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Sächsische Staatszeitung : 18.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191501180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19150118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19150118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-18
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 18.01.1915
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der S S. Staatsschulden und der S. S. Land- und LandeSkulturrentenbank. Verwaltung, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandversichemngSanstalt, Vertäussliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 13. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden- o Montag, l8. Januar 1815. Br-ugSpret«: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 16, fowie durch die deutschen Postanstalten S Mart vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint. Werttag» nachmittag». — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.St 2»5,SchristleitungNr 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile »0 Pf., die Lspaltige Grundzeit» oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 150 Pf. Preisermäßigung auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittag» 11 Uhr. Wir veröffentlichen Henie die Verlustliste Nr. 96 dlr Sächsischen Armee. Großes Hauptquartier, 18. Januar. Amtlich. Westlicher Kriegsschauplatz: Zn der Gegend Nieuport nur Artillerietampf. Feind liche Angrisfsbewegungen sind in den letzten Tage» nicht wahrgenommen worden. An der Küste wurden au mehreren Stellen Minen an geschwemmt. Bei La Boisselle, nordöstlich Albert, warfen nufere Truppe» im Bajonettaugrist Franzose», die sich im Kirchhof «»d im Gehöft südwestlich davon festgesetzt hatten, heran« »nd machte» drei Ossiziere sowie hundert Mann z» Gefa«gettt». Am Argontter Walde wurden mehrere fran zösische Gräben erobert und die französischen Be satzungen fast aufgerieben. Ein Angriff der Franzose» auf »ufere Stel lungen nordwestlich Pont » Mouffon führte auf einer Höhe 2 km südlich Vilcey bis in unsere Stellungen. Der Kampf danert noch an. In den Bogesen und im Oberelsaff herrscht« starkes Schneetreiben und Nebel, welche die Ge- fechtstätigkeit behinderte». O östlicher Kriegsschauplatz: An Osi- prenffeu ist die Lage unverändert. Am nördlichen Polen versuchten die Ruffen, über den Wura-Abschnitt bei Radzanow vor- znstoffen, wurde» aber zurückgewieseu. An Polen westlich der Weichsel hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. * Unsere oberste Heeresleitung hat eine zufammcn- fasscnde Darstellung der Kämpfe bei Soissons, sowie der Ereignisse ans dem östlichen Kriegsschauplätze feit Mitte September gegeben. Auf dem westlichen Kriegsschauplätze machten wir östlich ArraS und in den Argonnen Fortschritte, auf der übrigen Front fanden Artilleriekämpfe statt; im Osten ist die Lage unverändert. * Die Ausbildung der französischen Fahresklaffe 1915 soll Anfang März vollendet fein. * Tic im Kaukasus operierenden türkischen Truppen setzen an der Grenze einen erbitterten Kampf gegen die Rnfsen fort. Eine internationale sozialdemokratifchc Friedens konferenz hat gestern in Kopenhagen stattgefnnden. * In Casablanca wurden wiederum zwei Deutsche wegen angeblicher Spionage zum Tode «nd ein Deutscher zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. * In Italien hat sich eine Bereinigung für die Nen tralität Italiens gebildet. * Rußland nimmt in England und Frankreich einen Kredit von 1Z4 Milliarden FrcS. anf. Die Zahl der belgische» Flüchtlinge in Holland betrug insgesamt 999 999. Etwa 599 VW sind zurückgekehrt. Die Stellung deS russischen Ministers deS Anncrn Maklakow gilt alS erschüttert. I» der Schlacht von Tanga betrug der Verlust der Engländer, die eine vierfache Nbcrmacht hatten, über 3999 Mann. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hose. Dresden, 18. Januar. Sc. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste - in der katholische« Hofkirche bei und erteilte hierauf im Residenz- schlosse an nachstehende Herren Andienz: E«. Sx;ell«nz den Königl. Bayr außerordentlichen Gesandten «. bevollmächtigten Minister Grafen v. Montgela», Oberverwaltung»- gerichtSrat Gäbler-TreSden, di« LandgerichtSdirektoren Hettner-, vr. Hetzel-, Echickert-Dretde», vr. Ulbricht-Leip,ig, Kreissteuerrat ! Oberfinanzrat Liebert-Leipzig, Oberamtsrichter Oberjustizrat vr. Weltz-TreSde», OberregierungSrat Vr. Gottschalck-DreSden, Rechtsanwalt Oberjuslizrat Windisch-Oberlößnitz, Lberfinanzrat Vr. Flemming-Trecden, Oberamtsrichter Oberjnstizrat Tost- Bischofswerda, Rechtsanwalt Oberjustizrat Vr. Röntsch-Leipzig, die ordentl. Professoren vr. Förster »nd Vr. Paal-Leipzig, Ober bürgermeister Vr. Ay-Meiße», «ommerzieurat Hendel - Llsnitz i.V.,- Landgerichtsrat vr. Schmidt.Dresden, AmtSgerichtSrat Gerke- Leipzig, die Pauräte Büchner-DreSde», Eanzler und Lange- Zwickau, Pfeiffer-Klingenthal, Hofrat Wagner-DreSde», die Koni- nierzienräte Hübel-Leipzig, Etadtrat Schmidt-Groitzsch, Thomas- Lengenfeld, Wolf-Zwictan, die SanitätSräte vr. Kern und vr. Zehe-Leipzig, vr. Emmerich-Ostrau und Vr. Rehn-Zwickau, die Konrektoren Studienräte Professoren Vr. Schneider-Bautzen, Vr. Schneider-Zwickau, Gündel-Freiberg, die Ctudienräte Professoren vr. Lorentz-Wurzen, Müller-Zwickau, Finslerbusch-Zwickau, Vr. Wolfs-Chcmnitz, Amtsrichter Vr. Schüller-Bautzrn, Landrichter vr. Frommhold-Leipzig, DivisionspfarrerOtto-Dresden, die Professoren Höpfner-Rochlitz, vr. Becher-Dresden, Vr. Rentzsch »nd Rosenbaum- Chemnitz, Schilling-Stollberg, Etadtrat Graser-Plauen, Direktor der milchhygienische» tlntecsuchiingSanstalt vr. Seiffert-Leipzig- Etttritzsch, Ober-Poslkajsen-Nendant Lämmel-Chemnitz, Kaufmann Jahn-Dresden, Privatus Sockniann-Kleinzschachwitz, lliechnnngsrat Schwenle-DreSde», die Schuldirektoren Rößner-TreSden und Zacher- Vielau, Königl. Musikdirektor, Seminaroberlehrer Geißler-Zjchvpau, Finauzbuchhalter Hähnert-DreSden, Finanzkassierer Raumaun- TreSden, Oberinspektor Baden-Leipzig-Tösen, Direktor des städt Leihhauses Florenz-Leipzig, Proknrist Huscher-Dresden, die Fabrik besitzer Laube-Lengenfeld und Müller-Leipzig, Prokurist Polster- Dresden, Ratsobersekretär Dolge-Leipzig, Kantor Lindner-Lber- ebersbach, Sekretär Tittmann-TreSden, Sekretär Hölzel-Dresden, Sekretär Junghans-Dresden und priv. Nestauratenr Hensel- Dresden. — Mittags fand bei Allerhöchsttemselben Familien- täfel statt. — Heute vormittag nahm Se. Majestät der König militärische Meldungen sowie di» Vortrag« der.Herren Staatsminister und des Kabinettsselretärs entgegen. Abends Uhr wird Hr. Geh. Hofrat Prof. Vr. Fischer im Königl. Nesidenzschlosfe eine» zweiten Bor- lrag über den heiligen Krieg halten, dem Ce.Majestät der König sowie Ihre Königl. Hoheiten der Prinz nnd die Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde beiwohnen werden. Hierzu sind mehrere Ein ladungen ergangen. Dresve«, 18. Januar. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde besuchte, wie säst täglich, auch am vergangenen Sonnabend die im Königl. Lazarett auf der Parlstraße untergebrachten Verwundeten. Ferner stattete Ihre König!. Hoheit am vergangene« Donners- tag den im Lazarett des städtischen Ausstellungspalastes nnlergebrachlen Verwundeten einen Besuch ab. Die Kriegsschauplätze. Die Oberste Heeresleitung hat eine zusammenfassende Darstellung über die Ereignisse der letzten Zeit auf beiden Kriegsschauplätzen gegeben, freilich mit dem Ersuchen, sie nicht eher als in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag abzudrucken. Wir waren daher nicht in der Lage, sie in der letzten Nummer unser» Lesern mit zuteilen: bei der Wichtigkeit der Sache geschieht eS aber heu:e noch: Tie Kämpfe bei Loissins. Die in den letzten Tagesberichte« nur kurz mit- getcilten Kämpfe nördlich Soissons habe» z» einem recht beachtenswerten Waffenerfolg für unsere Truppen geführt, die dort unter Leitung des Generals der Infanterie v. Lochow und des Generalleutnants Wichnra gekämpft nnd gesiegt haben. Während des Stellungskrieges der letzte» Monate hatten die Franzosen in der Gegend von SoissouS ans einem Gewirre von Schützengräben bestehende Stellungen inne, die sich auf dem rechten Aisue-User brückenkopsarlig nord wärts ausdehnteu. Auf dem Westflügel des in Frage kommenden Kamps- feldes steigt westlich der Bahn Soissons—Laon aus dem breiten Flnßtale eine vielfach zerklüftete und reich be waldete Höhe empor, aus deren obersten Teile die Gräbe» von Freund »nd Feind einander dicht gegennberlagen, beide Teile bestrebt, sich durch Sappenangriff in de» Besitz deS höchsten Punktes zu setzen. Östlich der Höhe liegt zu ihren Füßen im Tale das Dorf Crony, an diesem vorbei zieht in einem tieseingeschnitteirrn Grund die Bahn SoissonS—Laon nordwärt». Tscht östlich der Bahn sind eine Reihe vou Stein brüchen, in denen sich nnsere Soldaten meisterhaft ein gebaut hatten. Die fogenan»te SteiubruchSstrllnng bildete den westlichen Auslänfer der Hochfläche ron Vregnh, die sich lang und breit östlich der Bah« auS- dehnt, und tie in ihrem ganzen südlichen Teile in sran- zvjischem Besitz war. Von der Finßsrite her schneiden mehrere lange und tiefe Schluchten in die Hochfläche eiu. In huen fand die schwere Artillerie ter Franzosen eine sehr günstige Ausstellung. Die am Rande der Hoch fläche ans Bäumen Himer Etahlblenden und Brustpanzern l sitzenden Beobachter lenkten da» Feuer der schweren > Geschütze flankierend gegen die dentschenIStellttngen anf der genannten bewaldeten Höhe. Dieses Flankenfcuer richtete sich vor allem gegen die Schützengräben des Leibregiments und war am ersten Weihnachtsfeiertag ganz besonders heftig. Unter ungeheuerem Muuitions- aufwand setzte es am 7. Januar ermut ein. Tie brave Truppe hatte viel zu leiden. Eine Stellung, der sogenannte Maschinengemehrgraben, wnrde buchstäblich vom feindlichen Feuer eingeebnet. Tie darin befindlichen Maschinengewehre wurden verschüttet. Nach dieser Feuer vorbereitung schritt der Gegner am 8. Januar zum Angriff. Er drang auf einer Frontbreite von etwa 200 m in den deutschen Schützengraben ein und konnte trotz zahlreicher Versuche darau-Z nicht wieder vertrieben werken. Es kam hier in den Tagen und Nächten bis zum 11. Januar zu außerordentlich heftigen Nahkäwpsen, ivie sie erbitterter und blntiger kaum gedacht werde!» können. Hier kämpsten Turkos, fochten nicht nur mit Genehr uud Bajonett, sonder bissen und stachen mit dem Mester. Tie Lage drängte zu einer Eutschcidnng. Am 12. Januar setzten die dentjckcn Truppen zu einem Gegenangriff ein, der sich zunächst weniger gegen die be waldeten Höhen selbst, als gegen die beiderseits an- sch ießcndeu sranzöjischen Ctellnngen richtete. Schlag 11 Uhr erhoben sich zunächst aus der Steinbrnchsstellnug unsere mackereu Soldaten, die in den Monaten des Harrens und Schanzens vou ihrem Augrisssgeiste nichts cingebüßt hatten, und entrissen in kühnem Ansturm den» Feinde seine zuttächstgelrgenen Schützengräben und Artillerie! eobachtnngsstelle». Sogleich ließ da-2 fran zösische Flankenseuer gegen die bewaldete Höhe nach. Das Hauptziel dieses ersten Angriffes war kaum erreicht, als eiue Stunde später, 12 Uhr »nittags, aus den» äußersteu rechten Flügel unsere tapseren Schützen sich erhoben und im siegreichen Borschreiten einen Kilometer Gelände gewannen. Nnnniehr wurde auch zum Augriff gegeu die bewaldete Höhe angesetzt, der Franzose zuerst aus dcn deutschen, dann aus scinen eigenen Gräben hinaus- »ind die Höhe hinnutergcworfeu, wo er sich auf halbem Hang wieder setzte. Wie aus Gefaugenenaussagcn hervorgeht, glaubte»» die Frauzosen, daß die erwartete Fortsetzung des detttschen Angriffes von der bewaldeten Kuppe, also von» rechten deutsche»! Flügel auZgehen würde In Erwartung eines Stoßes aus dieser Nichiung warseu sie uamhafre Verstärkungen nach dieser Sielle Bvn den eroberte»» französischen Beobachtungsstellen aus, »vo das ganze Aisnetal samt Soissons mit Kathedrale zu Füße» liegt, konnte das Herankoinnien dieser Reserven aus Kriftwagei! und mit Eisenbahn gut beobachtet werden. Ter deutsche Angriff erfolgte am 13. Januar, aber an ganz anderer Stelle. Völlig überraschend für dcn Gegner war es Mitte nnd linker Flügel der Teuischeu. die sich als Angriffsziel die Besetzung der Hochfläche von Vregny gesetzt hatten, aus der sich der Feind in einem ganzen System von Schützengräben eingerichtet hat:e und ganz sicher zu fühle» schien. Wiederum war es der Schlag der Mittagsstunde, der hier unsere Truppen zu neuen Taten ausrief. Punkt 12 Uhr kam Leben in die deutsche»» Gräben. Es folgte ein »nächtiger Sprnug, 12 Uhr 3 Min. war die erste Verteidigungslinie der Franzosen, 12 Uhr 13 Min. die zweite genommen. Ein Flankenangriff von den» Walde von Vregny kam bei der Schnelligkeit keS Vorgehens gar nicht mehr zur Wirkung, uud am späten Nach mittag des 13. war der ganze Hochflächenrand iu deutscher Haud. Ter Feind vermochte sich nur noch in den Mulden und auf den zum AiSnelal hiuabfallenden Haugen zu halten. Tas Gelingen dieses deutschen Angriffes brachte dir in dcr Gegend der bewaldeten Höhe gegen den deutschen rechten Flügel vordrängenden Franzose»» in eine ver zweifelte Lag«, denn als am 14. Januar der äußerste rechte Flügel der Deutsche» seine» umsasscnden Angriff wieder anf«ahm und a»S der Mitte — über Crouy — deutsche Truppe»! uun westwärts einschwenkten, da blieb den gegen die bewaldete Höhe vorgedrnugenen Fran zosen nichts anderes übrig, als sich zu ergebe«. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, da die deutsche schwere Artillerie das Aisnetal beherrschte. Am gleiche« Tage wurde der Feind auch vo» deu Hänge» der Höhen von Vregny hinnntcrgeworfen, soweit er nicht schon während der Nacht gegen nnd über die AiSne zurückgeflutet war. Eine Kompanie des Leibregiments dring bei Dunkel heit sogar bis in die Borstäd e von Soissons ein. Unsere Patrouillen säuberte» das ganze Vorgelände bis zur AiSne vom Feinde. Nur in dem Flnßbogen östlich der Stadt vermochten sich französische Abteilungen noch zu behaupten. I» den mehrtägigen Kämpfen bei Soissons wurde der Feind aus einer Frontbreite von etwa 12 bis 15 Irin um 2 bis 4 km zurückgcworfcn, trotz seiner starken Stellungen und trotz seiner numerischen Überlegenheit.
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