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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193501075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
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Organ für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weitzbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendorf Anzeigenpreise: Die 46 nun breite Millimeterzeile 7 Pf.; die SO mm breite Millimeterzeile im Re klameteil 2b Pf.; Nachlaßstaffel ä, Nachweis 25 Pf.; Zifferanzeigen gebühr 30 Pf. zuzüglich Porto. Zschopauer Tageblatt «. Anzeiger DaS Wochenblatt für Zschopau und Umgegend (Zschopauer Tageblatt und Anzeiger) ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Flöha, des Finanzamts und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 DaS „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscbeint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20Psg. Bestellungen werden in «ns.GeschästSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend a-5 Die Saar ist KW und M es Men! 35MV SMlöM demBriere« D DeWW Nur wenige Tage trennen uns noch von der San r- abstimmung am 13. Januar. Die Nähe dieses bedeutungsvollen Ereignisses drückte sich am Sonntag in den zahllosen Kundgebungen aus, die im ganzen Reich stattfanden und einmütig im Zeichen der Saar und ihrer politischen und wirtschaftlichen Rückgliederung standen. Die bedeutsamste Veranstaltung war die gewaltige Massenkundgebung der Deutschen Front auf dem Wackenberg in St. Arnual bei Saarbrücken, auf der der Führer der Deutschen Gewerkschaftssront, Peter Kiefer, und der stellvertretende Landesleiter der Deutschen Front, Nietmann, sprachen. In der im reichen Flaggenschmuck prangenden Reichshauptstadt sand aus Anlaß des Saartages die Eröffnung der großen Saarausstellung im Reichstage statt. An der Eröffnungsfeier, deren Höhepunkt die Rede des Reichspropaganda ministers Dr. Goebbels bildete, nahmen auch die auS dem europäischen und dem überseeischen Ausland ge kommenen, in Berlin weilenden Saardeutschen teil. Die Ausstellung gibt ein lebendiges, absolut zuverlässiges Bild von Land und Volk an der Saar, von den geschicht lichen und wirtschaftlichen Ereignissen. Deutsch ist das Bild des Landes, das uns anspricht aus Berg und Tal, Wald und Flur, Dorf und Stadt, Kirche und Denkmal. Sie alle reden immer wieder von deutscher Vergangenheit und der tiefen Verbundenheit der Saar mit dem Mutter land. Am Abend fand im Berliner Sportpalast eine Riesenkundgebung statt, auf der der Stellvertreter des Führers, Reichsminister RudolfHetz, noch einmal aus die Bedeutung des 13. Januar hinwies. Die Riesenkundgebung aus dem Wackenberg. Die Kundgebung auf dem Wackenberg war die größte und eindrucksvollste Veranstaltung des deutschen Saarvolkes für das deutsche Vaterland. 350 000 Saarländer gaben an diesem,Tage ihrem unbedingten Willen zu Deutschland Ansdruck? Weit über 150 000 Menschen standen auf dem Platz auf dem Wacken berge, 50 000 auf einem kleineren Platz, 100 000 standen in die ganze Straßenbreite füllenden, viele Kilometer langen Marschkolonnen, ohne bis in die Mittagsstunden auf den Kundgebungsplatz gelangen zu können. Auf allen Bahn höfen des Saargebietes mußten viele Tausende Zurück bleiben, allein 15 000 in Neunkirchen, weil an Stelle der81 ange forderten Sonderzügc die Saar bahnen nur 32 Züge stellen konnten und trotz stärkster Überfüllung der Züge ein großer Teil der Demonstranten nicht nach Saarbrücken befördert zu werden vermochte. Aber allein durch ihren Willen, nach Saarbrücken zu fahren, haben auch diese Saarländer ihrem Willen zu Deutschland in einer außerordentlich eindrucksvollen Weise Ausdruck gegeben. Hier im Strom der Menge erlebt man klar und deutlich: Volk will zu Volk, und dieser Wille ist übermächtig und allmächtig. Blutrot war der Strom: Es sollten zwar keine entrollten Fahnen getragen werden, aber was wollte man machen, wenn heißer, heiliger Wille die Hakenkreuzfahnen entrollt, wenn Zehntausende sich entschlossen um diese Fahnen scharten und das Rot der Hakcnkreuzfahnen umgeben war von dem roten Herzblut der Saarbevölkerung? Auch die Musikkapellen sollten nicht geführt werden. Aber die Be geisterung brauchte Luft. Schmetternde Märsche ertönten, Trommeln und Pfeifen darein, Fanfaren des Jungvolkes gelten, und dumpf grollten die Landsknechtslrommcln. Die Hitler-Jugend marschierte, dann Kriegsopfer, Ge werkschaften, Nationalsozialistischer Frontkämpferbund mit seinen alten Neichskriegsflaggen, der Kyffhäuserbund Die Me KmWW im SMiM Am Abend fand eine gewaltige Saar-Kundgebung im Sortpalast statt, die sich ebenfalls zu einem erhebenden Bekenntnis zur deutschen Saar gestaltete. 20 000 Menschen drängten sich Kops an Kops in einer unerhörten Begeisterung. Immer aufs neue erhoben sich die Menschenmassen und grüßten mit freudigen Zurufen die mehr als 2000 abstimmungsberechtigten Saarländer, die der Kundgebung beiwohnten, sowie den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, und Reichsminister Dr. Goebbels. Reichsminister Rudolf Heß erklärte: „Für die Ruhe der politischen Entwicklung wäre es ein Glück gewesen, wenn Frankreich den Vorschlag des Führers angenommen hätte, die Saar solle ohne Abstim mung Deutschland angegliedert werden durch freundschaft liche Verhandlungen zwischen den beteiligten Staaten. Vielleicht ist es aber gut» wenn der Welt noch einmal in seiner so in die Augen springenden Weise, wie durch die Abstimmung, gezeigt wird, welchem VolkStum die Deutschen des Saargebictcs angehören und angehörcn wollen. Und vielleicht ist cs gut für Deutschland und für die ganze Welt, cS wird dieser noch einmal sinnfällig gezeigt, wie widernatürlich manche Teile des Vertrages sind, der nach dem Glauben vieler der gequälten Mensch heit Frieden bringen sollte, und, weiß der Himmel, doch keinen wirklichen Frieden brachte! Wir wollen dankbar anerkennen, daß die heutige französische Regierung, nachdem sie schon auf der Abstim mung zu bestehen zu müsse« glaubte, sich ehrlich und mit Erfolg bemühte, aus dem Weg zu räumen, was Schwie rigkeiten erzeugen und die Beziehungen zwischen Deutsch land und Frankreich hätte ungünstig beeinflussen können. Wir glauben, daß die französische Regierung dem Friedcnsbedürfnis und dem Rechtsempfinden des französi- schen Volkes auch in der nächsten Zeit dadurch Rechnung tragen wird, daß sie alles tut, nm mit Deutschland ge meinsam nach der Abstimmung die noch abzuwickelnden technischen Einzelheiten der Wiederangliederung rasch und einwandfrei zu lösen." Pg. Rudolf Heß wies in einer Ueberstcht auf die Deutschheit der tausendjährigen Geschichte des Landes an -er Saar hin. Aber es ginge bei aller Wichtigkeit der Wirtschaft bei der bevorstehenden Entscheidung nicht um Kohle, Eisen und Glas — es ginge um viel mehr — um Land und Menschen, um Boden, der mit deutschem Blut geweiht, mit deutschem Schweiß bedeckt ist; über alles um Menschen, die so deutsch sind, als die deutschesten unter uns. Sie wollen zu uns. Wir haben ihnen alle Tore ge öffnet. Den Volksgenossen an der Saar rief Rudolf Heß zu: „Ihr kehrt heim in ein Reich, das Euch würdig empfängt. In ein Reich, dem Ihr wieder mit Stolz angehören dürft." Dieses Reich habe Millionen seiner Kinder zu Arbeit und Brot zurückgcführt. Es sorge für seine Schaffenden, und es nähme sich in Liebe seiner Aermsten an. Es sei ein Reich, in dem nach dem Wort des Alten Fritz jeder nach seiner Fasson selig werdest könne. Jedem stehe es frei, was er glauben will, und zu welcher Kirche er gehen will. Der Nationalsozialismus, der der Gottlosenbewegung den schärfsten und erfolgreichsten Kampf angesagt hat, sei gewillt, die beiden christlichen Konfessionen in ihrem religiösen Betätigungsfeld zu schützen. Wir sind bereit, den Kirchen zu geben, was der Kirchen ist, wenn sie dem Staat geben, was des Staates ist." Rudolf Heb gab dann ein Bild dieses neuen Staates, seiner wirtschaftlichen Maßnahmen und Erfolge und der Sorge um das Wohl der Volksgenossen, und wandte sich dann gegen die Lügenflut der Emigranten über Deutsch land. Der Stellvertreter des Führers schloß seine Rede mit der Feststellung: Saardcutsche, aus dem Blut und Boden ur- und erzdeutscher Heimat, Ihr werdet an diesem Tag Mann für Mann, Frau um Frau Eure Pflicht tun! Der Führer will es! Die Welt erwartet es! Deutschland weiß es! Deutsch ist die Saar! Die Rede des Stellvertreters des Führers wurde in ihrem ganzen Verlauf immer aufs neue von stärkstem Beifall, Händeklatschen und Heilrusen begleitet. Am Schluß erhoben sich die 20 000 Menschen von ihren Plätzen und sangen das Saarlied als Bekenntnis der Saarländer zum Reich, als Willkommensgruß jedes deutschen Volks genossen für unsere Brüder und Schwestern von der Saar. Ein heiliges Gelöbnis der letzte Vers des Liedes: Wir wollen es in den Himmel fchrei'n: > . Wir wollen niemals Knechte sein! ÄL> ! von dessen Fahnen aus rotem Grund schwarz das eiserne Kreuz mahnend grüßte, Turnvereine und die Schützen- bünde, Frauen und Greise mit weißem Bart. Der Regen rann, aber die Saarbevölkcrung marschierte! In dieser feierlichen Stunde ergriff als erster daS Wort der Führer der Deutschen Gewerkschaftssront und Landespropagandale i t e r der Deutschen Front, Peter Kieser. Peter Kieser: SS seht «m den Friede» in Europa. Peter Kiefer führte u. a. folgendes aus: Wir haben es immer gesagt: Wir tragen keinen Haß in unserm Herzen gegen Frankreich und das französische Volk, wir kennen kein Rachegefühl, wir wissen nur eins: der Herr gott Hai das deutsche und das französische Volk selbst zu Nachbarn bestimmt, und als Nachbarn wollen wir mit den Franzosen leben, aber gleichgeachtet und gleich berechtigt. Die Welt muß erkennen, daß, wenn wir den Ltatus guo ablehnen, wir nur der Versündigung dienen zwischen Deutschland und Frankreich uns der Be friedung Europas. Wer seiner Christenpflicht genügen wolle, erklärte dem gegenüber der Redner, der könne nicht anders stimmen als für die Heimkehr zu Volk und Vaterland. Das katholische Volk an der Saar müsse den Beweis liefern, daß die Katholiken an der Saar absolut zuver lässig sind. „Wir wollen als katholische und evangelisch« Christen am nächsten Sonntag der ganzen Welt beweisen, daß wir in ewiger Verbundenheit mit unsern Brüdern im Reich unsere Zukunft gestalten wollen, und daß wir zu den treuesten Söhnen des Vaterlandes gehören. Es geht um die Verständigung zwischen Deutschland und Frank reich. Es geht um den Frieden in Europa, und es geht um unsere nationale Ehre, und deshalb kommt nur eins in Frage: Alles für unser ewiges Deutschland!" Rtelmann: Den Kampf an der Saar gewann die Treue. Der stellvertretende Landesführer Nietmann dankte zuerst allen, die gekommen waren, für ihre Opfer willigkeil. Wir haben hier eine Demonstration, wie sie das Saargebiet noch nicht erlebt hat. Deutsche Volks genossen! Wir rufen Sie auf zum letzten Appell, damit die Welt sieht, daß wir nicht anders geworden sind. Wir haben vor 15 Jahren schon gesagt, daß wir nicht daran denken, einmal anders zu werden, als die Vor sehung cs uns bestimmt hat, und daß wir bleiben wollen, was mir sind: deutsch in alle Ewigkeit. In Versailles hat man uns etwas angetan, was der Haß allein diktiert hat. Wenn man den Frieden der Welt ge wollt hätte, dann hätte man uns in Versailles diesen 15jährigen Leidensweg ersparen können. Aber 15 Jahre lang hat das deutsche Volk an der Saar seinen Glauben nicht verloren, den Glauben zur Freiheit, zu seinem Vaterland, zu dem es gehört: zu Deutschland. Den Kamps an der Saar hat die Treue gewonnen und vor allem die Treue der deutschen Arbeiter. Er ist uns ein Beispiel für die letzten Tage unseres Kampfes. Wir halte.« äußerste Disziplin. Wir kennen nur ein großes Ziel, und das lassen wir uns nicht nehmen, das Ziel, das wir seit 15 Jahren vor uns schen. Es ist der Tag des deutschen Herzens, der Tag des deutschen Blutes, der uns diesen Weg zu Ende gehen lassen wird. Wir werde« am 13. Januar unser Volk und unser Vater land finden und uns zu ihm bekennen, dieses Volk und dieses Vaterland, das da heißt: das ewige Deutschland. Dr. Goebbels: Die Saar ist die drücke zwischen Deutschland und Frankreich. Anläßlich der Eröffnung der Saarausstel- lung in der Berliner Krolloper führte Reichs minister Dr. Goebbels «. a. aus: Die Saarfrage steht seit Monaten schon im Mittelpunkt des gesamteuropäischen Interesses. Es ist für dem Außenstehenden schwer, sich in dem Wirrwarr der sich vielfach widersprechenden Ansichten und Mutmaßungen darüber zurechtzufinden. Die deutsche Öffentlichkeit dagegen ha» seit jeher dabei einen eindeu tigen und klarumrissenen Standpunkt vertreten. Saarland und Saarvolk sind immer deutsch gewesen und es bis auf den heutigen Tag geblieben. Es gibt deshalb kein Saarproblem in dem Sinne, wohin dieses deutsche Gebiet auf Grund der Abstimmung staats- und grenzpolitisch kommen soll. Die Abstimmung selbst wird nur die gesetz- und vertragsmäßige Fixierung eines an sich auch durch das Versailler Diktat nicht unter-
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