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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 02.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193509023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-02
- Monat1935-09
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a». 20« Anzeiaenvreise: Die 48 min breite Millimeterzeile 7 Pf/, die 96 mm breite Millimeterzeile im Textteil 2b Pf.; Nachlagstaffel Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich Pcrto. Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werttäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Psg, Bestellungen werden in rms.Geschäftsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen IHA. Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend Zschopau?* Tageblatt «. Anzeiger Bekanntmachung«-»^«: Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Finanzamts und des StadtratS »u Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt H°n^ Zschopau G-meindegirokonto- Zichopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 Zeitung sür die scrumyermer or, aldkirchen, Bormchen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendorf Sensationsmeldung aus London: Abessinien nerpaihtet seine MensW Ansbeninng her Mineral- und Wenn sich die Meldung zweier englischer Blätter bewahrheitet, dann würde die Abessinicnfrage plötzlich in einem ganz neuen Licht erscheinen und der Konflikt würde zweifellos noch komplizierter. Die beiden Zeitungen behaupten, der Kaiser von Abessinien habe gerade in diesen Tagen der politischen Hochspannung umfangreiche Konzessionen, die sich über große Teile Ost abcssiniens erstrecken, an eine englisch-ameri kanische Gesellschaft vergeben. Der Sonderkorrespondent der Londoner-„News Chronicle" in Addis Abeba meldet, daß der Kaiser am Freitag einer englisch-amerikanischen Gesellschaft mit dem Sitz in London eine bedeutungsvolle Konzession zur Ausbeutung der Mineral- und Petroleumschätze Abessiniens gewährt habe. Die Konzession, bei der es sich um viele Millionen Pfund Sterling handele, beziehe sich auf die Ausbeutung der Bodenschätze von Gebietsteilen, zu denen auch das südliche Harrar an der Grenze der Ogaden-Wüste gehören solle. Die Vereinbarung sei, so berichtet „News Chronicle", von einem Engländer namens E. W. Rickett aus London abgeschlossen worden. Er habe sich acht Tage in Addis Abeba aufgehalten, in dieser Zeit sollen die Verhandlungen Tag und Nacht in einem Regierungsgebäude geführt worden sein. Rickett sei in der Nacht zum Freitag von einem Beamten aus dem Bett geholt und in einem Kraftwagen zum Palast gefahren worden, wo nach einer abschließenden Besprechung mit dem Kaiser die Unterschrift bei Tages anbruch vollzogen worden sei. Hierauf sei Rickett sofort über Djibuti nach London abgereist. Auch „Daily Telegraph" veröffentlicht in allergrößter Aufmachung eine Meldung ihres Sonder- PckckWM ms n Wc berichterstatters aus Addis Abeba, die sich aus diese Konresstonsertcilung bezieht. Danach soll es sich um die britisch-amerikanische „African Exploitation and Deve- !°pEnt Corporation" handeln, der das Recht ans die Mtsbeulnng der Petroleumvorkommen, der Mincral- ""d der sonstigen natürlichen Hilfsquellen von „halb Abessinien" für die Zeit von 75 Jahren gewährt worden sein soll. Der amerikanische finanzielle Ratgeber des Kaisers sei als Zeuge bei der Unterzeich nung des Vertrages zugegen gewesen. Das Konzessions- gebiet beginne im Norden an der Grenze von Eritrea und führe am 40. Längengrad entlang, durchschneidc die Eisenbahnlinie Addis Abeba—Djibuti und ende am Rudolphsce an der Grenze von Kenya. Tas Gebiet schließe die wertvollen Petroleumvorkommen von Außa- Jigjigga ein. Von zuverlässiger Seite verlautet, daß dem Kaiser- kürzlich vorgeschlagcn worden sei, das Petroleum geb i e 1 von Außa an Italien gegen Bezahlung ab zutreten. Aus diesem Angebot sei aber nichts geworden. Es handle sich, so schreibt der Korrespondent, um das wichtigste und weittragendste Ereignis in der Geschichte Abessiniens. Es sei beabsichtigt, die Petroleumfeldcr durch den Bau einer ungefähr 500 Kilometer langen Rohrleitung mit Gclndia und von dort aus mit einem Hafen am Roten Meer zu verbinden. Der größte Teil des erforderlichen Kapitals von ungefähr 10 Millionen Pfund Sterling werde in New Vork aufgebracht werden. Man rechnet da mit, daß bereits in den nächsten Wochen Bohrsachverstän- M SA ein Werkzeug des Mms Vorführungen au« dem Reichswettkampf Der Reichswettkampf der SA geht feinem Ende ent gegen. In mustergültiger Weise haben die Kameraden die ihnen gestellten Aufgaben neben ihrer oft schweren täg lichen Berufsarbeit erfüllt. In echter Kameradschaft sind sie ohne Unterschied nach Rang oder Stand, Frontsolda ten neben jungen SA-Männern, in den Reichswettkampf gegangen, alle mit dem einen Bestreben, ihrer Einheit, ihrem Sturm zum Sieg zu verhelfen; sie haben damit be wiesen, daß der alte Kampfgeist, dem Deutschland seinen Wiederaufstieg verdankt, auch nach der Neugliederung der SA in des Führers Brauner Garde fortbesteht. Der SA zugehören, bedeutet wie in der Kampfzeit der Be wegung so auch heute noch, auf ein bürgerlich-behäbiges Leben verzichten, verpflichtet zur Zurückstellung aller per sönlichen Interessen hinter den Gemeinschaftswillen; SA-Mann sein, heißt Bekenner, Kämpfer und Kamerad sein! Heller Sonnenschein lag über der Radrennbahn in Dresden-Reick, als hier noch einmal die besten Stürme der zur Brigade 33 gehörenden Standarten zusammen mit dem Nachrichten-, Reiter- und Sanitätssturm der Brigade im Wettkampf ihr Können zeigten. Reichsstatthaller Mutschmann und Gruppenführer Schepmann waren anwesend. Wir sahen rein sportliche Wettkämpfe wie 100-Meter- Lauf oder Kugelstoßen, einen prachtvollen Vorbeimarsch des Reitersturms der Brigade 33 im Schritt und im Trab vor dem Reichsstatthalter und dem Gruppenführer sowie wohlgelungene Dressurvorführungen und Reiterspicle des gleichen Sturmes, wir wurden Zeugen eines Lagerlebens mit Lagerfeuer und den alten vertrauten Kampfliedern und hörten die Darbietungen von fünf SA-Musikzügen, alles war getragen von jenem unauslöschlichen Gemein schaftswillen, jener SA-Kameradschaft, die ihre Feuer probe schon bestanden, als des Führers Bewegung bei nahe noch ein ganzes Volk gegen sich stehen hatte. Er wähnt seien schließlich die nachrichtensportlichen Vorfüh rungen mit Brieftauben und Meldehunden, die Uebungen des Sanitätssturms, die wie die übrige SA bercUstehcn, um bei Großkundgebungen und sonstigen Veranstaltungen der Bewegung, wie auch bei Naturkatastrophen, Unfällen und dergleichen selbstlos ihren Dienst zu verrichten. In einer kurzen Ansprache wies Gruppenführer Schepmann auf die durch den Versailler Vertrag und den Bruderkamps des deutschen Volkes gekennzeichnete Nachkriegszeit hin, in der Adolf Hitler seinen damals für viele beinahe aussichtslos erscheinenden Kampf aufnahm nnd ihn mit der dem Nationalsozialismus eigenen Ener gie bis zum siegreichen Ende dnrchhielt. Die gemeinsamen Erlebnisse würden der SA immer wieder Ansporn sein, nnd die deutsche Jugend, der die Fahne mehr gelte als der Tod, werde das Vermächtnis des Sturmführers Wes sel allzeit in Ehren halten. Die schwerste Kampfzeit, die einer Bewegung je be- schieden sein konnte, liegt hinter uns. 4l>0 Kameraden aus allen Parteigliederungen opferten ihr Leben, Tausende ihre Gesundheit. Unter ihnen nimmt die SA einen be sonderen Platz ein. Im Kampf gegen die Kommnne, gegen die Reaktion von rechts und links, als Saalschutz stand sie dem Führer treu zur Seite. Alle diese Aufgaben fielen nach der Machtübernahme weg. Die Gegner frohlockten be reits: Nun wird die SA bald ganz verschwinden! Ihnen allen sei gesagt: Diese einzigartige Organisation, die der Führer in harter Zeit schuf, wird ihm allzeit Werkzeug bleiben, er wird sie nicht wieder zerschlagen! Der Reichswettkampf stellte unter Beweis, daß die SA neue Aufgaben vom Führer erhalten bat und sie im alten erprobten Kampfgeist zu meistern versteht, wie die Darbietungen auf der Radrennbahn von neuem zeigten. Die SA gliedert sich in Fuß-SA, Marine-SA und an dere Einheiten. Eines aber ist ihnen allen eigen: In unerschütterlicher Kameradschaft, gegründet auf den gemeinsamen Erlebnissen, auf den Opfern und Ent sagungen während der Jahre des Kampfes um die Macht, und iu unbedingter Trene steht die SA hinter ihrem Füh rer Adolf Hitler, getreu ihrem Leitsatz: „Führer befiehl, wir folgen!" dige in Abessinien eintreffen werden, um die ersten Untersuchungen anzustellen. Es ?ei anzunchmcn, daß die Einnahmen Abessiniens aus dieser Konzession in den nächsten vier oder fünf Jahren auf etwa 3 Millionen Pfund Sterling sich belaufen dürften. Der Sonderberichterstatter des „Daily Telegraph" in Addis Abeba, Sir Percival Phillips weiß weiter zu berichten, daß noch andere Verhandlungen von noch größerer Be deutung für England im Gange sind, die die S t a u u n g d c r W a s s e r d e s T a n a s e e s. der Quelle des Blauen Nils, betreffen. Hierfür soll ein Syn dikat gebildet werden, an dem Abessinien, der Sudan und Ägypten mit insgesamt l 0 M i l l i o n e n P f u n d beteiligt werden sollen. Das Kapital soll in London und Kairo aufgebracht werden. Die Vorschläge gehen dahin, einen Staudamm und Pumpstationen anzulcgen, die für den Sudan und Ägypten nicht nur für immer eine gleich mäßige geregelte Wasserzufuhr gewährleisten, sondern auch die Kultivierung von Tausenden von Quadratkilometern jetzt noch unfruchtbaren Landes ermöglichen würden. Die abessinischeRegierung sieht in diesen Vorschlägen die beste Lösung des Tanaseeproblems. Rickett ohne englischen Auftrag? Die englische Nachrichtenagentur „Preß Association" meldete, daß in britischen amtlichen Kreisen von der Vergebung von Konzessionen an britische und amerikanische Interessenten nichts bekannt sei. So lange eine amtliche Bestätigung in London nicht cingctrosfen sei, sei man nicht geneigt, der Angelegenheit eine unan gemessene Bedeutung beizulcgcn. Die Negierung habe nicht einmal davon Kenntnis gehabt, daß Verhandlungen ge führt wurden. Ferner werde erklärt, daß der Unterhändler Rickett weder amtliche noch nichtamtliche Unterstützung von der britischen Regierung erhielt. In einer Erklärung des Foreign Office, des englischen Auswärtigen Amtes, wurde erklärt, daß der britische Gesandte in Addis Abeba ermächtigt worden ist, für den Fall, daß der Bericht über die Erteilung der Öl konzesstonen richtig ist, dem abessinischen Kaiser mitznteilen, daß die britische Regierung ihm rate, die Konzession vorläufig nicht zu erteilen. Mwartende Saliuug der «SA.-Regierung. Im amerikanischen Staatsdepartement lehnt man nach Meldungen aus Washington jede Äußerung zu der von Abessinien an englisch-amerikanische Interessen erteilten Ll- und Erzkonzcssioncn bis zum Eintreffen einer Bestätigung aus Addis Abeba ab. In internationalen Beobachterkreisen befürchtet man, daß der Vertragsabschluß zu diplomatischen Schwierigkeiten führen, könne, glaubt jedoch nicht, daß Amerika dadurch in die augenblickliche Abessinicnkrise hincingczogen werden würde. Der Senator Bora h, dessen Stimme in außen politischen Fragen stark beachtet wird, drückte die Ansicht aus, daß der Erwerb einer derartigen Konzession durch amerikanische Staatsbürger die Politik der Neutralität der Vereinigten Staaten nicht ändern würde. Staatssekretär des Äußern, Hull,'teiltc in einer Pressekonferenz mit, daß die amerikanische Gesandtschaft in Addis Abeba den Abschluß eines riesigen Pacht- und Ausbeutungsvertrages für englisch-amerikanische Inter essen telegraphisch bestätigt habe. Auf die Frage, ob die amerikanische Regierung nicht vorher zu Rate gezogen worden sei, antwortete der Staatssekretär, das sei unter der Regierung Roosevelt nicht üblich. Er fürchte daher keinerlei Hineinziehung der amerikanischen Regierung in Streitfragen, die sich aus diesem Vertrage etwa ergeben sollten. Grö-te- Aussehen in Paris. Die Meldung, daß der NcgnS einem englischen Kon sortium und der amerikanischen Standard Ölges.-llichaft Konzessionen zur Ausbeutung eines großen Teiles seines Reiches abgetreten habe, rief in d^r Pariser Öffentlichkeit größtes Aussehen hervor. In unterrichteten Kreisen be trachtet man diesen abessinischen Schachzug. wenn er sich bewahrheiten sollte, als ein Ereignis von größter Trag weite. Man bemerkt in Paris, daß aus diese Weise j a eigentlich der wirkliche Sicgesprcis, den Jmlicn bei seinem Feldzug zu erringen hoffe, ibm so schon von anderer Seite ans der Hand gerissen
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