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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 22.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187104222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710422
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-22
- Monat1871-04
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47. Sonnabend, den 22. April 1871. -rke Frankenberger Uachrichtsklatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtraches zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. munteren Ut LN2U- n sage Dresden htigen, ufende «th hieben ist. > den 21. nhalle ab. I. . — Ngr. iS 5 Thlr. 20 Ngr., Erbsen 4 l 1 Thlr. tr«. > 6z Ngr., d einfach nige Abgeordnete derselben, die mit dem naive« Verlangen zu ihm kamen, daS Fort Aubervillier der Commune zu überlassen, damit ihre Truppe« eine Flankenbewegung gegen die Versailler ma chen könnten, arretiren lassen, nachdem er ihnen erklärt, daß er die „Commune" und die „Re gierung von Parts" nicht kenne. DaS Bombardement von Paris fordert täglich bedeutende Opfer. Am 16. und 17. wurde« die TerneS und der obere Theil deS Faubourg St. HonorS arg mitgenommen. Eine Bombe fiel in daS Hauö 27V deS genannten FauböurgS und zündete dasselbe an. DaS Feuer wurde aber schnell gelöscht. Auf einem Omnibus an» Rond. Point der TerneS wurden drei Männer von Bombensplittern erschlagen, ein Schweine metzger, der an seinem Laden stand, gelobtet, ein Vorübergehender tödtlich verwundet und ei ner dritten Person daS Bein weggeschlagen. Von dem Umschwung, der sich bereits in de» Stimmung einzelner Theile Frankreichs gegen die deutschen Truppen vollzogen, zeugt Nach stehendes. Ein Franzose aus der Provinz schreibt über die Eindrücke, die er auf einer Reise em pfangen, u. A.: Was die Bewohner von Pa«- tin (hart an der Pariser Vorstadt Vilette) unk selbst die von Reims und DormanS anbetriffd, so betrachten sie den Feind — die Deutschen —, als einen ihnen von der Vorsehung verliehene« Beschützer; unter seinem Schutze können sie z« Gott beten, arbeiten und frei gehen und kom men. — Der kommunistische Ausstand in Pa ris läßt vielleicht den vor Kurzem noch so hef tigen Deutschenhaß am ehesten verschwinden! Gegensätze in Paris. Unter den ver schiedenen Ernennungen der Commune zeichnet sich die deS „Bürger" Vineent aus, der bisher Geschäftsführer einer RetiradenreinigungSgefeK- schast war und nun zum Oberkonservator der großen Bibliothek ernannt wurde. Carl Burgoff, dem Gründer der weltberühm ten Schaumweinfabrik in Hochheim, wurde eS im Tode noch vergolten, daß er als guter Ka tholik wider die Unfehlbarkeit proteftirt hatte. Seiner irdischen Hülle verweigerten Bischof und Geistlichkeit das kirchliche Begräbniß, ein pro testantischer Geistlicher geleitete die Leiche zu« Friedhöfe in Wiesbaden und die ganze Bürger schaft und halb Hochheim schrist hinter denk Sarge deS hochverdienten Ehrenmannes her. Die Herren Bebel und Liebknecht, sagt die Hildb. Drfztg., welche nun wieder mittelst Hand- gelöbniffeS, d. h. einstweilen, sreigelassen worden, find, werden über die Fortschritt« der Soziak- demokratie in Sachsen und Deutschland über haupt nicht sehr erbaut sein. Eigentlich befindet sich nur Herr Bebel als Vertreter der Sozial demokratie im Reichstage, denn Advokat SchrapS gehört nicht vollständig derselben an. Auch die Verbreitung deS „VolkSstaateS" zu Leipzig, de» HauptorganeS der Partei, welcher durch ganz Deutschland nur 2790 Abonnenten zählt, sprich» davon eine gütliche und befriedigende Lösung zu hoffen. AuS München kommt vom 19. April die Nachricht, baß an diesem Tage auch Professor Friedrich vom Erzbischof von München« Frei sing in derselben Form wie Döllinger ercom- municirt worden ist. Aus Helgoland wird den „Hamb. N." unterm 18. d. M. geschrieben: „Fast täglich passtren hier französische Transportschiffe vorbei, entweder leer nach der Elbe ober Weser gehend oder mit Gefangenen von daher kommend. Wenn man diese großen Schiffe steht, die zum Theil große Kriegsschiffe sind, muß man sich wun dern- wie die Franzosen, in Besitz einer so for- midablen Seemacht, nicht den geringsten Versuch gemacht haben, die deutsche Küste während deS Krieges anzugreifen, und die Seeplätze können ihrem guten Stern danken, daß ihnen der Ka nonendonner von den Breitseiten der schon mehr mals hier vorbeipassirten Zwei- und Dreidecker nicht zu Gehör gekommen ist." Die neuen deutschen Provinzen in Frankreich treten nach und nach schon in rege Geschäftsver bindung mit den Bewohnern diesseits des Rhei nes und selbst schon mit Sachsen. So hat un ter Anderen ein Kaufmann am Kleberplatz in Straßburg bei einem Dresdner Export-Geschäft größere Bestellungen auf Schreibmaterialien, Tinte rc. gemacht, welche großen Beifall finden, lnbem außer dem Gouverneur Grafen Bismarck, dem OsfiziercorpS rc. auch sämmtliche Steuer einnehmer, sowie die Feldwebel deS 105. (säch- fischen) Regiments daS deutsche Fabrikat benützen. Der Bestellbrief enthielt überdieß die nicht un interessante Notiz, daß seit den Pariser Unruhen die Straßburger Bürger froh sind, von deutschen Soldaten geschützt zu sein und nur daS Gesin del noch Haß gegen die Deutschen habe. Bis zum 2V. April wollte die Versailler Re gierung eine Abschlagszahlung auf die Verpfle- gungSschulb von 57^ Millionen leisten. Ge neral Fabrice wurde vom deutschen Reichskanz ler angewiesen, falls die Zahlung unterbleibe, den Wiederbeginn der Requisitionen anzumelden und auch 5 Proc. Verzugszinsen für Vie Ver pflegungsschuld zu fordern. Vor Paris haben die Versailler Truppen ei- nen wesentlichen Erfolg dadurch errungen, baß sie das an der Seine nahe an Paris reizend gelegene Dorf ASniöreS, das bisher die Insurgenten hirl- ten, besetzten und die Letzteren über die Seine zurückwarfen. 3« Paris verursacht daS fort- dauernde regnerische Wetter der Commune einige Schwierigkeiten, die Nationalgarden beisammen zu halten und sie zum Ausharren auf ihren Po sten zu vermögen! — In Bordeaux und Bou- logne fanden kommunistische Versuche und Ruhe- störungen statt, die jedoch bald unterdrückt wur den. — Die deutschen Militärbehörden erkennen die Commune natürlich nicht an. Der in St. DeniS commandirende deutsche General hat ei- Vermischtes. Der deutsche Reichstag hat in seiner Sitzung vom 20. April in erster und zweiter Berathung den (wie schon im norddeutschen Reichstag wie derholt) von der Fortschrittspartei durch Schulze« Delitzsch eingebrachten Antrag auf Gewährung von Diäten mit 175 gegen 152 Stimmen angenommen» jedoch mit dem Unterantrag, daß die ReichStagSmitglieder erst von der näch sten Gesetzgebungsperiode an Diäten erhalten. Dresden, 20. April. Die der gegen wärtigen Ordnung der Dinge in Deutschland feindlichen Zeitschriften führen eine Sprache, die nicht viel der unfläthigen der Pariser Presse nachsteht. Wir sehen davon ab auf die socialbe- mokratischen Blätter in unserer Mitte hinzuweisen, die sich in der That mehr noch durch ihre deutsch- verrätherische Sprache als durch eine gedachter Art auSzeichnen und erwähnen wir eines Satzes deS ultramontanen Münchener „Volksboten", der sich gegen die freisinnige, vom König Lud wig begünstigte Strömung in staatlicher und kirchlicher Richtung wendet. DaS Blatt schreibt u.A.: „In Hof besteht bekanntlich ein national« liberaler Flugschriftenverein, welcher besonders vor den Wahlen ganz Bayern mit seinem preu ßischen Fusel überfluthete. DaS Volk wurde größtentheilS durch diesen Fusel richtig versimpelt, wie die jungen Hunde, wenn sie SchnapS be« kommen, um klein zu bleiben, so daß eS Man- ner wählte, welche durch ihre Tyrannnei, un gesetzliche Wahlkreiögeometrie und BiSmarckwohl- dieneret eine wahre Salyre auf die Volksbeglü ckung bilden." Sine solche Sprache muß Jedem doppelt frech dünken, der sich erinnert, daß sic von einem jesuitischen, seine eigentliche Heimath in Rom suchenden Blatte geführt wird. Dem Priestervolke, daS dahinter steht, liegt Alles daran, die Freisinnigen in Bayern zu verdächtigen, um womöglich daS ihnen nicht so gehorsame bay rische Volk wieder in ihr Netz zu jagen, doch daß das nicht geschieht, dafür sorgen Männer, wie König Ludwig, der StiftSprobst Döllinger, Professor Huber und jene 69 Katholiken, welche im Reichstage den 56 der finsteren katholischen Partei gegenüberstehen. Der Reichstag soll über haupt unser Wächter in Deutschland sein, auf daß nicht Uneinigkeit und Zwietracht, weder in staatlicher noch religiöser Beziehung, wieder un ter uns heimisch werde. Der Reichstag ist ein« d«r stolzesttn Errungenschaften deS in Waffen siegreich gewesenen deutschen Volkes. In Meerane haben die sämmtlichen Arbeiter und Arbeiterinnen mehrerer mechanischer Webe, reien (C. F. Schmieder u. Co., Straff u. Sohn, Gebr. Schmieder) .di« Arbeit eingestellt, da ihrer Forderung einer 25procentigen Lohnerhöhung nicht nachgegeben worden ist. Eine groß« An zahl anderer Arbeiter der Webbranche vtchan« delt ebenso wie ihre Collegen in Glauchau in gütlicher Weise mit den Arbeitgebern und ist zxrwstr. >. kau. zeige. üben und am 18. schweren ndler. nber von irch noch ng, den > VaterS, he wenn leisteten zeleiteten, rchgasse. Korn-, wirb billig oßgasse. schen Attisch, kiv» t bei nilgaffe. heim. ner theu- ich allen :m Herrn ! gespro- Dank. I. hatte
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