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Der sächsische Erzähler : 09.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190810096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19081009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19081009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-09
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.10.1908
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Freitag, S. Oktober. . er sächsische Frzähler , 1S«8 . WWWA.r^M'^ .. -/r p -- . r? Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinfpettion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Mutzen, söwie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. kostet einichlWich d<rMittwoch« und Sonnabend« rrschei. ttttck>tt>„vrU«r^ftischruB«stage" btt Abholung viertel- «Mh 1 ul 50 tt, btt Zustellung in« Han« 1 70 «t, btt ülleu Postmiftaltm t u« 50 eftlufioe Bestellgeld. . «Wäue .Pwmarru kosten 10 «» er der Zrststngyprtt«ttste 6587. u, 1 > !> Inserate, welche in diesem Blatte dir weiteste Verbreitung finden, werden bi» vorm. 10 Uhr angenommen, gröbere und komplizierte Anzeigen tags vorher, und kostet die viergrspaltenr Korpuszeile 12 -l. die Reklamezeile 25 «l Geringster Jnseratenbetrag 40 «l. Für Rückerstattung «ingesandter Manuskripte usw. keme Gewähr. Kerirsprechftelle Nr. LS. Bestellungen werdrn bei alsrn Postanstalien de« deutschen Reiche«, sür Bischofswerda und Umgegend bet unseren Zettung»boten, sowie in der Grschäft-stellr diese« Blatte» angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend« 8 Uhr. Dreirr«df<chzigfter J«chrga«g. Mß- und Viehmarkt in Neustadt in Sachsen, «m R4. stbirtoldsr RNstdG Die Lösung des bosnischen Problems. Fast > gleichzeitig mit der überraschenden Er klärung Bulgariens znm unabhängigen König reiche ist ein anderes wichtiges Ereignis einge treten, die Annexion Bosniens Und der Herze gowina durch Oesterreich-Ungarn. Der innere Zusammenhang zwischen beiden Vorgängen ist ünverkeünbär, eS kann jetzt keinem Zweifel mehr Mterliegen, daß bereits bei dem Besuche, welchen der nunmehrige König Ferdinand I. kürzlich dem Kais« Frartz Josef in Budapest abstattete, die UmÄMgigkeitSerkliirung Bulgariens und die Unnt^ivn BöSüietts Und der Herzegowina verein- wotdstn find. Zu welchen Folgen nun ersteres Ereignis führen wird, das läßt sich augenblicklich allerdings yoch nicht bestimmt beurteilen, doch scheint zunächst die akute Gefahr eines Krieges zwischen Bulgarien und der Türkei nicht zu be stehen. Dagegen darf Wohl schon jetzt die Ansicht ausgesprochen werden. Laß die Angliederung Bosniens Und der Herzegowina an das habs burgische Dvppelreich ohne besondere politische Erschütterungen sich vollziehen wird, weil der garize Vorgang eigentlich nur die formelle Sank- tion längst bestehender Tatsachen bedeutet. Denn in Wirklichkeit waren die bisherigen okkupierten Provinzen schon ebenso österreichisch-ungarische Gebietsteile, wie etwa B. Steiermark oder Siebenbürgen, die Verwaltung war von A bis Z durchaus österreichisch - ungarisch, die Ein- geborenen-Behölkerung hatte sich mit der Herr schaft des DoppelaareS, die ihr im Vergleich zu dem früheren türkischen Schlendrian ungemeine Vorteile, namentlich auf wirtschaftlichem und kul turellen Gebiete brachte, im allgemeinen recht zufrieden gezeigt, und auch der Sultan, der ehe- malige Souverän der beiden Länder, hatte sich stillschweigend mit der faktischen Besitzergreifung Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich- Ungarn abgefunden. So besiegelt denn die durch kaiserliche Handschreiben an den Minister des Aeußeren v. Aehrenthal, an den Reichsfinanz minister Baron Burtan und an die beiden Mini sterpräsidenten verkündete Ausdehnung der Sou veränität des Kaisers Franz Josef auf Bosnien und die Herzegowina und Einführung der Habs- burgischen Erbfolgeordnung in beiden Ländern nur die Zugehörigkeit derselben zu der übrigen österreichisch-ungarischen Monarchie. Zugleich macht der Schritt deS österreichischen Kaisers dem vom staatsrechtlichen Standpunkte auS ganz halt losen Zustande ein Ende, in welchem sich Bosnien und die Herzegowina seit ihrer Besetzung durch die Oesterreicher vor dreißig Jahren seitdem be fanden, sie find eben jetzt in vollem Umfange österreichisch - ungarische Provinzen geworden. Niemand wird behaupten können, daß Oester- reich-Üngarn jetzt die okkupierten Provinzen ohne Berechtigung auch formell annektierte. Man weiß ja, was Oesterreich-Ungarn für sie im Laufe von dreißig Jahren getan, zu welcher vielver sprechenden Blüte der Entwickelung da- Regime deS habsburgischen DoppelaarS die unter dem ehemaligen türkischen Regime so verwahrlosten Länder gebracht, und welche großen Opfer an Geld und Menschenleben Oesterreich-Ungarns -ie Okkupation zu ihrem Beginne gekostet hat. Mit vollem Recht darf darum die Proklamation, die Kaiser Franz Josef gleichzeitig an das bosnisch- herzegowinische Volk gerichtet hat, auf die Seg nungen hjnsveisen, welche die Herrschaft Oester- reich-UngarNS für Bosnien und die Herzegowina auf den verschiedensten Gebieten zeitigte, und wenn die Proklamation am Schlüsse die Hoffnung auS- spricht, daß sich die Bosniaken und Herzegowiner deS in sie gesetzten Vertrauens durch Anhänglich keit und Treue ün den Kaiser und sein HauS würhig erwAsen würden, so darf man gewiß er- wartetz, daß stch dÄse Erwartung «füllen wird. UÄer die Stellungnahme der einzelnen Sig natarmächte des Berliner Vertrages zu der An- nexion Bosniens und -er Herzegowina ist noch nichts bestimmtes bekannt; jedenfalls würde sich aber Oesterreich-Ungarn in seinen gefaßten Ent- schlössen durch etwaige diplomatische Proteste nicht beeinflussen lassen; auch eine europäische Konferenz, wie sie rusfischerseits angeregt wird, könnte an den Dingen nichts mehr ändern. WaS die Türkei anbelangt, so erhält sie für den defi- nitiven Verzicht auf Bosnien und die Herzego wina ein wertvolles Aequivalent durch die Zu- rückziehung der österreichisch-ungarischen Truppen aus dem Sandschak Novibazar- mit welcher Kom pensation die Pforte Wohl zufrieden sein darf. Deutsches Reich. Der Kaiser hat am Mittwoch früh seinen Herbstaufenthalt in Jagdschloß Rominten wie der beendigt und sich von dort, begleitet von der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise, nach seiner westpreußischen Besitzung Tadinen weiter begeben. König Alfons von Spanien ist von seinem Besuche am Dresdener Hofe und in Leipzig zu nächst wieder in Wien eingetroffen. Die Vorbereitungen für die herannahende neue Sitzungsperiode deS Reichstages werden an den hieran beteiligten Berliner Stellen immer eif- riger betrieben. Während man in den zustän digen BundeSratSausschüssen emsig mit der all gemeinen Vorberatung der umfangreichen Vor- läge über die ReichSfinanzreform beschäftigt ist, erörtert man im Reichsamte deS Inneren den Entwurf deS neuen Weingesetzes. Ueber seinen Inhalt ist indessen nach nichts authentisches be kannt. WaS dagegen die Nachricht anbelangt, im ReichSmarineamte habe man eine neue Flöt- tenvorlage ausgearbeitet, welche 200 Mill. Mark für Marinezwecke verlange, so soll sie der Begrün dung entbehren. Der preußische Gtädtetag in Königsberg er örterte am Dienstag hauptsächlich das Thema der Stgdterweiterungen durch Eingemeindungen in eingehender Debatte. Die Angelegenheit der sächsischen Wahlreform entwickelt sich noch immer nach der österreichi schen Landwehrdevise: Immer langsäm voran. Die Wahlrechtsdeputatton der Zweiten Kammer hielt zwar am Dienstag wieder eine Sitzung von fast vierstündiger Dauer ab, trotzdem wurde aber das Wahlrechtsproblem nicht sonderlich weiter gefördert. In lebhafter Debatte wurde die Frage beraten, in wieviel Wahlkreise die Großstädte, vor allem die Residenzstadt Dresden, zu zerlegen seien, man kam aber zu keiner Einigung. Schließ lich wurde ein Antrag der Nationalliberalen, der Stadt Dresden neun Wahlkreise zu bewilligen, mit 12 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Im Laufe der Debatte war vom Nationalliberalen Pflug die Erklärung abgegeben worden, daß er und seine politischen Freunde die Wahlreformvorlage der Regierung ablehnten und dafür ein liberales Pluralwahlrecht und eine gerechtere Wahlkreis einteilung verlangten. Der von den Sozialdemokraten für die bevor stehende Ersatzwahl zum bayerischen Landtage im Kreise Kaiserslautern aufgestellte Lehrer Hoff mann hat, nach -er „Dresdener VolkSztg." sein Lehramt niedergelegt, um sich ganz -er Polittk widmen zu können. Hoffman wird wohl seiner Amtsentsetzung haben zuvorkommen wollen. Zur Feier der Enthüllung der Bismarck-Büste in der Walhalla bei Regensburg wurde das Pro gramm festgesetzt wie folgt: Am Sonnabend, den 17. Oktober, nachmittags, treffen Ministerpräsi dent Frhr. vr. v. Podewils und Kultusminister vr. v. Wehner in Regensburg ein; ebenso Reichs- kanzler Fürst Bülow und Staatssekretär von Bethmann-Hollweg. Am Abend wird zur Vor feier von 7—8 Uhr die große Fontäne auf dem Bis marck-Platz bengalisch beleuchtet, ein Redner, ver mutlich vr. Raimund Geister, hält eine Festrede und im Stadttheater findet eine Festvorstellung statt. Am Sonntag, den 18. Oktober, vormittags 10 Uhr, erfolgt die Abfahrt der offiziellen Per sönlichkeiten nach der Walhalla rechtsseits der Donau in Automobilen. Um 11 Uhr beginnt der Festakt in der Walhalla, eingeleitet durch einen Chorgesang mit Orchesterbegleitung, worauf Ministerpräsident Frhr. v. Podewils eine Festan- spräche halten wird. Den Schluß bildet wieder Chorgesang, währenddessen die Niederlegung von Kränzen vor der Büste des Gefeierten erfol gen wird. Damit ist der offizielle Teil der Feier beendet. Diesem wird sich eine Huldigung vor der Walhalla anreihen, bestehend in Fanfaren jubel, Gesang eines Massenchores, einer kurzen Festrede, gesprochen von Hofrat vr. Hutter, und Schlußgesang des Liedes „Deutschland, Deutsch land über alles" durch den Massenchor. Um 1 Uhr 15 Min. ist die Abfahrt der offiziellen Per sönlichkeiten von der Walhalla nach Regensburg vorgesehen, wo ein Gabelfrühstück eingenommen wird und die Besichtigung des Rathauses und der dortigen Sehenswürdigkeiten unter Führung deS Oberbürgermeisters Geib stattfindet. Um 3 Uhr ist bei dem Regierungspräsidenten Frhrn. v. Are- tin ein Diner. Abends 7 Uhr wird die Walhalla bengalisch beleuchtet, worauf um 8 Uhr eine Fest versammlung im großen Saale deS „Neuen HauseS" stattfindet, in der Universitätsprofessor Geheimrat vr. Karl Theodor v. Heigl, Präsident der k. Akademie der Wissenschaften in München die Festrede halten wird. Die sämtlichen Korps des Kösener 8. 0. werden acht Tage später am
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