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Die Heimat : 26.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735711233-193705260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735711233-19370526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735711233-19370526
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDie Heimat
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-26
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Die Heimat : 26.05.1937
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ickn. Görlitz rsonnen eiß di^ haut in a. Die atzt: :n toata, h hoa a schloafa- l a paar )u kämst zlan an agst." - llte mich ir schunt rg nischt , an fiel >ugor de a. Ihr nimme, :r letzt« nimme , derzahl > Pinsel. >ahl wie ite feste- i ar im, ich su a jern, du Doas 's ärndt irt gaan a Mai- cza der- >an!" , „uff'm ner bale vie mich voar ich woarsch. : wußte, lte oder k doa^ ' chern. iehr!" Ha. Morgen rchwalbe ' )r zu: DieHeimat — vsil-es äs- „Nsuss 6 Sri it-° er ^a-S-iKsr-" Nr. »1. -ki — — grade darum den Klauen des adligen Wüstlings er tobte, um so mehr blähte sich die Enttäuschung zu einer sinnlosen Wut auf den Rat, der ja doch Hauptschuld trug. Hätte er die Knechte nicht mit Ein Roman der Stadt Görlitz aus der l . Bon ErichWorbs v. Fortsetzung Krug mit an allem schuld sei, riß er ihn vom Sims und schleuderte ihn von sich, daß die Scherben herumsplitterten. Verflucht, daß auch diese Söldner in der Stadt herumlungern mußten, anstatt nach dem Befehl des Königs nach der Niederlausitz zu marschieren! Aber freilich, ein kurfürstlich gesinnter Rat wie der der vieledlen Stadt Görlitz würde doch nicht gegen die Truppen des Kurfürsten kämpfen lassen. Es war ja schon viel, wenn man überhaupt nach dem Wunsche des Königs ein Häuflein Knechte geworben. Nun lagen die also in der Stadt auf der Bärenhaut, versoffen ihren Sold, und ihr Hauptmann verführte seme Magd, als ob er sie entrissen. Je länger seiner Sinne an allem die allerlei nichtigen Entschuldigungen vom Zuge nach der Nieder lausitz zurückgehalten, dieser lange Kaspar hätte sich nie wie ein frecher Räuber in sein keimendes Liebesglück eindrängen können. Hatte er schon immer nichts als Neid und Mißgunst für die Herren da oben empfunden, so wuchs sein Haß jetzt ins Grotesk- Gigantische. Wäre einer der Herren in die Zechstube getreten, er hätte vor ihm ausgespien und ihm die Tür gewiesen, ja, das hätte er getan und stolz auf seine paar Bierpfennige verzichtet. Sich selbst ob dieser Opferbereitschaft bewundernd, trat er an eins der Fenster und öffnete es in den mürrischen, regnerischen Oktobermorgen. Niemand ließ sich auf der Gaffe sehen. Dort drüben im Rathaus saßen wohl die Herren und grübelten über einer neuen List, die Befehle des Landesherrn zu umgehen. Während er so stand und heimlich die Fäuste hinüberballte, scholl vom Neumarkt her Pferdegetrappel, und kaum daß er die immer noch von Leidenschaft verschwommenen Blicke in die neue Richtung gelenkt, sprang ein Mann vom Pferd, dessen Mienen höchste Erregtheit ausdrückten. „Joachim Frenzei! Ihr seid es? Was führt Euch so früh in die Stadt?" Der Reiter legte den Finger auf den Mund. „Still, ist Thomas Kober zur Stelle? Ich habe mit euch beiden zu reden." * „Ich hole ihn sofort. Für Euch wird er wie ich immer Zeit haben." Und ohne erst einen seiner Knechte zu rufen, führte der Hinkende, dessen Wut zurückgeschwemmt war in die Tiefen seines Bewußtseins, das von heißem Ritte schäumende Pferd in den Stall und den vornehmen Gast in ein nach dem Fischmarkt hinausgehendes Hinterstübchen. Nachdem er ihm einen Becher Rheinwein eingeschenkt, schlurfte er durch das Haus, den begehrten Wirt des Gasthofes zum Gol denen Baum, der nur zwei Häuser weiter am Untermarkte lag, zu holen. Fast wäre er die niedrige Treppe zu den Lauben hinauf gestolpert, so peinigte ihn die Neugier. Unterdes lachte sein Gast beim Glase Wein fröhlich vor sich hin. Eine bessere Nachricht konnte man ja so gut katholischen Leuten wie den beiden, die bald vor ihm sitzen würden, gar nicht bringen. Wie sie wohl den kurfürstlich gesinnten Herren vom Rate eingehen würde! Ha, ha, ihre Gesichter möchte man sehen! Wie Merten Schmidt und Thomas Kober war Joachim Frenzel, der reiche Kaufherr, der von seinem Vater, dem Stifter der Annenkirche, nicht nur manch Kaufmannsgut, sondern auch manch Dorf im Umkreis der Stadt geerbt und nun, vom Kaiser geadelt, auf Königshain saß, ein glühender Feind des Rates. Wie die fürstlichen Kaufherren Augsburgs, zu denen er manche Beziehung unterhielt, hatte er frühzeitig danach gestrebt, nicht nur mit Dingen der Fremde zu handeln, sondern auch Macht zu gewinnen über die Schätze des heimatlichen Bodens. Eisenerze wuchsen von jeher unter der Rasendecke der Heide. Ein eigenes Hammerwerk schmiedete das aus ihnen gewonnene Eisen. Wie stolz hatte das Herz des Jünglings mit dem Hammer gehüpft, den die Welle des lustig sich drehenden Wasserrades bewegte! Wie stolz hatte er zügesehen, wenn die Frächtwagen ins Land fuhren, beladen mit dem köst lichen Eisengut! lSorttetzung folgt.) Zwischen den Talken g-u d -Ps f « s ui» /IN nUpNI s/Vl Merten Schmidt tobte. Sein Stock schlug durch die weiten Hallen l^s Schon Hofs, und fcine Stimme überschlug sich bei jedem Befehl, den er den Braue gab. Seit in den frühesten Morgenstunden die schwere kupferne Braupfanne vom Braumeister und seinen Gesellen aus dem zwei, rädrigen Karren herangefahren worden war, hatte er nicht aus- gehört, wo er sich sehen ließ, wie ein böses Wetter dareinzufahren. Nichts machte man ihm recht. Erst bekamen es die Weiber zu spüren, die das zum Brauen nötige Wasser nicht schnell genug m ihren Eimern von der Röhrbütte auf dem Untermarkte brachten, dann die Braugesellen, die beim Schein der Öllampe im weiten Gewölbe die Würze vorbereiteten und sie, über den wilden Schon- hafwirt fluchend, in die gefüllten Kessel über der offenen Feuer stelle schütteten. Freilich, als er auf den Feuerwächter losfuhr, bei dem man nie wußte, ob es der Feuerschein oder die vielen Freibiere waren, die seine dicke Nase unter dem gelben Haar leuchten machten, bekam er endlich zu hören, daß es in keinem der hundert städtischen Bierhöfe, denen das Brauen erlaubt war, so zuginge wie hier, und daß sie das nächstemal, wenn die Reihe zum Brauen an ihn käme, einen der bewaffneten Stadtknechte nnt- bringen würden, daß der sie vor seinem Schandmaul schütze. Merten Schmidt hatte geschäumt. Aber der Feuerwächter hatte ein zu wichtiges Amt. Gerade ihn konnte man nicht fortjagen, und so hatte er nachher seinen Zorn nur noch an den beiden Bier geberinnen auslaffen können, die im Gärkeller dem Sud die gute Kamenzer Hefe zusetzten und bei manchem schnell geleerten Becher den Gärvorgang beobachteten. Wütend schlurfte er dann durch die Zechstuben. Hatte er nicht allen Grund, zu grollen? Daß ihm das passieren mußte, ihm, der soviel Gutes an dieser Dirne getan! Drei Monde war es ja nun wohl bald her, seit er sie ins Haus genommen, nach dem der Georg von Warnsdorfs ihren Vater erschlagen, weil er die Tochter nicht ins Bett des adligen Wüstlings lassen wollte. In der Küche hatte er ihr einen Platz verschafft, um Gotteslohn natürlich, nicht, wie dieser Thomas Kober lästerte, weil er bald gemerkt, daß der Warnsdorfs, der nach seiner wilden Tat ge flüchtet, einen feinen Geschmack gehabt. Wenn sie ihm im Laufe der Wochen immer besser gefiel, wer konnte dafür! Man tat ja der Dirne nichts Schlechtes, wenn man öfter als sonst einmal in der Küche nach dem Rechten sah und sie zum Lohne für ihre emsige Arbeit scherzhaft hier- und dahin kniff. Spröde war das Ding. Kaum sah sie ihn einmal aus den großen nachtblauen Augen unter dem golden schimmernden üppigen Haare an. Aber je spröder sie tat, um so wilder ging sein Blut nach ihr. Er würde sie schon noch in seine Arme zwingen, wenn sie nicht willig kam. Und nun hatte da gestern dieser lange Kaspar gesessen, der Hauptmann der Söldner, und vor ihm hatte die Anngrete gestanden und hatte ihn angeschaut, er durfte gar nicht daran denken, wie. Dort auf dem Wandsims grinste ihn noch der Krug an. aus dem er ihr zugetrunken. Und als ob der Die »ranvfanne wird »«m vranh-f «fahre« aas Gabriel Funckes Chronik ° " ' ^°^«ichnung
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