Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193507042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-04
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Organ für die Orle. KrumhermerSdors, Waldki.chen, Böraichen, Hahndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendorf Donnerstag, Len 4. InIL 10 SS 163 Ial»»gang a«. iss An^eiaenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die SO mm breite Millimeterzeile im Re klameteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel Nachweis 25 Pf.; Zifferanzeigen- gebühr 3N Pf. zuzüglich Porto. Wochenblatt Mr Zschopau W und Umgegend Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mt. Zu- stellgeb.MPsg. Bestellungen werden in uns.Geschäftsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen I Zschopauer Tageblatt u Anzeiger ! Bekanntmachunaen^der Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen ! R . „Hauptmannschait Flöha, des Finanzamts und des Siadtrats ru Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt I Handelsbank e. G.m. d. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zichopau Nr. 4l ' _ P°Meckkonto: Leipzig Nr. 42884 - Fernsprecher Nr. 712 Polens MWWer beN Mm Pckii ist MW« die WM PWM'i WMc« Der polnische Außenminister Oberst Beck traf am Mittwoch in Begleitung seiner Gattin, seines Kabinctts- chess Grasen Lubienski und mehrerer Sekretäre zu einem zweitägigen Aufeilthalt in der Reichshauptstadt ein. Der Minister wurde bei der Ankunft des Auges aus dem Bahnsteig von den Herren der Polnischen Botschaft unter Führung des Botschafters Lipski begrüßt nnd dann von Staatssekretär Meißner im Namen des Führers herzlich willkommen geheißen. Ferner hatten sich Reichsaußcnminister Freiherr von Nenrath, Staats sekretär von Bülow sowie der Chef des Protokolls Gras von Basscwitz zur Begrüßung des Gastes ein- gesunden. Vor dem Bahnhof hatte eine Kompanie der Leib standarte Adolf Hitler Anfstcllung genommen, die dem Minister die Ehrenbezeugung erwies. Außenminister Beck stattete dann in Begleitung des polnischen Botschafters Lipski dem Ncichsaußenminister Freiherr von Neurath einen Besuch ab. Anschliessend begab sich Minister Beck, vom Botschafter Lipski und vom Reichsaußcnminister Freiherr von Neurath begleitet, zu Fust in die Reichskanzlei, wo die Wachen unter Gewehr traten. Der Adjutant des Führers nnd Reichs- kanzlcrS, Obergruppenführer Brückner, empfing die Gäste am Eingang und geleitete sie zum Führer. Fortsetzung des Medenswettes. Der Besuch des Außenministers Beck in Berlin steht in Polen im Vordergrund des politischen Interesses. Die Zeitungen veröffentlichen auf der ersten Seite das Berliner Programm und Auszüge aus Begrüßnngs- artikeln der reichshauptstädtischen Presse. Der der Negie rung nahestehende „K urjer Porann y" nimmt selbst in einem Leitartikel zn der Reise Stellung und unter streicht, daß der Besuch mehr als nur ein Akt der Höflichkeit fei. Die Einladung und ihre Annahme haben ihren Grund in dein Willen, das Friedens werk fortzu setzen, und zwar sowohl in der Richtung der nachbarlichen Beziehungen als auch in der Stärkung der Fundamente des europäischen Friedens. Es sei nicht be absichtigt, neue diplomatische Dokumente anzufertigen, aber Außenminister Beck werde dem Reichskanzler ver sichern können, daß Polen entschlossen ist, die Politik seines großen Marschalls weiterznsühren, ohne von den Postulatcn der Verständigung und der realen Aufgaben abzuweichen. Der europäische Frieden könne nicht als dauerhaft angesehen werden ohne eine Verständigung auf der Linie London—Nom—Paris— Berlin—Warschau-Moskau. Leider sei die Kette zwischen Berlin iind Paris im Augenblick unterbrochen und diese Unterbrechung sei der Grund von Störungen der euro päischen Nnhe. Glücklicherweise sei die Zeit vorbei, da Frankreich sich über die Verständigung zwischen Warschau rmd Berlin aufrcgte. Ebenso würde in Warschau niemals c^ne Verständigung zwischen Paris und Berlin als Storung empfunden werden. Im Gegenteil, die franzö sisch deutsche Verständigung sei nicht nur wünschenswert, sondern geradezu nötig Man siebt, schließt der Artikel, es fehlt nicht an Themen für die Berliner Besprechungen und an Gelegenheit, die deutsch-polnische Verständigung weiter auszuwertcn. Der ähnlich eingestellte „K n r j e r P o l s k i" betont, daß dieser erste Besuch eines polnischen Staatsmannes in Berlin bestimmt dazu beitragen werde, die nachbarlichen Beziehungen zwischen beiden Län dern weiter zu stabilisieren. Das Blatt gibt einen sehr freundlichen überblick über die Verständigung seit der ersten Besprechung Adolf Hitlers mit dem polnischen Gesandten, die ein Wendepunkt in der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen da: stellten. Die Atmo'vbäre, in der Minister Beck seinen Besuch mache, sei einem Meinunasaustausch bestimmt aünstia * Frühstück zu Ehren des polnischen Außenministers. Außenminister Beck und Frau Beck nahmen am Mittwoch an einem Frühstück teil, das Reichsminister Frhr. von Neurath zu ihren Ehren veranstaltete. Bei dem Frühstück waren zugegcgen: der polnische Bot schafter in Berlin, Lipski, der Kabinettschef des polnischen Außenministers, Graf Lubienski, Legationssekretär Fried rich sowie Botschaftsrat Prinz Lubomirski und Militär attache Oberst Szymanski mit ihren Frauen. Von deutscher Seite nahmen teil: Staatssekretär von Bülow, verdeutsche Botschafter in Warschau, von Moltke, Ministerialdirektor Meyer mit Fran sowie der Protokollchcf Graf Bassewitz und Beamte des Auswärtigen Amtes. Der Führer und Reichskanzler gab am Abend zn Ehren des in Berlin weilenden polnischen Außenministers Beck nnd dessen Frau ein Abendessen, an dem auch der polnische Botschafter Lipski, der deutsche Botschafter iu Warschau, vou Moltke, und die Begleitung des Außen ministers Beck sowie mehrere Mitglieder der Neichsregic- rung und andere führende Persönlichkeiten des politischen Lebens teilnahmen. Im Anschluß an das Essen fand ein Konzert statt. EulHiW GemeinsW ohne DenWnd ein AOV Die Äeü hat gegen Frankreich gearbeitet Mit der Frage der deutsch-französischen Beziehungen beschäftigt sich in der radikalsozialistischen „Rcpublique" der Abgeordnete B a st.i d , Vorsitzender des Auswärtigen Kammerausschusscs. Er weist zunächst auf die in England nnd auch in Frankreich in letzter Zeit sich anbahnendcn Bestrebungen einer deutsch-französischen Annäherung hin und schreibt dann unter anderem: „Die Atmosphäre scheint heute etwas besser zu sein. Unsere Öffentlichkeit steht vielleicht einer freien Aus sprache mit Deutschland nicht mehr ganz so fern wie noch vor einiger Zeit. Ob die Bedingungen für diese Aus sprache für uns günstiger sind, ist eine andere Frage. Ich habe nicht das Gefühl, daß ein heute verwirklichtes Ab kommen genau denselben Wert haben könnte wie eine gestern erzielte Verständigung. Wir haben wieder einmal Zeit verloren. Die Ereignisse der letzten Wochen bezeugten mit unwider stehlicher Gewalt, daß jede Politik, die selbst den flüch tigen und trügerischen Anschein einer diplomatischen Ein kreisung Deutschlands besitzt, »um Mißerfolg verurteilt ist. Wir laufen dem Trugbild "nach, Deutschland letzten Endes in eine Art europäische Gemeinschaft aufzunehmen, deren Plan ohne Deutschland aufgestellt werden soll. Aber weder wird Deutschland diesem System zustimmcn, noch werden die übrigen Mächte sich für seinen endgültigen Abschluß hergeben. Inzwischen wächst das Ansehen Deutschlands. Das ist eine Tatsache. Deutschlands Anziehungskraft dehnt sich aus, sogar bis in die Balkangegenden, die bisher überlieferungsgemätz der französischen Sache zugetan waren. Ich stelle das mit größter Traurigkeit fest. Soll man aber warten, bis die Ereignisse sich voll endet haben? Heute braucht Deutschland uns noch; wird das aber immer der Fall sein? Vom Standpunkt unseres heiligen Egoismus' aus — keine Formel trifft heute besser zu als diese - steht nichts der Anbahnung von Besprechungen im Wege. Die Friedensmisfion der Frontkämpfer. Offene Worte eines englischen Offiziers an die tschechischen Legionäre. Anläßlich des 3. Kongresses der Tschechi schen Legionäre in Prag, zu dem eine große Anzahl ausländischer Vertreter cintrifft und au dem sich ungefähr 3l)Wll tschechische Legionäre beteiligen werden, äußerte sich der in Prag eingctrofsene Major der eng- lischen Frontkämpfer-Vereinigung, B r u n er Coben, einem Vertreter des tschechischen Lcgionärblattcs gegen über über die Aufgaben der internationalen Front kämpfer-Vereinigung und deren Fricdcnsmission. Cohen erklärte, die englische Frontkämpfcrvcreiui- gung sei der Auffassung, daß es sehr wichtig ist, den Versuch zur Verständigung der einstigen Front soldaten aller und nicht nur der einst verbündeten Lager zu untcruchmcn. Deshalb habe man sich entschlossen, auch den deutschen, österreichischen und ungarischen einstigen Frontsoldaren einen Besuch abzustattcn. Cohen und der englische Offizier Ashwandcn werden von Prag nach Wien und Budapest reisen, wäh rend die zweite Gruppe der englischen Delegation unter Führung des Majors Godley und des Obersten 2 rosficld sich nach Berlin begibt. Auf die Frage, ob diesem Besuch ciu vereinbartes Programm zugrunde liegt, antwortete Cohen verneinend und erklärte, es handele sich nur um ein freundschaftliches Zusammentreffen, um die Möglich keiten zur gemeinsamen Arbeit zu suchen. Tie englische Delegation verhandele nicht für ihre Negie rung und treibe auch keine Politik, sie vertrete nur die einstigen Frontsoldaten, die nicht wünschen, daß ihre Kinder einen neuen Krieg durchmachcn müssen. Hoffentlich befolgen auch die tschechischen Legionäre diese Mahnung; denn ihre Tagung ist z. B. dadurch ge kennzeichnet, daß die deutschen Frontkämpfer als eiuzige auf ihrer Tagung nicht vertreten sein werden. Rote Massenaufmärsche am französischen Aatlonalseiertag. Die Regierung befürchtet Zusammenstöße und Unruhen. Die innere Krise Frankreichs und das Vordringen der radikalen Elemente wird sich am Nationalfeiertag mit aller Schärfe offenbaren. Hatte der 14. Juli bisher den Charakter eines fröhlichen Volksfestes mit Tanz und lustigem Trubel auf der Straße, so wollen die Links parteien dem Tag in diesem Jahr einen ausge sprochen revolutionären Charakter geben, der in riesigen Massenaufmärschen und dem üblichen Drum und Dran sich ausdrücken soll. Natürlich wird den Höhepunkt des Nationalfeiertags wieder die große Parade bilden, die der Präsident der Republik wie üblich abnimmt. Dabei werden außer den Truppen des Standorts Paris Abteilungen des afrikanischen Heeres (Spahis, Zuaven und schwarze Schützen) und etwa lOO Militärflugzeuge teilnehmen. Die Negierung ist wegen der roten Aufmärsche sehr in Sorge, denn sie weiß, daß für die radikalen Verbände der Tag eine Kraftprobe sein soll. Man befürchtet Unruhen und Zusammenstöße. Englischer Kabinettsrat über den Abessinienkonflikt. TaS englische Kabinett behandelte in einer Sitzung am Mittwoch hauptsächlich die italienisch- abessinische Streitfrage und die Reise dcS Ministers für BölkerbundSangelctzcnheitcn, Eden, nach Paris und Rom. Eden gab seinen Kabinrttskollcgcn einen ausführlichen Bericht über seine Besprechungen mit Laval und Mussolini. Man meldet, aus London weiter, daß die britische Negi e r u n g ständig in Verbindung mit Paris stehe, da sie dringend wünsche, so weitgehend wie möglich mit der französischen Regierung zusammcnzuarbeitcn. Der britische Botschafter in Paris, Sir George Clerk, besuche beinahe täglich das französische Außenmini sterium und werde das auch weiterhin tun, damit der englisch-französische Gedankenaustausch in dieser Frage nach Erfordernis der Lage mündlich staltfiuden könne. Uber diesen lausenden Meinungsaustausch hinaus plane Vie britische Regierung gegenwärtig nicht, an andere Völkerbnndsmitglicder heranzutreten. Verhaftungen in Danzig wegen staatsfeindlicher Umtriebe. Die Pressestelle des Danziger Senats teilt mit: Du reu die Politische Polizei sind folgende Personen in Haft ge nommcn worden: Kriminalsekretär auf Warlegeld Ehall, Oberregieruugsrat im Ruhestand Weber, SlaatSanwalt schaflsrat Dr. Hülsf, Kriminalsekre:är auf Warlegeld Nompza, Laudgerichtsdirektor Kühn, Zollassistent Pun kammer, LandgerichtSdirektor Zähle und PGizeihanpt Wachtmeister Felske. Bei einem Teil der Festgenommenen ist eine staats feindliche Betätigung bereits nachgewicscn, während bei einem anderen Teil dringender Verdacht besteht: weitere Festnahmen stehen bevor.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite