Intelligenz mtd MvH^nblqtt Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 52. S»° . Avs dem Vaterlande. Dresden, 27. Juni. Das lateinksche Fest- gedicht, das die hiesige Kreuzschule dem hohen Neuvermählten prinzlichen Paare gewidmet hat, er- . freut sich des ungetheiltesten Beifalls der Kenner. Dasselbe ist zugleich in freier Deutscher Uebersetzung bearbeitet worden, aus welcher letztern wir hier eine Probe mittheilen wollen: Sich da! das Dampfroß bringt den Varisker uns Und die die Zschopau oder die Mulde tränkt: Uneingedenk der reichen Speicher tziedett die Lindenstadt zu uns über. Hier eilt herbei, wer Meißens Gebirge baut, Mrt aus der Vierstadt eine Lusatenschaar; Auch Wenden, fest an eigner Sprach' und Altem Gebrauche noch haltend, kommen. - Ein Theil bringt Gaben glänzenden Goldes dar, Das reichlich, ihm gewährte der Ueberfluß; Vom Glücke weniger begünstigt Flehen die Andern für Sachsens Wohlfahrt. All'aber bringen Grüße für Carola/ Durch Ahnen, Schönheit, Tugenden Königin, Die im Triumphzug jetzt bei uns hier Unter dem Jubel Des Volkes einzieht. Ihr öffnen stolz sich, prangend im Blumenschmuck, Die Bogen weit; ihr winken die flitzenden Fähnlein^ für sich sieht sie geschmückt, die Häuser mit grünenden Laubgewinden'. Siegreich , doch ohne Waffen und unbewußt, Bezwang den Held sie, welchen der Däne scheut, Wie nach der Sage auch den Kriegsgytt Venus und Eros vordem bezwungen. Albert, die Zier und Hoffnung des Vaterlands, Des Landesvatcrs werth und der Aeltcrn werth, Der Gottheit lieb und uns, erläs sich Liebend die Liebende zur Gemahlin. Als Molto zu dem Gedicht ist folgende Stelle aus dem sechsten Buche der Odyssee gewählt: — — Denn nichts ist besser auf Erden, Als wsnn.Mann und Weib, in herzlicher Liebe'ver- einigt, * Ruhig ihr Haus verwalten: den Feinden ein kränken der Anblick , Aber Wonne hen Freunden, und mehr noch genießen ! — sie selber. . s, den 2. Juli 1853 Zwickau, 25. Juni. Zu den vielen hier vvr» gekommenen Unglücksfällen, die.sich in den lebest Tagen förmlich jagten, iss in der Ilten SUMke vorige Nacht ein neuer gekommen. In dem Kvhlov- schachte des bürgergewerksFaftlichen ActlerftiereinS sind durch unvorhergesehenes Hcremgrhen ^ . birgsmaffcn an einem abgebauten Ortsk vier Berz» » leute verschüttet worden: CS wl»den sofort alle durch menschliche Kunst ussb^kasAnuk irgend aus- führbaren Veranstaltungen zu Rettung dep^dt oder lebendig Begrabenen getroffen, und gMÄL es in dessen Folge Nachts um I - Morgen gegen 7 Uhr zwei der UyglüKMN^HM welche mit mehr oder Weniger bedeutenden Verl wundungen davon gekommen find, o«s ihrer furch» terlichcn Lage, die sie selbst nur mit dem GesüW des Eingemauestfeins verglichen, glücklich wMer-zu befreien. Von den übrigen beiden, mit MMa Drechsel aus Planitz und Dietz aus dem VoigMkW ist leider! bis jetzt noch keine Spur zu entdeärn, ' obschon die Rettungsarbeiten um so rastloser fort? gesetzt werden, als es Thatsache ist, daß. der Klage- ruf des einen derselben von den nachher defreittn > Leidensgenossen eine Zeit lang gehört worden iß. . " Dennoch ist das Vordringen zu der Stelle, wo jene muthmaßlich verschüttet liegen, der Waffen, Hastigkeit des zu Bruch gegangenen wilden Gebir, ges und der mit der Bewältigung desselben ver-^ bundenen Gefahr wegen nur durch Treiben von Seitenorten durch die Kohlenschicht möglich, was leicht noch tagelanges Arbeiten erfordern dürfte. Man zweifelt übrigens nach'genauerer Besichtigung der Unglücksstclle von Seiten der. Sachverständi gen, daß die Verschütteten noch jetzt am Heben - sich befinden. - - Aus Zittau hörf man, daß der Bau.der.Ziti t a u - Reichenberger Eisenb a h n baldigst in Angriff werde genommen werden. An vergangner Mittwoch Nachmittag hat ein von starkem SchloKrnschlag und heftigem Regen« Svß begleitetes Gewitter in her Gegenk von Dö beln und Waldheim erheblichen Schaben angerichtetz.