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Weißeritz-Zeitung : 16.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191004162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-16
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.04.1910
- Autor
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WHerih-Mung Inserate werden mit I» Pfg-, solche aus unsere» Äuntshauptmui m schäft mit 12 Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. wird anden vorhergehen- denWendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. DK »^öeidert^-Zettun^^ erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und 25 Pfg., zweimonatlich M MR 30 Psg. - Tabellarische »4 Pfg., einmonatlich 42 und komplizierte Inserate Psg. Einzelne Nummern M W mit entsprechendem Aus- LV Pfg. - Alle Postan- > schlag. - Eingesandt, im Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. - 'TLS Amtsblatt jur die Königliche Umtshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an vestinnnter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 44. Sonnabend, den 16. Apül 1910. 76. Jahrgang Das Königliche Minsterium des Innern hat die Weitzeritztalsperren-Genossenschaft auf Grund von 8 14 des Enteignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 ermachilgt, wahrend der Dauer von 7 Monaten, vom 15. ds. Mts. ab gerechnet, Vorarbeiten auf fremdem Grund und Boden vornehmen zu lassen, die zur Anfertigung des Entwurfs für die Trinlwasferleitung aus der Klingenberger Talsperre erforderlich sind. Im Einvernehmen mit dem Königlichen Finanzministerium sind diese Vorarbeiten der Firma „Technische, Bureau für Wasserleitung-- und Kanalisations-Bau Diplom-Ingenieur F. Salbach, Dresden" übertragen worden und erstrecken sich auf die Fluren Klingenberg, Obercunnersdorf, Grob-, Mittel- und Klein-Dorfhain, Höckendorf, Tharandt, Somsdorf, Hainsberg, Cotzmannsdorf, Döhlen mit Neudöhlen, Deuben. Potschappel mit Ortsteil Leisnitz. Grotz- und Kleinburgk mit Ortsteil Schiefer haufen, Zschiedge, Cunnersdorf, Ober- und Niederpesterwitz, Altfranken, Dölzschen, Coschütz, Kohlsdorf und Dresden, einschlietzlich der in diesen Fluren gelegenen selbständigen Gutsbezirke und d^ Staalssorstreoiere Grillenburg, Höckendorf und - Tharandt Unter Hinweis auf die Vorschriften in § 14 des Enteignungsgesetzes wird dies Hiermil zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Die Eigentümer und die Besitzer der betroffenen Grundstücke sind verpflichtet, die Vorarbeiten zu dulden und die von der genannten Firma aus diesem Anlässe ange brachten festen Merkzeichen bis zum Beginne der Ausführung der Anlage, jedoch nicht länger als 2 Jahre, stehen zu laisen. Die Firma hat den Beginn der Arbeiten mindestens eine Woche vorher dem Stadt- rat bez. der Gemeindebehörde, in selbständigen Gutsbezirken dem Gutsoorsteher, unter Angabe der Zeit und der Örtlichkeit, wo sie stattlinden sollten, schriftlich anzuzeigen. Die Behörde hat die betroffenen Besitzer zu benachrichtigen Macht sich das Betreten von Gebäuden und eingesriedigten Räumen oder das Fällen von Bäumen erforderlich, so hat die Firma bei öffentlichen Zwecken dienenden Grundstücken die Erlaubnis der mit der Verwaltung des Grundstücks betrauten Behörde einzuholen. In allen anderen Fällen hat sie den Eigentümer oder den sonst Berech tigten vorher zu benachrichtigen. Zerstörung von Baulichkeiten, sowie jede Benutzung von Grundstücken, wodurch deren Wirtschaftszustand wesentlich verändert oder deren Benutzung für den Berechtigten erheblich beeinträchtigt wird, ist unzulässig. Die durch die Vorarbeiten entstehenden Schäden werden vergütet werden. Hin sichtlich des Verfahrens gelten dir Bestimmungen in 8 14 Absatz 8 des obenbezeichneten Gesetzes. Der Anspruch auf Entschädigung erlischt, wenn er nicht innerhalb eines Jahres nach Beendigung der in Absatz 1 bezeichneten Frist bei der Verwaltungsbehörde er- hoben wird. vrsriäall, am 13. April 19 l0. Dis Aöniglivkv HmGsksupImsnnsvkstt llnesilsn als beauftragte Enteignungsbchörde. Das im Grundbuche für Dippoldiswalde Blatt 8 auf den Namen des Gastwirts Alexander Richard Heinrich eingetragene Grundstück soll am Mittwoch, den 15 Juni 19V9, vormittags 9 Ahr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 3,9 Ar grotz und auf 46393 M. 80 Pf. geschätzt, wovon 33000 M. auf das bebaute Grundstück selbst, 10000 M. auf die Gast hofsgerechtigkeit und 3393,80 M. auf das Inventar entfallen. Das Grundstück ist der mit voller Gasthofsgerechtigkett ausgestattete Gasthof „Goldner Stern". Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grund- stück betreffenden Nachweisungen insbesondere der Schätzungen ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zurzeit der Ein tragung des am 13. Januar 1910 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaub haft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muh vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeifahren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, den 12. April 1910. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des vormaligen Gasthofsbesitzers Hans Moritz Schröder, früher in Berreuth, jetzt in Stetzsch bei Dresden, wird zur Abnahme der Schlutzrcchnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlutzverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Veschlutzfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin aus den 10. Mai 1910, nachmittags '/24 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Dippoldiswalde, am 14. April 19 l0. Königliches Amtsgericht. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die den Bauarbeitern in ganz Deutschland drohende Aussperrung, die am heutigen Frei tag, abends 6 Uhr, beginnt, wird, wie wir hören, auch auf den Bauten unserer Gegend vorgenommen werden. Der Kampf dürfte ein harter und immerhin langdauern der werden und ist nur zu wünschen, datz die Verhand lungen, die seiten der Reichsregierung sicherlich wieder aus genommen werden, zu einem gedeihlichen Ziele führen. Dippoldiswalde, 12. April. Heute feierte der pen sionierte Briefträger Herr Carl August Burkhardt hier sein 50 jähriges Bürgerjubiläum. Aus diesem Anlah wurde derselbe durch eine Abordnung der städtischen Kollegien unter Ueberreichung eines Ehrendiploms in seiner Wohnung beglückwünscht. — Seit 15. April ist der König-Johann-Turm wieder zur Besteigung geöffnet Der Schlüssel dazu ist bei Herrn Steinbruchwirt Hagedorn zu haben. — Die Lieferung von ungefähr 26800000 Kilogramm Portland-Zement zum Bau der Weitzeritztalsperren bei Klingenberg und Malter gelangt jetzt bereits zur Aus schreibung. — Wie hell wird der Halleysche Komet? An dem Datum des Perihels (der Sonnennähe), also am 20. April, wird der Komet die dritte Sterngröße erreichen und dann rasch bis Ende des Monats um eine Größen klasse zunehmen. Vom 10. bis zum 30. Mai wird er jedenfalls Heller als erster Grütze sein, also trotz seiner tiefen Stellung des Morgens und (vo n 19. oder 20. Mai an) des Abends gut mit freiem Auge beobachtet werden können. — Vom Völkerschlacht-National. Denkmal. Ueber den Fortschritt der Arbeiten am Völkerschlacht- Natlonal-Denkmal und den derzeitigen Stand des Baues sei heute folgendes mitgeleilt: Der Bau war bekanntlich bis Ende vorigen Jahres bis zu einer Höhe von 65 m vorgeschritten, sodaß zur Fertigstellung des Aeußeren nur noch die Errichtung der Spitze erforderlich ist. Im Innern des Baue» sind die Steinmetz- und Bttdhauerarbeiten ein gut Teil vorgeschritten. Der Untergrund des Denkmals, da» bekanntlich auf 26 m hohen Gründungrpfeilern ruht, erinnerte noch bi» vor kurzem an die Katakomben der alten Römer; in jüngster Zeit aber ist der ganze Unter- grund zugeschüttet worden. Die mächtigen, an der Vorder seite durch Stützmauern abgefangenen Eidaufschüttungen, reichen bis zum Fußboden der Denkmalshalle. Bon da aus entwickelt sich im Innern des Denkmals die 60 m hohe Kuppelhalle, die sogenannte Ruhmeshalle. Die Krypta, die sich im unteren Teile der Kuppelhalle befindet, stützt sich auf acht mächtige Pfeiler, in die je eine fünf Meter hohe Maske, das Schicksal darstellend, eingemeißelt ist. Flankiert werden die Pfeiler zu beiden Seilen durch je zwei, also zusammen 16, dreieinhalb Meter hohe, sinn- bildlich die Totenwacht haltende Krieger. Zurzeit sind die Bildhauer an der Arbeit, diese Figuren aus dem Granit auszumeißeln. Auf den Pfeilern ruht die Ealeriebrüstung der großen Halle. Diese enthält vier 9^/2 Meter hohe Kolossalsigmen, die die Tapferkeit, Begeisteiung, Opfer- freudtgkeit und Glaubensstärke, die Tugenden des deutschen Volkes, darstellen. Der obere äußere Teil des Denkmals wird von zwölf je 12 Meter hohen Kriegergestalten, Hütern der Freiheit, umgeben. Zurzeit wird an der Aus stellung dieser gewaltigen Gestalten gearbeitet. Jede dieser Rittersiguren besteht aus ca. 60 Teilen, die einzeln an ihre Stelle herausbesördert werden. Von der Gröhe dieser gewaltigen Figuren kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß allein die Fußspitze eines solchen Ritters einen Granitblock von fast 1 Meter Länge dar stellt. Die Bauleitung hofft, mit der Ausstellung dieser Figuren bis Ende dieses Jahres fertig zu werden. Im nächsten Jahre wird dann an dem obersten Stück des Denkmals gearbeitet. Es wird im allgemeinen angenommen, datz das zurzeit das Denkmal umschlietzende Holzgerüst bis zur Denkmalsspitze reicht. Diese Ansicht ist irrig. Da» Gerüst erreicht nur die Köpfe der 12 großen Rittergestalten. Die eigentliche Denkmalsspitze wird noch um 13 Meter darüber hinausragcn. Reichstädt. Die Kommunion nächsten Sonntag be ginnt bereits l/22 Uhr nachmittags, da später noch eine andere Amtshandlung stattfindet. (Siehe Kirchennachrichten von Reichstädt.) So Gott will, soll am Nachmittag des Himmelsahrtsfestes hier das Jahresfest für äußere Mission gefeiert werden. Hoffentlich wird eine recht zahlreiche Festgemeinde des Festes schönsten Schmuck bilden. Dresden. Der städtische Vieh- und Schlachthof soll bereits Anfang Juli 1910 in Betrieb genommen werden. Für die Einrichtung seiner Verwaltung und die Begründung der erforderlichen neuen Beamtenitellen hat das Wohlfahrtspolizeiamt dem Rate eingehende Vorschläge unterbreitet, die auch genehmigt worden sind. — Ein Rabenvater ist der Bergarbeiter L. in Neu ölsnitz. Sein 10 Jahre alter Knabe flüchtete sich in die Wohnung eines Schutzmannes, weil er die fortgesetzten Mißhandlungen seines Vaters nicht länger ertragen könne. Der ganze Körper des mißhandelten Kindes befindet sich in unbeschreiblichem Zustande. — Der „Oschatzer Gemeinnützige" berichtet über den Einsturz des Watzerturmes (siehe heutige erste Bei lage) folgendes: „Als ein Arbeiter von Lonnewitz her kurz vor >/25 Uhr an den Kasernen vorüberfuhr, vernahm er den furchtbaren Knall» sah den Wasserturm wanken und in sich zusammenstürzen. Manche, die den Knall nicht vernommen, wurden durch den gänzlichen Wasser mangel in der Leitung aufmerksam gemacht, daß sich ein Unfall zugetragen; so fehlte z B. früh 5 Uhr das Wasser im Waschraume des Seminars. Die Kunde von dem Ereignis verbreitete sich sofort mit Windeseile und veran laßte eine wahre Völkerwanderung nach der Unfallstelle. Hier bot sich denn auch ein trauriges Bild den Blicken dar. Der stattliche Turm bildete einen einzigen wüsten Trümmerhausen; nur einige kleine Mauerstümpfe ragen empor. Der Moniermantel, der das Wasserbassin umgab, ist völlig geborsten; von dem gebrochenen Ziegeldach starren die Hellen Stümpfe des Gesperres in die Luft. Der Turm hat im Fallen sich gegen Südwesten geneigt. Die Unfall stelle wurde alsbald polizeilich abgesperrt, und man be gann mit den Aufräumungsarbeiten, um die Ursache de» Unfalles festzustellen. Der neue Wasserturm war erst tags zuvor in Betrieb genommen worden. Es hat also der Bau, der gegen 30000 Mark gekostet hat, seinen Zweck nicht lange erfüllt und der alte Turm, der in 4 Wochen außer Betrieb gesetzt werden sollte, muß vorläufig weiter dienen. Der eingestürzte Wasserturm ist aus gewachsenem Boden, feststehendem Kies errichtet, hat also einen guten, sicheren Baugrund. Das Fundament besteht aus Zement- Beton. Das Mauerwerk ist aus Ziegeln, die mit gutem
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