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Weißeritz-Zeitung : 17.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191003171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-17
- Monat1910-03
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.03.1910
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Wcheritz-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 7«. Jahrgang Donnerstag, den 17. März 1910 Nr. 82 Sonnabend, den IS. Marz dieses Jahre», mittags 12 Ahr, sollen in Großölsa 2 neue »Skinsevkinen »r. und illch Ian oon ber, ier- den ini- irik, ,em- egs- rn er n> u- !l< .'ck- in en en er ne pe !S- !e- »u >r- nd ge iS em .er- ra. irrt zu ier- ctei ich. er >07 ier, len mit als ält- als cde. >eß- Di- len- r, n- »- h- er lit r- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am 13. d. M. abgehaltenen Monatsversammlung de» hiesigen K. S. Militärver eins wurde nach endgültiger Aufstellung des Jahres programm» bekannt gegeben, daß das Bundespräsidium eine neue Geldlotterie zugunsten der Unterstützungskassen des Bunde» veranstaltet. Den Losvertrieb im Verein hat Kamerad Ander« übernommen. Die diesjährige Haupt- bezirksvrrsammlung soll Im Monat Juni in Dippoldis walde stattsinden. Anläßlich einer ministeriellen Verord nung, Schießübungen im Verein betreffend, wurde zum weiteren Verfolg der Angelegenheit eine Kommission ge- wählt. Bon einer weiteren ministeriellen Verordnung, die Satzung betreffend, sowie von den Bestimmungen über die Bundesstiftung „König Albert Dank", zu welcher der Verein 300 M. beigetragen, wurde Kenntnis genommen. Eine vom Kamerad Pietzsch in Südwestafrika verfaßte Schilderung von Jagderlebnissen gelangte zum Vortrag und sand beifällige Aufnahme. Zum Schluß gab der Vorsitzende noch einige „Humoristika" zum besten. — Im Lause des Jahres 1910 wird eine Inspektion der Feuerwehren unserer Stadt durch den Bezirksverband der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde vorgenommen werden. Altenberg. Wiederum haben um das Blühen und Gedeihen Altenbergs bemühte Männer sich zusammenge funden, um unserer alten Bergstadt eine neue Lebensader zu erschließen.. Es hat sich auf Anregung des Fabrik besitzers Mar Teichmann in Wingendorf bei Frankenstein eine Gesellschaft gebildet, die unter der Firma „Alten- berger Zinn-Manufaktur, G. m. b. H." und mit einem Anfangskapitale von 30000 Mark die Verarbeitung Altenberger Feinzinns zu Zinngußgegenständen beabsichtigt. Die Gesellschaft, welcher außer dem genannten Fabrik- besitzer Teichmann noch dessen Bruder, Kaufniann Johannes Teichmann in Dresden, sowie 13 Altenberger Bürger angehören, hat mit der Altenberger Zwitterstocks- werklchaft einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Ge werkschaft der Gesellschaft gegen Leistung eines Zinnpreis- aufschlags die Benutzung eines mustergeschützten alten Zinnstempels nebst Zwitterstockszeichens gestattet, außerdem hat der Stadtgemeinderat die Führung des Altenberger Stadtwappens als Warenschutz genehmigt. Die Gesell schaft wird nun hauptsächlich Dekorationszinnsachen, z. B. Krüge, Becher, Kannen, Schalen, Teller rc, wie man sie vielfach in besseren Wohnungen auf Paneelbrettern findet, nach alten, künstlerischen Formen fabrizieren und in den Handel bringen. Da die Fabrikate garantiert bleifrei und mustergeschützt sind, auch das Altenberger Feinzinn sich zufolge seiner außerordentlich guten Qualität besonderen Rufes erfreut, so steht zu hoffen, daß der neue Alten berger Artikel in weiten Kreisen Aufnahme finden und — was für die Gesellschafter der Hauptzweck ist -- unserer Bergstadt damit^ein neuer lohnender Industriezweig zu- geführt wird. Geising.NZDer Bauplatz für das neue Rathaus ist durch den Abbruch der alten Flechtschule bereits frei ge macht und der Bau beginnt demnächst. Das neue Rat- >aus kommt unmittelbar unterhalb des jetzigen Schul- und Rathauses zu liegen. Vorigen Sonntag wurde hier am Wettinturme bereits «ine ausgewachsene Kreuzotter ge- angen, gewiß eine Seltenheit Mitte März in dieser Höhenlage. Lauenstein. Von 96 Bewerbern wurde am Montag Gemeinde- und Sparkasfenvorsteher Reimann in Coschütz zum Bürgermeister von Lauenstein gewählt. Dresden. Die^Rückiehr des Königs nach Dresden wird am morgenden Donnerstag früh erfolgen. Dresden. Das Ministerium des Innern will versuchs weise und unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Wider- — Eine peinliche Szene spielte sich auf dem Friedhöfe in Syrau ab. Es war dort die Beerdigung eines Kindes angesetzt. Zur angegebenen Zeit fanden sich die Leid tragenden mit dem kleinen Leichnam ein, um dann er fahren zu müssen, daß eine Verschiebung des Belsrtzungr- termins eintreten müsse, weil der Totenbettmeister vergessen hatte, ein Grab auszuschaufeln. Es blieb den Beteiligten nicht» andere» übrig, als mit dem Sarge umzukehren und später noch einmal den schweren Gang zum Friedhöfe an- zutreten. Er ist sehr verständlich, daß die Angehörigen de» toten Kindes über die Vergeßlichkeit außerordentlich verstimmt waren und daß verschiedene Aeußerungen des Unwillens laut wurden. Erst kurz vor Eintritt der Dunkel heit konnte der Beisetzungrakt zu Ende geführt werden. rufs genehmigen, daß In Orten mit mehreren nicht weit voneinander entfernt liegendenApotheken, diese Apotheken abwechselnd in der Nacht, die auf Sonntag oder Feiertag folgt, geschlossen werden dürfen. Öberoderwltz. Ein komischer Aulomobllunfall ereignete sich hier im Oberdorfe. Ein Reiter geriet infolge Unruhig- werdens seiner Nosinante quer vor ein entgegenkommende» Automobil. Während der Reiter abgeworsen wurde, kam das Pferd auf das Vorderteil des Autos zu sitzen, dessen Achse verbogen wurde, sodaß die Weiterfahrt unterbleiben mußte. Das Pferd erlitt leichte Verletzungen, der Reiter kam mit dem Schrecken davon. Tagesgeschichte. Berlin. Gerüchtweise verlautet, daß die preußische Regierung angesichts der zerfahrenen innerpolitischen Lage in Preußen die Wahlrechtsvorlage zurückziehen und zu einem gelegener«» Zeitpunkte, wo die Möglichkeit einer Zusammenarbeit der Konservativen und der Liberalen eher gegeben sei, wieder einbringen werde. Es scheint sich Chemnitz. Zwei städtische Preisausschreiben sind für sogenannten beschränkten Wettbewerb erlassen worden, durch die eine Reihe von anerkannten hiesigen und aus wärtigen Firmen zur Einreichung von Plänen aufgesordert werden. Das erste Preisausschreiben, das bereits zur Er ledigung gelangt ist, behandelt die gesamte Jnnen-Aus- stattung des Ratskellers mit Wandschmuck, Gemälden, Mobiliar rc. Der Ausschuß hat hierüber seine Entscheidung bereits getroffen, und es steht zu erwarten, daß die Pläne demnächst ausgestellt weiden. Das zweite Preisausschreiben wird Anfang April seine Erledigung finden. Es betrifft die Ausstattung des Stadtverordneten-Sitzungssaales und seiner Nebenräume. Zwickau. In Ziegengrün brach der Gutsbesitzer Paul Modes, einen Sack Getreide tragend, durch die Diele seines Scheunenbodens und fiel auf die Tenne. Er zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu. Planitz. Auf Ansuchen der hiesigen Baptistengemeinde haben die Gemeinden Ober- und Niederplanitz beschlossen, von Dissidenten, wenn sie in das DWdentenregister ein getragen sind, Kirchenanlagen nur noch zu erheben, soweit deren Grundbesitz in Frage kommt. Reichenbach i. V. Wie bestunterrichtete Kreise er klären, ist der Bezirksfeldwebel Beyer, der mit einem Sergeanten vom Bezirkskommando Plauen verhaftet wurde, durch allzu flottes Leben zu dienstlichen Vergehen veranlaßt worden. Es Ist kein Geheimnis mehr, daß der Inhaftierte u. a seine Vorteile bei Befreiung von mili- tärischen Uebungen im Auge behielt, um seinen mißlichen finanziellen Verhältnissen aufzuhelfen. Auch in anderer Hinsicht scheint B. nicht mit der erforderlichen Korrektheit seinen Dienst ausgeübt zu haben. U. a. hatte der Feld webel vergessen, eine Anmeldung eines Reservisten zu er ledigen, so daß dieser nach 4—5 Wochen fahnenflucht verdächtig war. Im übrigen erfreute sich Beyer hier vieler Sympathien. Plauen i. V. Der Nonnenfalter ist in den letzten Tagen im Vogtlands bereits mehrfach gesehen worden, was eine gewisse Beunruhigung heroorgerufen hat. Der Nonnenflug findet sonst erst Ende Juli bis Mitte August statt. Nach der starken Eierablage, die voriges Jahr in den Waldungen beobachtet werden konnte, steht für dieses Jahr ein starker Nonnenflug zu erwarten. Zittau, 15. Mürz. Aus Bertsdorf bei Zittau wird gemeldet: Beim Anzünden des Ofenseuers kam gestern vor mittag die 84 Jahre alte Weberin Frau Arlt mit ihren Kleidern den Flammen zu nahe, sodaß diese Feuer fingen.' Die alte Frau erlitt so schwere Brandwunden, daß sie bald darauf verstarb. Bautzen. Am Sonnabend, zu dem hier stattsindenden Wochenmarkte, kaufte eine hiesige Bürgersfrau von einer Landfrau 1/2 Kanne Butter, die ihr aber bei näherer Betrachtung keinen guten Eindruck machte. Sie zerschnitt sie deshalb in zwei Hälften und fand zu ihrem Erstaunen, daß die Butter in der Mitte ausgehöhlt und mit Kartoffelbrei gefüllt war. Die Verkäuferin wurde der Polizei übergeben. Sie ist aus einem Dorfe nahe bei Bautzen. öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Büttners Gasthof daselbst. Dippoldiswalde, den 15. März 1910. 0 52/10. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgericht». Der Rückgang der Schafzucht in Europa. Es ist nicht nur von großem Interesse für die Land- I Wirtschaft, sondern es hat auch eine große Bedeutung für I die Wollindustrie und die Fleischversorgung, zu erfahren, I wie seit etwa sechzig Jahren die Schafzucht in fast allen I Staaten Europas zurückgegangen ist. Deutschland besaß vor sechzig Jahren noch etwa 30 Millionen Schafe und I hat jetzt deren nur noch etwa 7 Millionen. Oeslerreich- I Ungarn halte vor sechzig Jahren etwa 25 Millionen Schafe und besitzt deren jetzt nur etwa 10 Millionen Stück. I Frankreich hatte vor etwa sechzig Jahren sogar 32 Millionen I Schafe und besitzt jetzt nur noch 17 Millionen Stück. In Schweden, Norwegen, Däi emark, Holland und Belgien hat ein den Verhältnissen entsprechender gleicher Rückgang üer Schafzucht stattgefunden. Nur drei europäische Länder sind sich in ihrer Schafzucht ziemlich gleich geblieben, und zwar sind dies England, Rußland und Spanien. In England, Rußland und Spanien gibt es nämlich noch sehr viele und sehr große Gutswirlschaflen und sogenannte Latifundien, also sehr große Grundstückswirlschaflen von einer solchen Ausdehnung, daß sie garnicht intensiv mit moderner Viehzucht und Getreidebau betrieben werden können, also zum größten Teil als Weideland benutzt werden müssen. Daher kommt es, daß England jetzt fast I genau noch soviel Schafe besitzt als vor sechzig Jahren, nämlich etwa 32 Millionen Stück. In Rußland wird der Schafbesitz auf 60 Millionen Stück und in Spanien auf 28 Millionen Stück geschätzt. Ein besonderer Nachteil für die europäische Landwirtschaft ist aber aus dem Rückgänge der Schafzucht nicht gerade herzuleiten, da eben jetzt viel früheres Weideland zum Getreide- und Kartosfelbau be nutzt wird und dadurch höhere Erträge gewonnen werden, als wenn auf diesem Grund und Boden Schafe geweidet werden. Das immer teurer werdende Holz hat ferner auch in vielen Staaten Europas und besonders auch in Deutschland dazu geführt, Haideland, das früher zur Schaf weide benutzt wurde, als Wald aufzuforslen. Dadurch haben sich die Flächen für das Weideland vermindert und deshalb mußte auch die Schafzucht zurückgehen. Es muß auch erwähnt werden, daß eine intensive Rinderzucht und Schweinezucht der Landwirtschaft mehr einbringt als die Schafzucht, da die Wollpreise nicht mehr hoch genug sind, um die Schafzucht so rentabel wie vor fünfzig und sechzig Jahren zu gestalten. Am meisten bedauern muß man den Rückgang der Schafzucht wohl im Hinblick auf die Versorgung des Volkes mit billigem Fleisch, denn in den Zeiten, wo Deutschland noch 25 Millionen Schafe besaß, war das Schafsleisch in den Herbstmonaten, wo weidefette Schafe geschlachtet werden konnten, sehr billig. Die Woll versorgung der Welt besorgt daher in der Hauptsache jetzt nicht mehr Europa, sondern Amerika und Australien und zum Teil auch da» südliche Afrika. In diesen großen fremden Erdteilen stehen den Schafzüchtern gleich ganze Ouadratmeilen von billigem Weideland zur Verfügung, und bei der Entwickelung aller Wirtschaftsbetriebe zur Weltwirtschaft und im Zeichen des Weltverkehres mußten naturgesetzlich die genannten fremden Erdteile den Haupt anteil an der Schafzucht übernehmen. uncr bis etto: pro 175, 138. 152. :tts: nair :tto: scher pro 3 kg dner Sack dner >7,00 I bk !5,M > -r« schcn !3,00 mr?t Sack 1,20. ckrn) rtttrl mit» 1 kx. Hark, legei- n" )er eri in- te. la" ge- irk, oz. Donnerstag, den 17. Marz 1910, abend« 1/28 Uhr, findet im Rathausfaale eine MnWe Minschastliche Sitzung der Wischen Mgien und um 9 Ahr eine öffentliche Stadtverordnetensitzmig statt. Die Tagesordnungen beider Sitzungen hängen im Rqthause aus. Inserat« «erde« mit » M>, solche au» uns«« Ämtshauptmani! schast mit 12 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzelle 30 Pfg. ,«Kß»rttz.Z«itung^ rrscheintwöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend unk wird anden vorhergehen- denMendenausgegeben. Preis viert eljükrllch 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Psä., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan talten, Postboten, sowie snsereAusträger nehmen Bestellungen an. Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde.
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