4° Aichtverlangt« Einsendungen an die Schrisileltung ohne Rückporto werben weder zurückgrsondt noch aufbewahrt. - Im Falle höherer Gewalt ober Letrlebsstdrung l-aben unsre Lezleher leinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelt« N.46S " Dienstag, 48. Juli 4939 47. Jahrgang Mscher Offizier vor japanischem Kriegsgericht Oer Fall -es Militärattaches Spear - Adolf Hitler ehrt Mussolini - Paris erneut von Moskau enttäuscht Verhandlung in Man X Peking, 18. Juli vö steht nnnmehr fest, das, der Ende Mai von der japanischen Gendarmerie in Kalgan unter dem dringen den Berdacht der Spionage sestgenommcne britische Mitärattachö Oberstleutnant Spear vor einen Son- dtlgerichtshos in Kalgan gestellt werden wird. Die Ver tändlung wird in Bälde vor sich gehen. Die japanische Militärbehörde betrachtet als Hauptpunkt der Anklage die Frage, ob SprarS Handlungen den rechtmäßigen Befugnissen eines Militärattaches entsprochen haben oder nicht. In zweiter Linie kommt die Frage in Be tracht, ob er — ganz abgesehen davon, ob er als Militär attache anzusehcn ist oder nicht — etwas gegen die Interessen der japanischen Armee unternommen hat. Die Verhandlung wird in voller Oesseutlichkeit vor einem Sondergrrichtshos durchgesührt, der sür nicht der Wehrmacht «»gehörende Japaner «nd sür Ausländer» die die Vorschriften des KriegSrechts verletzt haben, zn- ständig ist. Ehinesenstreik in Britenfirmen Neuer starker Rückgang der chinesischen Währung » XSchanghai,18. Juli Die chinesisch« Währung ist am Dienstag um weitere ro o. H. gefallen, nachdem der englisch-chinesisch« Ltabi« llsiernngüfonds DlenStagmorgln sein« Devisenverkäus« «„gestellt hatte. Der nach dem Kurssturz Ansan« Juni mit SX Penee notiert« chinesisch« Dollar siel ans i Pence. »lach Berichten a«S Tsingtau, Tientsin »nd andern von den Japanern kontrollierten Städten RordchinaS macht sich dort eine Streikbewegung chinesischer Arbeiter und Angestellter bei britischen Firmen bemerkbar. Die chinesischen Arbeiter britischer Unternehmen verlassen in immer größerer Zahl ihr« Arbeitsplätze, so daß die Unternehmen in ihrer Existenz gcsährdet find. Tie Japaner schleppten nach Hankau drei chine sische Kanonenboote ei», die in den letzten Monalen im Tungttngsee, südwestlich von Hankau, aus Grund gclausen waren. Ein viertes Kanonenboot wird abgewrackt. Mit Ausnahme einiger kleiner Fahrzeuge ist damit die chinesische Kriegsmarine ver- nichtct. Tokio prüft Grenzlage in Mndschukuo XTokio, 18. Juli Aus einer auf Wunsch des japanischen Kriegs« Ministers am Dienstag einberusenen Füns-Minister« Sitzung wurde die jüngste Entwicklung der Lage an der Grenze zwischen Mandschukuo und der Aubenmongolei erörtert, die durch die sowjetrussischen Bombrnangriss« aus den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Fulargi an der internationalen Bahnlinie Lharbin—Mandschuli gekennzeichnet wird. In einer SonderanSsprache mit dem Ministerpräsi denten wies der KrtegSminister aus die Notwendigkeit hin, der gegenwärtigen Entwicklung durch geeignete Mas,»ahmen Rechnung zu tragen. In einer voran gegangenen KabinettSsitzung wurde auch auf die wei teren Maßnahmen Moskaus gegen japanische Unternehmungen in Nord-Sachalin hingewiesen, gegen die in Moskau bereit- mehrfach protestiert wurde. Engländer flieht vor jüdischem Terror Aufklärung seines Volkes von Deutschland aus Berichtunsrer Berliner Schriftlettung Lr. Berlin, 18. Juli In diesen Tagen hat sich der Engländer H. W. Wicks mit seiner Familie nach Deutschland begeben, weil, wie er erklärte, infolge der jüdischen Terrorherr schast cS in London nicht mehr möglich sei, frei z« sprechen und daS englisch« Volk über wichtige Kragen auszuklären. Mr. Wicks hat nach seine« Angabe« Be weisstücke sür einen Rieseuskandal mitgebracht, in de» Munitionsminister Bürgin und SriegSminister Hore- Belisha verwickelt sind «nd der ein besonderes Beispiel lür den Sinslub des Judentums im heutigen Eng land «st. Mr. Wicks ist nach Deutschland gekommen, um hier frei sür die Ausgabe wirken zu können, der er sich al» nationaler Engländer verpflichtet fühlt. Er wünscht England über den jüdischen Terror und -en Einfluß der Juden aufzuklären, die vor allem für dir verbrecherische Krieg». Hetze dieser Zeit verantwortlich sind. H. W. Wick» hält für ganz besonders gefährlich di« Tatsache, daß da» englische Volk infolge der völlig«» judenhörigen englischen Presse intounklaren über da» Spiel bleibt, da» mit ihm getrieben wird. Wick» hat, als er di« Unmöglichkeit erkennen mußt«, gegen den jüdische» Terror sich burchzusetzen, sich von der Deut- schen Botschast in London «in Visum sür da« Reich erbeten. polnischer Chauvinismus gesteigert Größenwahnsinnige Kommentare der Warschauer presse zum Besuch Ironsides X Warfchau, 18. Juli Der polnische Chauvinismus hat durch den Besuch des britischen Generals Jronside und dessen heute be ginnende Besprechungen mit dem polnischen General stab wieder neuen Auftrieb bekommen. DaS drückt sich in den Kommentaren der polnischen Presse aus, die sich bemüht, die bombastische und größenwahn sinnige Schreibweife womöglich noch zu steigern, um dadurch den Eindruck zu erwecken, als ob Polen und die polnisch« Wehrmacht doch noch etwas mehr alS lediglich ein Stein im gewisfenlosen Einkreisungsspiel des englischen „Bundesgenossen* bedeuten. „Kurier Warszamski" hebt hervor, daß General Jronside dazu ausersehen sei, die militärischen Maßnahmen Großbritanniens mit denen seiner „Bundesgenossen* in U e b e r e t n st i m m u u g zu bringen. Das Er gebnis der Warschauer Verhandlungen werde von „g e wa l t tg e r B e deu tu n g" sein. General Jron side werde nämlich nicht nur Besprechungen mit dem polnischen Generalstab haben, sondern sich auch über die polnische Wehrmacht ins Bild setzen und mili tärische Anlagen sowie Werke der polnischen Rüstungs industrie besichtigen. „Kurier Poranny* glaubt, daß General Jronside im Kriegsfall das Oberkommando über die britischen Truppen führen wird, die auf den Kontinent entsandt werden. Darum sei eS gerade für ihn so wichtig, sich mit der polnischen Armee bekannt zu machen. DaS Warschauer Blatt bildet sich rin, daß die am heutigen DienStaa beginnenden Besprechungen mit dem pol nischen Generalstab auch «inen „entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der politi schen Lage in Europa haben würden.. Der konservative „CzaS" meint naiv, es bestehe eine vvllkomnicne politische „Unabhängigkeit" jeder der drei Partner. ES sei nicht richtig, so beteuert daS Blatt seinen Lesern, daß Polen zu einem „Werkzeug der britischen Politik" geworden sei. Di« Besprechungen seien ein Beweis dafür, daß die polnisch-britisch« Zu sammenarbeit konsequent ans allen Ge bieten auSgebaut werbe. Es sei zu erwarten, schreibt das Blatt bann bezeichnenderweise, daß die in London geführten Anleiheverhandlungen bald zn einem positiven Ergebnis geführt werden. General Jronside werde sich davon überzeugen können, „welch wirkliche Kraft Polen in militärischer Hinsicht darstellt, nnd welche Rolle eS in einem eventuellen Krieg zu spielen in der Lage ist." Gamelirr-Besuch versprochen X Paris, 18. Juli Mit den EinkreisungSbesprcchungcn General Jron- sideS in Warschau beschäftigt sich am Tienstagmvrgcn auch die Pariser Frühprcsse, die dabei einen recht scharfmacherischen Ton anschlägt. Polen, so heißt eS, empfinde eine „große Befriedigung" über den Besuch, zumal Jronside einer der besten britischen Strategen sei. DaS „Journal" glaubt, daß besonders die Frage eines E i n h e i t S k o m m a n d o S der sranzö- fischen, britischen und polnischen Armee in Warschau durchgesprochen würde. Die Frage, warum sich Generalissimus Gainelin nicht ebenfalls nach Warschau begeben habe, beant wortet es mit dem Hinweis darans, daß Frankreich bereit- lange vor England mit Polen „weitgehende Abmachungen" auSgearbeitet habe. Zwar wurde ans Warschau gemeldet, daß auch GameltnS Besuch in Warschau bevorslltnde, um Besprechungen und Besich tigungen vorzunehmen. Ter „Paris Midi" gibt diese Meldung mit allem Vorbehalt wieder, schreibt aber dann, daß er keine Bestätigung dafür habe finden können. In den Kreisen des Quai d'Orsay bezeichnete man diese Nachricht zum mindesten als verfrüht. Man hält die Reise wohl für möglich, aber in nächster Zeit nicht sür besonders dringlich. Nm die Polen noch mehr zu beruhigen, behauptet daS „Journal" bann, der Tag werde auf jeden Fall noch kommen, wo auch französische Sachverständige, mit General Gamelin an der Spitze, den Weg nach War schau nehmen würden, mit dem Ziel, die Allianz zwischen Frankreich und Polen weiter zu festigen. Hier für aber sei eS vorerst noch zu früh. Jernostpessimismus in London Chamberlain drückt sich sehr gewunden aus - Die presse steht schwarz * London, 18. Juli Der offizielle ErvfsnungStermtn deren g- lisch-japantschen Verhandlungen in Tokio steht noch immer nicht fest. Chamberlain teilte gestern im Unterhaus mit, daß der „Gedankenaustausch", der bisher zwischen dem britischen Botschafter in Tokio und dem japanischen Außenminister stattgesunden habe, unterbrochen worden sei, um „Zett für die Erwägung der aufgeworsenen Kragen" zu erhalten, und da» Datum sür de« Verhandlungsbeginn «och nicht sestgrlegt worden sei. An den britischen Botschafter sind nunmehr gestern n e u e I n st r u k ti o n e n zur Wiederaufnahme seiner Vorbesprechungen ergangen. Daß in diesen Ver- Handlungen vor den offiziellen Verhandlungen die Hauptfrage ist, ob nur Uber den Fall Tientsin oder über die allgemeine Haltung Englands in China ver handelt werden soll, hat Chamberlain selbst angrdeutet mit den Worten, daß man sich in Tokio über die all - gemeinen Fragen unterhalten Hobe, die den Hintergrund der Lage in Tientsin bildeten. Die britische Regierung habe keine direkte Forderung eine» grund sätzlichen Wechsels der fernöstlichen Politik Englands als Vorbedingung der Verhandlungen gestellt be kommen. Man könne die Haltung Japans „richtiger dahin umschreiben", baß Tokio größeres Ver- ständni» England» für den japanischen Standpunkt wünsche. Chamberlain lehnte aber ab, offen zu behaupten, baß Japan nicht um eine Aus- dehnung der Verhandlungen über den lokalen Rahmen von Tientsin hinaus ersucht habe. Die Londoner Blätter bemerken hierzu, daß die Aussicht«« jeder Berhandlung schwarz seien, die umfassendere Fragen al» die rein örtlichen von Tientsin aufwersen würbe. Dabet lassen Aus- sührungen eine» liberalen Blatte» aufschlußreich er kennen, -aß man in London auch davor Furcht hat, Washington zu verstimmen durch «ine Annähe- rung an den japanischen Standpunkt. Die Blätter müssen im übrigen zugestehen, baß bi« antt. britische Stimmung in Japan in nicht» nachgelassen habe. Neberall sehe man Mauer anschläge mit den Schlagworten: „Entlarvt die ge rissene britische Diplomatie. - Greift Britan- nien an, Japan» größten Feind". Außerdem seien anttbrittsche Kettenbrtefe umgrlaufen. Typisch für den Inhalt diese, Briese seien Sätze wie bi« fol- «enden: „Der wahre Feind Japans ist daS brutale England — Schmeißt di« Briten aus Ostasien hinaus — Britannien ist rin Kolonialdicb — Entlarvt die Nation der Diebe, die behaupten, baß sic so anständig sind." Angesichts dieser Tatsachen ist die Stimmung an der Themse begretslicherwctse nicht sehr rosig, und die Nachrichten über die neue Unterredung der englischen Unterhändler in Moskau am gestrigen Montag Nnd nicht geeignet, die Stim mung zn verbessern. Nachdem die englischen und die französischen Unterhändler fast zwei Stunden mit Molotow verhandelten, und ihre neuesten Vorschläge vorlegten, wurde erklärt, baß sich keine Veränderung der bisherigen Situation ergeben habe, oder, wie eine Verlautbarung der Britischen Botschast erklärte, „kein fundamentaler Wandel in der Lage" eingctreten sei. Die Blätter begnügen sich mit der dürftigen Hoffnung, daß bald eine neue Unterredung stattsindcn werde, sobald „neue Instruktionen" aus Loudon eingetrossen seien, und die „Times" schreiben ahnungsvoll, daß die Sowjets nicht vergessen könnten, daß ihr Hauptinteresse sei, sich soweit als möglich aus allen europäischen Streitigkeiten herauSzuhalten. Chamberlain mußte unter diesen Umständen gestern im Unterhaus erklären, baß er einen Abschluß der MoSkauverhandlungen vor dem Ferienbeginn des Unterhauses nicht ver sprechen könne, wie auch die genauen Bestimmungen des Abkommen» mit Polen noch nicht ausgehandelt seien. * Auf Anlage brS Labonrabgeorbneten Henderson im Unterhaus muht« Unterstaatssekretär Butler zu geben, daß die Berichte beö englischen AußenamtcS nicht darauf hindeuteten, daß Irgendwelche deutsche Truppen in Italien ober Libyen wären. Die neuen Instruktionen in Tokio eingetroffen X Tokio, 18. Juli Die hiesige Britische Botschaft erhielt DienStag morgen die „neuen Instruktionen" au» London, Uber deren Inhalt bisher nichts verlautet. Japanisch« diplomatisch« Kreise glauben jedoch, daß London den Standpunkt vertrete, zunächst die Ttentstnfrage sriedlich zu regeln und weitere Erörterungen im großen Rahmen von der Entwicklung der Tokioer Besprechungen abhängig zu machen. Kunst und Auftrag Zwei Gedanken beherrschten in diesem Jahr die Veranstaltungen des Tages der deutschen K u n st. In der Gesamtcrscheinuug trat zunächst die aus der nationalsozialistische» Ideenwelt sich ergebende, von den Kulturpolilikern mit allen Mitteln geförderte neue organische Verbundenheit von K n n st n n d Volk hervor. Ncichoministcr Tr. Goebbels zeigte sic in seiner Rede bei der Festsitzung der Reichskammcr der bildenden Künste noch einmal grundsätzlich in ihrer inneren Notwendigkeit auf, denn die Kunst ist ja — das haben wir inzwischen wieder in seiner ganzen Bedeutung bcgrissen — „eine Funktion dco nationalen Lebens". Die Schaffung eineo Verhältnisses zwischen Kunst und Volk, das einerseits den Künstler zum Sprecher und Gestalter der im Volk lebendigen Ideen macht, anderseits aber das ganze Volk im verstehenden Mitcrlcbcn des künstlerischen Schassens an der Kultur teilnehmen läßt, ist also, wie der Minister betonte, eine „eminent politische Ausgabe". AuS dieser Verbundenheit mit seinem Volk erhält der Künstler den allgemeinen inneren Aus trag zu seinem Schassen. Aber es ist mehr notwendig, um die höchsten schöpferischen Kräfte auszulöscn. Und damit kommen wir zu dem zweiten Gedanken, der dem diesjährigen Tag der deutschen Kunst seinen Stempel ausprägte: der Künstler braucht nicht nur einen all gemeinen Auftrag, er braucht den speziellen Auf trag. Präsident Professor Adolf Ziegler wies auf die wirtschaftliche Seite dieser Tatsache hin, als er in der Festsitzung der Kammer die Anregung des Ministers für Bolksanfklärnng nnd Propaganda, einen bestimmten Teil der Bausnmme öffentlicher Bau vorhaben für Werke der Malerei, Plastik und deS KttnsthandwcrkS zur Verfügung zu stellen, bahn brechend nannte. Grundsätzlicher beleuchtete die Bedeutung der Auftragserteilung die K u l in r r c d c des Führers. Er betonte in der nachdrücklichsten Meise, daß cs bei der weltanschaulichen Ausrichtung nnd kulturpolitischen Führung nicht genüge, „den Künsten nur mit .An regungen' zu Helsen, oder sic durch Verbote bzw. An ordnungen zu reglementieren. Nein, man muß ihnen vor allem die notwendigen Arbcitomöglichkeitcn sichern, d. h. also die der Zeit dienenden Auf träge vergeben". Ter Auftrag, der einer Not wendigkeit der Zeit entspricht, ausgcsührt von Künst lern, deren geistige Haltung von den tragenden Ideen der Epoche geprägt ist, läßt das Kunstwerk entstehen das mit dem wirklichen Leben deS Volkes in einem be stimmten Zeitabschnitt innerlich übercinsiimmt. Wer die Schöpfungen der bildenden Kunst, wie sie die Deutsche Architektur- und Knnslhandwerksans- stcllung und die soeben eröffnete Große Deutsche Kunst ausstellung 1üM vor unser Ange stellt, betrachtet, der kann über die Richtigkeit dieser Feststellung nicht im Zweisel sein. Die Baukunst hat aus der Forderung der nationalsozialistischen Idee und des von ihr geformten G e in e i n s ch a s t s l e b c n o heraus den Auftrag zur Schaffung großer Gcmcinschastö- räume, Ansmarschplätze, Stadien, Ordcnoburgcn, HJ - Hcime, Kasernen, znr Gestaltung repräsentativer Monumentalbauten erhalten, nicht nnr der Idee nach, sondern auch tatsächlich. Es entstanden mit der Lösung dieser Ausgaben charakteristische Bauwerke, und es bildete sich der neue deutsche Stil mit seinen wuchtigen Formen. Wir dürfen heute schon mit be rechtigtem Stolz von den Schöpfungen der neuen deut schen Baukunst sprechen. Und diese Bauten verlangten entsprechenden Schmuck: tragende Ideen der Zeit forderten sinnbildliche Gestaltung in plastischer Form: der Gedanke der Staatsautorllät mußte im Hoheits zeichen seinen Ausdruck finden: die Idee deS Helden tums wollte gestaltet sein: das neue Ideal körperlich seelischer Schönheit sollte Gestalt gewinnen. So gab cs für die deutschen Bildhauer im Zusammenhang mit den durch die Aufträge des Staates und der Partei entstehenden neuen Bauten Ausgaben, bei denen das Weltanschauliche niit dem Thematisch-Künstlerischen znsamniensiel, nnd cS wuchs eine neue Bildhauerei heran, deren grandiose Ausdruckskraft wir von Jahr zu Jahr wachsen sehen. Tie Malerei, so erfolgreich man sie in der Großen Deutschen Kunstausstellung 1V3S bemüht sicht, die Gegenwart thematisch im Dienst am neuen Schönheitsideal, In der Gestaltung heldischen KriegScrlebcns, in der Darstellung der Welt des Ar beiters oder des Bauern zu erfassen und in der Form einen der Klarheit, Kraft und Straffheit unsrer Zett entsprechenden Ausdruck zu finden, kommt in dieser Entwicklung nur mit einem gewissen Abstand nach, weil ihr der spezielle Auftrag noch weithin fehlt. Zwar ist man jetzt sogar bet Ausstellungen schon bemüht, für bestimmte Plätze der Ausstellungsräume Werke in Auftrag zu geben, die bann tnPcslimmten Bauten auch entsprechend Verwendung finden, z. B. als Blickpunkt am Ende eines Durchblicks durch mehrere Räume. Wenn aber ein Künstler für die monumentalen Auf gaben der Zett geschult und befähigt ist, wie Professor
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