Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 23.05.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192005238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19200523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19200523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Rückseiten zu den letzten zwei Blättern auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden. - Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1920
- Monat1920-05
- Tag1920-05-23
- Monat1920-05
- Jahr1920
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.05.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bischofswerdaer Tageblatt «a.s.78 74. Jahrgang Sonntag, den 23. Mai 1V20 !N kann !, Laar öd« der Amtshauptmamrfchast. der Schul. «AAH4Dvr^44 tnhMlon und de« Hauptzollamtr M Barchen, sowie des Amtsgericht« und der Stadtrat« G Dischopmmcha und der Semtindetimter d«i Bezirk«. Erscheint seit 1846. geschwun- neinl Dex KerpdVs „. jund. Er harrt mir der tde» heiligen Geistes derRa- rwachen-en Nationalgefühl», LUetne pottttsche MitteUmrge«. Gegen die Gültigkeit der kommenden Reichstagswahl liegt schon der erste Protest vor. Am letzten Sonntag der Auslegung der Wählerlisten standen diese in Charlottenburg einem Grundgehalt von 50000 »lt wäre ein Gesamtgehalt von 82 500 °4l erreicht worden. Schließlich wurde die Vorlage gegen die Stimmen der angenommen. Nächste Sitzung: Dienstag, den 8. Juni, mittags 1 Uhr: Tagesordnung: Personen- und Besoldungsordnung der Lan- desvrandversicherungsanstalt. Stolpen und Hingegenv wie Pir die angrenzenden Bezirke. Wöchentlich, Beilage«: Der Sächsische Landwirt und Sonnig» Unterhaltungoblatt. .... - Fernsprecher Nr. W- ganze . gen wurden, um eine geNügelte Utopien, z Sozialismus. A >. Familie wären, wo Mar einer besiehst, ' etwas anderes tun muß, aber doch alle sich innerlich gleich gegenaberstehen,'"" " m sich geschlosiai Gl». «loht I« 3« rn r Bet Wied«» Amtlich« A«M» . —o —' Plnd Erfilllaugso« Bischofs«rw«. Neuorientierung in Rußland? Kopenhagen, 21. Mai, (W. T. B.) Auf Grund mssi- scher Nachrichten wird aus London gemeldet, daß General Brussilow zurzeit der mächtigste Mann in Rußland sei und Lenin und Trotzki vollkommen in den Schatten gestellt habe. Wenn es ihm gelingen sollte, die Polen vernichtend zu schla gen, glaube man, daß seine Popularität für die Gestaltung der russischen Verhältnisse entscheidend werden könne. Die Volkskommissare erkannten diese Gefährdung ihrer eigenen Rolle und versuchen schon, durch Dorschiebung anderer po pulärer Offiziere Brussilow entgegenzuarbeiten. Haag, 21. Mai. (W. T. B.) Mehrere englische Blätter verzeichnen in London umgehende Gerüchte über eine Neu orientierung der Sowjetregierung. Danach hätten sich Le nin und Trotzki zur Bildung einer demokratischen Regierung entschlossen. Schlußsitzung der Nationalversammlung. Berlin, 22. Mai. In der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung er- klärte der Reichsminister Koch, daß die restlos« Aufhebung des Belagerungszustandes im ganzen Reich« Nicht möglich sei. Die Nationalversammlung nahm diese Erklärung still schweigend zur Kenntnis, nur der Unabhängige Abg. Henke protestierte. Das Gesetz über iüe Aufhebung der Militärgerichtsbar keit konnte infolge Beschlußunfähigkeit des Hauses nicht ver- abfchiedet werden. Der Präsident verliest eine Kundgebung des Reichspräsidenten : Es sei dem Reichspräsiden- , danken. Die Anschauungen Iles hätten den neuen Verhältnissen ange- " ' seine Geschichte aufbauen Revolution sei noch nicht die"Arbeit der Abgeordneten gewesen. Man werde ihrer in ' i Bau gedenken, wenn einst i^vird. Die geistigen Waffen leien die bevorstehenden Wahlkampfe. Der »it sei der einzige, der aufwärts führe. llten, auch der Hafer unterliegt wiederum »aft. Die Regierung glaubte aber der fegenkommen zu können durch Festlegung : Selbstversorger-Ration, durch Zulassung der Deputate und die Freigabe sämtlicher Hülsenfrüchte. ' s - ' " ' ' ' strie und der Brauereien mit Hafer und mst Gerste besser gesichert i über die Versorgung mit Herbst- 920 sieht ebenfalls von der freien statt bis 5 Uhr nachmittag, wie in Berlin und den anderen Skk Mk W W Lkta stk WItrr. Men Gewalten Arm Trotz sich erhalten! Nimmer sich beugen, Kräftig sich zeigen. Rufet die Arme Der Götter herbei. Wähl jedem Menschen ist im Leben einmal die Stunde gekommen/ wo ihm bei: Kleinmut packte. Es ist zuwellen, al« ob alle» über einem zusammenbrechen wollte: was man anpackt, mißlingt, und gewöhnlich melden sich dann auch noch prompt eine solche Fülle von kleinen und großen Mißge schicken, daß man Wer am Leben verzweifeln möchte. Doch die meist Natur sorgt überall für Ausgleiche. Sie hat den Menschen, soweit er chren wohltätigen Einfluß nicht selbst un tergrabt, mst der Elastizität des Bogens ausge rüstet. dessen Kraft um so größer wird, je stärker man ihn an- ipanNt., Beweist er die Güte seines Materials, dann entsts- stst er stine Kraft erst in der stärksten Beugung und der ent sandte Pfeil schafft ihm Befreiung von dem unerträglichen vornherein brüchig, dann — zerspringt ihnDngeletzten Kraft nicht gewachsen ist. ch. Da» Unglück des Fehlschlagens aller Kleinmut erzeugen, kann ihn zeitweilig - in der äußerste^Bedrängnis,"da bäumt sich die vlM der Natur in ihn hineingelegte und nur ge schlummerte Widerstandskraft auf. Sie wird ost MM Fanatismus, der Berge versetzen kann, sie vermag alle Bande, zu sprengen. Die Jünger Jesu befanden sich nach dem irdischen Ableben ihres Meisters in solcher Lage. Ihr Lehrer und Führer kstspien, beschimpft, gekreuzigt, seine Lehre ver- dämmt. Dar es da ein Wunder, wenn sie kleinmütig und verzagt beisammen saßen, sie, deren Gefolgschäft Jesu alle kannten und die stündlich das' '' '' len? Aber in dieser Stunde der heilig« - - - ließ jeden Gedanke, den— ja.er verlieh ihrer Sprache ein solch hinreißendes ' 7 ' . - .. der Lehre Jesu wurden. * Wie dem Einzelmenschen, so ergeht es auch der Gattung Meichartiger Einzelmenschen, den' Völkern. Bon den Ostgoten wird erzählt, daß sie einst von den listigen Griechlein in eine Falle gelockt wurden und dort in einen Engpaß eingeschlosien, allmählich von den byzantinischen Heeren ausgehungert werden sollten. In Meinmut nieder- «drückt, enparteten sie ihr Schicksal: Da stand ihr König auf. In flammenden Worten feuerte er den Lebenswillen seinerMann « n gegen feindliche Vernichtung an. Auf- schreiend vor Wut stürzten diese zu den Waffen, und wegge- fegt waren die Byzantiner, vor denen die Goten eben noch gezittert. Das nationale Ehrgefühl, der Natio- nalstolz waren der heilige Geist,-er die un erhörte Tat vollbracht hatte. Much in jüngster Zeit erlebten wir solche Taten innerer Kraft, so 1813, als Preußen die Herrschaft Les Korsen von sich abschüttelte und 1914, als das ganze deutsche Volk sich in Einigkeit gegen englische Wett herrschaftsgelüste, gegen französische Rachsucht erhob. Das war ehemals. Und heute? Heute sehen wir kein Volk chehr, kein allen inneren Zwist überbrückendes National gefühl, heut« finden wirParteie n, schlimmer noch Klas- sen. Massen, die nicht aus sich heraus in der jetzigen Form entstanden "sind, wo ein Teil der Bevölkerung für sich das Recht in Anspruch nimmt, Arbeiter zu heißen, und damit gleichzeittg eine Unwahtheit schafft, denn arbeiten muß das llk, sondern von neuem her künstlich hineingetra- : Macht zu bilden für von ihnen aus- >lte Utopien, zusammenaefaßt unter dem Namen i. Als ob nicht alle Glieder einer Lieser das, jener ... , . . '.7. „ I.. 7) gleich als Menschen, gleich als Glieder einer len Kette. issen nimmt das deutsche Volk in tiefster . , schweren Hammerschläge des Geschickes hin. Die nationale Kraft, der nationale Nolz scheinen geschwun den, -er Bögen spannt sich bis zum Bersten. Wird er zer- brechest? Nein, und täusendm^—— — - de stachen Erweckung, er t i o n, des oft Die Tagung der Nationalversammlung sei reich ge wesen an Arbeit und an Leiden ' ' ' ten Ehre und Pflicht, dafür zu eines ganzen Vol ' paßt werden müssen, aus denen wird. Alles sei noch im Fluß, , abgeschlossen. Grundfesten in das Ehaos hineinzubauen, sei die Arbeit der Abgeordneten gewesen. Man werde ihrer in Treue als der ersten Arbeiter am Bau gedenken, wenn einst dessen Richtstst gestiert " " " einzigen erlaubten im I , , Weg der Gesetzmäßigkeit sei der einzige, der aufwärts führe. (Zuruf der Frau Ziest. Beifall. Zuruf: Frau Zietz raus!) Reichskanzler Müller: Der Wahlkampf ist in vollem Gange. Der Friedensabschluß hat die schlimmsten Bedro hungen vom Reiche abgewendet. Die Bestimmungen des Friedensvertrages werden noch lange die Richttimen für un sere politische Arbeit geben. Treue gegen alle, soweit die deutsche Zunge klingt, haben wir gewahrt. Sellen hat ein Parlament so unter dem Zwange einer versunkenen Epoche gelitten wie dieses. Setten wurden einem Volke so bittere Arzneien gereicht. Der Tag der gerechten Anerkennung für stine Leistungen wird kommen. Europa kann ohne Deutsch land nicht sein. Es ist höchste Zeit, daß diese Wahrheit in Europa Allgemeingut wird. Abg. v. Payer (Dem.) spricht dem Präsidenten den Dank des Hauses aus. Der Präsident habe nie Gleichmut, Humor und Unparteilichkeit verloren, trotz der stürmischen Vor gänge. Er hat den höchsten Anforderungen entsprochen. Da für dankt die Nationalversammlung ihrem würdigen Präsi denten. (Beifall.) Präsident Fehrenbach dankt von ganzem Herzen. Es . ei nicht immer leicht gewesen, die Geschäfte zu leiten, doch rungsentwurf auf 50 000 festg ei er bestrebt gewesen, ab olute Gerechtigkeit walten zu las- Minister auf 40 000 herabsetzte. L?- ?bN 2)""? des Hau es » mochte er ausdehnen auf die sich nun folgendermaßen zusammen: Grundgehalt 40 000 -Zt, Vizepräsidenten und Schn tfuhrer, ebenso mif das Büro, die Ortszuschlag 5000 zusammen 45 000 dazu 50 Prozent Beamten, Angestellten und Diener männlichen und weib-iT-uerunaszusck' ----- - -- - lichen Geschlechts. Die Presse habe der Tätigkeit des Hauses einem Grundo eine mühevolle Arbeit gewidmet. Leider habe der Senior 82 500 des Hauses, Abgeordneter o. Payer, seinen Schwanenge- schließlich sang getan. Er gab ihm die herzlichsten Wünsche in die Hei- Unabhängigen mat mit. Er nehme an und hoffe, daß dies die letzte Stunde - der Nationalversammlung sei. Die Geschichte werde die Tä tigkeit derselben würdigen. Für das Haus nehmen wir in Anspruch, daß es nur zum Besten des deutschen Volkes ge arbeitet hat. Trotz aller Gegensätze habe die Nationalver sammlung dem Volke das Beispiel eines zielbewußten Ar beitswillens gegeben. Möge das deutsche Volk sich in Ar beit und Zucht zusammenfinden. Zu hoffen sei die Vereini- mst den getrennten Stammesbrüdern in Österreich. Mtt den besten Wünschen für alle schloß er die National versammlung Uhr, Fortdauer der Iwarrgswirtschaft Der Reicksrat hat die neue Reichsgetreide ordnung für die Ernte 1920 angenommen. In dieser Verordnung wird an der Zwangswirtschaft sämtlicher Äe- treidearten festgehal' ' " ' " ' ' der Zwangswirtsch Landwirtschaft entg einer Angemessenen Außerdem soll die Belieferung der Nährmtttelindüsi l. - - ... - werden. Die neue kartoffeltt au» Wirtschaft ab. Jedoch soll das bisherige System derart ge ändert werben, daß die landwirtschaftlichen Genossenschaften und die Organisationen des Kartoffelhandels mit den Land wirten Verträge Wer Lieferungen von Kartoffeln abschlie ßen sollen. Für den Fall, daß diese Verträge bis zum 1. August 1920 über zusammen 120 Millionen Zentner lauten, sieht die Verordnung von einer weiteren öffentlichen Bewirt- schaftung ab und überläßt den verbleibenden Rest den Er zeugern zur beliebigen Verwendung, auch zur Fütterung. Um den Abschluß von Verträgen zu erleichtern, setzt die Ver- ordnung eine Verpflichtung der Erzeuger nach der Größe ihrer Betriebsfläche fest. Als Anreiz für den Abschluß von Verträgen soll ein Preis von 5 zugeschlagen werden für den Preis, der nach der Verordnung vom 30. März 1920 zu zahlen wäre. — Der Vertreter Sachsens bedauerte, daß hier ein Abbau der Zwangswirtschaft oorgenommen werden solle. In der Abstimmung über die gesamte Verordnung wurde diese mit 30 gegen 24 Stimmen, also nur mit ziem lich knapper Mehrheit angenommen. Sächsische Volkskammer. 82. Die Volkskammer konnte nun doch noch am Freitag in di« Pffngstferien gehen, weil es möglich geworden war, Vie Besoldungsreform zum Abschluß zu bringen. Zu diesem Zwecke hielt die Kammer am Freitag 2 Sitzungen ab. In der Vormittags-Sitzung wurde zunächst die Abänderung der Gebührenordnung für die Ortsgerichtspersonen verabschie det und dann eine Anfrage der Unabhängigen wegen der bei den Strafverfahren gegen revolutionäre Arbeiter und Soldaten angeblich vorgekommenen Ungesetzlichkeiten be handelt, Besonders interessant war bei diesen Auseinander setzungen, daß der Justizminister feststellen mußte, daß die Polizeibehörden in Sachsen sich heute noch fürchteten, gegen über den aufrührerischen Elementen entschieden durchzugrei sen. Während von Seiten der bürgerlichen Abgeordneten den unabhängigen Anfragern ein klares Spiegelbild ihrer Schuld an den Vorgängen vorgehalten wurde, versuchte der neue Minister des Innern, Kühn, die Abwehrmaßnahmen der sächsischen Regierung in geradezu schwächlicher Weise vor den Unabhängigen zu entschuldigen. — In der Nachmittags-Sitzung wurde daryi die Besol- dungsreform endgültig verabschiedet, nachdem in langwie rigen Auseinandersetzungen die Parteien sich dahin geeinigt hatten, der Reform trotz erheblicher Bedenken mit nur ge ringfügigen Änderungen zuzuftimmen. Eine der wesentlich sten Abänderungen besteht darin, daß man die im Regie- ^ten Grundgehälter für IWGW, > he Schicksal erwarten durf< Verzagtfeins kam Wer si< e Geist der Widerstandskraft. Ei »danken an die möglichen Gefahren verschwin Feuer, daß sie von diesem AugeWlick an zu Propheten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite