Intelligenz und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. » ZA, Mittwochs, den 3. Juli. 1850. VekassLwschssg. Mit Genehmigung des Königlichen Ministerium des Innern sollen in hiesiger Stadt all« jährlich zwei Viehyiärkte, und zwar der eine am Montage nach dem Sonntage Niserieoräias Domini, der andere am Montage nach dem 20. Sonntage nach dem Trinitatisfeste abgehalten werden. Indem wir solches und daß der erste Dich markt am 14. October 1830 hier abgehaltcn werden wird, hiermit bekannt machen, und an die Landwkrthe der umliegen den Ortschaften, welche Vieh verkaufen oder kaufen wollen, die Bitte richten, die hiesigen Märkte zu besuchen, bemerken wir, daß sür das anher zu Markt gebracht werdende Vieh städtische Abgaben nicht erhoben werden. Zugleich ersuchen wir die Herrn Verleger von Kalendern > die obigen Vichmärkte in den Verzeichnissen der Märkte mit zu bemerken. ' Hähnichen, am 27. Juni 1850. Der S t a d t r a t h. P. W. Lechla, Bürgermeister. Aus dem Vaterlande. Dahlen, 29. Juni. Anfangs dieses Monats sind aus dem Torgauer KreiSgerichtsgcfängnisse zwei höchst gefährliche Verbrecher mittelst Ausbruchs entsprungen, nämlich Johann Gottlieb Rohrbach Nus Belgern und Johann David Kuhnert aus Elsterwerda, denen sich noch ein gleich gefährliches Subject in der Person Johann Karl Ungers aus Annaburg zugesellt hat. Alle drei halten sich in den Waldungen in der Nähe von Belgern auf und gefährden in hohem Grade die Sicherheit von Leben und Eigcnthum der Einwohner in den an der preußischen Grenze gelegenen Ortschaften. Un ter Anderm ist bei einem Einbrüche in die Woh nung des Handarbeiters Becker in Bockwitz, wo die Diebe über das Bette, in welchem dieser ge schlafen hat, gestiegen sind, derselbe mit einer Axt lebensgefährlich in den Kopf verwundet worden. In der Schenke zu Kaisa war in einer Nacht eine Quantität geräuchertes Fleisch und Wurst gestoh len worden. Tags darauf finden sich die Diebe 'mit einem Theile des Entwendeten in gedachter Schänke als Gäste ein, und verzehren solche da selbst. Die Wirthin, welche ihre entwendeten Le bensmittel wahrscheinlich zu erkennen geglaubt ha ben mag, spricht sich bei dieser Gelegenheit ziem lich heftig über die Diebe aus, und begeht die Unvorsichtigkeit, mit ihrem Manne einen Weg nach Belgern zu besprechen, den sie beabsichtigt hat. Auf diesem Wege wird sie im Holze überfallen, durchgeprügelt und gemißhandelt, und ihr das bei sich habende Geld, circa 10 Thlr., abgenommen. Auch der Arzt vr. Bärensprung aus Belgern ist räuberisch angefallen worden. Einige in diesen Tagen auch diesseits der Grenze in Lreptitz und Klingenhain vorgekommene Einbrüche und Dieb stähle, wo ebenfalls blos Gänse, Hühner und ge räuchertes Fleischwerk entwendet worden sind, schei nen nicht von Rohrbach und seinen Genossen aus geführt worden zu sein. Ueverhaupt scheint es einigermaßen auffallend, daß dieselben bei der Frechheit, womit sie sich, wie auch vorstehend be merkt ist, herumtreiben, noch nicht aufgegriffen haben werden können. Was Rohrbach und seine Genossen betrifft, so sind in den diesseitigen Grenz- ortschaften die zweckdienlichsten polizeilichen Vor sichtsmaßregeln getroffen, um deren Ausbsechm über die Grenze zu verhindern.