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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 13.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187101135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-13
- Monat1871-01
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M1 Freitag, den 13. Januar. Frankenberger Mchrichtsbllüt Bezirksanzeigcr Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Erschallt wöchsstüich drei M«l- vierteljährlich 10 Ngr. — Au beziehe» durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Frankenberg, am kl. Japuar IP7k. Frankenberg, den 9. Januar 1871. *) Dem unbekannten Einsender unsern Dank. D. R. Der Stavtralh. Meltzer, Brgrmstr. Avs dem Lygrrleven vor Paris.*) 6. Januar MI. Richt Ahnen, deuFrankenbergem allein, macht tchig« Frtzfl das Leben 'unangenehm, sondern auch wir, die wir hier im Felde stehen, sind be- Mt feMtst heS Vorzei- ze den jmu-- en, der Be- Marschall on Mörder» ist. Nur meins erreicht; Rothwein, von sehr schwankender Qualität, im Preise von IO Ngr. die Flasch»; Butter, die hier fast stets ungesalzen vorgefunden wird und von der wir das Stückchen zu 25 — 3K Ngr. bezahlen; Zucker, der Hut je nachdem zu 7 bis I I Thlr.; Stearinlichter, das Stück zu 2H bi st Ngr.; Streichhölzchen, -> Packet I Ngr., und dann verschiedene 'Arten Taback und Cigarre» rc. Nun finden stch zuweilen auch Marketender, Welch» für die Herren Offiziere aus Meaur, woselbst st? meistens ihre Hinkäuse machen, einen Fasan, ein? Gans, oder Kalbs- oder Schweinefleisch mir brin-^ gen und das Geflügel dann für 2 — 2H Thlr. ver kaufen, was hier im Felde uns freilich einen Gänse braten ohne Beifuß und Borsdorfer Aepsel ermög licht. Auch Champagner, ja sogar Sardinen b I'Iiuile sind öfter zu erlangen, und in der letzte« Zeit führten Manche Bier, eine Art halbbayrisch^ niit sich, wovon die Flasche zu 8 Ngr. zu habe» war. Ja freilich, wer in seinem Leben so glücklicht war, in den gepriesenen Räumen Ihrer Seidelei aus der goldnen Quelle der wirklichen Bavaria z« schlürfen, verzieht hier wohl bittersüß den Munv^ — Dies sind nun die gewöhnlichen Preise, und e- ist kein Wunder, wenn ein Soldat, in Anbetracht derselben und seiner Löhnung von I Thlr. 5 Ngr, für 10 Tage, da oft keine Butter zum Brode ha ben kann. Wenn diesen Bedürfnissen auch viel durch die- Feldpostpacketsenvungen abgeholfen wurde; .so hat ja dies nun mit dem 8. Decbr. v. I. auch qufgehört. Trotz dieser Umstände aber findet man fast all? Soldaten guten Muths, und oft suchen sie sich" durch heitren Gesang, oder durch einen bei un- Deutschen so beliebten „Scat" den Gedanken an die ersehnte Heimath etwas zu vertreibe». So le tzen wir denn hier jetzt ziemlich ruhig und zurück gezogen vom Kampfe, bis uns einst die Nachricht von per Kapitulation von Paris überbracht, öden die Möglichkeit gegeben werden wird, den Herren Franzosen aufs Neue zu zeigen, daß wir uns noch" DaS 26. Stück vom Gesetz- uuh Verordnungsblatte vom Jahre 1876 ist erschienen und kann an RathSstelle eingesehen werden. Dasselbe enthüls: IL4. Verordnung, hie bez. fernerweite Abänderung einiger Bestimmungen deS Militär-Strafgesetzbuchs und der Militär-Strafgericht-- prdnung vom 4- November 1867, sowie der Verordnung zu Ausführung der Mililär-StrafgerichtSorduung vom 36. November 1867 betreffend i vom 36. December 187,6. , 155. Verordnung, den Einfluß des) PuüdeS-Strafgesetzbuchs auf die Ausschließung vo» den bürgerlichen Ehrenrechten betreffend; von» 29. December 1876. Parttiist, htige repu- ebergewicht etzten Tage u Italien» der in der »er Pvtefter ra Enthü ll die ita- HängiMt chen Kirche geben, die eS König» Millionen iedelt« sich g Ludwig , wo Mi» offes von l ein Fen» sagte der sich, wir gab ihm che Ränke i die blü» > Schwert eine An ett jedoch daß die- rSrebe in , Balkon den Wi tz feinem AuShcuck. eugsamen eich Nie- Parole: SetsaM^ riffeS, - Sambetta oen. ükr M DKr» pirtWdf efehl an» Festung izösischen Franzose, kwtichtn, :'ist <iM hat für gemacht. Atocha, Eid auf i auSge» zu der »Hofe zu hlag be- ! 206,666 ; >en ouS twerpen st en Sol» ^efchmie» zn So» chungen chellung ssen für DaS K ö nigliche GerichtSamt. Wiegand. Rothe. rechtigt, über Kälte zu klagen, denn die heutige Nacht hatte das Quecksilber im Thermometer bis zur 12 hinabgetrieben, ein Unistand, welcher vor züglich unsern Vorposten und Pickets viel zu schaf fe» gemacht haben wird. Ich, Schreiber dieser Zeilen, sitze freilich hier bei einem laut knisternden Kaminfeuer in der Woh nung eines katholischen Geistlichen, per, sowie die Bewohner deS OrteS, sich nach der Hauptstadt sei nes jetzt so furchtbar heimgesuchten Landes geflüch tet hat, um dort eventuell such einmal mitfühlen zu lernen, daß Hunger weh thut. Hatte er wohl je gegjaubt, daß sein Zimmer, in welchen» er oft sei chen Vfarrrindern an stillt» Winterabenden Trost -für ihre Seelen gespendet, einst für solche Abeiide stinem deutschen Soldaten zum Quartier dienen 'würde? daß netze» Veit Bildern seines Amtsvor- gängers einst die Pickelhaube und der Tornister eines biedern Sachsen Platz finden würden? Doch genug mit dergleichen Betrachtungen! Es ist jetzt also, und manches deutsche Herz -dürft^hier noch Obdach und Schutz vor Kälte finden, ehe die jetzt ! bereits lange vergebens gehoffte Kapitulation der Sache eine andere Wendung geben wird. Natürlich habe ich mir nun hier, soweit eS die Verhältnisse gestatten, »ine etwas wild aussehende Junggesclltnwjrthsthaft eingerichtet, und es wird sich vielleicht manche HaüSfrau Interesstren, zu er fahre», für welchen Preis ich den Bedarf meiner Küche zu erlangen vermag. Haben wir auch kei nen Market, wo sich die Einkäuferinnen immer und immer wieder in gemüthlicher Stimmung treffen, so wie dies in Frankenberg geschieht, so find dies doch hier gewöhnlich die Läden der Marketender, in denen beim Einkauf die Soldaten ein' Gelegen- heitsgtas zu sich nehmen, und gegenseitig ihre Neuigkeiten aüSjutauschen pflegen. Die Haupt- artikcl dieser improvisirten Kaufleute bestehen nun in folgenden: Eognac, der in kleinen Glasern -> 15 Pf. verabreicht wird, aber gewöhnlich noch lange nicht die Güte eines sächsischen Kornbrand- O ertliches. Frqnkenberg, f6. Januar. Sestern Nach. Mittag von 5 Uhr an fand im RachhauSfaale in Gegenwart mehrerer Mitglieder des RathS- collegiumS durch Herrn Bürgermeister Meltzer Hs« Einweisung der neuen zum ersten Male aus direkter Mhl hervorgegantze»,» Stadtverordne te» .statt. In längerer einleitender Nebe gemachte Herr.BürgermeMr Meltzer der bedeutungsvollen Ereigstisse pes vergangenen Jahres und ihrer Einwwkustg auf ustfere lpralen Verhältnisse, wo- hli er dje Peoferklfng einflocht, hast die Selbst- hestcuepustg der Bewohner unserer Stqbl für die verschiedenen wohsihätigen Sammlungen zur Mil dexung der KrisgScalämiuft auf 3600 bis WO Mr. zu schätze» fei, machie aufmerksayi aus verschiedene wichtige .Vorlagen, die das Colle- tzium demnächst beschäflsgen werden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß beide städtische Körper schaften «ine segensreiche Thäligkeil zum Dohle der Stützt entwickeln werdest. SMu» bestätigte er die wieder gewählte» Herre» Stahträthe Bött ger und Unke von,steuern mittelst Handschlags in Arem Amte. Bei der Cönstilüirung deS BurcauS Wählte das Colsegium nist großer Majorität zu seinesf Vorsitzenden' Ke Herren Roberb Schiebler U»d Bernhard Cuno, welche wiederholt schon diese Funcsioflen bekleidet Hab,». Am Abend waren tzie Mitglieder beider Colkgien z» gegen seitiger Aussprache und Annäherung gesellig Atpesnigt, wobei tstanch ernstes und heiteres Wort in freier, und gebundener Nedt aüSgetäuscht wurde. « t I » n In dem auf hiesigem Viehweg« gelegenen Schießhause soll von dem unterzeichneten Königlichen GecichtSamte daS daselbst befindliche Billard sammt Zubehör und der Saalleuchter künftigen ' ' 7. Februar d. IS. Vormittags 10 Uhr gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden.
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