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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 19.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187104195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-19
- Monat1871-04
- Jahr1871
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. , / den IS. Avril. KWkMLM NschrtHMM und . WeziManzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und- des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal Vierteljährlich,16 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Exs-Mionen. ILIr«Dvn^«rsta»Ä, außerordentliche Sitzung, Freitag, den 21. d. M>, Nachm. 4 Uhr. O e r 1 l i ch e S. Frankenberg, 16. April. Nachdem im Laufe der letzten Tage verschiedentlich Chargirte Und Mannschaften von unserer Armee mit Ur laub auf einige Wochen aus Frankreich hier ein- getroffen sind, langte gestern früh, ebenfalls be urlaubt, auch der Militär-Ober-Prediger des 12. (kgl. fächs.) ArmeecorpS, unser bisheriger Herr ArchidiaconuS Ritter Schelle, im besten Wohlsein nach einer 9monatlichen Abwesenheit Wieder hier an zur Freude seiner vielen Freunde, die den allbeliebten und verehrten Mann auch stoch zu der ihm zu Theil gewordenen AuSzcich. nung mit dem eisernen Kreuze beglückwünschen konnten. Daß Herr Pastor Schelle leider nicht der Unsere bleibt, sondern nach seiner Verab- .schiedung von der Armee als Pfarrer nach Rei chenau in der Lausitz gehen wird, haben wir schon früher erwähnt. Frankenberg, 17. April. In der am vor gestrigen Abend abgehaltenen Generalversamm lung VeS hiesigen Klein-Kinder-Bewahr-AnstaltS- Vereins, welche den Mitgliedern durch die vor- getragenen Berichte die segensreiche Wirksamkeil VeS Instituts deullichst erkennen und den Wunsch recht langen Fortbestehens kräftigen ließ, wurde die Erbauung eines eignen Hauses für dasselbe beschlossen. Auf dem von der Stadtgemeinde unter verschicdentlichen Bedingungen überlassenen Platzt neben dem Gnauck'schcn Hause an der Freiberger Straße wird binnen Kurzem der Grundstein zu der neuen Heimstätte gelegt wer den. Möge auf derselben eine recht ersprießliche Saat für lange Zeit keimen! — 0. — n. Wiesa, 16. April. In einem meiner letzten Berichte schrieb ich über die Wie- saer Postangelegenheit. Die Sache sah in der That trübe auS und ich theilte nur die allge- meine Ansicht, wenn ich sagte, eS habe sich nun erst der erste Act abgespielt, daS Stück könne noch lange dauern bis zum erwünschten Schluß. Dem war aber nicht so! Schon die durch die Zeitungen laufenden Nachrichten von großen Umgestaltungen im Postwesen und dem, dem Reichstag vorliegenden Postgesetz ließen Schrei ber dieses ahnen, was der Grund zu mitgetheil- ter Verfügung gewesen. Und richtig! Wie jetzt, wo noch nicht Dal jene, inzwischen mit 302 Unterschriften versehene Petition an den Ort ihrer Bestimmung gelangt sein mochte, die Ober- Postdirection den letzthin erwähnten Industriellen hat verständigen lassen, sollen an Orten mit geringem Verkehr für die Zukunft nur sogenannte Briessammlungen, oder Postagenturen etablirt werden, und sollten daher bis zu genauer Fest stellung, welche Orte Erpeditionen erfordern, .und in welchen Agenturen genügen, alle — auch schon begonnene — Einrichtungen von Post- erpeditionen eingestellt werden. — Die Ober- Postdirection ist inbeß nach nochmaligen Erör- terungen bei ihrem früheren Beschluß stehen geblieben: ES wird, sobald die nöthigen Lokali täten, bez. deren der Contract bereits erneuert ist, fertig gestellt sind, «ine Posterpedition hier tnS Leben treten. Wird freudigst und dankbarst acceptirt! Als Ihr Correspondent diese Neuig keit vorgestern einem Nachbar erzählte, meinte dieser: „WaS wird Nur alles noch in Wiesa werben. Eine Klingel bekommen wir auch. Wer hätte daS je gedacht!" WaS denn für eine Klingel? werben Sie fragen. DaS verrathe ich Ihnen nicht, heute wenigsten» nicht! Ich müßte zu weit auSholen. Vielleicht daS nächste Mal. — X Mittweida, 17. April. Wie man vor Kurzem in betheiligten Kreisen in Erfahrung gebracht, sind eine Anzahl Geistliche ber Epho- rien Frankenberg und Penig dahin überginge- kommen, als Candidaten für Vie Synodalwahl in dem diese beiden Ephorien umfassenden Wahl kreise Herrn Pastor Schweingel in Choren und den PatronatSinhaber Herrn v. Schröter auf Ringethal aufzustellen. Da die obengenann ten Herren aber Beide der streng kirchlichen Richtung angehören, also die reine Verneinung alles Dessen sind, waS in den Diöcesanversamm- lungen der beiden letzten Jahre, wie hier in den Ephorien Frankenberg und Penig, so auch in den meisten übrigen Ephorien deS Landes, an gestrebt und ülS Anträge an die Synode zu bringen beschlossen worden ist: so mußte eS der Vorstand VeS Vereins weltlicher Kirchenvorsteher ber Ephorie Frankenberg für ein Gebot ber Pflicht erachten, alsbald auch eine Versammlung seiner Mitglieder rinzuberufen, um mit ihnen über die fragliche Wahlangelegenheit in Be- rathung zu treten. Diese Versammlung hat unter Hinzutritt mehrerer hierzu eingeladener Kirchenvorsteher auS der Ephorie Penig gestern Nachmittag hier stattgefunden und sich nach län gerer ernster Beraihung dahin geeinigt, dem vom Verein weltlicher Kirchenvorsteher zu Leip zig ausgestellten, auch von einer großen Zahl der achtbarsten Männer des Landes unterstützten Programm beizutreten und die auf dem Boden dieses Programmes stehenden Herren Diaro- nus vr. Binkau in Leipzig und Jnsti- tutSbirector vr. Hahn in Burgstädt als Candidaten für die Synodalwähl den Wahl- männern des Wahlkreises Penig-Frankenberg zu empfehlen. Der erstere dieser beiden Män ner, welcher in dem engeren Kreise seiner Ge meinde hochgeschätzt wird, hat sich in weiteren Kreisen hauptsächlich durch seine Schrift über die Aufgaben der evangelischen LandeSsynode vortheilhaft bekannt gemacht; der Letztere, durch seine bewährte Lehranstalt in unsrer Gegend ge nugsam bekannt, bietet durch sein entschitbeneO Auftreten für die, während der letzten LandtagS- sitzungen zur Beraihung gelangten Anträge Be treffs ber Aufhebung deS KirchenpatronatS UN^ der Abänderung des Synodalwahlgesetze« die' vollste Garantie, daß er sein Mandat nur Einklänge mit den durch die bisherigen Diöee- sanversammlungen zum Ausdruck gelangten Wün schen Und Anschauungen auSführeu werde. L- V e r m i sch t e S. Frankenberg, 18. April. - Woche auf Woche vergeht, ohne daß der blu tig« Zwist, den in und um Frankreichs Haupt stadt «ine den eigenen Gelüsten stöhnende und deren Befriedigung unter dem Schilde deS Ein schreitens für die bedrohte Eristenz der Republik suchende Partei hervorgerufen und der eine blü hende Stadt und ihre reizende bisher selbst noch von den Schrecknissen einer 5 Monate langen Belagerung eines nichtnationalen Feindes ver schonte Umgebung auft lange Zeil hinaus ver wüstet, ein Ende gefunden hätte. Infolge von Gewaltmaßregeln hat die rücksichtslose Regierung; der Commune die Reihen ihrer Kämpfer verstärkt und noch immer wehren diese den Versailler Truppen den Eintritt in die Stadt Paris, auS ber immer und immer wieder Tausende geflüchtet sind und in der die gewaltsamen Requisitionen, d. h. daS Plündern ber Wohnungen irgend Be sitzender, über Hand genommen haben, nachdem zum großen Theil werthvolle Kirchenschätze dem Anfang des geraubtrn Gutes gebildet haben. So sind in den letzten Tagen wieder die Woh nungen, welche einige der Minister der Ver sailler Regierung in Paris besaßen, durchsucht^ Alles mit Beschlag belegt, da» Vorgefundene Silberzeug aber in die Münze gesandt worden, um dem Mangel an baarem Gelke, der immer fühlbarer wird, abzuhelfen. Wie lange dies^ Wirthschafl dauern werbe, ist noch nicht abzu sehen. In den übrigen Theilen deS Lande- herrscht Ruhe und wo eine Erhebung wie in Paris versucht wurde, ist sie mit weit geringerer Mühe wieder nieverged'ückt worden. Wie um-^ angreich aber die Kämpfe vor Paris unier den eignen Landsleuten sind, wie sehr sie sich tag täglich zerfleischen, dies werben wir wohl erst nach Unterbrückung deS focialistischen AufstanbeS — denn «in anderer als ein solcher, ein von unzufriedenen, daS NichiSthun der Arbeit vor ziehenden Nationalgardisten unter Anleitung von Männern, denen eS gleichgültig ist, ob dadurch der Ruin deS Landes herbeigrsührt wird, angezetlK- ter Krieg gegen die besitzenden Klaffen, die durch
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